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300 Reichste

Die 300 Reichsten 2024

BILANZ 300 Reichste 2024

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Rückkehrer

65

Bettina Würth

Vermögen

3,8 Mrd.

Branche

Industrie

Bettina Würth

In Künzelsau im Nordosten Baden-Württembergs wurde am Hauptsitz der Würth-Gruppe Ende September gross gefeiert: das 75-Jahr-Arbeitsjubiläum von Reinhold Würth, dem Patriarchen des Weltmarktführers für Befestigungs- und Montagetechnik. Zwar hat er sich aus dem operativen Geschäft zurückgezogen. Doch auch mit 89 Jahren schaut der Senior fast täglich im Betrieb vorbei. Zum Festakt angereist war auch Bundeskanzler Olaf Scholz (66), der in seiner Rede meinte, Würth habe das Sprichwort «Arbeit ist das halbe Leben» widerlegt.

An der Spitze der Würth-Gruppe erfolgt derweil der nächste Generationenwechsel. Am 1. Januar 2025 wird Bettina Würth den Vorsitz im Beirat abgeben. Die 63-Jährige, durch Heirat Bürgerin von Appenzell und damit Schweizerin geworden, hielt den Vorsitz im obersten Kontrollorgan der Firmengruppe seit 2006. Ihr Nachfolger ist Sebastian Würth (39), der Sohn von Bettinas Schwester Marion Würth. Sebastians Bruder Benjamin (42), seit zwei Jahren Schweizer, wird seinem Grossvater Reinhold Würth als Vorsitzender des Stiftungsaufsichtsrats nachfolgen. Maria Würth, Tochter von Bettina, wird in absehbarer Zukunft Leiterin der Kunst- und Kulturaktivitäten der Würth-Gruppe. Maria Würth gehört schon heute dem Vorstand der gemeinnützigen Stiftung Würth an.

(Stand: November 2024)

Entwicklung des Vermögens

139

Carsten Koerl

Vermögen

1,3 Mrd.

Branche

Digital

Carsten Koerl

Carsten Koerl (59) hat schon 2001 darauf gewettet, dass mit Sportwetten im Internet ein Vermögen machen kann, wer es nur richtig anstellt. Er hat Sportradar gegründet, mit zahllosen Spitzenverbänden Exklusivverträge ausgehandelt – 20 Jahre später war die  Tech-Firma reif für den Börsengang an der Nasdaq. Heute erheben nahezu 5000 Mitarbeiter an Wettkämpfen rund um den Globus Daten in Echtzeit, die Sportradar an Wettbüros, Lotterien und Medien liefert, inklusive Wettquotenvorschlägen. 2023 erzielte Koerl einen Umsatz von 949 Millionen Dollar. Dank einer gigantischen Database, Unmittelbarkeit zum Geschehen und einer KI, die das eine mit dem anderen kombiniert, wacht Sportradar heute auch darüber, dass es sauber zugeht in dem als anrüchig geltenden Geschäft.

(Stand: November 2024)

Entwicklung des Vermögens

116

Erben Henkel

Vermögen

1,8 Mrd.

Branche

Chemie/Pharma

Erben Henkel

Der Konsumgüterkonzern Henkel ist mit seiner «strategischen Wachstumsagenda» besser als erwartet auf Kurs. Nach schwierigen, von Pandemie und Umstrukturierungen geprägten Jahren konnten Umsatz- und Gewinnziele angehoben werden, auch die Aktie ist wieder deutlich mehr wert.

Oberhaupt der dreistämmigen Familie ist Simone Bagel-Trah, Ururenkelin des Firmengründers Fritz Henkel und promovierte Mikrobiologin. Sie präsidiert den Aufsichtsrat und den einflussreichen Gesellschafterausschuss.

Zu Bagel-Trahs Vertrauten gehört die Schweizerin Barbara Kux, die seit über zehn Jahren im Aufsichtsrat von Henkel wirkt und trotz Erreichen der Alterslimite mit dem Plazet der Familie wiedergewählt wurde, unter anderem um ihr Know-how in den neuen Nachhaltigkeitsausschuss einzubringen.

(Stand: November 2024)

Entwicklung des Vermögens

51

Familie Bühler

Vermögen

4,3 Mrd.

Branche

Technologie

Familie Bühler

Es läuft einiges in der Ostschweiz – und zwar nicht nur Getreidemühlen, Schokolade-Giessanlagen oder Scheinwerfer-Beschichtungen, wo Bühler bisweilen als Weltmarktführer agiert. Auch im Verkehr: Via Rufbus, E-Scooters und Velos versucht das Unternehmen mit seiner treuen Heimatgemeinde Uzwil, das Verkehrschaos einzudämmen, das Bühler selbst verursacht. Und Karin (46), die älteste der drei Bühler-Schwestern, kann sich mit Freude anschauen, wie sich nach der Corona-Delle die Firmenergebnisse allmählich wieder in alte Höhen schrauben. So erreichte der Nettogewinn des Drei-Milliarden-Konzerns 180 Millionen Franken, und das Eigenkapital stieg auf mehr als die Hälfte der Bilanzsumme. Karin, Maya und Jeannine übernahmen die Aktien der Familienfirma 2014 von Vater Urs.

(Stand: November 2024)

Entwicklung des Vermögens

239

Familie Gebert

Vermögen

325,0 Mio.

Branche

Industrie

Familie Gebert

Das Vermögen der Familie Gebert beruht auf Geberit. Der Sanitärkonzern wurde 1997 für 1,8 Milliarden Franken verkauft, da die dritte Generation mit Heinrich und Klaus intern keinen geeigneten Nachfolger fand. Seither widmet sich die Familie dem Mäzenatentum. Heinrich gründete die Gebert Rüf Stiftung und dotierte sie mit 220 Millionen Franken. Sie fördert Innovationen, unterstützt Start-ups und hat gemäss eigenen Angaben eine Hebelwirkung von 8,4 Milliarden Franken. 

Die Familie begönnert aber auch Kunst. Heinrichs Witwe Myriam Gebert engagierte sich für das Kunstmuseum Appenzell. Christa Gebert (69) ist Präsidentin der Stiftung für Kultur in Rapperswil-Jona. Sie schuf ein Kulturhaus in der «Alten Fabrik» in Rapperswil, wo Konzerte und Theateraufführungen stattfinden.

(Stand: November 2024)

Entwicklung des Vermögens

117

Familie Huber

Vermögen

1,8 Mrd.

Branche

Industrie

Familie Huber

Von den 9000 Kleinaktionären des Technologiekonzerns SFS sind 1500 im St. Galler Rheintal zu Hause. Die meisten unter ihnen sind ehemalige Mitarbeitende, die seit dem Börsengang vor gut zehn Jahren einen guten Schnitt gemacht haben: Die SFS-Aktie ist heute doppelt so viel Wert wie damals – allein in den letzten zwölf Monaten legte sie noch einmal um 25 Prozent zu. Umgekehrt investiert der Konzern viel in die Mitarbeiterzufriedenheit, belegte die SFS doch beim «Swiss Arbeitgeber Award 2024» den vierten Platz in der Kategorie «Grossunternehmen mit 1000+ Mitarbeitenden». Langfristiges Denken und lokale Verwurzelung prägen auch die Mehrheitsaktionäre: Es sind die Erben der beiden Gründer Josef Stadler und Hans Huber. Die Familie Huber wird im Verwaltungsrat von Nick Huber (60) vertreten.

(Stand: November 2024)

Entwicklung des Vermögens

6

Familie Jorge Lemann

Vermögen

17,5 Mrd.

Branche

Luxus/Genuss

Familie Jorge Lemann

Jahrzehntelang haftete Jorge Lemann (85) der Ruf an, ein König Midas der Neuzeit zu sein. Doch seit einiger Zeit scheint es, dass er doch nicht alles in Gold verwandelt, was er anfasst. So ist der Brasilien-Schweizer über die Investmentfirma 3G Capital, die er zusammen mit Carlos Sicupira (76) und Marcel Telles (74) kontrolliert, in einen milliardenschweren Bilanzfälschungsskandal beim brasilianischen Detailhändler Lojas Americanas verstrickt. 3G als Hauptaktionär hat praktisch den gesamten Einsatz verloren – und musste noch Kapital in die Sanierung stecken.

Kein Ruhmesblatt ist auch Kraft Heinz. 2013 übernahm 3G zusammen mit dem US-Investor Warren Buffett den Ketchup-Hersteller Heinz, 2015 folgte der Kauf von Kraft Foods. Sie wurden zu The Kraft Heinz Company verschmolzen. «Das ist ein Geschäft nach meinem Geschmack», schwärmte damals Buffett. Doch was bei anderen Deals funktionierte – Kosten runter, Profite rauf –, ist bei Kraft Heinz nicht aufgegangen. Die Diät war weder dem Unternehmen noch den Aktien bekömmlich; zwar stiegen die Kurse bis im Mai 2017 auf 97 Dollar, nur um dann in drei Jahren um 75  Prozent abzustürzen.

Die Aktien haben sich nie mehr erholt. 3G respektive Taktgeber Jorge Lemann stiess über die Jahre laufend Papiere ab. Gegen Ende 2023 wurde die Restbeteiligung von 16,1 Prozent still und leise liquidiert. Die Finanzpresse bekam erst Monate später davon Wind.

Gut läuft es Lemann dafür mit seinen weiteren Beteiligungen. Die Kursgewinne der Anteile am Biergiganten AB InBev, an Restaurant Brands International mit den Töchtern Burger King sowie Tim Hortens sowie an anderen Unternehmen spülten ihm gegen zwei Milliarden Franken in die Kasse – wenn auch nur auf dem Papier.

(Stand: November 2024)

Entwicklung des Vermögens

264

Familie Tschudi

Vermögen

275,0 Mio.

Branche

Technologie

Familie Tschudi

Das hat sie verdient: Franziska Tschudi Sauber, VR-Präsidentin der Weidmann Holding, wurde von der Universität St. Gallen zur Ehrensenatorin ernannt. Tschudi Sauber führte die Geschäfte der Familienfirma 22 Jahre als Konzernchefin und etablierte die Gruppe als Weltmarktführerin in der Isolation von Transformatoren und bei Spritzgusskomponenten für die Medizinaltechnik.

2023 wechselte sie zeitgleich mit Bruder Daniel Tschudi in den VR. Dort befasst sie sich zum Beispiel mit der unsicheren Lage des Weidmann-Werks in Kiew. Daneben zeigt sich die Ostschweizerin ab und zu an Preisverleihungen und Podiumsdiskussionen. Oder an der nationalen Premierenvorstellung des Circus Knie, der unweit des Weidmann-Hauptsitzes überwintert.

(Stand: November 2024)

Entwicklung des Vermögens

148

Familien Stadler, Tschan

Vermögen

1,3 Mrd.

Branche

Industrie

Familien Stadler, Tschan

Die Marktkapitalisierung des Ostschweizer Befestigungs- und Komponentenherstellers SFS schwankte zuletzt um fünf Milliarden Franken, was einer Zunahme von rund 25 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Damit belohnten die Anleger das stetige operative Wachstum des Unternehmens: 2023 resultierte erstmals ein Umsatz von über drei Milliarden Franken bei einer Ebit-Marge von 11,7 Prozent. Die Gründerfamilien Huber auf der einen, Stadler und Tschan auf der anderen Seite halten zusammen 53 Prozent der Anteile und sind beide im VR vertreten; die Stadler-Tschan-Familie seit 2023 durch Fabian Tschan (47). Ein anderes Familienmitglied, Claude Stadler (48), brachte sich als Leiter Corporate Services operativ ein, übernimmt nun aber die Verantwortung für die Wistama, die Beteiligungsgesellschaft seines Familienstamms.

(Stand: November 2024)

Entwicklung des Vermögens

270

Gebrüder Kriemler

Vermögen

225,0 Mio.

Branche

Mode

Gebrüder Kriemler

Gleich zwei Schweizer Museen richteten anlässlich des 100-jährigen Bestehens des Modelabels Akris Sonderausstellungen aus: das Zürcher Museum für Gestaltung und das St. Galler Textilmuseum. Allein das beweist, dass CEO Peter Kriemler (62) und sein Bruder, Chefdesigner Albert Kriemler (64), mehr geschaffen haben als eine Firma. Das Buch «Selbstverständlich. Akris – A Century in Fashion» zeichnet die Geschichte des Hauses von der Schürzenmanufaktur zur Luxusmarke nach. Akris strahlt in die ganze Welt, doch die Wurzeln befinden sich in St. Gallen. Darauf legt Albert Kriemler Wert, und zwar in Wort und Tat: Für das heurige städtische Kinderfest kleidete er die Jugendlichen der Oberstufe West in Shorts, Röcke, Hemden und T-Shirts ein.

(Stand: November 2024)

Entwicklung des Vermögens

46

Thomas Schmidheiny

Vermögen

4,8 Mrd.

Branche

Industrie

Thomas Schmidheiny

Sein Anteil an Holcim schrumpft zwar beständig (2024 von 7,8 auf 6,4 Prozent), wird aber dank steigendem Börsenkurs immer mehr wert. Die frei gewordenen Mittel von geschätzt über einer halben Milliarde Franken verwendete Thomas Schmidheiny (78) für die Vermögensdiversifikation. Und auch sonst kann er sich nicht beschweren: Der Spectrum Entrepreneurial Ownership Fund, an dem er ein Drittel hält, «läuft sehr gut», wie es heisst. 2024 ist man mit fünf Prozent bei Landis+Gyr und bei U-Blox eingestiegen. Zur Freude Anlass gibt auch das Grand Resort Bad Ragaz: «Es gehört heute unbestritten zu den drei führenden Wellness-Resorts in Europa», wie es aus dem Hause Schmidheiny heisst. Auch das Hotel Walserhof in Klosters und vier Weingüter im Rheintal, am Zürichsee, in Kalifornien und Argentinien nennt Schmidheiny sein Eigen, ebenso wie eine Kunstsammlung im Wert von 450 Millionen Franken.

(Stand: November 2024)

Entwicklung des Vermögens

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