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300 Reichste

Die 300 Reichsten 2024

BILANZ 300 Reichste 2024

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15

Charlene de Carvalho-Heineken

Vermögen

12,5 Mrd.

Branche

Nahrungsmittel

Charlene de Carvalho-Heineken

Der Niederländer Alfred Heineken (1923–2002) baute die gleichnamige Brauerei seiner Familie zum weltweit zweitgrössten Bierkonzern aus. Im Volk wurde der Exzentriker liebevoll «Freddy» genannt. Auf der Beliebtheitsskala der Niederländer deutlich tiefer angesiedelt ist sein einziges Kind, Charlene de Carvalho-Heineken (70). Die reichste Frau der Niederlande respektive heute der Schweiz erlag bereits vor Jahren dem Lockruf der Pauschalbesteuerung und zog zuerst nach Perroy VD, später nach St. Moritz, wo die Familie seit Jahren ein Haus besitzt. 

Nun erlitt ihr Ruf endgültig Schiffbruch. Die Zeitung «NRC Handelsblad» deckte auf, dass die Wahlschweizerin seit Langem ihr Dividendeneinkommen im Heimatland über ein ausgeklügeltes Holding- und Beteiligungssystem grösstenteils am Fiskus vorbeischleust, obwohl sich der Hauptsitz von Heineken in Amsterdam befindet. Dabei dreht es sich um namhafte Summen. Carvalho-Heineken hält knapp ein Viertel der Aktien an Heineken, alleine für 2023 hat sie rund 240 Millionen Euro an Dividenden eingestrichen. Darauf müsste sie eigentlich 15 Prozent abliefern, effektiv sind es nur 2,5 Prozent. Die Empörung ist gross; nur scheint das Steuersparkonstrukt legal zu sein.

Derweil hält sich beim Bierkonzern der Durst trotz sportlichen Grossanlässen in Grenzen. Im ersten Halbjahr wurden organisch 2,1 Prozent mehr Bier gezapft. Zwar wuchs der Umsatz um sechs Prozent, unter dem Strich aber resultierte wegen eines Abschreibers in China ein Verlust. Die schwache Entwicklung des Aktienkurses lässt die Familie denn auch nicht gerade jubeln.

(Stand: November 2024)

Entwicklung des Vermögens

25

Alexandre Van Damme

Vermögen

8,5 Mrd.

Branche

Nahrungsmittel

Alexandre Van Damme

Bud Light wurde als beliebtestes Bier der Amerikanerinnen und Amerikaner vom Thron gestossen. Dies nach einer kontroversen Werbung mit einer Transgender-Influencerin, die im April 2023 für Boykottaufrufe sorgte. «Bierkönig» Alexandre Van Damme (62) dürfte das kaum kalt gelassen haben: Er ist Grossaktionär und Verwaltungsrat von AB InBev, dem weltgrössten Bierkonzern, zu dem auch das leichte Bud gehört. Welche Getränke er in der grosszügigen Gartenanlage seines Anwesens mit Tennisplatz oberhalb des Genfersees bevorzugt, ist nicht bekannt. Beteiligt soll Van Damme auch am Ketchup-Produzenten Kraft Heinz sein. Wichtigstes Investment ist aber AB InBev. Der Konzern hat sich von der Bud-Krise erholt. In Nordamerika läuft das Geschäft dank anderer starker Biermarken wie Michelob Ultra wieder besser.

(Stand: November 2024)

Entwicklung des Vermögens

33

Theo Müller

Vermögen

6,5 Mrd.

Branche

Nahrungsmittel

Theo Müller

Im vergangenen Jahr fand sich Theobald (Theo) Müller (84) in ungewohnter Rolle in den Medien wieder: Die «Bild»-Zeitung hatte ein Foto von ihm beim gemeinsamen Restaurantbesuch mit der AfD-Co-Vorsitzenden Alice Weidel in Cannes publiziert. Müller zeigte sich ob der Aufregung überrascht und betonte, Weidel sei eine Bekannte, er unterhalte keine Verbindungen zur AfD. Businesstechnisch laufen die Dinge äusserst positiv: Die Unternehmensgruppe Theo Müller, bei der Sohn Stefan (57) als Aufsichtsratschef amtet, setzt ihren Wachstumskurs fort. Aktuell beschäftigt die Gruppe 32'300 Personen und konnte 2023 mit ihren weltweit 18 Standorten einen Umsatz von 9,2 Milliarden Euro erwirtschaften – rund 4,5 Prozent mehr als im Vorjahr.

(Stand: November 2024)

Entwicklung des Vermögens

34

Familie Perfetti

Vermögen

6,5 Mrd.

Branche

Nahrungsmittel

Familie Perfetti

Für die Brüder und Wahltessiner Augusto und Giorgio Perfetti, die den italienisch-niederländischen Konzern Perfetti Van Melle kontrollieren, scheint der Zeitpunkt für die Übergabe der Führung von der zweiten an die dritte Generation gekommen zu sein. Egidio und Daniele, die Kinder von Augusto, sind nun Präsident respektive Vizepräsident des Süsswarengiganten, seit diesem Jahr Weltmarktführer für Kaugummi. Dank ihrer Topmarken wie Chupa Chups, Mentos, Brooklyn, Trident, Stimorol, Hollywood oder V6 soll der letztjährige Rekordumsatz von 3,5 Milliarden Euro in diesem Geschäftsjahr übertroffen werden. Ihre Familienholding C+F Confectionery and Foods mit Sitz in Luxemburg weist für 2023 einen Cashflow von 800 Millionen Euro aus, der Reingewinn ist um 7,5 Prozent auf 315 Millionen Euro gestiegen.

(Stand: November 2024)

Entwicklung des Vermögens

44

Familie Jacobs

Vermögen

4,8 Mrd.

Branche

Nahrungsmittel

Familie Jacobs

Nein, die Familie Jacobs ist nicht plötzlich verarmt. Dass sie heuer mit ein paar Milliarden weniger in den Büchern aufgeführt wird, liegt daran, dass wir erstmals das Vermögen der Jacobs Stiftung herausgerechnet haben. Diese sechs bis sieben Milliarden werden zwar von der Familie kontrolliert (90 Prozent Stimmrecht), gehören ihr allerdings unwiderruflich nicht, weil damit ausschliesslich gemeinnützige Zwecke erfüllt werden.

Somit fallen grosse Positionen aus der Rechnung wie die 30 Prozent am Schokoladenhersteller Barry Callebaut (fasst langsam wieder Tritt), die 60 Prozent an der Bildungskette Cognita (entwickelt sich gut) oder die Zahnarztkette Colosseum Dental Group (verbessert sich ebenfalls). Der Clan um die Kinder des 2008 verstorbenen Unternehmers Klaus J. Jacobs, Andreas (im Bild), Christian, Nico, Philippe, Nathalie und Lavinia, hat dort jeweils aber noch kleinere, private Beteiligungen.

Ansonsten hält die Familie über unterschiedliche Gesellschaften Beteiligungen an KMUs und Start-ups in den verschiedensten Branchen, von Pneus (Vittorio) über Sextoys (Lovehoney) und Outdoorbekleidung (Mammut) bis zur Cybersecurity (Mondrian).

(Stand: November 2024)

Entwicklung des Vermögens

64

Hans-Peter Wild

Vermögen

3,8 Mrd.

Branche

Nahrungsmittel

Hans-Peter Wild

Hans-Peter Wild (83) investiert in Biotech-Firmen, Chiphersteller und ein Unternehmen, das an der zivilen Nutzung der Kernfusion forscht. Eine ganz anders geartete Leidenschaft des Capri-Sun-Eigentümers ist die klassische Musik. In Salzburg finanziert Wild ein neues Besucherzentrum für die Festspiele. Mit zwölf Millionen Euro ist es die grösste private Zuwendung in der Geschichte der Institution. Wild, der die Festspiele schon als Kind gemeinsam mit seinen Eltern besuchte, wurde im Januar für sein Engagement für den Tourismus und die Wirtschaft in Salzburg das Ehrenzeichen des Landes verliehen.

(Stand: November 2024)

Entwicklung des Vermögens

115

Familie Hagen

Vermögen

1,8 Mrd.

Branche

Nahrungsmittel

Familie Hagen

Stein Erik Hagen (68) folgt seinen Kindern. Im Sommer gab der Norweger bekannt, dass er in die Schweiz ziehen werde, und betonte, dieser Schritt sei nicht steuerlich motiviert. Das Vermögen der Hagens ist in der Canica Holding mit Sitz in Freienbach SZ untergebracht, dazu zählen neben einem Schweizer Anlageportfolio Beteiligungen in Einzelhandel, Konsumgütern und Immobilien. Kopf der Holding mit dem grössten Anteil ist Caroline Hagen Kjos (40), die – wie auch ihr Bruder Carl Erik (36) – seit vielen Jahren in der Schweiz lebt. 

In den letzten zwei Jahren hatte der Patron kein gutes Händchen mit seinen Investments. Besonders die Spirituosenfirma Anora sorgte für Verluste. Dafür läufts bei Orkla gut. Am Lebensmittelkonzern hält die Familie knapp 25 Prozent.

(Stand: November 2024)

Entwicklung des Vermögens

151

Marc-Oswald van der Straten-Ponthoz

Vermögen

1,3 Mrd.

Branche

Nahrungsmittel

Marc-Oswald van der Straten-Ponthoz

Der aus Belgien stammende Graf Marc-Oswald van der Straten-Ponthoz (76) hätte dank seines geerbten Vermögens, das in erster Linie aus Aktien am weltgrössten Bierbrauer AB InBev besteht, einen luxuriösen Ruhestand geniessen können. Er entschied sich jedoch für einen anderen, bestimmt aufregenderen Weg – jenen in den Motorradrennsport. Sein Rennstall Elf Marc VDS Racing Team belegte in der vergangenen Saison den zweiten Platz in der Moto2-Klasse. Für dieses Jahr konnte der junge Tscheche Filip Salac als Fahrer verpflichtet werden. 2025 wird der Italiener Tony Arbolino durch den britischen Fahrer Jake Dixon ersetzt. Im letzten Jahr investierte van der Straten-Ponthoz in den Autorennstall Boutsen VDS, der seither eine interessante Entwicklung durchläuft.

(Stand: November 2024)

Entwicklung des Vermögens

157

Familie Hipp

Vermögen

950,0 Mio.

Branche

Nahrungsmittel

Familie Hipp

Was könnte man von einem Unternehmer vom Format eines Claus Hipp nicht alles lernen? Der 86-Jährige ist der Patron des nach ihm benannten Kindernahrungsherstellers, der von Sohn Stefan (56) in vierter Generation geführt wird. Von Hipp senior könnte man als Pionier der Bio-Babynahrung etwa Einsichten in die Lieferkette der Lebensmittelbranche erhalten. Oder man holt sich Tipps zur abstrakten Malerei ab – denn genau dazu gibt Hipp in Bayern Kurse. Die Unternehmensgruppe, zu der auch die Schweizer Hipp Holding in Obwalden gehört, ist der europäische Marktführer im Bereich Babynahrung. Kürzlich hat der Konzern aber am Oberlandesgericht München eine Schlappe erlebt: Ihm wurde «irreführende Werbung» verboten. Man hatte für Kindermilch mit der Aussage «Darum benötigt Ihr Kind siebenmal mehr Vitamin D als ein Erwachsener» geworben – der Zusatz «pro Kilogramm Körpergewicht» fehlte.

(Stand: November 2024)

Entwicklung des Vermögens

163

Günter Thiel

Vermögen

950,0 Mio.

Branche

Nahrungsmittel

Günter Thiel

Die von Günter Thiel (72) in den 1980er Jahren gegründete Thiel Logistik ist immer noch am Markt und beschäftigt unter dem Namen Logwin über 3700 Mitarbeitende. Acht Jahre nach seinem Ausstieg bei Logwin gründete der gelernte Speditionskaufmann 2014 die in Luxemburg domizilierte Splendid Drinks, die er schrittweise zu einem der grössten deutschen Getränkehändler ausbaute. Zu den Aktivitäten von Splendid Drinks gehört auch die Entwicklung eigener Getränkemarken wie des Energy Drinks 28 Black. Bei der Vermarktung des veganen und glutenfreien Softdrinks kleckert Thiel nicht: Das traditionsreiche Wörthersee Stadion in Klagenfurt heisst seit bald zwei Jahren 28 Black Arena. Und für die Lancierung der Geschmacksrichtung Ananas-Kokos Anfang 2024 leistete er sich den deutschen NBA-Star Dennis Schröder als Werbebotschafter.

(Stand: November 2024)

Entwicklung des Vermögens

215

Familie Ospelt

Vermögen

425,0 Mio.

Branche

Nahrungsmittel

Familie Ospelt

In Zeiten von gesunder Ernährung und dem Kampf gegen den Klimawandel ist der Fleischkonsum etwas umstritten geworden. Die Familienfirma Ospelt steht mittendrin in der Diskussion. Denn sie erzielt einen grösseren Teil ihres Umsatzes von geschätzten 800 Millionen Franken mit tierischer Nahrung. Im ersten Nachhaltigkeitsbericht des Unternehmens wird denn auch das Risiko genannt, dem man angesichts der Debatten ausgesetzt ist. Die Chance dabei wird so umschrieben: Neue Trends bedeuten neue Märkte, wobei es gilt, Produktrezepturen weiter den Ernährungstrends anzupassen und mehr pflanzliche Produkte ins Portfolio zu nehmen. Patron Alexander Ospelt (63) hat schon in den letzten Jahren nach und nach vegetarische und vegane Varianten seiner Produkte eingeführt, für Menschen wie für Haustiere.

(Stand: November 2024)

Entwicklung des Vermögens

246

Familie Richterich

Vermögen

325,0 Mio.

Branche

Nahrungsmittel

Familie Richterich

Ein Ruf aus Laufen hallt um die Welt: «Riicolaa.» Neun Milliarden Bonbons pro Jahr oder 43'000 pro Minute werden im Baselbieter Städtchen produziert. Rund 600 Mitarbeitende sorgen für ein weiteres Rekordjahr. 1930 gründete der Bäcker und Konditor Emil Richterich das Unternehmen. Nun sind mit Verwaltungsratspräsident Felix Richterich (66) die dritte und mit Vizepräsident Raphael Richterich (40) die vierte Generation der Familie an den Schalthebeln von Ricola. Über 90 Prozent der Bonbons werden in 45 Länder exportiert, wobei die Asiaten immer mehr Lust auf Kräuterzucker bekommen. Grösster Absatzmarkt sind aber die USA. Die pfiffigen Ricola-Marketingleute besprühten für eine Neulancierung diverse Schweizer Bahnhöfe mit Himbeer-Melisse-Aroma. Doch noch ist die neue Duftwelle nicht um die ganze Welt geschwappt.

(Stand: November 2024)

Entwicklung des Vermögens

250

Familie Zweifel

Vermögen

325,0 Mio.

Branche

Nahrungsmittel

Familie Zweifel

Im September konnte Christoph Zweifel (55) aufatmen. Nach den zwei guten Monaten Juli und August war die Umsatzdelle aus dem ersten Halbjahr mit zehn Schlechtwetterwochenenden in Serie aufgeholt und der Prozess des Rebrandings abgeschlossen. Mit dem neuen Namen will Zweifel der Firma ein neues Gesicht geben. «Wir wandeln uns zum Snack-Anbieter, der auch Produkte zum Zmorge und zum Znüni bereithält, und das bildet der neue Name Zweifel Chips  & Snacks ab», sagt der CEO.

Mit Investitionen von über 40 Millionen Franken in ein Werk in Spreitenbach will Zweifel am dynamisch wachsenden Snack-Markt teilhaben. Es sei dies eine andere Käuferschaft, die erschlossen werden könne, ohne den Chips-Markt zu kannibalisieren. Das zweite Standbein der Familie ist die Wein- und Getränkesparte Zweifel 1898. Sie wird von Walter (62) und Urs Zweifel (55) geführt, zwei Cousins von Christoph Zweifel. In der Holding, die beide Sparten umfasst, sind seit Juli die beiden ersten Vertreterinnen der fünften Generation eingebunden.

(Stand: November 2024)

Entwicklung des Vermögens

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