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18
Gebrüder Kamprad
10,5 Mrd.
Händler
Waadt
Der Schwede Ingvar Kamprad hat fast den ganzen Globus vermöbelt, seine Ikea ist unbestrittene Nummer eins im Möbelhandel. Weit über seinen Tod hinaus läuft das Geschäft wie geschmiert: Im letzten Fiskaljahr betrug der Umsatz 44,3 Milliarden Euro, und es wurde ein Gewinn von 1,5 Milliarden eingestrichen. Kamprads Söhne Jonas (58), Peter (60) und Mathias (55) haben aber keinen Anspruch auf den Geldsegen. Denn der Konzern ist mit seinen zig Firmen – Dutzende von Milliarden wert – in Stiftungen blickdicht und steuersparend verpackt. So gehört Ikea der Ingka Foundation. Tom Larsen, bis Ende 2023 deren CEO, schrieb BILANZ, dass die Stiftung «keine Anteilseigner» habe, ergo «sich selbst besitzt». Die Kamprads hätten keinen Zugriff auf Stiftungsmittel, das Trio muss sich mit der Firmengruppe Ikano bescheiden. Das Konglomerat mit gegen 9000 Mitarbeitenden umfasst Banken, Kreditkartengeschäfte, Versicherungen, Industrieproduktion, Datenanalyse und ein dickes Immobilienportfolio.
(Stand: November 2024)
Entwicklung des Vermögens
23
Ivan Glasenberg
8,5 Mrd.
Händler
Zürich
Er ist ein Kohlemann durch und durch. Beim Rohstoffkonzern Glencore hat Ivan Glasenberg (67) einst als Leiter des Bereichs Kohle seine Sporen verdient. Als langjähriger CEO schreckte der in Südafrika geborene Schweizer nie davor zurück, auf das «schwarze Gold» zu setzen. Schliesslich ist Kohle für den Konzern mit Sitz in Baar seit Jahren ein entscheidender Gewinnträger. Und doch stand die Ausgliederung des Kohlegeschäfts in den letzten Jahren immer wieder zur Debatte. Bei einer Abstimmung sprachen sich allerdings 95 Prozent der Aktionäre gegen einen solchen Schritt aus. Glasenberg als grösster Aktionär mit einem Anteil von 9,97 Prozent hat allen Grund zur Freude, denn er erntet weiterhin Gewinne aus der Kohle.
Neben der Hightech-Radbekleidungsmarke Q36.5 und dem Q36.5 Pro Cycling Team erwarb Glasenberg Pinarello, eine auf Premium-Rennräder spezialisierte Luxusmarke. Beide Unternehmen eröffneten kürzlich Flagshipstores an der Zürcher Bahnhofstrasse. Ausserdem besitzt er eine fünfprozentige Beteiligung am italienischen Sportgerätehersteller Technogym.
(Stand: November 2024)
Entwicklung des Vermögens
35
Torbjörn Törnqvist
6,5 Mrd.
Händler
Genf
Die Energiemärkte sind nach den heftigen Preisausschlägen von 2022 wieder zur Normalität zurückgekehrt. Das schlug sich beim Genfer Energiehändler Gunvor in einem beinahe halbierten Reingewinn von 1,25 Milliarden Dollar nieder bei einem Umsatz von 127 Milliarden. Doch ist dies immer noch das zweitbeste Resultat der Firmengeschichte. In diesem Jahr stach Gunvor Konkurrenten wie Vitol oder Trafigura aus bei der Finanzierung der Übernahme des Öl- und Gasunternehmens Assala Energy durch die Gabon National Oil Company. Laut lokalen Presseberichten lieh Gunvor der Gabon Oil rund eine Milliarde Dollar. Die Vereinbarung sieht neben der Rückzahlung Vorzugsrechte bei der Vermarktung des geförderten Öls vor.
Weniger erfreulich ist die Verurteilung zu einer Busse von 660 Millionen Dollar durch die Schweizer und die amerikanische Justiz. Gunvor werden Korruption und organisatorische Mängel vorgeworfen. Derartige Fehler, so behauptet der Konzern, sollen künftig dank eines speziellen Programms verhindert werden. Torbjörn Törnqvist gehören 80 Prozent der Aktien von Gunvor. Der 71-jährige Schwede will nun auch neue Technologien nutzen: So experimentiert der Konzern mit grünem Wasserstoff oder nachhaltigen Kraftstoffen für die Luftfahrt.
(Stand: November 2024)
Entwicklung des Vermögens
39
Martin Haefner
5,5 Mrd.
Händler
Zürich
Während sich der Schweizer Automarkt immer noch nicht von der Corona-Delle erholt hat, baut Martin Haefners Amag weiter an ganzheitlichen Angeboten für die «individuelle Mobilität». Probe-Abonnements für E-Autos, Strom aus den eigenen Solarflächen, dazu eine Beteiligung an Synhelion, die künstlich erzeugten Sprit aus Sonnenenergie herstellt: Die Amag setzt auf Strom. Eigentümer Martin Haefner (70), der vor einigen Jahren seiner Schwester ihren 50-Prozent-Anteil am ererbten Familienunternehmen abgekauft hat, ist zudem privat Grossinvestor beim «Kohlendioxid-Staubsauger» Climeworks. Dessen Fortschritte – und damit Wertsteigerungen – dürften punkto Vermögenssicherung sowohl das derzeit eher freudlose Autogeschäft als auch die Einbussen im wohl noch länger unprofitablen Investment beim Stahlkonzern Swiss Steel kompensieren.
(Stand: November 2024)
Entwicklung des Vermögens
48
Familie Walter Frey
4,8 Mrd.
Händler
Zürich
Wieder einmal dürfte Walter Freys Unternehmensverbund um die eine und andere Milliarde Franken Umsatz gewachsen sein – und das zu einem Jubiläum, das seinesgleichen sucht. 100 Jahre gibt es die Emil Frey Gruppe nun, nur zwei Bosse hatte sie in dieser Zeit: Gründer Emil und Sohn Walter, der seit unglaublichen 55 Jahren als Verwaltungsratspräsident amtet; lange Jahre jedoch arbeiteten er und sein Vater, der 1995 verstarb, noch Seite an Seite. Das Hundertjährige feierte die Gruppe mit Anzeigenkampagnen, Mitarbeiteranlässen und als weiterem Höhepunkt einem feierlichen Festakt Ende Oktober.
Geschätzt gut 18 Milliarden Franken dürfte die Gruppe inzwischen jährlich einspielen, ist mit Abstand grösster Autohändler Europas und auch einer der grössten weltweit. Die schieren Zahlen beeindrucken, soweit sie schätzbar sind – zu Firmendaten schweigt Frey beharrlich seit Jahrzehnten. Er ist in 19 Ländern aktiv und verkauft mehr Automarken in der Gruppe als alle Handelskonkurrenten, inklusive der im direkten Wettbewerb stehenden Audi, BMW und Mercedes. Die Emil Frey Gruppe betreibt 600 Garagen, verkauft jährlich 600'000 Autos, das Ganze abgewickelt von rund 26'000 Mitarbeitern. Zahlreiche Verträge als Länderimporteur grosser Marken gelten zudem als speziell lukrativ.
Noch immer ist unklar, wie der 81-Jährige seine Nachfolge gestalten wird, Frey ist nach wie vor fit und praktisch täglich im Büro anzutreffen. Von seinen drei Kindern Kathrin, Lorenz und Nora sind die beiden ersten in der Geschäftsleitung aktiv, dazu sein Neffe Philipp Rhomberg. Freys jüngste Tochter Nora arbeitet als Sportlehrerin.
(Stand: November 2024)
Entwicklung des Vermögens
54
Daniel Jaeggi und Marco Dunand
3,8 Mrd.
Händler
Waadt
Der Genfer Rohstoffhändler Mercuria, 2004 von Marco Dunand (63) und Daniel Jaeggi (64) mitgegründet, landete mit der Verpflichtung von Nicholas O’Kane einen Coup. Der Australier gilt in der Welt der Rohstoffe als Star-Trader; er hat die Rohstoffsparte der australischen Macquarie Bank aufgebaut und damit das Institut zu einem grossen Player gemacht. Mercurias Geschäft läuft hervorragend: 2023 wurde ein Nettogewinn von 2,7 Milliarden Dollar eingefahren, das zweitbeste Resultat der Firmengeschichte. Der Rohstoffhändler setzt vor allem auf Übergangs- und erneuerbare Energien. In diesem Sinne hat Mercuria Anfang 2023 das Investitionsvehikel Silvania geschaffen und mit einem Kapital von 500 Millionen Dollar ausgestattet. Silvania spezialisiert sich auf natürliche Klimaschutzlösungen. Allerdings: Noch machen Öl und Gas immer noch fast 70 Prozent der Handelsaktivitäten Mercurias aus.
(Stand: November 2024)
Entwicklung des Vermögens
58
Familie Louis-Dreyfus
3,8 Mrd.
Händler
Zürich
Margarita Louis-Dreyfus (62), Präsidentin des weltumspannenden Agrarhandelskonzerns Louis Dreyfus Company, macht sich stark für Veränderungen im Schulsystem und schlägt Alarm: Die sozialen Medien und die zunehmende Digitalisierung seien schlecht für unsere Kinder. Wichtig seien Familienwerte und der Einsatz für andere, so die fünffache Mutter. An ihrem Wohnort im Kanton Zürich hat die gebürtige Russin eine Privatschule gegründet, in der auch ihre Zwillingstöchter Arina und Isabella (8) aus der Beziehung mit Ex-Nationalbank-Chef Philipp Hildebrand unterrichtet werden – mit traditionellen Methoden und ohne elektronische Hilfsmittel. Aus ihrer Ehe mit dem 2009 verstorbenen Robert Louis-Dreyfus hat sie drei erwachsene Söhne, Eric (32) sowie die Zwillinge Kyril und Maurice (26).
(Stand: November 2024)
Entwicklung des Vermögens
59
Familien Maus, Nordmann
3,8 Mrd.
Händler
Genf
Die Familiengruppe Maus Frères ist ein Gigant im Detailhandel und gilt als ebenso mächtig wie verschwiegen. In der Schweiz wird ihre Warenhauskette Manor, die Nummer drei im hiesigen Einzelhandel, in Zürich investieren und ins Jelmoli-Gebäude im Stadtzentrum einziehen, wie Anfang Juli bekannt gegeben wurde. Die Eröffnung des rund 13'000 Quadratmeter grossen Flagshipstores ist für 2027 geplant. Die gesamte Maus-Gruppe mit Manor und ihren Modeaktivitäten Lacoste, Aigle, Gant, Tecnifibre und The Kooples beschäftigt weltweit 22'000 Mitarbeitende.
(Stand: November 2024)
Entwicklung des Vermögens
86
Familien Keller, de Schaller, Blancpain
2,8 Mrd.
Händler
Zürich
Bei der Diethelm Keller Group zeichnet sich allmählich ein Generationenwechsel ab. Die beiden Cousins Andreas und Adrian Keller stehen seit über 20 Jahren an der Spitze des Familienunternehmens, das in vier operativen Einheiten international rund 2000 Mitarbeitende beschäftigt und Ankeraktionärin des börsenkotierten Marktdienstleisters DKSH ist. Mit einem eigens für den Übergang geschaffenen Advisory Board wird nun die nächste Erbengeneration in die Gruppe eingebunden. Bereits haben Mitglieder der fünften Generation operative Aufgaben übernommen, etwa in der Immobiliensparte und der Unternehmensentwicklung. Know-how für den Wandel liefert unter anderem Tourismusprofi Peter Fankhauser, der neu in den Verwaltungsrat von Diethelm Keller Einzug gehalten hat.
(Stand: November 2024)
Entwicklung des Vermögens
98
Daniel Maté
2,3 Mrd.
Händler
Schwyz
Im Sommer 2020, im Alter von gerade mal 57 Jahren, ging Daniel Maté in Frühpension. Sein finanzielles Ruhekissen ist gut gepolstert: Als Chef des Bereichs Zink und Blei beim Rohstoffkonzern Glencore hatte er sich ein milliardenschweres Aktienpaket von 3,42 Prozent am Unternehmen geschnürt. Seit seinem Weggang stiess der gebürtige Baske laufend Aktien ab und ist inzwischen unter die meldepflichtige Grenze von drei Prozent gerutscht. Die aus den Verkäufen gelösten Mittel legte der 61-Jährige primär in seinem Heimatland in Immobilien an. So kaufte er über Baech Bienes Inmuebles für 100 Millionen Euro den historischen Telefónica-Hauptsitz in Barcelona. Der Telekom-Konzern blieb im Gebäude, was Maté eine schöne Stange an Mieteinnahmen einträgt. Der Wahlschweizer ist mit Luisa Leza verheiratet. Sie haben zwei Kinder: David (34) versucht sich im E-Commerce, Gabriela ist eine begeisterte Reiterin und nimmt regelmässig an Turnieren teil.
(Stand: November 2024)
Entwicklung des Vermögens
99
Familie Mimran
2,3 Mrd.
Händler
Bern
Jean-Claude Mimran (79) ist Mehrheitsaktionär der Groupe Mimran, eines diversifizierten Unternehmenskonglomerats, das 1946 in Afrika gegründet wurde. Die Familie, unter anderem Mitbegründer des Fünfsternhotels Alpina Gstaad im Kanton Bern, hat sich aus der Müllerei und dem Rohstoffhandel zurückgezogen, ist aber weiterhin an mehreren Unternehmen im Bergbau- und im Energiesektor beteiligt. In Senegal ist die Compagnie sucrière sénégalaise (CSS), der grösste private Arbeitgeber des Landes, unter anderem auch an der Energiegewinnung aus Biomasse beteiligt. Zwei der Söhne von Jean-Claude Mimran, Nachson (36) und Arieh (29), leiten mehrere Familienfirmen, darunter To.org, eine Plattform für Philanthropie. Arieh Mimran ist Chief Investment Officer der Gruppe und überwacht das weltweite Portfolio von Investitionen.
(Stand: November 2024)
Entwicklung des Vermögens
126
Willy Strothotte
1,8 Mrd.
Händler
Schwyz
Eigentlich wollte Glencore das Kohlegeschäft abspalten und an die Börse bringen. Doch die Aktionäre sperrten sich dagegen, denn Kohle bringt nun einmal viel Kohle. Als Willy Strothotte das Njet der Anteilseigner mitbekam, konnte er sich höchstwahrscheinlich ein Schmunzeln nicht verkneifen. Der frühere Konzernchef hat Glencore vom reinen Rohstoffhändler über milliardenschwere Zukäufe von Kohlegruben und Minenunternehmen zu einem integrierten Rohstoffkonzern hochgeschaufelt. Selbst die Tochter Xstrata, die ebenfalls an die Börse ging und später wieder von Glencore geschluckt wurde, füllte Strothotte über gewaltige Deals vor allem mit Kohleförderern. Die Rechnung ging auf, der Rohstoffgigant verdiente zig Milliarden mit Kohle.
Der gebürtige Deutsche, der seit Langem in Feusisberg SZ lebt, trat schon vor Jahren bei Glencore als Präsident zurück. Ungeachtet seiner 80 Jahre ist er immer noch auf dem Golfplatz anzutreffen. Im diesjährigen BILANZ-Golf-Ranking jedenfalls wird er mit einem höchst beachtlichen Handicap von 18.3 geführt.
(Stand: November 2024)
Entwicklung des Vermögens
136
Familie Gaydoul-Schweri
1,3 Mrd.
Händler
Zürich
In diesen «crazy Zeiten» nahm sich der Ex-Denner-Boss Philippe Gaydoul (52) ein eher ruhiges Jahr für seine Gruppe, kümmerte sich um sein Portfolio aus Finanzinvestments und Immobilien. Der Lebensmittel-Lieferdienst Stash, an dem er beteiligt war, ist an die österreichische Alfies verkauft. Bei der italienischen Automanufaktur Ares, wo er eine Minderheitsbeteiligung hält, läuft nach schwierigen Monaten derzeit die Suche nach frischem Kapital. Widerstanden hatte Gaydoul den Avancen von Immobilienpleitier René Benko, bei ihm Geld einzusammeln; den Anfragen erteilte er eine schnelle Absage. Und seine kleine, aber feine Wintersportmarke Jet Set laufe «ziemlich gut», sagt Gaydoul.
(Stand: November 2024)
Entwicklung des Vermögens
140
Joachim und Andreas Kohm
1,3 Mrd.
Händler
Thurgau
Im vergangenen Jahr wurde bekannt, dass die Klingel-Gruppe, ein traditionsreiches deutsches Modeversandhaus, Insolvenz anmelden muss. Gegründet wurde das Unternehmen 1923 von der Familie Kohm, zu der auch die im Thurgau lebenden Brüder Andreas (72) und Joachim (75) gehören. Durch die Klingel-Pleite gingen letzten November rund 1600 Jobs verloren. Alle Versender der Gruppe haben laut Branchennachrichten bereits neue Eigentümer gefunden, die Modemarke Babista ging an das Unternehmen Vanderstorm Ventures. Einer der beiden Geschäftsführer dieser Firma ist Tobias Kohm, Sohn von Joachim Kohm.
(Stand: November 2024)
Entwicklung des Vermögens
150
Familie Stüber
1,3 Mrd.
Händler
Zürich
Die Merbag ist ein Schweizer Klassiker eines erfolgreichen Familienunternehmens. Peter Stüber hatte den Mercedes-Händler zur Grösse geführt, Tochter Karin (53) setzt die Expansion fort. In der Schweiz ist die Merbag bereits seit vielen Jahren grösster Verkäufer der Sternenkreuzer und zudem in Süddeutschland, Luxemburg, Österreich sowie Italien aktiv. Vor allem in Deutschland, wo der Mercedes-Konzern alle eigenen Handelsniederlassungen verkauft, und in Italien dürfte weiteres Wachstum anstehen. Über 3000 Mitarbeitende beschäftigt Stüber inzwischen und könnte 2024 an der Schwelle von zwei Milliarden Franken Umsatz kratzen.
Eine neue Kooperation mit der Südmünchner Restaurierungs-Manufaktur HK Engineering bringt für die Merbag-Werkstätten und den Verkauf neue Chancen im Oldtimer-Segment. Und letztlich wächst auch der neue Standort Adliswil weiter, wo neben einer grossen Garage mit 50 Arbeitsplätzen auch 300 Wohnungen entstanden sind.
(Stand: November 2024)
Entwicklung des Vermögens
159
Familien Miescher, Zacharias, Zivy
950,0 Mio.
Händler
Basel Land
Achtung, Verwechslungsgefahr: Der Reisekonzern Ameropa, eine Tochter der Deutschen Bahn, ist eine international bekannte Marke. Der Agrokonzern Ameropa, 1948 in Basel gegründet, ist trotz eines jährlichen Umsatzes von rund zehn Milliarden Franken nur Insidern bekannt. Das Familienunternehmen produziert Dünger und handelt weltweit mit Getreide und Futtermitteln. In der Donauregion bespielt der Konzern die ganze agroindustrielle Wertschöpfungskette mitsamt einem eigenen Hafenterminal im rumänischen Constanta.
Das Engagement in Osteuropa bringt seit dem Ausbruch des Ukraine-Kriegs mehr Sorgen als Segen. Man sei illegalerweise und durch willkürliche Strafverfolgung in Russland enteignet worden, liess Ameropa im Februar gegenüber dem «Tages-Anzeiger» verlauten. Präsident Andreas Zivy (69) persönlich landete auf der schwarzen Liste des Putin-Regimes.
(Stand: November 2024)
Entwicklung des Vermögens
170
Jeremy Weir
850,0 Mio.
Händler
Genf
Bei Trafigura ist Veränderung angesagt: Richard Holtum (40) wird am 1. Januar 2025 Konzernchef und löst damit Jeremy Weir (60) ab, der Vorsitzender des Verwaltungsrats wird. Der Rohstoffhändler hat ein Executive Committee geschaffen, um die Entscheidungsprozesse zu vereinfachen und allen Geschäftsbereichen eine zusätzliche strategische Ausrichtung zu geben.
Im Laufe des Jahres haben drei Führungskräfte die Gruppe verlassen. Unter der Leitung von Weir expandierte das Unternehmen in Schlüsselsektoren wie erneuerbare Energien oder Wasserstoff und hat sich zu einem der wichtigsten Akteure im globalen Rohstoffhandel entwickelt.
(Stand: November 2024)
Entwicklung des Vermögens
187
Urs Schwarzenbach
650,0 Mio.
Händler
Zürich
Urs Schwarzenbach hat seine Schuld bezahlt, sämtliche Verfahren sind beendet. Der spektakulärste Steuerstreit der Schweiz ist Geschichte. Seit 2012 lag der ehemalige Devisenhändler mit den Behörden im Clinch. Anfänglich ging es um die illegale Einfuhr von Kunst, später kam noch nicht deklarierter Kunsthandel dazu. Schwarzenbach leistete unerbittlichen Widerstand. Die juristische Odyssee nahm ihren Lauf. Bei sämtlichen Verfahren ging er bis vor Bundesgericht. Erst als er in der letzten Instanz scheiterte, gab er klein bei. Wie weit man dem Millionär entgegenkam, ist nicht bekannt. Schwarzenbach behauptete im Katz-und-Maus-Spiel mit den Behörden, dass ihm schlicht das Geld zur Begleichung der Schulden fehle. Doch nun wurde nur die eine oder andere Kleinigkeit verkauft. Der grosse spektakuläre Deal blieb aus.
(Stand: November 2024)
Entwicklung des Vermögens
219
Roland Brack
375,0 Mio.
Händler
Aargau
Roland Brack (52) Inhaber des gleichnamigen Onlinewarenhauses, und die Muttergesellschaft Competec gehört zu den grossen Playern der Branche. Die Zahl der Konkurrenten hat zuletzt abgenommen. Coop zog der Tochter Microspot den Stecker, Steg und M-Electronics sind vom Markt verschwunden. Die Competec-Gruppe, die in Brack Alltron umbenannt wird, beliefert auch Retailkunden.
Im vergangenen Jahr musste Bracks Unternehmen wegen der zurückhaltenden Geschäftskunden erstmals einen Umsatzrückgang hinnehmen. Nun sieht es laut Brack nach einer Stabilisierung aus. Bei Privatkunden steigt die Zahl der ausgelieferten Pakete weiterhin, allerdings zeigen sie bei der Anschaffung teurer Elektroartikel Zurückhaltung.
Unternehmer Brack hat noch ein zweites Standbein: Mittlerweile ist er an über 30 Jungunternehmen beteiligt, vom Gin-Produzenten aus dem Entlebuch über einen Hersteller von 3-D-Druck-Armprothesen bis zur Jobplattform für Handwerker. Die meisten dieser Start-ups nahmen an der Fernsehshow «Die Höhle der Löwen» teil. Dort präsentieren sie ihre Geschäftsideen einer Jury, zu der neben Roland Brack die Businessapartment-Besitzerin Anja Graf, der Sextoy-Händler Lukas Speiser und weitere «Löwen» gehören.
(Stand: November 2024)
Entwicklung des Vermögens
226 neu
Benjamin Luckock
375,0 Mio.
Händler
Genf
Benjamin Luckock, globaler Leiter der Ölsparte beim Erdöl- und Metallhändler Trafigura, hat offenbar beschlossen, seinen üppigen Bonus in Immobilien in Genf zu investieren. Er besitzt dort drei Objekte, die er in den Jahren 2011, 2019 und 2023 für insgesamt fast 80 Millionen Franken gekauft hat, davon allein 50 Millionen Franken für den letzten Kauf.
Der 50-Jährige ist einer von 1400 Mitarbeiteraktionären des 1993 gegründeten Konzerns, der zu den grössten Rohstoffhändlern der Schweiz zählt. Trafigura, die ihren Sitz in Singapur hat und auch von Genf aus operiert, hat in letzter Zeit ein Rekordjahr nach dem anderen verzeichnet. Bei einem Umsatz von 244 Milliarden Dollar und einem Reingewinn von 7,4 Milliarden Dollar schüttet das Unternehmen für 2023 eine sagenhafte Dividende von 5,9 Milliarden Dollar aus. Bevor der Brite 2007 zu Trafigura kam, war er zehn Jahre lang Rohölhändler bei BP.
Zusammen mit anderen Investoren, darunter Führungskräften von Trafigura, ist Benjamin Luckock ein wichtiger Minderheitsaktionär des Fussballclubs Bolton, der in der dritten englischen Liga spielt. Die Gruppe soll etwa 30 Prozent der Aktien des Vereins besitzen, der von Nick Luckock, Benjamins Bruder, vor der Liquidation gerettet wurde. Die Investition dürfte sich nicht sehr lohnen, da die Mannschaften in den unteren Ligen des englischen Fussballs oft rote Zahlen schreiben.
(Stand: November 2024)
Entwicklung des Vermögens
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