Guten Tag,
Aufsteiger
Absteiger
Unverändert
neu Neu in Liste
Rückkehrer
203
Antoine Hubert
475,0 Mio.
Luxus/Genuss
Wallis
Aevis Victoria heisst die Investmentgesellschaft von Antoine Hubert (58) und Michel Reybier (79). Zu den wichtigsten Beteiligungen gehören Swiss Medical Network (Spitäler und Gesundheitszentren) und MRH Switzerland, zu der elf Hotels in der Schweiz und Grossbritannien gehören.
Fabrice Zumbrunnen, ehemaliger Chef des Migros-Genossenschafts-Bunds, ist im Mai dieses Jahres als CEO in die Geschäftsleitung der Beteiligungsgesellschaft eingetreten. Hubert wiederum will sich in Zukunft als Executive Chairman vermehrt auf die strategischen Projekte von Aevis Victoria konzentrieren.
Während Aevis Victoria für das vergangene Geschäftsjahr aufgrund der Dekonsolidierung von Réseau de l’Arc, der ersten Organisation für integrierte Gesundheitsversorgung in der Schweiz, einen Rückgang des konsolidierten Umsatzes um über 16 Prozent auf 953 Millionen Franken bekannt gab, konnte das Unternehmen im ersten Halbjahr 2024 mit einem Umsatzanstieg um 8 Prozent auf 528 Millionen Franken aufwarten.
(Stand: November 2024)
Entwicklung des Vermögens
287
Dieter Meier
175,0 Mio.
Luxus/Genuss
Zürich
Mit der Elektropop-Band Yello erreichte Dieter Meier (79) Weltruhm, doch sein Lebenslauf war schon zuvor extraordinär. Er war professioneller Pokerspieler, Performance-Künstler und Jurastudent. Im Jahr 1996 wurde das Multitalent auch noch Grossgrundbesitzer in Argentinien und produzierte zunächst Wein, später auch Rindfleisch und Nüsse. Mit seiner Luxusschokolade Oro de Cacao will er zudem den wahren Geschmack des Kakaos entfesseln. Ohnehin sind die Meiers umtriebig und auch in den Bereichen Gastronomie, Mode und Technologie tätig. Mittlerweile will der Patron aber etwas kürzertreten und sich vermehrt seinen artistischen Projekten widmen. Für die Nachfolge ist bereits gesorgt: Eine ganze Generation unternehmenshungriger Meiers steht bereit, um das Familienimperium weiterzuführen.
(Stand: Dezember 2024)
Entwicklung des Vermögens
127
Erben Swarovski
1,8 Mrd.
Luxus/Genuss
Zürich
Unter den Clans, die den Schmuckhersteller Swarovski beherrschen, gab es in den letzten Jahren Querelen. Ein Machtkampf um den Einfluss innerhalb der verästelten Familie sorgte für Aufruhr. Auch die Verkaufszahlen des Konzerns gerieten unter Druck. Nun scheint Ruhe eingekehrt. Dafür sorgte auch CEO Alexis Nasard, der seit 2022 als erster Chef ausserhalb der Familie an der Firmenspitze steht. Für 2024 kündigte er ein Umsatzplus von vier bis sechs Prozent an. Die Zusammenarbeit mit Aktionären und Verwaltungsrat sei produktiv und professionell, sagte Nasard zu österreichischen Medien. Im Aufsichtsgremium sitzt Robert Buchbauer (58), Ururenkel von Firmengründer Daniel Swarovski. Er war 2021 auf Druck aus Familienkreisen – darunter Markus Langes-Swarowski – als CEO zurückgetreten. Dessen Cousin Mathias Margreiter (52) gab den Posten als Finanzchef auf, sitzt aber weiterhin im VR.
Entwicklung des Vermögens
49
Erben Wella
4,8 Mrd.
Luxus/Genuss
Freiburg
Burkhard Pohl gehört mit seiner im freiburgischen Ferpicloz domizilierten Interprospekt Group weltweit zu den bedeutendsten Sammlern und Händlern von Mineralien und Fossilien. Im Frühling elektrisierte er die paläontologische Gemeinschaft mit einer aufsehenerregenden Ankündigung: Pohl spendet dem Brasilianischen Nationalmuseum in Rio de Janeiro über 1100 in Brasilien gefundene Fossilien aus seinen Beständen. Das Museum wurde 2018 zu grossen Teilen durch einen Brand verwüstet und wird bis 2026 hauptsächlich durch Spenden wieder aufgebaut. Pohl gehört auch zu den Gründern des Wyoming Dinosaur Center in den USA und des Chinesisch-Deutschen Paläontologischen Museums in China. Er ist ein Urenkel von Franz Ströher, dem Gründer des Kosmetikunternehmens Wella, das 2003 an Procter & Gamble und später an Coty verkauft wurde.
(Stand: November 2024)
Entwicklung des Vermögens
5
Familie Aponte
20,5 Mrd.
Luxus/Genuss
Genf
Die Mediterranean Shipping Company (MSC) ist ein Schifffahrtsgigant, der vor allem auch als Anbieter von Kreuzfahrten bekannt ist. Vor 54 Jahren gegründet, ist die MSC Group nach wie vor ein Familienunternehmen, das sich zu gleichen Teilen im Besitz von Rafaela (79) und Gianluigi Aponte (84) befindet. Die Gruppe beschäftigt weltweit rund 200'000 Mitarbeitende in 675 Büros.
Das Genfer Unternehmen ist nicht an der Börse kotiert und veröffentlicht keine Geschäftszahlen. Branchenbeobachter sind sich allerdings einig: Die Corona-Pandemie und der Anstieg der Frachtpreise haben dem Geschäft eine einzigartige Sonderkonjunktur beschert. Nach der Euphorie gingen die Ergebnisse der Branche 2023 zurück. Das laufende Jahr markiert nun eine Phase der Stabilisierung für die Akteure der Schifffahrtsbranche, mit guten Aussichten.
Die MSC Group investiert weiter. Mit einer Flotte von 850 Schiffen stellt das Unternehmen schon heute 19,8 Prozent der Gesamtkapazität der weltweiten Reedereien – historischer Rekord. Damit wird MSC ab 2025 ein eigenes, völlig unabhängiges Netzwerk auf den Ost-West-Routen beherrschen. Mit mehr als 70 Hafenterminals in seinem Portfolio setzt das Unternehmen die Expansion auch in diesem Bereich fort. Vor rund einem Jahr unterzeichnete MSC einen Vertrag über den Erwerb von 49,9 Prozent am Hamburger Hafen. Die Transaktion bedarf allerdings noch der Zustimmung der Aufsichtsbehörden.
Über die vor sechs Jahren gegründete MSC Foundation unterstützt die Familie Aponte zudem verschiedene wohltätige Zwecke. Zu ihren jüngsten Engagements gehört unter anderem ein grosser Beitrag zur Finanzierung eines neuen Spitalschiffs für die Schweizer NGO Mercy Ships.
(Stand: November 2024)
Entwicklung des Vermögens
67
Familie Bechtolsheimer-Kipp
3,3 Mrd.
Luxus/Genuss
Graubünden
Das Luxushotel Eden Roc am Ufer des Lago Maggiore wird mit Millionenaufwand komplett renoviert. Nach der Eröffnung an Ostern 2025 soll es dank viel Glas einer filigranen Segeljacht ähneln und über ein zukunftsweisendes Energiekonzept verfügen. Die Kombination von Klimaschutz und Top-Hotellerie gehört zur Mission der Tschuggen Collection, zu der auch die Fünfsternhäuser Tschuggen und Valsana in Arosa und Carlton in St. Moritz gehören. Die kleine, aber feine Gruppe ist im Besitz der Familie Bechtolsheimer-Kipp, deren Vermögen auf den deutschen Massa-Märkten gründet. Geführt wird sie in dritter Generation vom promovierten Historiker Götz Bechtolsheimer (46), graue Eminenz ist seine Mutter Ursula Bechtolsheimer-Kipp. Der eine Bruder Felix Bechtolsheimer ist Frontmann der Rockband Curse of Lono, der andere Bruder Till arbeitet als Portfoliomanager. Schwester Laura Tomlinson ist Dressurreiterin und bewirtschaftet ein Gestüt in England.
Entwicklung des Vermögens
13
Familie Castel
13,5 Mrd.
Luxus/Genuss
Wallis
Seit einem Jahr steht ein Genfer Rechtsanwalt an der Spitze der Castel-Gruppe: Gregory Clerc (39) heisst der neue CEO. Er ist Chef eines Imperiums mit mehr als 40'000 Mitarbeitenden und einem geschätzten Umsatz von sechs Milliarden Euro. Eine ungewöhnliche Personalie in einer Firma, die es gewohnt ist, ihre Führungskräfte intern oder aus der Familie zu rekrutieren. 1949 gründete Pierre Castel mit seinen Geschwistern eine Weinhandlung. Heute ist das Unternehmen die Nummer eins im Weinhandel in Europa und die Nummer zwei im Bierhandel in Afrika. Castel kontrolliert auch das Weinhändlernetz Nicolas, das mit 600 Verkaufsstellen in 14 Ländern vertreten ist, darunter auch in der Schweiz. Mit 98 Jahren ist der Patriarch der Älteste in unserer Rangliste der Reichsten der Schweiz. Pierre Castel ist im Wallis wohnhaft, während andere Mitglieder der zweiten und der dritten Generation in der Westschweiz leben.
(Stand: November 2024)
Entwicklung des Vermögens
10
Familie Firmenich
14,5 Mrd.
Luxus/Genuss
Genf
Vor knapp drei Jahren hat die Genfer Familie Firmenich ihren gleichnamigen Aromen- und Riechstoffkonzern mit dem niederländischen Chemieunternehmen DSM fusioniert. Heute halten die Firmenichs noch einen Anteil von 34,5 Prozent, der einen Börsenwert von etwas über zehn Milliarden Franken repräsentiert. Daneben erhielten sie damals von DSM noch eine Barabfindung von 3,5 Milliarden Euro.
Die Familieninteressen werden im Verwaltungsrat durch Patrick Firmenich (im Bild), Antoine Firmenich sowie André Pometta wahrgenommen. Letztgenannter lebt in Genf und ist im Immobiliengeschäft aktiv. Antoine und Patrick Firmenich arbeiten in der Fondsverwaltung bei Family Offices und der Firma Hedione in Le Grand-Saconnex GE. Die Familie hat auch in den Anlagefonds Forestay II investiert, der Unternehmen im Bereich der künstlichen Intelligenz finanziert.
Bislang vermochte DSM-Firmenich mit Doppelsitz in Maastricht sowie Kaiseraugst AG im operativen Geschäft nicht zu glänzen. Nach einem Umsatzrückgang um sieben Prozent im Vorjahr resultierte im ersten Semester dieses Jahres ein organischer Umsatzanstieg von vier Prozent. Immerhin sind die Erträge überproportional gewachsen. Das verleiht den zuvor gebeutelten Aktien Auftrieb.
Noch mehr Börsenfantasie ausgelöst haben die Pläne des Managements, das Portfolio kräftig zu bereinigen. So wurde im Herbst das Geschäft mit Fischöl, etwas später jenes mit Hefeextrakten abgestossen. Und bald sollen die Bereiche Tiernahrung und -gesundheit folgen. Dies dürfte dem Ertrag einen kräftigen Schub verleihen. So haben die Aktienkurse im Jahresvergleich um gegen 50 Prozent zugelegt, die Firmenichs sind in die Top Ten der Reichsten der Schweiz vorgestossen.
(Stand: November 2024)
Entwicklung des Vermögens
6
Familie Jorge Lemann
17,5 Mrd.
Luxus/Genuss
St. Gallen
Jahrzehntelang haftete Jorge Lemann (85) der Ruf an, ein König Midas der Neuzeit zu sein. Doch seit einiger Zeit scheint es, dass er doch nicht alles in Gold verwandelt, was er anfasst. So ist der Brasilien-Schweizer über die Investmentfirma 3G Capital, die er zusammen mit Carlos Sicupira (76) und Marcel Telles (74) kontrolliert, in einen milliardenschweren Bilanzfälschungsskandal beim brasilianischen Detailhändler Lojas Americanas verstrickt. 3G als Hauptaktionär hat praktisch den gesamten Einsatz verloren – und musste noch Kapital in die Sanierung stecken.
Kein Ruhmesblatt ist auch Kraft Heinz. 2013 übernahm 3G zusammen mit dem US-Investor Warren Buffett den Ketchup-Hersteller Heinz, 2015 folgte der Kauf von Kraft Foods. Sie wurden zu The Kraft Heinz Company verschmolzen. «Das ist ein Geschäft nach meinem Geschmack», schwärmte damals Buffett. Doch was bei anderen Deals funktionierte – Kosten runter, Profite rauf –, ist bei Kraft Heinz nicht aufgegangen. Die Diät war weder dem Unternehmen noch den Aktien bekömmlich; zwar stiegen die Kurse bis im Mai 2017 auf 97 Dollar, nur um dann in drei Jahren um 75 Prozent abzustürzen.
Die Aktien haben sich nie mehr erholt. 3G respektive Taktgeber Jorge Lemann stiess über die Jahre laufend Papiere ab. Gegen Ende 2023 wurde die Restbeteiligung von 16,1 Prozent still und leise liquidiert. Die Finanzpresse bekam erst Monate später davon Wind.
Gut läuft es Lemann dafür mit seinen weiteren Beteiligungen. Die Kursgewinne der Anteile am Biergiganten AB InBev, an Restaurant Brands International mit den Töchtern Burger King sowie Tim Hortens sowie an anderen Unternehmen spülten ihm gegen zwei Milliarden Franken in die Kasse – wenn auch nur auf dem Papier.
(Stand: November 2024)
Entwicklung des Vermögens
241
Familie Läderach
325,0 Mio.
Luxus/Genuss
Glarus
Wie ein Fluch hängt der Skandal um Jürg Läderach (64), der mit Gewalt und Missbrauch an einer von ihm mitgegründeten Privatschule in Verbindung gebracht wird, über dem Edelschoggi-Hersteller Läderach. Am 1. Mai wurden erneut Läderach-Filialen in Zürich und Schaffhausen beschmiert. Dabei ist der Senior längst aus dem Unternehmen ausgeschieden. Seine Söhne führen die Firma in der dritten Generation: Johannes (38) amtet als CEO und Präsident, Elias (36) sorgt als Innovationschef für neue Produktideen, David (29) schaut in Deutschland nach dem Rechten.
Das Trio ist höchst erfolgreich, das Expansionstempo horrend. Innerhalb von fünf Jahren wurde in allen relevanten Bereichen eine Verdoppelung erzielt. So werden über 2000 Mitarbeitende beschäftigt, davon 800 im Glarnerland, in 20 Ländern sorgen 180 Geschäfte für laufend steigende Verkäufe. Noch 2024 dürfte die 200. Filiale ihre Pforten öffnen. Auch der Umsatz, der dieses Jahr geschätzte 260 bis 280 Millionen Franken betragen dürfte, habe sich seit 2018 verdoppelt, sagt Johannes Läderach.
(Stand: Dezember 2024)
Entwicklung des Vermögens
97
Familie Mantegazza
2,3 Mrd.
Luxus/Genuss
Tessin
Im Februar verstarb im Alter von 96 Jahren Sergio Mantegazza, einer der bedeutendsten Tessiner Unternehmer. Im Oktober ist auch der um ein Jahr jüngere Bruder Geo gestorben. Die Brüder bauten die von ihrem Vater Antonio 1928 gegründete Ein-Mann-Ruderbootfirma zu einer milliardenschweren Gruppe aus. Während sich Geo um das Baugeschäft kümmerte, übernahm Sergio den Tourismussektor. Heute umfasst die Globus Travel Services über 30 Reisefirmen und beschäftigt über 5000 Mitarbeiter. Geo baute die Immobiliare Mantegazza zu einem Unternehmen mit imposantem Immobilienbesitz auf. Über Umsätze oder gar Gewinne ist noch nie eine Zahl nach aussen gedrungen.
Die zwei Geschäftsfelder sind bis heute über die Familienstämme miteinander verbandelt. Sergio Mantegazzas Kinder Fabio (69) und Maria Dolores (68) waren lange für die Tourismusgruppe aktiv, derweil Geos Tochter Vittoria Mantegazza (59) das Immobiliengeschäft leitet.
(Stand: November 2024)
Entwicklung des Vermögens
168
Familie Reybier
850,0 Mio.
Luxus/Genuss
Genf
Michel Reybier (79) hat mit der Verleihung des dritten «Michelin»-Sterns an sein Restaurant Le Gabriel im Hotel La Réserve in Paris Grund zur Freude – und organisierte eine Feier, um Küchenchef Jérôme Banctel und dessen Team zur Aufnahme in den Kreis der Drei-Sterne-Restaurants zu gratulieren.
Mit der Übernahme der Leitung der berühmten «Whymper Stube» in Zermatt hat der Unternehmer sein Imperium zudem im Luxusbereich ausgedehnt. Parallel dazu ist er weiterhin in der Aevis Victoria aktiv, an der er Beteiligungen hält. Diese im Gesundheits- und Hospitality-Sektor tätige Gruppe hat kürzlich ermutigende Halbjahresergebnisse 2024 bekannt gegeben, mit einem Umsatzwachstum von 8 Prozent auf rund 528 Millionen Franken. Der Hotelbereich MRH Switzerland verzeichnete ebenfalls ein organisches Wachstum von rund 14 Prozent.
(Stand: Novemmber 2024)
Entwicklung des Vermögens
122
Familien Ryhiner und Schaffner
1,8 Mrd.
Luxus/Genuss
Basel Stadt
Zigarrenraucher haben es zunehmend schwer, ihrer Leidenschaft frönen zu können – zumindest in der Öffentlichkeit. Von einer allfälligen Zurückhaltung der Aficionados merkt Oettinger Davidoff aber nichts. Ja beim Basler Zigarrenkonzern ist Boom angesagt: 2023 stieg die Produktion handgefertigter Zigarren um 13 Prozent auf 48,8 Millionen Stück, der Umsatz erreichte mit 546 Millionen Franken eine Rekordmarke. Beim Ertrag zeigt man sich gewohnt verschlossen. «Sämtliche finanziellen Ziele wurden übertroffen, das Ebit gesteigert und die Liquidität weiter verbessert», sagt CEO Beat Hauenstein (57).
Der Erfolg kommt nicht von ungefähr. Die Familienfirma achtet auf höchste Qualität bei Rohstoffen und Produktion. Zudem sind die Basler innovationsfreudig, lancieren laufend neue Zigarren-Sondereditionen oder Zubehör für Raucher. 2025 steht das 150-Jahr-Jubiläum auf dem Kalender. Feierstimmung aufkommen wird bestimmt auch bei Christine Ryhiner-Schneider und Liliane Schaffner-Schneider: Die Töchter des Zigarrenpatrons Ernst Schneider (1921–2009) kontrollieren die Firma.
(Stand: November 2024)
Entwicklung des Vermögens
1
Gérard Wertheimer
37,5 Mrd.
Luxus/Genuss
Genf
Die Chanel-Gruppe ist im Besitz der Brüder Alain (76) und Gérard Wertheimer (73), von denen Letzterer in Genf domiziliert ist. Das Modehaus steigerte den Umsatz 2023 um 16 Prozent auf 19,7 Milliarden Dollar und erzielte einen Nettogewinn von 4,7 Milliarden. 2024 indes war für die Luxusgüterbranche ein durchwachsenes Jahr, in dem sich der Markt in Europa, den Vereinigten Staaten und China verlangsamte.
Nach einem starken Jahresbeginn fielen die Kurse börsennotierter Unternehmen wie LVMH im Vergleich zu 2023 zurück. Chanel ist nicht an der Börse kotiert. Erst im nächsten Frühjahr, wenn der Jahresabschluss 2024 veröffentlicht wird, wird sich zeigen, ob der Konzern ebenfalls unter dem Abschwung gelitten hat. Zudem muss sich das Haus neu erfinden, nachdem die künstlerische Leiterin Virginie Viard, die 2019 als Nachfolgerin des legendären Karl Lagerfeld (1933–2019) antrat, das Haus im Juni verlassen hat.
Diese Unsicherheiten wirken sich auf die Bewertung des Unternehmens aus, das auf rund 80 bis 90 Milliarden Dollar geschätzt wird. In Franken gerechnet, ist der Rückgang des Vermögens von Gérard Wertheimer zudem auch auf die Abwertung des Dollars zurückzuführen.
Diskret bereiten die Wertheimers derweil ihre Nachfolge vor. Alain hat drei Kinder, Gérard zwei, und nicht zu vergessen sind die drei Kinder des Halbbruders Charles Heilbronn, der das Family Office Mousse Partners leitet. Einige der Nachkommen bekleiden bereits Positionen in der Chanel-Galaxie. David Wertheimer, Sohn von Gérard, unternimmt seine ersten Schritte in der Finanzwelt. Er gründete Ende 2023 seine Private-Equity-Gesellschaft 1686 Partners, die sich auf Unternehmen in den Bereichen Mode, Kosmetik und Lifestyle konzentriert.
(Stand: November 2024)
Entwicklung des Vermögens
20
Johann Rupert
10,5 Mrd.
Luxus/Genuss
Genf
Im Gefolge der Covid-Pandemie setzte eine stürmische Nachfrage nach Luxusgütern ein. Nun weht aber ein kälterer Wind im Geschäft mit Luxusgütern. So auch beim Genfer Schmuck- und Uhrenkonzern Richemont. Im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2024/25 wuchs der Umsatz gerade noch um ein Prozent gegenüber 19 Prozent im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Vor allem die schwächelnde Wirtschaft im wichtigen Markt China setzt der Branche und damit auch Richemont zu. Dass es nicht zu einem Rückgang gekommen ist, verdankt der Konzern vor allem der Schmucksparte.
Um sich den neuen Herausforderungen anzupassen, hat VR-Präsident Johann Rupert (74), dessen Familie 10,2 Prozent des Kapitals und 50,6 Prozent der Stimmen kontrolliert, einen beachtlichen Teil der Führungsebene erneuert. So übernahm Mitte Jahr Nicolas Bos (53), Ex-CEO der Richemont-Tochter Van Cleef & Arpels, die Leitung des Konzerns. In den letzten Monaten wurden auch die Chefs der Premiummarken Cartier, Van Cleef & Arpels, Vacheron Constantin, Jaeger-LeCoultre und Montblanc ausgewechselt. Zudem stärkte Richemont mit der Übernahme des italienischen Juweliers Vhernier ihre Position als globale Nummer eins im Schmuckgeschäft. Dagegen wurde im Herbst das Online-Mode- und -Accessoires-Geschäft Yoox Net-a-Porter abgestossen.
Neben seiner Beteiligung an Richemont hält Rupert sieben Prozent an der südafrikanischen Anlagefirma Remgro und 27 Prozent an der luxemburgischen Reinet Investments. Er besitzt zudem zu gleichen Teilen mit der Genfer Familie Aponte die Mediclinic, eine Gruppe von 74 Krankenhäusern und Kliniken, darunter die 17 Hirslanden-Einrichtungen in der Schweiz.
(Stand: November 2024)
Entwicklung des Vermögens
38
Laurence Graff
5,5 Mrd.
Luxus/Genuss
Bern
Graff Diamonds, 1960 von Laurence Graff (86) gegründet, wird heute von seinem Sohn François geleitet. Ebenfalls im berühmten Familienunternehmen tätig sind sein Bruder Raymond und sein Neffe Elliott. Graff Diamonds unterhält 70 Verkaufsstellen rund um den Globus, 2025 sollen zusätzlich mehrere Geschäfte neu öffnen.
Anfang 2024 gründete die Familie die Fondation Laurence Graff, deren Ziel es ist, humanitäre Projekte in diversen Bereichen zu unterstützen. Graff besitzt in Südafrika das Delaire Graff Estate, ein Weingut mit privaten Villen. Dazu kommen eine bedeutende Beteiligung an der britischen Firma Gem Diamonds, die 70 Prozent der Letseng-Diamantenmine in Lesotho besitzt, sowie eine Mehrheitsbeteiligung an der Diamonds Corp. in Südafrika. Die Graffs nennen zudem mehrere Immobilien ihr Eigen, so ein Chalet in Gstaad, ein grosses Herrenhaus an der Côte d’Azur und Häuser in London.
(Stand: November 2024)
Entwicklung des Vermögens
261 neu
Milan und Tomas Prenosil
275,0 Mio.
Luxus/Genuss
Zürich
Sie gehören zu den süssesten Botschaftern der Schweiz, ihre Produkte wandern in Flugzeugen und Zügen mit den Käufern rund um die Welt: die Brüder Milan (62) und Tomas Prenosil (59), Inhaber der Confiserie Sprüngli. Ihre «Luxemburgerli» genannten Macarons, Pralinés, Kuchen, Schokoladen, Süsswaren oder Sandwiches locken nicht nur Schlemmerzungen in die Geschäfte, die an Lagen mit viel Laufkundschaft positioniert sind, sondern die Produkte sind auch als Geschenke äusserst beliebt.
Knapp dreissig Filialen betreibt das Unternehmen inzwischen, darunter eine Niederlassung im Ausland, am Flughafen München, es gibt einen Onlineshop und sogar ein Outlet: am Produktionsstandort in Dietikon ZH. Die meisten Rohwaren stammen aus der Schweiz. Dreh- und Angelpunkt der Markenwelt ist natürlich das Stammhaus direkt am Zürcher Paradeplatz, dessen Café und Restaurant im ersten Stock gerade aufwendig umgebaut wurde. Allein diese Immobilie ist gemäss mehreren Bewertungen mindestens 180 Millionen Franken wert, eher mehr. Dazu kommen zwei weitere Häuser in unmittelbarer Nähe und natürlich die Rendite aus dem laufenden Geschäft; die Margen dürften geschmackvoll sein.
1836 gegründet, beschäftigt Sprüngli heute rund 1000 Mitarbeitende. Tomas, der als CEO amtet, und Milan, etwas älter und Verwaltungsratspräsident, leben beide am Zürichsee, allerdings an den gegenüberliegenden Seeseiten. Beide sind Neffen des kinderlosen Richard Sprüngli, dessen Werk sie mit viel unternehmerischer Weitsicht fortsetzen.
(Stand: November 2024)
Entwicklung des Vermögens
216
Peter Pühringer
425,0 Mio.
Luxus/Genuss
Luzern
Rund 500 Millionen Euro hat Peter Pühringer (82) bereits an der Riviera des Vierwaldstättersees investiert. Kern ist das preisgekrönte «Park Hotel Vitznau». Doch bei Pühringers Megaprojekt geht es um viel mehr als nur um Genuss und gehobene Gastronomie: Die Gesundheit steht im Vordergrund. So sind mittlerweile etwa eine Klinik für Neuro-Rehabilitation, das Campus-Hotel Hertenstein und ein Forschungsinstitut entstanden. Immer mehr rücken Forschung und Lehre in den Vordergrund: Das Lake Lucerne Institute soll sich zu einem eigenständigen universitären Institut entwickeln. Was Pühringer zu all dem treibt, ist offiziell nicht bekannt. Es soll nicht Profitgier, sondern vielmehr die Sorge um die Gesundheit seiner Frau sein.
(Stand: November 2024)
Entwicklung des Vermögens
243
Prinz Robert de Luxembourg
325,0 Mio.
Luxus/Genuss
Waadt
Grands Crus, Stars und Oscars: Château Haut-Brion, das legendäre Weingut, das 1935 von Clarence Dillon erworben wurde und heute von seinem Urenkel, Prinz Robert de Luxembourg (56), geführt wird, war an der 96. Oscar-Verleihung mit der Weinfamilie «Clarendelle» vertreten, die den Gästen kredenzt wurde. Zu den Weingütern der Gruppe gehören La Mission Haut-Brion und Château Quintus. Die Weingruppe, die auch im Handel tätig ist, hat in diesem Jahr nach Paris und Pessac mit La Cave du Château eine dritte Boutique im Goldenen Dreieck von Bordeaux eröffnet. Der Prinz ist seit 1993 in Diensten des Familienunternehmens, dessen Aktionäre mehrheitlich in den USA ansässig sind.
(Stand November 2024)
Entwicklung des Vermögens
221
Silvio Denz
375,0 Mio.
Luxus/Genuss
Nidwalden
17 Jahre nach dem Börsengang hat Silvio Denz (68) sein Unternehmen dekotiert. Der Mehrheitsaktionär und VR-Präsident des Luxusgüteranbieters Lalique Group unterbreitete den Publikumsaktionären ein öffentliches Kaufangebot. Als Gründe für den Rückzug von der Börse nennt Denz die mit der Kotierung verbundenen Kosten und die kurzfristige Anlegeroptik: «Die Lalique Group kann als privates Unternehmen mit einem Aktionariat aus Unternehmern die künftigen Entwicklungsschritte nachhaltiger umsetzen», ist er überzeugt. Dafür engagierte er die Ex-Jelmoli-Chefin Nina Müller, die die operative Führung vom langjährigen CEO Roger von der Weid übernommen hat.
(Stand: November 2024)
Entwicklung des Vermögens
81
Thomas Flohr
2,8 Mrd.
Luxus/Genuss
Graubünden
Mit seinem rot-grauen Ferrari, Startnummer 54, holte sich Thomas Flohr (64) im Herbst den Sieg bei den «6 Stunden von Fuji» in Japan – der Vormann des global operierenden Geschäftsfluganbieters VistaJet fährt als Hobby bei den Rennen der Langstrecken-Weltmeisterschaft mit, agiert zudem als Sponsor. Dabei ist er drei Mal so alt wie viele seiner Konkurrenten und kann trotzdem mit den Profis mithalten. Zum Jubiläum seiner VistaJet, vor zwei Jahrzehnten gegründet, hat er eine Werbetour durch die USA gestartet. Dort ist Business Aviation zwar längst etabliert, doch mit seinen Super-Langstreckenfliegern sieht Flohr noch Marktlücken, die er füllen möchte. Deutlich mehr als 300 Jets sind für sein Unternehmen unterwegs.
(Stand: November 2024)
Entwicklung des Vermögens
125
Yuri Shefler
1,8 Mrd.
Luxus/Genuss
Wallis
Der Rosenkrieg zwischen den Hollywood-Ex-Eheleuten Angelina Jolie und Brad Pitt hat die Dramatik eines Films. Die jüngste Entwicklung der Schlammschlacht, in die auch der im Wallis lebende russische Spirituosen-Milliardär Yuri Shefler (57) involviert ist: Brad Pitt muss eine Gegenklage einstecken. Der Filmstar wird nun von der Firma Tenute, an die seine Ex-Frau Jolie ihre Anteile am Weingut Château Miraval verkaufen will, wegen Veruntreuung von Geldern verklagt. Diesem juristischen Schritt war Pitts Klage gegen das Unternehmen vorausgegangen, das zu Yuri Sheflers SPI Group gehört. Diese Klage war eingereicht worden, weil das Unternehmen angeblich nicht das Recht hatte, Jolies Anteile am 500 Millionen Dollar schweren Weingut zu erhalten.
(Stand: November 2024)
Entwicklung des Vermögens
Werbung