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18
Gebrüder Kamprad
10,5 Mrd.
Händler
Waadt
Der Schwede Ingvar Kamprad hat fast den ganzen Globus vermöbelt, seine Ikea ist unbestrittene Nummer eins im Möbelhandel. Weit über seinen Tod hinaus läuft das Geschäft wie geschmiert: Im letzten Fiskaljahr betrug der Umsatz 44,3 Milliarden Euro, und es wurde ein Gewinn von 1,5 Milliarden eingestrichen. Kamprads Söhne Jonas (58), Peter (60) und Mathias (55) haben aber keinen Anspruch auf den Geldsegen. Denn der Konzern ist mit seinen zig Firmen – Dutzende von Milliarden wert – in Stiftungen blickdicht und steuersparend verpackt. So gehört Ikea der Ingka Foundation. Tom Larsen, bis Ende 2023 deren CEO, schrieb BILANZ, dass die Stiftung «keine Anteilseigner» habe, ergo «sich selbst besitzt». Die Kamprads hätten keinen Zugriff auf Stiftungsmittel, das Trio muss sich mit der Firmengruppe Ikano bescheiden. Das Konglomerat mit gegen 9000 Mitarbeitenden umfasst Banken, Kreditkartengeschäfte, Versicherungen, Industrieproduktion, Datenanalyse und ein dickes Immobilienportfolio.
(Stand: November 2024)
Entwicklung des Vermögens
24
Familien Landolt und de Meuron
8,5 Mrd.
Chemie/Pharma
Waadt
Die Erträge der unabhängigen Sandoz-Familienstiftung kommen den Nachkommen der Familien Landolt und de Meuron zugute. Doch zwischen den Generationen sind Spannungen aufgekommen, weshalb die Administration der Stiftung eine Prüfung ihrer Aktivitäten und ihrer Funktionsweise eingeleitet hat. Der Reichtum der Familien basiert primär auf ihren Investitionen in die Pharmaindustrie (Beteiligung von 3,6 Prozent an Novartis), die Luxushotellerie («Beau-Rivage Palace» in Lausanne, «Palafitte» in Neuchâtel, «Riffelalp Resort» in Zermatt) und in die Uhrenbranche (Parmigiani Fleurier). Allein die Novartis-Beteiligung repräsentiert einen Wert von 7,8 Milliarden Franken und bringt jährlich brutto 260 Millionen an Dividendeneinnahmen. Pierre Landolt (77) war lange die zentrale Figur der Familien. Heute engagiert er sich in gentechnikfreien Landwirtschaftsprojekten in Brasilien.
(Stand: November 2024)
Entwicklung des Vermögens
25
Alexandre Van Damme
8,5 Mrd.
Nahrungsmittel
Waadt
Bud Light wurde als beliebtestes Bier der Amerikanerinnen und Amerikaner vom Thron gestossen. Dies nach einer kontroversen Werbung mit einer Transgender-Influencerin, die im April 2023 für Boykottaufrufe sorgte. «Bierkönig» Alexandre Van Damme (62) dürfte das kaum kalt gelassen haben: Er ist Grossaktionär und Verwaltungsrat von AB InBev, dem weltgrössten Bierkonzern, zu dem auch das leichte Bud gehört. Welche Getränke er in der grosszügigen Gartenanlage seines Anwesens mit Tennisplatz oberhalb des Genfersees bevorzugt, ist nicht bekannt. Beteiligt soll Van Damme auch am Ketchup-Produzenten Kraft Heinz sein. Wichtigstes Investment ist aber AB InBev. Der Konzern hat sich von der Bud-Krise erholt. In Nordamerika läuft das Geschäft dank anderer starker Biermarken wie Michelob Ultra wieder besser.
(Stand: November 2024)
Entwicklung des Vermögens
32
Erben Engelhorn
6,5 Mrd.
Chemie/Pharma
Waadt
Von der Erbenfamilie Engelhorn tritt nur Marlene Engelhorn ins Rampenlicht der Medien, sie dafür oft. Die Enkelin der 2022 verstorbenen Wahlschweizerin Traudl Engelhorn hat ihr Versprechen wahr gemacht und 90 Prozent ihres Erbes öffentlichkeitswirksam verschenkt: 25 Millionen Euro lässt sie an insgesamt 77 Organisationen und Initiativen verteilen. Derweil führt ihre am Genfersee wohnhafte Tante Alissa Gerlich abseits der Öffentlichkeit das philanthropische Erbe ihrer Eltern Traudl und Peter Engelhorn in der Fondation Les Mûrons fort. Zudem hat sie mit der Fondation Le Grammont eine neue Stiftung gegründet, die weniger begüterten Menschen Zugang zu Kultur und Wissenschaft verschaffen soll. Das Milliardenvermögen der Familie hat seinen Ursprung in den Chemie- und Pharmakonzernen BASF und Boehringer Mannheim. Letzterer wurde nach einem Streit innerhalb der Familienzweige an Roche verkauft.
(Stand: November 2024)
Entwicklung des Vermögens
45
Frederik Paulsen
4,8 Mrd.
Chemie/Pharma
Waadt
In seinem ersten Jahr als Verwaltungsratspräsident des Pharmakonzerns Ferring verbreitet Jean-Frédéric Paulsen, Sohn von Chairman Emeritus Frederik Paulsen (74), Aufbruchstimmung: Die Markteinführung von zwei «bahnbrechenden Therapien» markiere einen «Wendepunkt in der Geschichte von Ferring», lässt er sich im Geschäftsbericht zitieren. Bei den beiden Lancierungen handelt sich um ein neuartiges, auf dem Mikrobiom basierendes Verfahren sowie eine innovative Gentherapie zur Behandlung von urologischen Krebserkrankungen. Neuen Schub kann das Unternehmen brauchen: 2023 zeigten die wichtigsten Kennzahlen nach unten. Die Verkäufe betrugen 2,2 Milliarden Euro, der Betriebsgewinn sank auf 139 Millionen und der Reingewinn auf 118 Millionen Euro. Über die Dr. Frederik Paulsen Foundation ist Ferring vollständig in Privatbesitz.
(Stand: November 2024)
Entwicklung des Vermögens
54
Daniel Jaeggi und Marco Dunand
3,8 Mrd.
Händler
Waadt
Der Genfer Rohstoffhändler Mercuria, 2004 von Marco Dunand (63) und Daniel Jaeggi (64) mitgegründet, landete mit der Verpflichtung von Nicholas O’Kane einen Coup. Der Australier gilt in der Welt der Rohstoffe als Star-Trader; er hat die Rohstoffsparte der australischen Macquarie Bank aufgebaut und damit das Institut zu einem grossen Player gemacht. Mercurias Geschäft läuft hervorragend: 2023 wurde ein Nettogewinn von 2,7 Milliarden Dollar eingefahren, das zweitbeste Resultat der Firmengeschichte. Der Rohstoffhändler setzt vor allem auf Übergangs- und erneuerbare Energien. In diesem Sinne hat Mercuria Anfang 2023 das Investitionsvehikel Silvania geschaffen und mit einem Kapital von 500 Millionen Dollar ausgestattet. Silvania spezialisiert sich auf natürliche Klimaschutzlösungen. Allerdings: Noch machen Öl und Gas immer noch fast 70 Prozent der Handelsaktivitäten Mercurias aus.
(Stand: November 2024)
Entwicklung des Vermögens
66
Familien Audemars, Piguet
3,3 Mrd.
Uhren
Waadt
Nach einem fast halbjährigen Übergang an der Seite von Ex-CEO François-Henry Bennahmias übernahm Ilaria Resta am 1. Januar 2024 offiziell die Leitung von Audemars Piguet. Bisher ist wenig über die Strategie durchgesickert, die dem viertgrössten Akteur der Schweizer Uhrenindustrie verpasst werden soll. Die Uhrenfirma, die 2025 ihr 150-Jahr-Jubiläum feiern wird, erzielte laut einer Studie von Morgan Stanley und LuxeConsult 2023 einen Umsatz von über zwei Milliarden Franken.
Audemars Piguet wird seit 2023 von Alessandro Bogliolo präsidiert, der Jasmine Audemars folgte. Derweil fungiert Olivier Audemars als Vizepräsident. Die Vertreter der vierten Generation der Familien Audemars und Piguet halten weiterhin die Mehrheit am Unternehmen. Während in Meyrin ein neues Produktionsgebäude für Uhrenbänder und -gehäuse gebaut wird, begann in diesem Sommer der Umzug der Belegschaft in den neuen ARC Campus im Vallée de Joux. Audemars Piguet produziert derzeit 50'000 Uhren pro Jahr und beschäftigt 3000 Mitarbeitende.
(Stand: November 2024)
Entwicklung des Vermögens
93
Familie Agnelli de Pahlen
2,3 Mrd.
Immobilien
Waadt
Der Rechtsstreit zwischen Margherita Agnelli de Pahlen und ihren drei Kindern aus erster Ehe, John, Lapo und Ginevra Elkann, geht vor schweizerischen und italienischen Gerichten weiter. Die Tochter von Gianni Agnelli, dem legendären Chef des Automobilkonzerns Fiat, ficht den Wohnsitz ihrer Mutter Marella Agnelli an, die offiziell in der Schweiz wohnhaft war. Diese ist 2019 verstorben und hat ihr gesamtes Vermögen John, Lapo und Ginevra (im Bild) vermacht und Margherita ausgeschlossen. Sollte jedoch Italien als ihr tatsächlicher Wohnsitz anerkannt werden, könnte die Erbschaft infrage gestellt werden.
Die italienische Justiz interessiert sich auch für verschiedene Offshore-Gesellschaften in Steuerparadiesen, um das genaue Vermögen von Marella Agnelli zu ermitteln. In diesem Zusammenhang hat ein Gericht in Turin Ende September gegen John, Lapo und Ginevra Elkann sowie einen Schweizer Notar und einen Buchhalter wegen «Steuerbetrugs» die vorsorgliche Beschlagnahme von 74,8 Millionen Euro angeordnet.
(Stand: November 2024)
Entwicklung des Vermögens
94
Familie Bemberg
2,3 Mrd.
Investoren
Waadt
Quilvest, das in Luxemburg und Zürich domizilierte Finanzdienstleistungsunternehmen der Familie Bemberg, heisst neu Bemberg Capital. Der Namenswechsel bringe die «langfristige und tief verwurzelte Natur der Anlagephilosophie» zum Ausdruck, heisst es auf der Website. Die Ursprünge des Unternehmens liegen in Argentinien, wo Urahn Otto Bemberg im 19. Jahrhundert mit dem heute noch produzierten Quilmes-Bier ein Vermögen machte. 1917 kam der Einstieg in die Vermögensverwaltung. Aktuell hat Bemberg Capital 15 Milliarden Franken an Assets under Management und beschäftigt knapp 400 Mitarbeitende rund um den Erdball. Etliche Mitglieder der Dynastie, von denen einige am Genfersee leben, engagieren sich als Mäzene; zum Beispiel in der Fondation Bemberg, die in Toulouse ein Kunstmuseum unterhält.
(Stand: November 2024)
Entwicklung des Vermögens
105
Familie Amon
1,8 Mrd.
Industrie
Waadt
Die 1927 gegründete Sicpa, Weltmarktführerin für Sicherheitsdruckfarben, wird von der dritten Generation der Familie Amon geleitet, Chef ist Philippe Amon (63). Die Firma aus Prilly sorgt für den Schutz der meisten Banknoten weltweit und trägt zur Sicherung verschiedener Identitätsdokumente bei. Sicpa hat sich auch auf den Gebieten der Rückverfolgbarkeit von Medikamenten, der digitalen Identität und von Produkten, die staatlichen Abgaben unterliegen, weiterentwickelt.
Der Konzern ist stark auf dem afrikanischen Kontinent vertreten und unterhält in sieben Ländern Filialen. Ende 2023 erhielt die Firma einen Vertrag in der Elfenbeinküste zur Authentifizierung von Tabakprodukten, und diesen Sommer wurde eine Delegation unter Leitung von Dominique Strauss-Kahn in Gabun empfangen. Der Ex-IWF-Chef schlug der Regierung vor, zur Bekämpfung von Fälschungen auf die Dienste von Sicpa zurückzugreifen.
In diesem Jahr allerdings läuft das Geschäft nicht rund. Im Waadtland werden 120 Stellen abgebaut.
(Stand: November 2024)
Entwicklung des Vermögens
106
Familie Bata
1,8 Mrd.
Mode
Waadt
Im Herbst wurde in Möhlin das Theater «Geh auf Bata – Du träumst gut!» aufgeführt. Im Restaurant Bata-Park und im Park selbst waren 25 Szenen aus der Geschichte der Schuhfabrik Bata zu sehen. In den 1930er Jahren schuf der sozial eingestellte Tscheche Tomáš Bata (1876–1932) in der Aargauer Gemeinde Fabriken samt Wohnhäusern und Erholungseinrichtungen. Nur hat Möhlin längst ausgeträumt: 1990 wurde die Schuhproduktion wegen Absatzproblemen eingestellt. Überhaupt hat der Günstigproduzent im Westen Schwierigkeiten. Beispielsweise in der Schweiz: Obwohl sich die internationale Konzernzentrale in Lausanne befindet, gibt es von den einst landesweit über 70 Bata-Geschäften keines mehr.
Wichtigster Absatzmarkt seit Langem ist Indien. 2023/24 hat der Umsatz von Bata India nicht zuletzt dank einer strategischen Partnerschaft mit Adidas minim zugelegt, der Gewinn allerdings schmolz um 19 Prozent. Der im Waadtland lebende Thomas George Bata (76) hat sich aus dem operativen Geschäft zurückgezogen. Sein Sohn Thomas Archer Bata (36), Urenkel des Firmengründers, wird wohl eines Tages die Führung übernehmen.
(Stand: November 2024)
Entwicklung des Vermögens
123
Familie Scheufele
1,8 Mrd.
Uhren
Waadt
Vor 60 Jahren wurde Chopard von der Familie Scheufele aufgekauft, bis heute ist sie eine der letzten grossen Luxusmarken in Familienbesitz. Die Unternehmensleitung liegt in den Händen von Caroline Scheufele, der künstlerischen Leiterin der Schmucksparte, sowie Karl-Friedrich Scheufele, Chef der Uhrensparte. Mit einem geschätzten Umsatz von 800 Millionen Franken beschäftigt die Manufaktur 2000 Mitarbeitende, davon 980 in der Schweiz. Chopard verfügt über eine vollständig integrierte Produktionsanlage und besitzt eine Manufaktur in Meyrin und zwei weitere in Fleurier.
Die beiden Kinder von Karl-Friedrich, Caroline-Marie und Karl-Fritz, sind ebenfalls in der Gruppe tätig. Karl-Fritz Scheufele war unter anderem für die Renovation des sich in Familienbesitz befindenden Hotels «1, Place Vendôme» in Paris zuständig, das im letzten Jahr wiedereröffnet wurde. Er ist auch an dem von K&K Promotions betriebenen Caveau de Bacchus beteiligt, der in der Schweiz über drei Geschäfte verfügt, darunter ein Restaurant, das ebenfalls den Scheufeles gehört.
(Stand: November 2024)
Entwicklung des Vermögens
141
Thierry Mauvernay
1,3 Mrd.
Chemie/Pharma
Waadt
Als führender Biotech-Konzern der Westschweiz baut Debiopharm am Standort am Chemin de Messidor einen neuen siebenstöckigen Flügel. Damit wird die Expansion fortgesetzt. 2024 hielt aber auch eine negative Nachricht für Firmenbesitzer und VR-Präsident Thierry Mauvernay (71) bereit: Der Pharmakonzern Merck beschloss, die klinischen Tests für Xevinapant einzustellen. Das Medikament gegen Kopf- und Halskrebs war von Debiopharm entwickelt worden. Die Firma arbeitet aber an einem neuen Molekül, das die Diagnose und die Behandlung von Krebserkrankungen durch gezielte Strahlentherapie ermöglichen soll. Debiopharm plant weiterhin, ihr Programm zur Entwicklung neuer Produkte von 10 auf 15 zu erweitern. Daher wird der Standort in Lausanne um zusätzliche 4000 Quadratmeter erweitert.
(Stand: November 2024)
Entwicklung des Vermögens
154
Marc Bürki und Paolo Buzzi
950,0 Mio.
Dienstleistungen
Waadt
Marc Bürki (63) und Paolo Buzzi (63) können sich über ein ausserordentlich gutes Jahr freuen. Die von ihnen gegründete Onlinebank Swissquote mit Sitz in Gland VD boomt: Im ersten Halbjahr 2024 stieg der Gewinn um 36 Prozent auf den Rekordbetrag von 145 Millionen Franken, die Kundenvermögen kletterten um 20 Prozent auf den Höchstwert von 68 Milliarden Franken. Kein Wunder, haussierten die Aktien im Jahresvergleich um knapp 90 Prozent – zur Freude von Bürki und Buzzi, die eine Beteiligung von 22,1 Prozent halten. Als Pionierin baut Swissquote ihr Angebot laufend aus und ist darob zur führenden digitalen Bank der Schweiz geworden. Vor allem lancierte Swissquote einen Marktplatz für Kryptowährungen und baute ihre Kryptoinfrastruktur stark aus.
(Stand: November 2024)
Entwicklung des Vermögens
160
Familie Richard Mille
950,0 Mio.
Uhren
Waadt
Als Richard Mille (73) mit Dominique Guenat (72) die Uhrenmarke Richard Mille mit Sitz in Les Breuleux JU gründete, hiess das Ziel, die Grenzen höchster Uhrmacherkunst mit Innovationen und unverkennbarem Design in neue Sphären zu transportieren. 23 Jahre später steht sein Name für exorbitant teure und technologisch im Wortsinn verrückte Uhrmacherei mit null Absatzproblemen: Gemäss Schätzungen von Morgan Stanley erzielte die Familienfirma 2023 mit dem Verkauf von 5300 Uhren zum Durchschnittspreis von rund 245'000 Franken einen Umsatz von 1,3 Milliarden Franken. Die Co-Gründer haben sich vom Geschäft inzwischen offiziell verabschiedet. Die Horométrie SA, die Firma, der die Marke gehört, wird nun offiziell operativ wie strategisch von je zwei Geschwistern Mille und Guenat geführt.
(Stand: November 2024)
Entwicklung des Vermögens
171
Familie Grohe
750,0 Mio.
Immobilien
Waadt
Bernd Grohe erfreut sich heute an seinem Wohnort am Genfersee an Wasserhahnen des Sanitärspezialisten Grohe. Das Unternehmen gehörte bis zum Jahr 2000 ihm und seinen zwei Geschwistern Yvonne und Charles. Seit dem Verkauf hat Bernd Grohe allerdings nichts mehr mit der Unternehmung zu tun. Nur im Badezimmer und in der Küche seiner Villa stehe auf den Armaturen noch sein Name, mehr nicht. «Ein paar Produkte habe ich auch von Hansgrohe, obwohl wir Konkurrenten waren», verrät der 83-Jährige schmunzelnd.
Aktuell sitzt Bernd Grohe im Verwaltungsrat der Investmentgesellschaft Adequat Energy, die unter anderem eine Beteiligung an der Toggenburg Bergbahnen AG hält, auch privat besitzt Grohe Aktien. Investiert ist er etwa in der Zürcher AI-Firma Modulos. «Künstliche Intelligenz hat mich schon immer interessiert und fasziniert», sagt Grohe. Mitgegründet wurde Modulos von Kevin Schawinski. Der Sohn von Roger Schawinski ist CEO.
(Stand: November 2024)
Entwicklung des Vermögens
176
Tej Tadi
750,0 Mio.
Digital
Waadt
Tej Tadi (43) stammt aus einer indischen Arztfamilie und promovierte an der EPFL. Seit 2012 arbeitet er mit seinem Unicorn-Start-up MindMaze in Lausanne daran, die Schnittstelle zwischen Gehirn und Computer zu knacken. Mit seiner Technologie hilft er aber nicht nur Schlaganfallpatienten, sondern auch den Fahrern des prestigeträchtigen Sauber-Formel-1-Rennstalls, Höchstleistungen zu erzielen, und unterstützt das Eishockeyteam Vienna Capitals dabei, die Gefahr von Kopfverletzungen zu reduzieren. Tadi kommt seinem grossen Ziel immer näher – ohne dabei viel mediales Aufsehen zu erregen. Noch prangt das Logo «MindMaze Inside» nicht auf jedem Gerät, aber was nicht ist, kann noch werden.
(Stand November 2024)
Entwicklung des Vermögens
186
Michael Schumacher
650,0 Mio.
Sport/Show/Kunst
Waadt
Am 29. Dezember 2023 jährte sich der tragische Skiunfall Michael Schumachers zum zehnten Mal. Rund um den Globus rollten unzählige Medien das Ereignis nochmals auf und würdigten die sportlichen Verdienste des siebenfachen Formel-1-Weltmeisters. Obwohl der 55-jährige Wahlschweizer seit elf Jahren nicht mehr in der Öffentlichkeit gesehen wurde, bleibt er ein Thema. Über Schumachers gesundheitlichen Zustand ist bis heute wenig bekannt.
Für Freude am Familiensitz in Gland VD wie auch in den Boulevardmedien sorgte Tochter Gina. Die 27-Jährige heiratete Ende September ihren langjährigen Freund Iain Bethke (28), einen professionellen Springreiter. Die beiden leben vor allem in Texas auf der Familienranch; Gina ist eine erfolgreiche Westernreiterin, ihr Ehemann zeichnet für das Management verantwortlich. Die Hochzeit fand im engsten Familien- und Freundeskreis sowie unter strenger Geheimhaltung auf Mallorca statt. In den Hügeln oberhalb des Prominentenorts Port d’Andratx hat Michaels Frau Corinna Schumacher (55) vor einigen Jahren eine grosse Villa gekauft, laut «Bild» für 30 Millionen Euro.
(Stand: November 2024)
Entwicklung des Vermögens
218
Shania Twain
425,0 Mio.
Sport/Show/Kunst
Waadt
Die Sängerin Shania Twain füllte im Frühjahr die Spalten der Boulevard- und Klatschpresse. Doch nicht wegen ihrer angekündigten Auftritte in Las Vegas oder ihres letzten Albums «Queen of Me». Für Aufregung sorgte vielmehr ihr neuer Look. «Shania Twain glatt gebügelt», titelte der «Blick». Die 58-Jährige veröffentlichte auf ihrem Instagram-Konto ein Foto, das sie mit rosafarbenen Haaren zeigt – und mit einem jugendlichen Gesicht, straff, faltenlos, porentief rein. Viele Fans waren enttäuscht und versahen das Bild mit teils bissigen Kommentaren. Denn noch vor einem Jahr versicherte die Crossover-Künstlerin, zu Hause in der Country- wie auch der Popmusik, sich nie unters Messer legen zu wollen. «Ich bin an einem Punkt angelangt, an dem ich sage: Nein, ich werde es nicht tun», meinte sie damals in einem Podcast.
Die Proteste lassen die fünffache Grammy-Gewinnerin wohl kalt. Die Kanadierin, geboren als Eilleen Regina Edwards, ist mit dem Schweizer Geschäftsmann Frédéric Thiébaud verheiratet. Der einstige Nestlé-Mann koordiniert heute alles, was bei Twain backstage abläuft. Er kümmert sich auch um The Shania Twain Foundation, die Kindern und Jugendlichen hilft, aus dem Teufelskreis von Armut und Gewalt auszubrechen. Seit 1996 wohnt der Superstar in der Westschweiz, genauer in La Tour-de-Peilz in einer Villa am Genfersee, zeitweise auch in Kanada. Während ihrer Karriere hat sie sechs Alben herausgegeben und mehr als 100 Millionen Tonträger verkauft, «Come On Over» ist das weltweit am viertmeisten verkaufte Album.
(Stand: November 2024)
Entwicklung des Vermögens
236
Peter Brabeck
325,0 Mio.
Manager
Waadt
Der Nestlé-Altmeister mischt nach wie vor am Konzernsitz in Vevey mit. Mehrere der aktuellen Verwaltungsräte stiessen noch unter Chairman Brabeck zu Nestlé, und dass der 80-Jährige nicht so ganz zufrieden war mit dem Ex-CEO Mark Schneider, soll bei dessen Abgang durchaus eine Rolle gespielt haben. Vor allem hat Brabeck offenbar aus Verdruss Nestlé-Aktien verkauft, was er zuvor immer kategorisch ausgeschlossen hatte – der gesunkene Aktienkurs hinterliess auch in seinem Vermögen einen Krater.
Nebenbei hält er knapp die Hälfte der Wiener Edeluhrenmarke Carl Suchy & Söhne, ist Investor beim Lausanner Start-up Abionic, das superschnelle Diagnosen für die Notfallmedizin entwickelt, und weiteren Unternehmen. Dazu engagiert er sich in diversen Stiftungen, etwa in Verbier, wo ein neues Kulturzentrum entstehen soll, oder in der Genfer Gesda, die weltweit nach wissenschaftlich-technologischen Durchbrüchen sucht, und er ist eine der führenden Figuren beim World Economic Forum.
(Stand: November 2024)
Entwicklung des Vermögens
243
Prinz Robert de Luxembourg
325,0 Mio.
Luxus/Genuss
Waadt
Grands Crus, Stars und Oscars: Château Haut-Brion, das legendäre Weingut, das 1935 von Clarence Dillon erworben wurde und heute von seinem Urenkel, Prinz Robert de Luxembourg (56), geführt wird, war an der 96. Oscar-Verleihung mit der Weinfamilie «Clarendelle» vertreten, die den Gästen kredenzt wurde. Zu den Weingütern der Gruppe gehören La Mission Haut-Brion und Château Quintus. Die Weingruppe, die auch im Handel tätig ist, hat in diesem Jahr nach Paris und Pessac mit La Cave du Château eine dritte Boutique im Goldenen Dreieck von Bordeaux eröffnet. Der Prinz ist seit 1993 in Diensten des Familienunternehmens, dessen Aktionäre mehrheitlich in den USA ansässig sind.
(Stand November 2024)
Entwicklung des Vermögens
262
Anni-Frid Reuss
275,0 Mio.
Sport/Show/Kunst
Waadt
Für die mehrmals pro Woche stattfindenden ABBA-Konzerte in London muss Anni-Frid Reuss (79) ihre Residenz oberhalb des Genfersees nicht verlassen: Die Performance der besser unter dem Namen Frida bekannten Sängerin übernimmt ein Avatar. Die Show «ABBA Voyage» läuft in der britischen Hauptstadt seit Frühling 2022 und bringt laut der Nachrichtenagentur Bloomberg rund zwei Millionen Pfund Einnahmen pro Woche. Nicht nur finanziell läuft es rund: Im Juni bekamen die Musiker von ABBA eine Audienz im schwedischen Königshaus. König Carl Gustaf von Schweden und Königin Silvia verliehen den vier Bandmitgliedern den Ritterorden für ihren besonderen Einsatz für die schwedische und die internationale Musikwelt.
(Stand: November 2024)
Entwicklung des Vermögens
293
André Kudelski
125,0 Mio.
Digital
Waadt
Während die meisten Vertreter aus der Liste der 300 Reichsten zunehmend reicher werden, verlieren einige wenige laufend an Vermögen. Beispielsweise André Kudelski. Noch 2005 wurde der Waadtländer in der BILANZ-Reichstenliste mit 850 Millionen Franken bewertet, heute sind es noch etwas über 100 Millionen. Dass er nicht schon längst ausser Rang und Traktanden gefallen ist, hat der 64-Jährige primär seiner Kunstsammlung zu verdanken. Denn Kudelskis einst werthaltigste Beteiligung an der gleichnamigen Firma, die er stimmenmässig beherrscht und seit bald 40 Jahren (!) als Präsident und CEO leitet, leidet unter Schwindsucht; innert fünf Jahren ist der Aktienkurs um gegen 80 Prozent gefallen. Sein Anteil ist gut 30 Millionen wert – noch.
Im September musste eine Anleihe über rund 146 Millionen Franken zurückgezahlt werden. Da in der Kasse gähnende Leere herrschte, blieb der Cybersicherheitsfirma nichts anderes übrig, als die auf Zugangssysteme spezialisierte Tochter Skidata im Sommer abzustossen. Zwar ist der Verkaufspreis mit 340 Millionen Euro stolz. Skidata allerdings war das beste Pferd in Kudelskis Stall. Was noch bleibt, sind das schwächelnde TV-Zugangsgeschäft sowie der defizitäre Cybersecurity-/IoT-Bereich. Und Kudelski schrieb im ersten Semester wieder tiefrote Zahlen. Das Drama setzt sich fort.
(Stand: November 2024)
Entwicklung des Vermögens
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