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98
Daniel Maté
2,3 Mrd.
Händler
Schwyz
Im Sommer 2020, im Alter von gerade mal 57 Jahren, ging Daniel Maté in Frühpension. Sein finanzielles Ruhekissen ist gut gepolstert: Als Chef des Bereichs Zink und Blei beim Rohstoffkonzern Glencore hatte er sich ein milliardenschweres Aktienpaket von 3,42 Prozent am Unternehmen geschnürt. Seit seinem Weggang stiess der gebürtige Baske laufend Aktien ab und ist inzwischen unter die meldepflichtige Grenze von drei Prozent gerutscht. Die aus den Verkäufen gelösten Mittel legte der 61-Jährige primär in seinem Heimatland in Immobilien an. So kaufte er über Baech Bienes Inmuebles für 100 Millionen Euro den historischen Telefónica-Hauptsitz in Barcelona. Der Telekom-Konzern blieb im Gebäude, was Maté eine schöne Stange an Mieteinnahmen einträgt. Der Wahlschweizer ist mit Luisa Leza verheiratet. Sie haben zwei Kinder: David (34) versucht sich im E-Commerce, Gabriela ist eine begeisterte Reiterin und nimmt regelmässig an Turnieren teil.
(Stand: November 2024)
Entwicklung des Vermögens
129
Familie Anda-Bührle
1,3 Mrd.
Sport/Show/Kunst
Schwyz
Der Letzte macht das Licht aus: Diesen September wurde bekannt, dass die Zürcher Privatbank IHAG ihre Tore schliessen muss. Das Finanzhaus befindet sich im Mehrheitsbesitz des Bührle-Erben Gratian Anda (54). Dieser betont, dass der Grund für die Schliessung, im Gegensatz zur medialen Darstellung, nicht der Kredit von 30 Millionen Euro an den österreichischen Pleitier René Benko war. Vielmehr hätten die Verantwortlichen ein Überleben der kleinen Schweizer Privatbank mit rund drei Milliarden Franken an Vermögen angesichts des anhaltend schwierigen Marktumfelds für nicht mehr vertretbar gehalten. Seit längerer Zeit sei denn auch der Geschäftsgang unbefriedigend ausgefallen. Die Gunst der Stunde nutzte nun die Bank Vontobel: Sie übernimmt das Kundengeschäft der IHAG. Über den Kaufpreis herrscht zwar Stillschweigen, Analysten gehen aber von einer Kaufsumme von mindestens 30 Millionen Franken aus.
Das Ende des eigenen Finanzhauses dürfte den Anda-Bührle-Clan allerdings nicht in Schieflage bringen: Das Beteiligungsportfolio ist breit diversifiziert, zu den Kernstücken gehört der Anteil am Flugzeugbauer Pilatus, wo die IHAG Holding, in der die Familie ihre Besitztümer bündelt, Ankeraktionär ist. Ferner ist man im High-End-Bereich von IT (Adnovum, Nevis, Evalueserve), mit führenden Hotels (unter anderem «Storchen», «Castello del Sole», «Alex», «Château de Raymontpierre») sowie in der gehobenen Gastronomie aktiv. Einen gewichtigen Teil des Vermögens stellt die umfangreiche Kunstsammlung dar, die aus dem Erbe von Gründervater Emil Georg Bührle (1890–1956) stammt.
(Stand: November 2024)
Entwicklung des Vermögens
72
Familie Christoph Müller
3,3 Mrd.
Technologie
Schwyz
Trotz schwierigem Marktumfeld ging es auch 2023 für den Heiztechnikanbieter Vaillant Group konstant nach oben: Im vergangenen Geschäftsjahr konnte man einen Umsatz von 3,8 Milliarden Euro erzielen und damit um drei Prozent gegenüber dem Vorjahr wachsen. Mit einem deutlichen Umsatzplus von fast 50 Prozent erwies sich einmal mehr das Wärmepumpengeschäft der Gruppe als treibende Kraft. Dieses Segment entwickelte sich zudem deutlich besser als der europäische Wärmepumpenmarkt.
Von dieser Auftriebstendenz der Vaillant Group profitiert auch die Familie Müller im Kanton Schwyz: Christoph Müller (76), Gemahlin Sibylla sowie die Söhne Patrick (44) und Stephan (43) sind wichtige Gesellschafter und seit je in dem deutschen Familienunternehmen engagiert, das gerade sein 150-Jahr-Jubiläum feiern konnte.
(Stand: November 2024)
Entwicklung des Vermögens
115
Familie Hagen
1,8 Mrd.
Nahrungsmittel
Schwyz
Stein Erik Hagen (68) folgt seinen Kindern. Im Sommer gab der Norweger bekannt, dass er in die Schweiz ziehen werde, und betonte, dieser Schritt sei nicht steuerlich motiviert. Das Vermögen der Hagens ist in der Canica Holding mit Sitz in Freienbach SZ untergebracht, dazu zählen neben einem Schweizer Anlageportfolio Beteiligungen in Einzelhandel, Konsumgütern und Immobilien. Kopf der Holding mit dem grössten Anteil ist Caroline Hagen Kjos (40), die – wie auch ihr Bruder Carl Erik (36) – seit vielen Jahren in der Schweiz lebt.
In den letzten zwei Jahren hatte der Patron kein gutes Händchen mit seinen Investments. Besonders die Spirituosenfirma Anora sorgte für Verluste. Dafür läufts bei Orkla gut. Am Lebensmittelkonzern hält die Familie knapp 25 Prozent.
(Stand: November 2024)
Entwicklung des Vermögens
28
Familie Marguerre
7,5 Mrd.
Chemie/Pharma
Schwyz
Im Jubiläumsjahr knackt der Blutplasma-Konzern Octopharma erstmals in der 40-jährigen Firmengeschichte die Umsatzmarke von drei Milliarden Euro. Allerdings schrumpfte der Reingewinn im vergangenen Geschäftsjahr. Inhaber und CEO Wolfgang Marguerre ist trotzdem zufrieden. Im Brief an die Mitarbeitenden schreibt er von «einem Jahr aussergewöhnlicher Leistungen». Auch ausserhalb von Octapharma ist der 83-Jährige sehr aktiv: Als Ehrenbürger der Stadt Heidelberg hat Marguerre zugesichert, 40 Prozent der Kosten für die Sanierung der Stadthalle zu übernehmen. Das entpuppt sich nun als kostspieliger als ursprünglich angenommen. Der Kostenrahmen wurde Anfang des Jahres auf 57 Millionen Euro erhöht. Im Gegenzug wird der grosse Saal nach Wolfgang Marguerre benannt, ein kleinerer trägt künftig den Namen seiner Firma.
(Stand: November 2024)
Entwicklung des Vermögens
169
Familie Stäubli
850,0 Mio.
Technologie
Schwyz
Nach Jahren der Expansion bewegte sich der Technologiekonzern Stäubli 2024 in etwas ruhigeren Gewässern: Konsolidierung war das Motto. Der Umsatz der vier Divisionen Textilmaschinen, Elektrische Steckverbinder, Kupplungssysteme und Industrieroboter lag wie im Vorjahr bei rund 1,6 Milliarden Franken. Obwohl: Der Markt sei anspruchsvoll gewesen, heisst es am Sitz in Pfäffikon SZ. Allzu lange darf die Konsolidierungsphase auch nicht dauern. Denn die Zehn-Jahr-Strategie «Horizon», die bis 2030 läuft, hat die Ambition, den Umsatz auf drei Milliarden Franken fast zu verdoppeln und die Beschäftigtenzahl von heute 6000 auf rund 9000 zu erhöhen. Die Firma besteht schon seit 132 Jahren und gehört ebenso lange der Familie Stäubli; heutiges Oberhaupt und Vizepräsident ist Yves Stäubli (51).
(Stand: November 2024)
Entwicklung des Vermögens
134
Francisco Fernandez
1,3 Mrd.
Digital
Schwyz
Seit seinem Rückzug aus der von ihm aufgebauten Bankensoftwareschmiede Avaloq investiert Francisco Fernandez (61) vor allem in Start-ups. Deren Bewertungen sind weltweit zurückgegangen, wenn sie nicht das Zauberwort «künstliche Intelligenz» irgendwo im Unternehmenszweck haben. Das hat Partex, eine Mehrheitsbeteiligung von Fernandez: Sie nutzt Big Data und KI für die Entwicklung von Krebsmedikamenten im Auftrag von Pharma- und Biotech-Firmen und konnte 40 Millionen Franken an neuen Mitteln aufnehmen. In zwei Jahren ist der Börsengang geplant.
Dafür ist die Proper Group (vormals Utopia Music), bei der er als Firmenchef amtet, in Turbulenzen: Ende September wurde der Konkurs verhängt, wohl weil eine Rechnung über 23'000 Franken nicht bezahlt wurde. Dagegen hat Francisco Fernandez Beschwerde einreichen lassen. Affaire à suivre.
(Stand: November 2024)
Entwicklung des Vermögens
163
Günter Thiel
950,0 Mio.
Nahrungsmittel
Schwyz
Die von Günter Thiel (72) in den 1980er Jahren gegründete Thiel Logistik ist immer noch am Markt und beschäftigt unter dem Namen Logwin über 3700 Mitarbeitende. Acht Jahre nach seinem Ausstieg bei Logwin gründete der gelernte Speditionskaufmann 2014 die in Luxemburg domizilierte Splendid Drinks, die er schrittweise zu einem der grössten deutschen Getränkehändler ausbaute. Zu den Aktivitäten von Splendid Drinks gehört auch die Entwicklung eigener Getränkemarken wie des Energy Drinks 28 Black. Bei der Vermarktung des veganen und glutenfreien Softdrinks kleckert Thiel nicht: Das traditionsreiche Wörthersee Stadion in Klagenfurt heisst seit bald zwei Jahren 28 Black Arena. Und für die Lancierung der Geschmacksrichtung Ananas-Kokos Anfang 2024 leistete er sich den deutschen NBA-Star Dennis Schröder als Werbebotschafter.
(Stand: November 2024)
Entwicklung des Vermögens
294
Hans (Hausi) Leutenegger
125,0 Mio.
Dienstleistungen
Schwyz
Hausi Leutenegger (84) legte eine waschechte Schweizer Tellerwäscher-Karriere hin. Mit 22 verkaufte er noch Pfannen und Mixer an Messen. Dann gründete er vor bald 60 Jahren die Hans Leutenegger AG und legte damit den Grundstein für seinen wirtschaftlichen Erfolg. Aus dem operativen Geschäft hat er sich schon länger zurückgezogen, besucht aber immer noch regelmässig alle Filialen seiner Firma. Nun will er sich jedoch auch vermehrt aus der Öffentlichkeit zurückziehen. Eine mediale Welt ohne Hausi – nach 50 Jahren Dauerpräsenz in den nationalen Medien eine schwierige Vorstellung.
(Stand: November 2024)
Entwicklung des Vermögens
274
Jean-Claude Biver
175,0 Mio.
Uhren
Schwyz
Er ist eine Legende der Uhrenbranche und hat Marken wie Blancpain oder Hublot zum (umsatzmässigen) Laufen gebracht. Sein dabei erzieltes Vermögen hätte Jean-Claude Biver zu einem luxuriösen Rentnerleben verholfen. Doch der 75-Jährige verwirklichte sich einen alten Traum: Vor zwei Jahren gründeten er und sein Sohn Pierre (26) mit JC Biver eine eigene, höchst exklusive Uhrenmanufaktur. Im letzten Jahr wurden mit mehr als zehn Mitarbeitern in einem alten Bauernhof in Givrins VD zehn JC Biver Carillon Tourbillon mit Minutenrepetition hergestellt, Stückpreis ab 500'000 Franken. Den horrenden Preis begründet der Senior mit den hohen Herstellungskosten, alleine der Lohn des Uhrmachers mache über die Hälfte des Verkaufspreises aus. Ende Jahr wird eine neue Uhr vorgestellt mit dem gleichen Aussehen wie das erste Modell, doch mit einem weitaus einfacheren Werk. Dafür sinkt der Preis auf unter 100'000 Franken. Vom zweiten Modell sollen 18 bis 20 Exemplare hergestellt werden.
(Stand: November 2024)
Entwicklung des Vermögens
276
Jørgen Bodum
175,0 Mio.
Industrie
Schwyz
Vor 80 Jahren gründete Peter Bodum in Kopenhagen das Haushaltswarengeschäft. Diesen Januar übernahm sein Enkel, der wie sein Opa heisst, die Geschäftsleitung. Peter Bodum (36) mischt die Firma neu auf, wechselte einen grossen Teil des Verkaufspersonals aus, baut den nordamerikanischen Markt aus, der 60 Prozent des Umsatzes ausmacht, und lanciert weitere Kaffeeröstereien. Sein Vater Jørgen Bodum (75) hat die Gruppe gross gemacht. Dieser führte die Kaffeemaschine mit der French-Press-Methode ein, eröffnete eigene Shops und zügelte die Firma von Dänemark in die Schweiz. Auch ein Schreibwarengeschäft gehört zur Gruppe. 2024 verkaufte Bodum sein grosses Anwesen in Meggen und erwarb ein Haus in Küssnacht. Er ist noch aktiv in der Firma und kümmert sich um die Lager. Mit seinem Sohn und den drei Töchtern sitzt er im Verwaltungsrat.
(Stand: November 2024)
Entwicklung des Vermögens
242
Katharina Liebherr
325,0 Mio.
Investoren
Schwyz
Sie stammt aus der Familie, die den Freiburger Baumaschinenkonzern Liebherr gründete und immer noch führt. Beruflich ist Katharina Liebherr (47) als Partnerin des Vermögensverwalters Fase Wealth und als Immobilieninvestorin unterwegs; etwa in der Stadt Bern, wo sie das von ihrem Vater geerbte Wifag-Areal besitzt. Am 9. Juni machten die Stadtberner Stimmbürger den Weg frei für die Überbauung des Geländes im Wyler-Quartier. Liebherr plant den Bau von 360 Wohnungen für 800 Bewohner. Das Ja-Wort erhielt sie auch privat: Letzten Dezember heiratete sie Mustafa Chaban, den Leiter der Zürcher Dior-Filiale. Der «Blick» wusste von einem «Hochzeitsfest im Stillen mit prominenten Gästen».
(Stand: November 2024)
Entwicklung des Vermögens
3
Klaus-Michael Kühne
27,5 Mrd.
Dienstleistungen
Schwyz
Die Hauptbeteiligungen von Klaus-Michael Kühne (87) sind seine 54 Prozent am Logistikkonzern Kühne+Nagel, seine rund 30 Prozent an der Reederei Hapag Lloyd und seine auf knapp 20 Prozent ausgebaute Beteiligung an der Deutschen Lufthansa. Die Entwicklung ist unterschiedlich: liegt Hapag Lloyd seit Jahresbeginn klar im Plus, mussten Kühne+Nagel sowie Lufthansa Federn lassen.
Geld ist aber immer mehr als genug da, spülte doch die Sonderkonjunktur der Corona-Jahre allein an Dividenden mehrere zusätzliche Milliarden in die Kassen. Und so hat der aus Hamburg stammende Unternehmer mit Wohnsitz in Schindellegi SZ sein Tätigkeitsfeld weiter ausgeweitet: Im April gab die Kühne Holding die Übernahme des deutschen Pharmaherstellers Aenova bekannt. «Grundidee ist, nicht nur auf einem Bein zu stehen, nicht nur von Verkehr und Logistik abhängig zu sein, sondern auch in anderen Bereichen Fuss zu fassen», sagte Kühne damals zu BILANZ.
Unbekanntes Terrain ist der Bereich aber nicht, sind doch mehrere seiner vielfältigen Stiftungstätigkeiten im medizinischen Umfeld angesiedelt. So ist er etwa Geldgeber der Allergologie- und Kardiologieforschung am Medizincampus in Davos. Weiterhin ist seine Holding substanziell am Fernbus- und Bahnbetreiber Flix beteiligt.
Auch organisatorisch hat sich im Kühne-Reich einiges getan. Mit Dominik de Daniel ist seit April ein neuer CEO in der Holding am Ruder – der Kühne-Vertraute Karl Gernandt hat seine Doppelrolle aufgegeben und beschränkt sich aufs Präsidium. Weniger glücklich war Kühnes Investment beim gefallenen Immobilienkönig René Benko – er verlor rund 500 Millionen Euro. Er habe sich vom Österreicher «einlullen lassen», räumte Kühne in der Presse ein.
(Stand: November 2024)
Entwicklung des Vermögens
82
Lars Förberg
2,8 Mrd.
Investoren
Schwyz
Es war eine Überraschung, als Cevian letzten Dezember bei der UBS einstieg. Denn normalerweise investiert die aktivistische Beteiligungsgesellschaft nur in Titel, die unterbewertet sind, schlecht gemanagt werden und eine schlechte Performance aufweisen. Dieses Mal nicht: «Die UBS war auch vor der CS-Übernahme attraktiv. Aber die Fusion dürfte die Bank weiter stärken. Und der Preis für den Einstieg war attraktiv.» In der Schweiz ist Cevian, an der Lars Förberg zusammen mit seinem schwedischen Landsmann Christer Gardell die Mehrheit hält, auch in ABB (dort sitzt Förberg im VR) und der Baloise investiert.
Die Mehrzahl der Cevian-Investments verzeichnete – teils signifikante – Gewinne, die Anzahl der Verlusttitel ist überschaubar. So stiegen denn auch die Assets under Management offiziell von 12 auf 13,5 Milliarden Euro.
(Stand: November 2024)
Entwicklung des Vermögens
55
Martin Ebner
3,8 Mrd.
Bankiers
Schwyz
Im Februar verlor Martin Ebner (79) an einem Tag wegen der Bankensoftwarefirma Temenos rund 250 Millionen Franken. Doch diesen Verlust steckte der Investor weg. Schliesslich hatte er schon grössere Abstürze gemeistert. Nach dem Platzen der Dotcom-Blase nach der Jahrtausendwende ging er mit seinen «Visionen» fast bankrott, rappelte sich wieder auf mit der Beteiligungsgesellschaft Patinex, die ihm und Ehefrau Rosmarie gehört. Das kinderlose Paar investierte und verkaufte seither erfolgreich. So veräusserten sie 2022 Vifor für über 2,2 Milliarden Franken und im selben Jahr die Mehrheit der BZ Bank.
Freude bereiten ihnen auch in diesem Jahr die Aktien des Zementkolosses Holcim im Wert von rund 1,5 Milliarden, aber auch die Fluglinie Helvetic Airways, die einzige Schweizer Fluggesellschaft. 2006 hat Ebner die Fluggesellschaft erworben und die Flotte kontinuierlich ausgebaut, sodass sie rund 1,3 Milliarden Franken wert ist. Weniger erfolgreich war 2024 die Beteiligung am Automobilzulieferer Autoneum. Doch Ebner investiert mit langfristigem Horizont.
(Stand: November 2024)
Entwicklung des Vermögens
143
Martin Michaeli
1,3 Mrd.
Mode
Schwyz
«Das äusserst herausfordernde Schuhgeschäft ist 2024 nicht leichter geworden», sagt Martin Michaeli (88), Gründer des global tätigen Schuhherstellers Mephisto. Der Deutsche und Wahlschweizer ist «mehr denn je im Geschäft involviert, nicht weil ich muss, sondern weil die Tätigkeit in unserem Unternehmen meine grosse Leidenschaft ist». Ihm mache das «immer noch unglaublich viel Spass», und zudem bleibe er physisch und mental fit. Geschäftszahlen gibt Mephisto keine bekannt. In einigen Märkten gelang es, den Umsatz auf dem Niveau von vor der Corona-Pandemie zu halten. 80 Prozent des Geschäfts macht der Hersteller der Marken Mephisto, Mobils, Sano und Allrounder in 56 Ländern. Michaeli sieht durchaus Möglichkeiten, die Sichtbarkeit der Hauptmarke zu stärken. Investitionen in neue Technologien und Designs sowie die E-Commerce-Strategie gehören dazu. Noch besitzt der Firmengründer die Mehrheit am Unternehmen. 2025 werden Tochter Stephanie und Sohn Marc, die Mephisto führen, je 45 Prozent der Geschäftsanteile erhalten.
Klar, dass Michaeli mit dem französischen Schuhhersteller auch an den Olympischen Spielen in Paris präsent war. Ist Michaeli in der Schweiz, fährt er gerne mit dem Boot zu einem Picknick über den Zürichsee. Im Winter hält er sich mit seiner Frau oft im Haus auf Teneriffa auf. Eine Kreuzfahrt gehört ebenfalls zum alljährlichen Standardprogramm. Dieses Mal ging es von den Fidschi-Inseln über Neukaledonien nach Neuseeland.
(Stand: November 2024)
Entwicklung des Vermögens
282
Oswald Grübel
175,0 Mio.
Manager
Schwyz
Er hat zwei Grossbanken, die Credit Suisse und später die UBS, als CEO geführt und gilt auf dem Bankenplatz Schweiz längst als Legende. Noch immer verfolgt der 81-jährige Oswald Grübel das hiesige Wirtschaftsgeschehen aufmerksam und nimmt bei Kritik – etwa an der Rolle der Finanzmarktaufsicht Finma beim Untergang der CS – kein Blatt vor den Mund. Sein privates Office hat er diesen Sommer von der Zürcher Börsenstrasse in das ein paar Strassen weiter gelegene Hochhaus zur Schanze gezügelt. Sicher einmal im Monat sei er in Spanien – er war viele Jahre Chairman von La Zagaleta, einem exklusiven Immobilienprojekt an der Costa de Sol. Das Resort habe in den letzten Jahren vom Boom im Bereich Real Estate profitieren können und «insgesamt eine sehr gute Wertsteigerung erzielt». Ansonsten erfreue er sich an seiner Rolle als Grossvater. Er hat drei Enkelkinder, seine Tochter und ihre Familie wohnen in London.
(Stand: November 2024)
Entwicklung des Vermögens
240
Patrick Haindl
325,0 Mio.
Industrie
Schwyz
Stetig und stabil. So lautete auch im vergangenen Jahr die Strategie des Anlageprofis, der überwiegend in Immobilien in der Stadt Zürich sowie dem steuergünstigen Schwyz investiert. Damit fährt Patrick Haindl zwar nicht direkt Rekordsummen ein, darf sich dafür aber über einen stetigen Gewinnfluss freuen. Derzeit hat Haindl einige Eisen im Feuer: Er sei aktuell an mehreren Projekten dran, warte aber zum Teil noch auf die notwendigen Baubewilligungen. Bei den liquiden Anlagen setzt der 44-Jährige ebenfalls auf sein bewährtes Erfolgsrezept, wobei er seine Investments breit streut und auf Titel setzt, die auf Wachstum ausgerichtet sind.
(Stand: November 2024)
Entwicklung des Vermögens
291 neu
Raffaello D’Andrea
125,0 Mio.
Technologie
Schwyz
Robotik kann er. Und nicht nur, weil er an der ETH als Professor Vorlesungen gibt im Departement Maschinenbau und Verfahrenstechnik. Raffaello D’Andrea stammt aus der Nähe von Venedig, wanderte dann als Kind mit seinen Eltern nach Kanada aus, weshalb er die kanadische Staatsbürgerschaft besitzt. Er studierte und doktorierte in Ingenieurswesen in Toronto, am Caltech in Kalifornien und an der Cornell University in New York, wo er ein Roboter-Fussballteam zu vier Weltmeisterschaften führte. Während eines Sabbaticals gründete er 2003 mit zwei Kollegen Kiva Systems. 2012 übernahm Amazon die Firma mit 300 Mitarbeitenden, seither transportieren D’Andreas Roboter die Waren in den Lagerhallen des Onlineriesen.
2007 kam D’Andrea auf Drängen des späteren ETH-Präsidenten Lino Guzzella sowie weiterer Professoren nach Zürich, gibt seither Vorlesungen an der ETH: «Ich war beeindruckt von der Qualität der Forschung hier», erinnert er sich. 2014 gründete er mit zwei ETH-Kollegen Verity. Ihr Geld macht die Firma hauptsächlich mit Drohnensystemen zur Inspektion von Lagerhäusern; Drohnen-Lightshows sind ein Nebengeschäft. Bereits hat Verity 180 Mitarbeiter und erwirtschaftet einen Umsatz im zweistelligen Millionenbereich – der sich jedes Jahr verzweieinhalbfacht. Wichtige Kunden sind Ikea, Samsung oder die Reedereien Mærsk und DSV. Das Potenzial nach oben ist gewaltig: «Wir sind derzeit in 500 Lagerhäusern, es gibt 200'000 weltweit», sagt D’Andrea: «Wir reden hier von einem 20-Milliarden-Markt.»
(Stand: November 2024)
Entwicklung des Vermögens
114
Rainer-Marc Frey
1,8 Mrd.
Investoren
Schwyz
Es war aus der Sicht des Leonteq-Investors Rainer-Marc Frey (61) überfällig: Dass CEO Lukas Ruflin nach Jahren trister Performance im Sommer seinen Rücktritt verkündete, verlieh dem Kurs des Derivatehauses einen Schub. Doch zufrieden ist der einstige Hedgefonds-Pionier mit der Performance seines Fünf-Prozent-Pakets noch immer nicht. Allerdings sind die grösseren Investitionen in börsenkotierte Firmen – 2024 kam eine Zehn-Prozent-Beteiligung an der Immobilienfirma Peach Property hinzu – kaum mehr als Spielgeld für Frey: Den Grossteil seines Vermögens hat er unterhalb des Börsenradars in Private Equity, Immobilien und Krypto investiert, und die breite Diversifizierung glättet die Schwankungen. Seine PC-24 nutzte der Flugkapitän dieses Jahr vorrangig für kürzere Distanzen, für 2025 plant er eine Weltumrundung.
(Stand: November 2024)
Entwicklung des Vermögens
295 neu
Ruedi Noser
125,0 Mio.
Dienstleistungen
Schwyz
Ruedi Noser, geboren 1961 in Glarus, ist nicht nur einer der profiliertesten Politiker der Schweiz, sondern auch erfolgreicher Unternehmer. 2003 wurde er in den Nationalrat gewählt, von 2015 bis 2023 vertrat er den Kanton Zürich im Ständerat. Der Freisinnige ist eine pointierte Stimme für die freie Entfaltung der Wirtschaft.
Dass er nicht nur Theoretiker, sondern ein echter Mann der Wirtschaft ist, zeigt er auch mit seiner unternehmerischen Leistung: Er ist Alleinaktionär der Noser Management, der Muttergesellschaft der Noser Group. Die Gruppe ist heute eine der wichtigsten Firmen der Schweizer IT-Branche und beschäftigt über 700 Mitarbeitende. Im letzten Jahr konnte ein Umsatz von 135 Millionen Franken erwirtschaftet werden, der Gewinn betrug 9,4 Millionen Franken. Das Unternehmen hat einen geschätzten Wert von 100 bis 200 Millionen Franken.
Daneben beschäftigt sich Noser auch als Start-up-Investor: etwa Ende 2021 mit seinem Investment bei der Politikanalyse-Plattform PolitAnalytics. Vor einem Jahr machte sein Umzug ins Steuerparadies Freienbach SZ Schlagzeilen. Er sei dorthin gezogen, weil seine Partnerin da wohne, gab jedoch in der Sendung «Rundschau» des Schweizer Fernsehens auch an, dass die Erbschaftssteuer mit ein Grund gewesen sei. Er wolle seine fünf Kinder und seinen Neffen, der auch sein Göttibub ist, erblich gleich behandeln, was im Kanton Schwyz, wo es auch für nicht direkte Nachkommen keine Erbschaftssteuer gibt, möglich ist.
(Stand: November 2024)
Entwicklung des Vermögens
61
Stephan Schmidheiny
3,8 Mrd.
Investoren
Schwyz
Der frühere Industrielle Stephan Schmidheiny widmet sich vor allem seinen Stiftungen. Die ihr 30-jähriges Bestehen feiernde Avina Stiftung etwa unterstützt Projekte aus dem Bereich nachhaltige Ernährung. Die Asuera Stiftung fördert Technologieprojekte wie das ETH AI Center. Privat investierte Schmidheiny früh in den Fleischersatzhersteller Planted, der nach Deutschland expandiert. An der letzten Finanzierungsrunde nahm Schmidheiny nicht teil. Im Bereich Kunst arbeitet seine Daros Collection eng mit der Fondation Beyeler zusammen, deren Neubau in Riehen sie mitfinanziert. In Italien laufen immer noch Strafverfahren gegen Schmidheiny wegen der früheren Asbestverarbeitung in damaligen Eternit-Werken. Das oberste italienische Gericht hat in einem Fall die Verurteilung Schmidheinys aufgehoben und die Vorinstanz zur Neubeurteilung aufgefordert.
(Stand: November 2024)
Entwicklung des Vermögens
107
Stéphane Bonvin
1,8 Mrd.
Immobilien
Schwyz
Solide Performance von Stéphane Bonvin (57) und Investis: Die börsenkotierte Immobiliengesellschaft konnte im ersten Halbjahr den Umsatz um 1,5 Prozent auf 117 Millionen Franken steigern, getragen von einem Wachstum von fast acht Prozent im Segment Properties. Dieses war hauptsächlich auf höhere Mieten und Neuakquisitionen zurückzuführen. Das erfolgreiche Segment Real Estate Services wurde im Juni mit einem Veräusserungsgewinn von 122 Millionen Franken verkauft. Mit einer soliden Bilanz und einer geringen Verschuldung sieht der Investor eine gute Basis für ein beschleunigtes künftiges Wachstum, das von günstigen Marktbedingungen profitieren kann.
(Stand: November 2024)
Entwicklung des Vermögens
205
Trond Harald Klaveness
475,0 Mio.
Dienstleistungen
Schwyz
Während der vergangenen Monate bewegte sich die Aktie von Klaveness Combination Carriers in kabbeligen Gewässern, wie Seeleute es sagen würden. Doch der Blick auf die langfristige Rendite der Reederei-Aktie dürfte die Investoren sehr zufrieden stimmen, allen voran Trond Harald Klaveness (60), der rund ein Viertel der Aktien hält. Er ist nicht nur Hauptaktionär, sondern auch Verwaltungsratspräsident der Schifffahrtsfirma, die er und sein Bruder 2011 vom Vater übernommen und untereinander aufgeteilt haben. Seit Anfang vergangenen Jahres beobachtet Klaveness die sehr gute Entwicklung seines Unternehmens von der Schweiz aus.
(Stand: November 2024)
Entwicklung des Vermögens
91
Urs Wietlisbach
2,8 Mrd.
Investoren
Schwyz
Es war eine Premiere, die in der Schweiz fast untergegangen ist: Der Partners-Group-Co-Gründer Urs Wietlisbach, der mit 5,029 Prozent homöopathisch mehr Anteile an der Private-Equity-Gruppe hält als seine Mitstreiter Fredy Gantner und Marcel Erni, trat als erster in der Heimat domizilierter Schweizer zusammen mit seiner Frau Simone der Giving Pledge der US-Milliardäre Bill Gates und Warren Buffett bei – bislang zählte nur der in den USA wohnhafte Medtech-Grande Hansjörg Wyss dazu. Die Verpflichtung der Milliardäre (nur sie sind zugelassen in dem Club): mindestens die Hälfte ihres Vermögens zu spenden.
Der Exit-Stau bei den Beteiligungen schickte den Partners-Group-Kurs dieses Jahr auf eine Achterbahnfahrt, doch Wietlisbachs Paket wiegt noch immer gegen 1,8 Milliarden Franken. Dazu kommen private Investments und Engagements über die Stiftung des Ehepaars. Besondere Ambitionen widmet es seinem neuen Hotel: Das «Arosa Kulm» soll nach dem Umbau über mehr als 600 Betten verfügen – eine Verdreifachung.
Und dass der 63-Jährige über die Hochzeit mit seiner zweiten Ehefrau in «eine SVP-Familie eingeheiratet» hat, wie er lachend zugibt, fördert auch sein politisches Engagement: Wietlisbach hat von Gantner die Chefrolle im Kampf der Organisation Kompass Europa gegen das EU-Rahmenabkommen übernommen. Neues Ziel: eine Volksinitiative, die sicherstellt, dass das Schweizervolk der Souverän über jedes heimische Gesetz bleibt – und eine automatische Rechtsübernahme von EU-Recht dadurch ausgeschlossen wird.
(Stand: November 2024)
Entwicklung des Vermögens
126
Willy Strothotte
1,8 Mrd.
Händler
Schwyz
Eigentlich wollte Glencore das Kohlegeschäft abspalten und an die Börse bringen. Doch die Aktionäre sperrten sich dagegen, denn Kohle bringt nun einmal viel Kohle. Als Willy Strothotte das Njet der Anteilseigner mitbekam, konnte er sich höchstwahrscheinlich ein Schmunzeln nicht verkneifen. Der frühere Konzernchef hat Glencore vom reinen Rohstoffhändler über milliardenschwere Zukäufe von Kohlegruben und Minenunternehmen zu einem integrierten Rohstoffkonzern hochgeschaufelt. Selbst die Tochter Xstrata, die ebenfalls an die Börse ging und später wieder von Glencore geschluckt wurde, füllte Strothotte über gewaltige Deals vor allem mit Kohleförderern. Die Rechnung ging auf, der Rohstoffgigant verdiente zig Milliarden mit Kohle.
Der gebürtige Deutsche, der seit Langem in Feusisberg SZ lebt, trat schon vor Jahren bei Glencore als Präsident zurück. Ungeachtet seiner 80 Jahre ist er immer noch auf dem Golfplatz anzutreffen. Im diesjährigen BILANZ-Golf-Ranking jedenfalls wird er mit einem höchst beachtlichen Handicap von 18.3 geführt.
(Stand: November 2024)
Entwicklung des Vermögens
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