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Das Dell Latitude 9510 wirbt mit künstlicher Intelligenz. Allzu hoch kann der IQ aber nicht sein.
Marc Kowalsky
Dell Latitude 9510: Künstliche Intelligenz soll häufig benutzte Programme schneller machen. Dabei ist Leistung bereits reichlich vorhanden.
Felice Bruno für BILANZWerbung
Im Silicon Valley geht derzeit ein Bonmot herum: Um als Start-up an Geld zu kommen, müsse man etwas mit Blockchain machen, mit Cloud, mit No-Code oder mit künstlicher Intelligenz (KI) – am besten mit allen vier zusammen! Dell hat sich offensichtlich davon inspirieren lassen und bewirbt das neue Latitude 9510 als erstes Notebook mit künstlicher Intelligenz.
Mein Testgerät kam mit einer US-Tastatur und einem Euro-Stromkabel – ein No-Go. Zumindest bei der Tastatur soll das eine Fehllieferung gewesen sein, so Dell. Laut Herstellerangaben ist das Latitude das weltweit kleinste und schmalste Notebook mit einem 15-Zoll-Bildschirm.
In der Tat ist das Gewicht mit 1,4 kg gering und das Format (etwas breiter als DIN A4) handlich für ein Gerät dieser Klasse. Dazu tragen auch die sehr schmalen Ränder rund um den sehr farbkräftigen Bildschirm bei. Für diese Grösse und Preisklasse hätte es allerdings auch ein 4K-Screen sein dürfen. Und dass er keine Touchfunktion hat, ist ein Anachronismus. Damit lässt sich das Latitude auch nicht als Convertible nutzen – dafür hat Dell ein eigenes Gerät im 14-Zoll-Format im Sortiment.
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Die Ausstattung ist auf Geschäftsreisende ausgelegt: Fingerabdrucksensor, SD-Kartenleser, Monitorausgang, demnächst auch ein 5G-Modul. Sogar die Webcam lässt sich mit einem Schieberegler abdecken. Der Ventilator ist angenehm leise, auch der Sound ist dank gleich vier Lautsprechern sehr gut.
Leicht, handlich und genügend Leistung: Das Dell Latitude 9510 ist vor allem ein Business-Laptop.
ZVGLeicht, handlich und genügend Leistung: Das Dell Latitude 9510 ist vor allem ein Business-Laptop.
ZVGUnd die KI? Sie soll häufig benutzte Programme schneller machen. Ob dem tatsächlich so ist, kann ich nicht beurteilen, ist doch Leistung dank i7-Prozessor der 10. Generation, 16-GB-Speicher und schneller SSD sowieso reichlich vorhanden. Dann misst und minimiert das Dell mit Hilfe von Mikrofonen Störgeräusche bei Konferenzgesprächen – nützlich, aber keine Hexerei.
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Dank Näherungssensor und IR-Kamera merkt das Gerät, wann ich davor sitze, und meldet mich entsprechend an oder ab. Das hat nach etwas Üben tatsächlich funktioniert. Und schliesslich lernt die KI mein tägliches Ladeverhalten, teilt die Stromreserven dafür optimal ein und verspricht schnelleres Laden.
Aber wenn wir schon über die Akkuleistung sprechen: Dell wirbt mit unglaublichen 34 Stunden Batterielaufzeit. Davon freilich war bei meinem Gerät überhaupt nichts zu merken – allerspätestens am Ende des Arbeitstags musste es wieder ans Netz. Na ja, Denken ist halt anstrengend.
Fazit: Die angeblichen KI-Fähigkeiten des Dell Latitude 9510 sind wohl eher ein Marketing-Gag. Unabhängig davon ist es ein guter, wenn auch nicht billiger Business-Laptop.
Dell Latitude 9510
Info: www.dell.ch
Preis: 2205 Franken
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Bewertung: ★★★★☆
★ Technoschrott ★★ verzichtbar ★★★ nice to have ★★★★cool ★★★★★wegweisend
Marc Kowalsky ist ein Early Digital Immigrant: Seit über 30 Jahren fühlt er den neuesten IT-Produkten auf den Zahn.
Felice Bruno für BILANZMarc Kowalsky ist ein Early Digital Immigrant: Seit über 30 Jahren fühlt er den neuesten IT-Produkten auf den Zahn.
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