Guten Tag,
Der Palm passt, wie der Name verspricht, in jede Handfläche – und ist dennoch ein vollwertiges Smartphone.
Marc Kowalsky
Eignet sich bestens als Zweithandy: Der Palm im Crashtest.
Felice Bruno für BILANZWerbung
Beim Namen Palm bekommen Gadgetveteranen feuchte Augen: Die US-Firma lancierte Ende der neunziger Jahre mit dem Palm Pilot den ersten erfolgreichen PDA und später mit dem Treo eines der ersten Smartphones. 2010 übernahm HP die Firma und beendete die Aktivitäten ein Jahr darauf. Jetzt ist der Brand wieder aufgetaucht bei TCL – das ist jener chinesische Hersteller, der auch die Rechte an BlackBerry (noch mal was für die Tränendrüse) übernommen hat.
TCL vermarktet unter dem Namen Palm ein Android-Handy im Miniformat: Gerade mal kreditkartengross ist der Palm und mit 62 Gramm federleicht. Damit passt er auch noch in die kleinste Hosentasche. Und in Zeiten, in denen andere Hersteller mit bis zu 7,2 Zoll grossen Bildschirmen wuchten, ist auch das 3,3 Zoll kleine Display des Palms ein Liliputaner.
Naturgemäss geht es auf den 1280 × 720 Pixeln sehr gedrängt zu, gerade die Eingabe von Passwörtern auf der Bildschirmtastatur ist nicht vergnügungssteuerpflichtig. Dafür kann der Palm so ziemlich alles, was ein ausgewachsenes Android-Handy auch kann, sogar eine Gesichtserkennung ist eingebaut.
Auf den 1280 × 720 Pixeln geht es beim Palm sehr gedrängt zu.
ZVGAuf den 1280 × 720 Pixeln geht es beim Palm sehr gedrängt zu.
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Speicher und Rechenleistung hat der Palm genug. Die Kamera liefert mit zwölf Megapixeln ordentliche Bilder, die Lautsprecher sind besser als befürchtet. Eine Reminiszenz an alte Palm-Zeiten ist das Gestenfeld: Wenn Sie dort mit dem Finger einen Buchstaben zeichnen, werden alle Apps angezeigt, die mit diesem Buchstaben beginnen.
Das Gehäuse gefällt mir sehr gut: Es bietet zwar keinen Platz für Lautstärketasten, ist aber tadellos verarbeitet und vor allem wasser- und staubdicht. Damit eignet sich der Palm bestens, um mitgenommen zu werden an den Strand, zum Joggen oder überall sonst, wohin man mit einem grossen Handy nicht gehen kann oder möchte.
Marc Kowalsky ist ein Early Digital Immigrant: Seit über 30 Jahren fühlt er den neuesten IT-Produkten auf den Zahn.
Felice Bruno für BILANZMarc Kowalsky ist ein Early Digital Immigrant: Seit über 30 Jahren fühlt er den neuesten IT-Produkten auf den Zahn.
Felice Bruno für BILANZModisch Extravagante tragen das Gerät – mit entsprechendem Case und Kette – sogar um den Hals. Damit man nicht ständig die SIM-Karte zügeln muss, empfiehlt sich eine Zweitkarte auf der gleichen Nummer (gibts bei Swisscom und Sunrise).
Ein cleveres Feature ist der «Life Mode», in dem der Palm alle Push-Benachrichtigungen abstellt und so dafür sorgt, dass Sie nicht ständig aus der Konzentration gerissen werden. Positiver Nebeneffekt: Damit wird Strom gespart. Das ist auch nötig, denn bei intensiver Nutzung hält der Winzig-Akku keinen Tag durch. Immerhin ist er in einer Stunde wieder geladen, leider nicht drahtlos.
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Fazit: Als Alleingerät ist der Palm eine Zumutung. Aber als Zweithandy, für den Sport oder den Opernabend etwa, hat er seine Existenzberechtigung.
Palm
Info: www.palm.com
Preis: 449 Franken bei Digitec.ch
Bewertung: ★★★☆☆
★ Technoschrott ★★ verzichtbar ★★★ nice to have ★★★★cool ★★★★★wegweisend
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