Guten Tag,
Mit dem LG Wing lanciert der südkoreanische Konzern das wohl kurioseste Smartphone seit Langem.
Marc Kowalsky
Sinnvoll ist der Zweitbildschirm vor allem dann, wenn die Bedienelemente darauf ausgelagert werden.
Felice Bruno für BILANZWerbung
Seit ich 1998 mein erstes Handy – ein Motorola StarTac – in Betrieb nahm, folgen Mobiltelefone genau drei Formen: Erstens und üblicherweise dem Modell Chocolate Bar – also schlicht quaderförmig, wie es noch heute fast alle Smartphones sind. Zweitens dem Modell Flip, wo die Tastatur, ein zweiter Bildschirm oder einfach die Abdeckung aufgeklappt werden kann, wie bei eben jenem StarTac. Und drittens dem Modell Slider, wo diese neben oder unter das Gehäuse rutschen, wie beim ikonischen Nokia 7110. So weit, so vorhersehbar.
Ausgerechnet der koreanische Hersteller LG, als Smartphone-Hersteller bisher nicht wirklich eine Instanz, wirft nun eine völlig neue Form auf den Markt. Das LG Wing wirkt auf den ersten und auch auf den zweiten Blick wie ein ganz normales Android-Gerät, Modell Chocolate Bar. Bis man den 6,8 Zoll grossen Bildschirm an der rechten unteren Ecke nach links zu schieben beginnt. Dann dreht er sich um 90 Grad und gibt den Blick frei auf einen quadratischen Zweitmonitor – okay, angesichts der Grösse von 3,9 Zoll müsste man eher sagen: auf einen Eineinhalbmonitor. Übereinander bilden die beiden – übrigens hervorragenden – Screens dann ein T. «Eine Lösung, die ein Problem sucht», war zunächst mein Gedanke, als ich das Gerät das erste Mal in den Händen hielt. Doch je länger man sich mit dem Wing beschäftigt, desto mehr versteht man die Cleverness dieses Systems.
Werbung
Zum einen kann man auf beiden Screens unterschiedliche Programme gleichzeitig laufen lassen. Sinnvoller freilich ist es, wenn Bedienelemente auf den Zweitschirm ausgelagert werden, etwa bei YouTube, der Kamerasteuerung oder der Bild- und Videobearbeitung. Am praktischsten aber fand ich, dass man oben das E-Mail- oder Chatprogramm (WhatsApp und Co.) darstellen und unten tippen kann. Stellt man das T auf den Kopf, nimmt die Tastatur sogar die ganze Breite des Hauptschirms ein – klasse!
Das Wing ist etwas grösser und schwerer als andere Modelle, ohne dass dies allerdings stört. Dafür ist es hochwertig verarbeitet und chic. Auch der Drehmechanismus, ein potenzieller Schwachpunkt, funktioniert sauber und wirkt stabil. Die 64-Megapixel-Kamera ist gut, Highlight ist ein Software-Gimbal zur Bildstabilisierung, wie man ihn ähnlich von professioneller Videoausrüstung kennt. Dafür könnte der Prozessor etwas potenter sein.
Werbung
Fazit: Das Wing ist ein hochwertiges Handy mit soliden technischen Daten und einem absoluten Alleinstellungsmerkmal. Der Sinn des Zweitscreens hängt davon ab, wie viele Apps ihn in Zukunft unterstützen.
Mehr Infos zum LG Wing gibts hier.
Preis: 1099 Fr. bei Digitec
Bewertung*: ★★★★
*★ Technoschrott, ★★ verzichtbar, ★★★ nice to have, ★★★★ cool, ★★★★★ wegweisend
An dieser Stelle findest du einen ergänzenden externen Inhalt. Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Werbung
Marc Kowalsky ist ein Early Digital Immigrant: Seit über 30 Jahren fühlt er den neuesten IT-Produkten auf den Zahn.
Felice Bruno für BILANZMarc Kowalsky ist ein Early Digital Immigrant: Seit über 30 Jahren fühlt er den neuesten IT-Produkten auf den Zahn.
Felice Bruno für BILANZWerbung