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300 Reichste

Die 300 Reichsten 2024

BILANZ 300 Reichste 2024

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4

Familie Safra

Vermögen

22,5 Mrd.

Branche

Bankiers

Familie Safra

Die Bank J. Safra Sarasin steigert den Reingewinn um fast sieben Prozent auf über 470 Millionen Franken und gehört damit zu den profitabelsten Bankinstituten des Landes. Mit einer Bilanzsumme von 42,5 Milliarden Franken per Ende 2023 und einem deutlich über den regulatorischen Anforderungen liegenden Eigenkapital von 5,7 Milliarden ist die Bank auch für turbulente Zeiten solide aufgestellt. Die verwalteten Vermögen beliefen sich auf über 204 Milliarden Franken, vor allem aufgrund eines Netto-Neugeldzuflusses von mehr als 7 Milliarden. Mit der Eröffnung einer neuen Niederlassung in Baden stärkt J. Safra Sarasin die lokale Verankerung. International ist die Gruppe auf allen wichtigen Finanzplätzen präsent.

Sie ist auch im Immobilienbereich tätig. So erwarb die Gruppe 2021 das ehemalige BNP-Paribas-Gebäude im Zentrum von Genf, das zu einem erstklassigen Geschäftszentrum umgebaut werden soll. Auf zwei Etagen des Gebäudes, das den Namen «Le Rhône» trägt, wird sich der Uhrenhersteller Audemars Piguet einrichten. Nach dem Vorbild des berühmten Wolkenkratzers «The Gherkin» in London, der ebenfalls der Gruppe J. Safra gehört und vom Stararchitekten Lord Norman Foster entworfen wurde, wird «Le Rhône» von Grund auf eine Umgestaltung erfahren.

Der florierende Schweizer Ableger ist nur ein Teil des weltumspannenden Unternehmenskonglomerats, das mehrere andere Bank- und Finanzinstitute umfasst. Clanchef Joseph Safra verstarb 2020 im Alter von 82 Jahren. Danach brach ein Erbstreit zwischen seinen Söhnen Jacob (50), Alberto (45) und David (40) sowie Mutter Vicky aus. Aus dem Umfeld der Familie verlautet, Jacob, der älteste der Söhne, wachse je länger, je mehr in die Rolle des neuen Clanchefs hinein.

(Stand: November 2024)

Entwicklung des Vermögens

17

Prakash Hinduja

Vermögen

10,5 Mrd.

Branche

Bankiers

Prakash Hinduja

Die Hindujas zählen zu den reichsten, aber auch unbeliebtesten Familien der Westschweiz. Prakash Hinduja (79) ist einer von drei Brüdern, die ein gigantisches Konglomerat mit Business in 48 Ländern und in unterschiedlichsten Sektoren von Erdöl über IT bis hin zu Immobilien kontrollieren. In diesem Jahr mussten sich er und weitere Mitglieder des Milliardärsclans in Cologny vor Gericht verantworten. Laut Anklageschrift hat die Familie ihre indischen Hausangestellten unter unwürdigen Bedingungen in ihrer Genfer Villa arbeiten lassen. Obwohl die Familie im Juni vom Vorwurf des Menschenhandels freigesprochen wurde, verurteilte das Gericht sie wegen gewerbsmässigen Wuchers zu mehrjährigen Gefängnisstrafen. Einigen Angestellten hatten sie nur 50 Rappen pro Stunde gezahlt. Der Urteilsverkündung blieben die Hindujas allerdings fern.

(Stand: November 2024)

Entwicklung des Vermögens

19

Fürst Hans-Adam von und zu Liechtenstein

Vermögen

10,5 Mrd.

Branche

Bankiers

Fürst Hans-Adam von und zu Liechtenstein

Im Dezember vor einem Jahr verstarb Prinz Constantin von und zu Liechtenstein unerwartet im Alter von 51 Jahren. Der jüngste Sohn von Fürst Hans-Adam II. (78), der an siebter Stelle der Thronfolge stand, belegte eine der wichtigsten Führungsfunktionen in der weitverzweigten fürstlichen Unternehmensgruppe. Als Generaldirektor und Vorstandsvorsitzender der Stiftung Fürst Liechtenstein war Prinz Constantin Herrscher über eine der grössten privaten Kunstsammlungen der Welt, die Vaduzer Finanzdienstleistungsfirma LGT Group, ein Museum, die fürstliche Hofkellerei sowie diverse Immobilien. Dazu gesellen sich Aktivitäten in den Bereichen Agrarwirtschaft, Nahrungsmittel, Forstwirtschaft und erneuerbare Energien.

Nachfolgerin des Verstorbenen, der in der Öffentlichkeit kaum bekannt war, ist seine Schwester Tatjana von Lattorff (50), Prinzessin von und zu Liechtenstein. Die studierte Betriebswirtschaftlerin bekleidet eine wichtige Position, denn die Stiftung kontrolliert fast das gesamte Vermögen des Fürstenhauses. Und dieses ist beträchtlich, zählen die Liechtensteins mit ihren 122 lebenden Mitgliedern doch zu den vermögendsten Adelshäusern der Welt.

Gewichtigster Vermögensteil ist die LGT Bank, die 316 Milliarden Franken an Vermögen verwaltet und um die fünf Milliarden wert sein dürfte, auch wenn der Gewinn im ersten Halbjahr um 22 Prozent gesunken ist. Werthaltig sind ebenso das fürstliche Portfolio und die Kunstsammlung; der Wert der Gemälde, Skulpturen, Grafiken, Tapisserien und Möbel lässt sich kaum beziffern, wird aber in der Szene grob auf vier Milliarden geschätzt. Was für Schätze die Sammlung enthält, lässt sich im Gartenpalais an der Fürstengasse sowie im Stadtpalais Liechtenstein in Wien ermessen.

(Stand: November 2024)

Entwicklung des Vermögens

55

Martin Ebner

Vermögen

3,8 Mrd.

Branche

Bankiers

Martin Ebner

Im Februar verlor Martin Ebner (79) an einem Tag wegen der Bankensoftwarefirma Temenos rund 250 Millionen Franken. Doch diesen Verlust steckte der Investor weg. Schliesslich hatte er schon grössere Abstürze gemeistert. Nach dem Platzen der Dotcom-Blase nach der Jahrtausendwende ging er mit seinen «Visionen» fast bankrott, rappelte sich wieder auf mit der Beteiligungsgesellschaft Patinex, die ihm und Ehefrau Rosmarie gehört. Das kinderlose Paar investierte und verkaufte seither erfolgreich. So veräusserten sie 2022 Vifor für über 2,2 Milliarden Franken und im selben Jahr die Mehrheit der BZ Bank.

Freude bereiten ihnen auch in diesem Jahr die Aktien des Zementkolosses Holcim im Wert von rund 1,5 Milliarden, aber auch die Fluglinie Helvetic Airways, die einzige Schweizer Fluggesellschaft. 2006 hat Ebner die Fluggesellschaft erworben und die Flotte kontinuierlich ausgebaut, sodass sie rund 1,3 Milliarden Franken wert ist. Weniger erfolgreich war 2024 die Beteiligung am Automobilzulieferer Autoneum. Doch Ebner investiert mit langfristigem Horizont.

(Stand: November 2024)

Entwicklung des Vermögens

57

Familie Latsis

Vermögen

3,8 Mrd.

Branche

Bankiers

Familie Latsis

Die Nachkommen von John Latsis, dem 2003 verstorbenen griechischen Reederei-Magnaten, sind mit Hellenic Petroleum in der Ölindustrie und mit Lamda Development in der Immobilienentwicklung tätig und bauen in Athen eine Stadt der Zukunft, in die 2027 die ersten Bewohner einziehen sollen.

In der Schweiz kennt man die Familie vor allem als Grossaktionärin der Private-Banking-Gruppe EFG International, wo die Familie mit rund 45 Prozent der bestimmende Aktionär ist. John Spiro Latsis (47) vertritt die Familie im Verwaltungsrat von EFG. Das Institut verwaltete im vergangenen Jahr ein Vermögen von rund 143 Milliarden Franken. In diesem Jahr eröffnete die Bankengruppe Niederlassungen in Gstaad und St. Moritz.

John Spiro Latsis ist zudem Mitglied verschiedener Ausschüsse und Verwaltungsräte. Er verfügt über einen Abschluss der Universität Oxford sowie über Abschlüsse der London School of Economics und der Universität Cambridge. Die Familie Latsis ist auch Eigentümerin der Privatklinik Hôpital de La Tour in Meyrin.

(Stand: November 2024)

Entwicklung des Vermögens

100

Familie de Picciotto

Vermögen

2,3 Mrd.

Branche

Bankiers

Familie de Picciotto

Die 1969 von Edgar de Picciotto gegründete und von der Familie kontrollierte Union Bancaire Privée (UBP) erwarb das Private-Banking-Geschäft der Société Générale in der Schweiz und in Grossbritannien für 900 Millionen Euro. Die Übernahme hat das verwaltete Vermögen der UBP auf 176 Milliarden Franken angehoben. Von der Grösse her ist das Genfer Institut nun mit EFG vergleichbar, die 160 Milliarden verwaltet und an der Börse 3,5 Milliarden wert ist. Die UBP hatte bereits 2011 die Schweizer Niederlassung von ABN Amro und 2012 jene von Santander geschluckt sowie 2013 das internationale Private-Banking-Geschäft von Lloyds und 2015 dasjenige von Coutts.

Die Nachkommen von Gründer Edgar de Picciotto, Bankchef Guy de Picciotto, VR-Präsident Daniel de Picciotto und Anne Rotman de Picciotto, Mitglied des Verwaltungsrats sowie Präsidentin von CBI, kontrollieren die Bankengruppe über die Holding CBI.

(Stand: November 2024)

Entwicklung des Vermögens

110

Familien Vontobel und de la Cour

Vermögen

1,8 Mrd.

Branche

Bankiers

Familien Vontobel und de la Cour

Vontobel muss durch unruhige Zeiten: Ein Gewinneinbruch und Mittelabflüsse im Asset Management machen ein Kostensparprogramm nötig und drücken den Aktienkurs seit Monaten unter 60 Franken. Die beiden Familien Vontobel und de la Cour, denen 50,9 Prozent der Aktien gehören, lassen sich davon nicht einschüchtern und entscheiden nach vorn: Die Familien, im Verwaltungsrat vertreten durch die beiden Nachkommen vierter Generation, Maja Baumann (47) und Björn Wettergren (43), sind jüngst mit der Bank via eine Beteiligung in den vielversprechenden Private-Markets-Bereich eingestiegen. Von der IHAG Privatbank, die das Geschäft aufgibt, haben sie das Kundenbuch übernommen – um die DACH-Region auszubauen.

(Stand: November 2024)

Entwicklung des Vermögens

121

Familie Ariane de Rothschild

Vermögen

1,8 Mrd.

Branche

Bankiers

Familie Ariane de Rothschild

Ende Juni 2024 verkaufte die Gruppe Edmond de Rothschild ihren historischen Hauptsitz im Bankenviertel von Genf für 58  Millionen Franken an PSP Swiss Property. Die 800 Mitarbeitenden werden Mitte 2026 ins Ökoquartier L’Étang in Vernier GE umziehen. Bei der Bank Edmond de Rothschild, die Baronin Ariane de Rothschild (65,8 Prozent des Kapitals und 89,8 Prozent der Stimmen) und ihrer Schwiegermutter Nadine de Rothschild (16,9 Prozent des Kapitals und 6,8 Prozent der Stimmen) gehört, stiegen die Kundenvermögen 2023 auf 163 Milliarden Franken. Im August 2019 wurde die Bank dekotiert. Davor, 2018, lag die Börsenkapitalisierung des Unternehmens bei rund 1,3 Milliarden Franken. Zum Familienvermögen gehören auch Hotels und Weingüter.

(Stand: November 2024)

Entwicklung des Vermögens

149

Støle, Svein

Vermögen

1,3 Mrd.

Branche

Bankiers

Støle, Svein

Das Heimweh plagt viele Exil-Norweger, auch noch Jahre und Jahrzehnte nachdem sie ihre Heimat verlassen haben. So geht es wohl auch dem Finanzmanager Svein Støle (61) und seiner Ehefrau Tonje. Beide leben seit bald sechs Jahren in der Schweiz, trotzdem haben sie in diesem Sommer eine Villa in Oslo für 75 Millionen Kronen – mehr als sechs Millionen Franken – gekauft. Leisten können sich die Støles die vierstöckige Luxusimmobilie an bester Lage allemal: Seine Finanzgruppe Pareto, die neben einer Bank, einer Vermögensverwaltung und einer Versicherung auch eine Schifffahrtssparte umfasst, machte im vergangenen Jahr einen Gewinn von 80 Millionen Franken.

(Stand: November 2024)

Entwicklung des Vermögens

164

Familie Cornaro

Vermögen

850,0 Mio.

Branche

Bankiers

Familie Cornaro

Die Familie Cornaro ist im Schweizer Banking nicht zuletzt dank Innovationen erfolgreich unterwegs: Paolo Cornaro (79) brachte die Kreditkarte ins Land, heute kooperieren die Tessiner Bankiers mit Fintechs. Gemeinsam mit dem Zürcher Start-up Clanq bringt die Cornèr Bank eine App für Familien auf den Markt. Vittorio Cornaro (52) lenkt die Geschäfte in der dritten Generation, Vater Paolo ist Verwaltungsratspräsident. Die Cornèr Bank ist die einzige Schweizer Universalbank in Besitz einer Familie; sie hält 80 Prozent der Anteile. Die Geschäfte laufen rund: Im 72.  Geschäftsjahr steigerte die Cornèr Group den Reingewinn um 41 Prozent. Fast 1100 Mitarbeiter sind in Lugano, Chiasso, Genf, Locarno und Zürich für die Bank tätig. Sie bringen es zuweilen weit – der heutige UBS-CEO Sergio Ermotti absolvierte eine Banklehre bei der Cornèr Bank in Lugano.

(Stand: November 2024)

Entwicklung des Vermögens

217

Familie Eric Syz

Vermögen

425,0 Mio.

Branche

Bankiers

Familie Eric Syz

Mitte 2023 verkaufte der dänische Anlagefonds Selmont seinen Anteil von 6,35 Prozent an der Genfer Bank Syz. Eric und Suzanne Syz kauften davon den Grossteil selbst zurück. Dadurch stieg ihr Stimmrechtsanteil auf 91,7 Prozent. Mit der Beteiligung, welche die Zuger Financière Syz hält, eine Stiftung für Beteiligungspläne, gibt es keine Investoren mehr ausserhalb der Bankengruppe. Seit 2018 ist die Nachfolge durch die nächste Generation gesichert: Marc Syz ist Leiter von Syz Capital, und Nicolas Syz zeichnet für das Private Banking verantwortlich. Im vergangenen Jahr hat die Privatbank deutlich mehr verdient, der Reingewinn stieg um 16 Prozent.  Die verwalteten Kundenvermögen blieben mit 23 Milliarden Franken stabil. Neben dem Bankgeschäft pflegen Eric und Suzanne Syz eine umfangreiche Sammlung zeitgenössischer Kunst, die sie seit den 1980er Jahren aufgebaut haben.

(Stand: November 2024)

Entwicklung des Vermögens

235

Familien Bär

Vermögen

325,0 Mio.

Branche

Bankiers

Familien Bär

Die Familie Bär umfasst über 50 Personen. An der Bank Julius Bär ist der Clan heute mit noch weniger als drei Prozent beteiligt. Die Anteile sind von den Mitgliedern der Familie individuell und nicht in einem Pool gehalten. Mike Bär (62) hat heute selber eine Bank: Vor sechs Jahren gründete er seine MBaer Merchant Bank. Das Handels- und Finanzierungsinstitut mit 65 Mitarbeitenden, das zurzeit von der Finma untersucht wird, schloss 2023 mit einem Gewinn von 15 Millionen Franken ab. «Wir haben die Verlustvorträge aus den Gründungsjahren aufgebraucht und sind nun zu Steuerzahlern der Stadt Zürich geworden», sagt Mike Bär. Mit seiner jungen Bank konzentriert sich der CEO auf Unternehmer, deren Firmen und Familien.

(Stand: November 2024)

Entwicklung des Vermögens

249

Familie Syz-Abegg

Vermögen

325,0 Mio.

Branche

Bankiers

Familie Syz-Abegg

Die Privatbank Maerki Baumann ist das Asset der Familie Syz-Abegg. Sie ist mit den Besitzern Hans G. Syz-Witmer (66) und Carole Schmied-Syz (61) erfolgreich unterwegs und verwaltet über zehn Milliarden Franken an Kundenvermögen. Gemäss CEO Stephan Zwahlen hat «der frühzeitige Einstieg ins Kryptogeschäft wesentlich dazu beigetragen, dass das Unternehmen zu einer modernen, agilen Privatbank wurde». Höhepunkt des Jahres war die Feier zum fünfjährigen Bestehen dieses Geschäftszweigs bzw. die Lancierung der Kryptomarke ARCHIP. Weiter wurde eine Kooperation mit Bitcoin Suisse etabliert. Im Private Banking ist für 2025 das neue Geschäftsfeld «Entrepreneur Banking» geplant. Syz-Witmer ist zudem als Filmproduzent aktiv: Sein neuster Film «Friedas Fall» feierte dieses Jahr am Zurich Film Festival Weltpremiere.

(Stand: November 2024)

Entwicklung des Vermögens

275

Familie André Bodmer

Vermögen

175,0 Mio.

Branche

Bankiers

Familie André Bodmer

Die Zürcher Privatbank Rahn+Bodmer mit Gründungsjahr 1750 ist eine von nur noch drei Banken in der Schweiz, die als reine Personengesellschaften geführt werden. Die Teilhaber solcher Häuser haften unbeschränkt mit ihrem Vermögen. Ursprünglich ein Seidenhandelshaus, konzentriert sich die älteste Bank der Schweiz heute auf Anlageberatung und Vermögensverwaltung. Und dies mit Erfolg: Rahn+Bodmer verwaltet Kundenvermögen in Höhe von über 16,5 Milliarden Franken. 2024 konnte die Bank nicht nur wegen des CS-Kollapses zahlreiche Neukunden dazugewinnen. Nach dem gesundheitsbedingten Ausscheiden von André Bodmer im Februar 2024 bleibt die Familie Bodmer noch finanziell am Unternehmen beteiligt.

(Stand: November 2024)

Entwicklung des Vermögens

286

Thomas Matter

Vermögen

175,0 Mio.

Branche

Bankiers

Thomas Matter

Mit seinem Einstieg beim Bieler Technologieunternehmen Mikron hatte Thomas Matter (58) einen guten Riecher. Der Aktienkurs hat sich seither etwa verdreifacht. Fünf Prozent hält Matter an der Gruppe, die automatisierte Produktionssysteme entwickelt und herstellt und die ihn von der Innovationskraft und dem Management her überzeugt. Ein gutes Gespür bewies er auch mit seinen Beteiligungen beim Fernsehsender 3 Plus und bei der Schaffner Holding, die zu attraktiven Konditionen übernommen worden sind.

Seine wichtigste Beteiligung hält Matter an der Helvetischen Bank, der er seit der Gründung vor 13 Jahren als Verwaltungsratspräsident vorsteht. Während er seine Anteile leicht auf knapp 33 Prozent aufgestockt hat, ist die Gaydoul Group seines einstigen Geschäftspartners Philippe Gaydoul ausgestiegen. Gaydouls Aktienpaket von rund neun Prozent wurde laut Matter bei Mitarbeitenden und Kunden platziert. Mit verwalteten Kundengeldern von drei Milliarden Franken gehört die Helvetische Bank zu den kleineren Instituten, weist allerdings mit einem Reingewinn von 15 Millionen Franken eine ansprechende Profitabilität auf.

Matters Vermögen geht auf die Bank Swissfirst zurück, die vor 20 Jahren mit der Bellevue Group fusionierte. Er ist für die SVP im Nationalrat und in der Parteileitung verantwortlich für die Finanzen. Durch die Höhe seines Vermögens wäre er von einer allfälligen Annahme der Erbschaftssteuer-Initiative direkt betroffen. Im Gegensatz zu seinem SVP-Kollegen Peter Spuhler droht er jedoch nicht mit Auswanderung. Stattdessen hofft er auf die Vernunft des Stimmvolks: «Als Politiker bin ich überzeugt, dass die Stimmbürger ihren Verstand walten lassen und die Initiative keine Chance hat.»

(Stand: November 2024)

Entwicklung des Vermögens

297

Familie Reichmuth

Vermögen

125,0 Mio.

Branche

Bankiers

Familie Reichmuth

Reichmuth & Co ist die jüngste der verbliebenen fünf echten Privatbanken der Schweiz. Von Karl Reichmuth 1996 gegründet, haften die Söhne Remy Reichmuth (48) und Christof Reichmuth (56) gemeinsam mit Jürg Staub immer noch mit ihrem Privatvermögen. Das kommt auch im Ausland gut an: Der Standort in München wurde kräftig ausgebaut. Insgesamt werden von den Reichmuths Vermögen im Umfang von 15 Milliarden Franken verwaltet. 3,5 Milliarden sind in Vorsorgegelder der Tochter PensExpert investiert, rund zwei Milliarden in Infrastrukturanlagen. Der Fokus liegt auf der Finanzierung von Bahnfahrzeugen. Nicht sehr hohe, aber sehr verlässliche Renditen sind das Ziel.

(Stand: November 2024)

Entwicklung des Vermögens

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