Guten Tag,
Aufsteiger
Absteiger
Unverändert
neu Neu in Liste
Rückkehrer
1
Gérard Wertheimer
37,5 Mrd.
Luxus/Genuss
Genf
Die Chanel-Gruppe ist im Besitz der Brüder Alain (76) und Gérard Wertheimer (73), von denen Letzterer in Genf domiziliert ist. Das Modehaus steigerte den Umsatz 2023 um 16 Prozent auf 19,7 Milliarden Dollar und erzielte einen Nettogewinn von 4,7 Milliarden. 2024 indes war für die Luxusgüterbranche ein durchwachsenes Jahr, in dem sich der Markt in Europa, den Vereinigten Staaten und China verlangsamte.
Nach einem starken Jahresbeginn fielen die Kurse börsennotierter Unternehmen wie LVMH im Vergleich zu 2023 zurück. Chanel ist nicht an der Börse kotiert. Erst im nächsten Frühjahr, wenn der Jahresabschluss 2024 veröffentlicht wird, wird sich zeigen, ob der Konzern ebenfalls unter dem Abschwung gelitten hat. Zudem muss sich das Haus neu erfinden, nachdem die künstlerische Leiterin Virginie Viard, die 2019 als Nachfolgerin des legendären Karl Lagerfeld (1933–2019) antrat, das Haus im Juni verlassen hat.
Diese Unsicherheiten wirken sich auf die Bewertung des Unternehmens aus, das auf rund 80 bis 90 Milliarden Dollar geschätzt wird. In Franken gerechnet, ist der Rückgang des Vermögens von Gérard Wertheimer zudem auch auf die Abwertung des Dollars zurückzuführen.
Diskret bereiten die Wertheimers derweil ihre Nachfolge vor. Alain hat drei Kinder, Gérard zwei, und nicht zu vergessen sind die drei Kinder des Halbbruders Charles Heilbronn, der das Family Office Mousse Partners leitet. Einige der Nachkommen bekleiden bereits Positionen in der Chanel-Galaxie. David Wertheimer, Sohn von Gérard, unternimmt seine ersten Schritte in der Finanzwelt. Er gründete Ende 2023 seine Private-Equity-Gesellschaft 1686 Partners, die sich auf Unternehmen in den Bereichen Mode, Kosmetik und Lifestyle konzentriert.
(Stand: November 2024)
Entwicklung des Vermögens
5
Familie Aponte
20,5 Mrd.
Luxus/Genuss
Genf
Die Mediterranean Shipping Company (MSC) ist ein Schifffahrtsgigant, der vor allem auch als Anbieter von Kreuzfahrten bekannt ist. Vor 54 Jahren gegründet, ist die MSC Group nach wie vor ein Familienunternehmen, das sich zu gleichen Teilen im Besitz von Rafaela (79) und Gianluigi Aponte (84) befindet. Die Gruppe beschäftigt weltweit rund 200'000 Mitarbeitende in 675 Büros.
Das Genfer Unternehmen ist nicht an der Börse kotiert und veröffentlicht keine Geschäftszahlen. Branchenbeobachter sind sich allerdings einig: Die Corona-Pandemie und der Anstieg der Frachtpreise haben dem Geschäft eine einzigartige Sonderkonjunktur beschert. Nach der Euphorie gingen die Ergebnisse der Branche 2023 zurück. Das laufende Jahr markiert nun eine Phase der Stabilisierung für die Akteure der Schifffahrtsbranche, mit guten Aussichten.
Die MSC Group investiert weiter. Mit einer Flotte von 850 Schiffen stellt das Unternehmen schon heute 19,8 Prozent der Gesamtkapazität der weltweiten Reedereien – historischer Rekord. Damit wird MSC ab 2025 ein eigenes, völlig unabhängiges Netzwerk auf den Ost-West-Routen beherrschen. Mit mehr als 70 Hafenterminals in seinem Portfolio setzt das Unternehmen die Expansion auch in diesem Bereich fort. Vor rund einem Jahr unterzeichnete MSC einen Vertrag über den Erwerb von 49,9 Prozent am Hamburger Hafen. Die Transaktion bedarf allerdings noch der Zustimmung der Aufsichtsbehörden.
Über die vor sechs Jahren gegründete MSC Foundation unterstützt die Familie Aponte zudem verschiedene wohltätige Zwecke. Zu ihren jüngsten Engagements gehört unter anderem ein grosser Beitrag zur Finanzierung eines neuen Spitalschiffs für die Schweizer NGO Mercy Ships.
(Stand: November 2024)
Entwicklung des Vermögens
10
Familie Firmenich
14,5 Mrd.
Luxus/Genuss
Genf
Vor knapp drei Jahren hat die Genfer Familie Firmenich ihren gleichnamigen Aromen- und Riechstoffkonzern mit dem niederländischen Chemieunternehmen DSM fusioniert. Heute halten die Firmenichs noch einen Anteil von 34,5 Prozent, der einen Börsenwert von etwas über zehn Milliarden Franken repräsentiert. Daneben erhielten sie damals von DSM noch eine Barabfindung von 3,5 Milliarden Euro.
Die Familieninteressen werden im Verwaltungsrat durch Patrick Firmenich (im Bild), Antoine Firmenich sowie André Pometta wahrgenommen. Letztgenannter lebt in Genf und ist im Immobiliengeschäft aktiv. Antoine und Patrick Firmenich arbeiten in der Fondsverwaltung bei Family Offices und der Firma Hedione in Le Grand-Saconnex GE. Die Familie hat auch in den Anlagefonds Forestay II investiert, der Unternehmen im Bereich der künstlichen Intelligenz finanziert.
Bislang vermochte DSM-Firmenich mit Doppelsitz in Maastricht sowie Kaiseraugst AG im operativen Geschäft nicht zu glänzen. Nach einem Umsatzrückgang um sieben Prozent im Vorjahr resultierte im ersten Semester dieses Jahres ein organischer Umsatzanstieg von vier Prozent. Immerhin sind die Erträge überproportional gewachsen. Das verleiht den zuvor gebeutelten Aktien Auftrieb.
Noch mehr Börsenfantasie ausgelöst haben die Pläne des Managements, das Portfolio kräftig zu bereinigen. So wurde im Herbst das Geschäft mit Fischöl, etwas später jenes mit Hefeextrakten abgestossen. Und bald sollen die Bereiche Tiernahrung und -gesundheit folgen. Dies dürfte dem Ertrag einen kräftigen Schub verleihen. So haben die Aktienkurse im Jahresvergleich um gegen 50 Prozent zugelegt, die Firmenichs sind in die Top Ten der Reichsten der Schweiz vorgestossen.
(Stand: November 2024)
Entwicklung des Vermögens
20
Johann Rupert
10,5 Mrd.
Luxus/Genuss
Genf
Im Gefolge der Covid-Pandemie setzte eine stürmische Nachfrage nach Luxusgütern ein. Nun weht aber ein kälterer Wind im Geschäft mit Luxusgütern. So auch beim Genfer Schmuck- und Uhrenkonzern Richemont. Im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2024/25 wuchs der Umsatz gerade noch um ein Prozent gegenüber 19 Prozent im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Vor allem die schwächelnde Wirtschaft im wichtigen Markt China setzt der Branche und damit auch Richemont zu. Dass es nicht zu einem Rückgang gekommen ist, verdankt der Konzern vor allem der Schmucksparte.
Um sich den neuen Herausforderungen anzupassen, hat VR-Präsident Johann Rupert (74), dessen Familie 10,2 Prozent des Kapitals und 50,6 Prozent der Stimmen kontrolliert, einen beachtlichen Teil der Führungsebene erneuert. So übernahm Mitte Jahr Nicolas Bos (53), Ex-CEO der Richemont-Tochter Van Cleef & Arpels, die Leitung des Konzerns. In den letzten Monaten wurden auch die Chefs der Premiummarken Cartier, Van Cleef & Arpels, Vacheron Constantin, Jaeger-LeCoultre und Montblanc ausgewechselt. Zudem stärkte Richemont mit der Übernahme des italienischen Juweliers Vhernier ihre Position als globale Nummer eins im Schmuckgeschäft. Dagegen wurde im Herbst das Online-Mode- und -Accessoires-Geschäft Yoox Net-a-Porter abgestossen.
Neben seiner Beteiligung an Richemont hält Rupert sieben Prozent an der südafrikanischen Anlagefirma Remgro und 27 Prozent an der luxemburgischen Reinet Investments. Er besitzt zudem zu gleichen Teilen mit der Genfer Familie Aponte die Mediclinic, eine Gruppe von 74 Krankenhäusern und Kliniken, darunter die 17 Hirslanden-Einrichtungen in der Schweiz.
(Stand: November 2024)
Entwicklung des Vermögens
168
Familie Reybier
850,0 Mio.
Luxus/Genuss
Genf
Michel Reybier (79) hat mit der Verleihung des dritten «Michelin»-Sterns an sein Restaurant Le Gabriel im Hotel La Réserve in Paris Grund zur Freude – und organisierte eine Feier, um Küchenchef Jérôme Banctel und dessen Team zur Aufnahme in den Kreis der Drei-Sterne-Restaurants zu gratulieren.
Mit der Übernahme der Leitung der berühmten «Whymper Stube» in Zermatt hat der Unternehmer sein Imperium zudem im Luxusbereich ausgedehnt. Parallel dazu ist er weiterhin in der Aevis Victoria aktiv, an der er Beteiligungen hält. Diese im Gesundheits- und Hospitality-Sektor tätige Gruppe hat kürzlich ermutigende Halbjahresergebnisse 2024 bekannt gegeben, mit einem Umsatzwachstum von 8 Prozent auf rund 528 Millionen Franken. Der Hotelbereich MRH Switzerland verzeichnete ebenfalls ein organisches Wachstum von rund 14 Prozent.
(Stand: Novemmber 2024)
Entwicklung des Vermögens
Werbung