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300 Reichste

Die 300 Reichsten 2023

BILANZ 300 Reichste 2023

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12

Guillaume Pousaz

Vermögen

12,5 Mrd.

Branche

Digital

Guillaume Pousaz

Endlich hat das Pendeln ein Ende: Jahrelang war Guillaume Pousaz jeden Sonntag von seinem Wohnort Dubai nach London geflogen, wo seine Firma Checkout.com domiziliert ist, und am Donnerstag zurück – meist in der Economy Class. Nun ist er mit der ganzen Familie an die Themse gezügelt.

Dass er sich nun umso intensiver um die Firma kümmern kann, spiegelt sich in den Ergebnissen wieder: «Das Geschäft läuft wirklich gut, mit plus 35 Prozent bei den Umsätzen und sogar noch mehr beim Transaktionsvolumen», sagt er: «Wir sind wieder profitabel und erwarten starkes Wachstum und noch viel mehr Gewinn 2025.» Checkout.com erledigt für Onlinehändler die gesamte Zahlungsabwicklung zwischen Kasse und Kreditkartennetzwerk, zu den Kunden zählt ein guter Teil der «Fortune»-500-Liste. In den letzten zwölf Monaten kamen Namen wie Tiffany, Ticketmaster oder PlayStation dazu, ausserdem Märkte wie Japan und Kanada. Der schon länger angedachte Börsengang geniesst derzeit keine Priorität: «Unsere Ziele drehen sich derzeit um Ebitda und Free Cash Flow», sagt der 43-Jährige, der 75 Prozent der Aktien hält. Dennoch sollen die Mitarbeiter am Erfolg partizipieren können: «Unser Ziel ist es, dass sie im ersten Halbjahr 2025 Aktien bei einer Bewertung von 15  Milliarden verkaufen können.»

Auch sportlich beweist Pousaz weiterhin Ausdauer, mit seiner Teilnahme am New York und am Berlin Marathon und dem Berglauf Sierre–Zinal über 31  Kilometer und 2200 Höhenmeter diesen Sommer: «Persönliche Bestzeit trotz meines Alters!», freut er sich.

(Stand: November 2024)

 

Entwicklung des Vermögens

43

Patrick Drahi

Vermögen

4,8 Mrd.

Branche

Digital

Patrick Drahi

Operation Schuldenabbau für Patrick Drahi (61). Der Franko-Israeli hat ein grosses Rad gedreht, um die 60 Milliarden Euro Schulden abzutragen. Er gab die Kontrolle über seine Datenzentren ab und verkaufte dann seine Mediensparte (BFMTV, RMC), sein auf Onlinewerbung spezialisiertes Unternehmen Teads und seine 24,5-Prozent-Beteiligung an British Telecom. Zudem erwarb der Staatsfonds von Abu Dhabi eine Minderheitsbeteiligung an Sotheby’s in Höhe von einer Milliarde Euro; Drahi hatte das Auktionshaus 2019 für 3,7 Milliarden Dollar gekauft. Innerhalb eines Jahres hat der Gründer und Chef von Altice damit Finanztransaktionen im Wert von mehr als acht Milliarden getätigt. In seinem Portfolio verbleiben der portugiesische Betreiber Meo, zwei Kabelnetzbetreiber in den USA, ein kleiner Betreiber in der Dominikanischen Republik und das Kronjuwel, die französische Telekommunikationsfirma SFR.

(Stand: November 2024)

Entwicklung des Vermögens

96

Urs Hölzle

Vermögen

2,3 Mrd.

Branche

Digital

Urs Hölzle

Ohne Urs Hölzle (61) wäre Alphabet, die Mutterfirma von Google, nicht zu dem Weltkonzern geworden, der er heute ist: Als Technologiechef war er ganz von Anfang an dabei und prägte fast ein Vierteljahrhundert lang die Entwicklung vom Garagen-Start-up zum Internetdominator. Vor zwei Jahren gab Hölzle seinen Titel und seine Leitungsfunktion ab und zügelte vom Silicon Valley nach Neuseeland. Dort widmet sich der gebürtige Liestaler nun dem, was ihn am meisten interessiert: die tiefe technische Arbeit. Besonders Machine Learning und KI in Kombination mit der Cloud haben es ihm angetan, speziell im Bereich Medizin. Seinen erneuten Vermögenszuwachs verdankt Hölzle den stetigen Kursgewinnen der Alphabet-Aktie.

(Stand: November 2024)

Entwicklung des Vermögens

112 neu

Alexander Karp

Vermögen

1,8 Mrd.

Branche

Digital

Alexander Karp

Regierungen und Geheimdienste sind gute Kunden von Palantir. Die Behörden verschiedenster Länder nutzen die Analyseplattform des vom Mitgründer Alex Karp (56) geleiteten Unternehmens nicht nur für Ermittlungen, sondern auch, um Bedrohungen frühzeitig zu erkennen. Palantir durchforstet riesige Datenmengen und stellt Verbindungen zwischen Personen, Orten und Organisationen her. Das ist nicht unumstritten: In Deutschland hat das Bundesverfassungsgericht mehreren Behörden den Einsatz der Software für gewisse Anwendungen untersagt.

Auch viele Firmen nutzen die Dienstleistungen von Palantir zur Analyse ihrer Daten. Zuletzt sorgten die Angebote Palantirs im Bereich der künstlichen Intelligenz für eine starke Nachfrage. Die KI-Lösungen nutzen beispielsweise die Militärs der USA und der Ukraine zur Analyse von Satellitenbildern. In der Schweiz beschäftigt Palantir rund 70 Mitarbeitende.

Alex Karp hat seinen Wohnsitz seit 2023 in Liechtenstein. Dort heisst es, er habe eine Villa auf einem Hügel oberhalb eines kleinen Dorfes gemietet. Karp gründete Palantir 2003 zusammen mit Peter Thiel, der im Verwaltungsrat sitzt. Karp war bei Palantirs Börsengang 2020 nach Thiel der grösste Aktionär. Dies bescherte ihm Einnahmen von über einer Milliarde Dollar.

Karp hat einen Abschluss in Jura von der Stanford University und einen Doktortitel in Sozialtheorie von der Goethe-Universität in Frankfurt. Er praktiziert die meditative chinesische Kampfkunst Tai-Chi und verbringt im Winter gerne mehrere Stunden pro Tag beim Langlaufen. Gelegenheit dazu hat er nun im Ländle.

(Stand: November 2023)

Entwicklung des Vermögens

132

Laura und Michael Paulus

Vermögen

1,3 Mrd.

Branche

Digital

Laura und Michael Paulus

Seit Laura Paulus (36), Tochter von Logitech-Gründer Daniel Borel, und ihr Mann Michael ihre jeweiligen Start-ups verkauft haben, sind sie als Investoren unterwegs. «Dieses Jahr ist stark, wir profitieren von einem guten Marktumfeld», sagt Laura. So hat das KI-Start-up Ontra, bei dem Michael im Board sitzt, den Unicorn-Status erreicht. Auch analog ist Familie Paulus mit ihren Beteiligungen erfolgreich: Hawx Pest Control macht mit Schädlingsbekämpfung über 100 Millionen Dollar Umsatz und ist seit drei Jahren profitabel. Hinzu kommen noch Immobilienentwicklungsprojekte der American Capital Group für über 1,5 Milliarden Dollar. Privat konnte Michael Paulus dieses Jahr die Schweizer Staatsbürgerschaft ergattern. «Das hat uns einiges an Arbeit in französischer Sprache gekostet», so Laura.

(Stand: November 2024)

Entwicklung des Vermögens

138

Carsten Koerl

Vermögen

1,3 Mrd.

Branche

Digital

Carsten Koerl

Carsten Koerl (59) hat schon 2001 darauf gewettet, dass mit Sportwetten im Internet ein Vermögen machen kann, wer es nur richtig anstellt. Er hat Sportradar gegründet, mit zahllosen Spitzenverbänden Exklusivverträge ausgehandelt – 20 Jahre später war die  Tech-Firma reif für den Börsengang an der Nasdaq. Heute erheben nahezu 5000 Mitarbeiter an Wettkämpfen rund um den Globus Daten in Echtzeit, die Sportradar an Wettbüros, Lotterien und Medien liefert, inklusive Wettquotenvorschlägen. 2023 erzielte Koerl einen Umsatz von 949 Millionen Dollar. Dank einer gigantischen Database, Unmittelbarkeit zum Geschehen und einer KI, die das eine mit dem anderen kombiniert, wacht Sportradar heute auch darüber, dass es sauber zugeht in dem als anrüchig geltenden Geschäft.

(Stand: November 2024)

Entwicklung des Vermögens

144

Francisco Fernandez

Vermögen

1,3 Mrd.

Branche

Digital

Francisco Fernandez

Seit seinem Rückzug aus der von ihm aufgebauten Bankensoftwareschmiede Avaloq investiert Francisco Fernandez (61) vor allem in Start-ups. Deren Bewertungen sind weltweit zurückgegangen, wenn sie nicht das Zauberwort «künstliche Intelligenz» irgendwo im Unternehmenszweck haben. Das hat Partex, eine Mehrheitsbeteiligung von Fernandez: Sie nutzt Big Data und KI für die Entwicklung von Krebsmedikamenten im Auftrag von Pharma- und Biotech-Firmen und konnte 40 Millionen Franken an neuen Mitteln aufnehmen. In zwei Jahren ist der Börsengang geplant.

Dafür ist die Proper Group (vormals Utopia Music), bei der er als Firmenchef amtet, in Turbulenzen: Ende September wurde der Konkurs verhängt, wohl weil eine Rechnung über 23'000 Franken nicht bezahlt wurde. Dagegen hat Francisco Fernandez Beschwerde einreichen lassen. Affaire à suivre.

(Stand: November 2024)

Entwicklung des Vermögens

168

Tej Tadi

Vermögen

750,0 Mio.

Branche

Digital

Tej Tadi

Tej Tadi (43) stammt aus einer indischen Arztfamilie und promovierte an der EPFL. Seit 2012 arbeitet er mit seinem Unicorn-Start-up MindMaze in Lausanne daran, die Schnittstelle zwischen Gehirn und Computer zu knacken. Mit seiner Technologie hilft er aber nicht nur Schlaganfallpatienten, sondern auch den Fahrern des prestigeträchtigen Sauber-Formel-1-Rennstalls, Höchstleistungen zu erzielen, und unterstützt das Eishockeyteam Vienna Capitals dabei, die Gefahr von Kopfverletzungen zu reduzieren. Tadi kommt seinem grossen Ziel immer näher – ohne dabei viel mediales Aufsehen zu erregen. Noch prangt das Logo «MindMaze Inside» nicht auf jedem Gerät, aber was nicht ist, kann noch werden.

(Stand November 2024)

Entwicklung des Vermögens

178

Alain Chuard und Victoria Ransom

Vermögen

650,0 Mio.

Branche

Digital

Alain Chuard und Victoria Ransom

Unter den diversen Start-ups, die Alain Chuard (50) und Victoria Ransom seit dem Verkauf ihrer Firma Wildfire an Google für 450 Millionen Dollar gegründet haben, ist der von ihm 2014 mitgegründete Hedgefonds Bowie Capital das einträglichste. In diesem Jahr wurde die Grenze von zwei Milliarden Dollar an verwalteten Vermögen geknackt. Doch das Augenmerk von ihm und seiner Ehefrau Victoria gehört Prisma, einem globalen Online-Bildungssystem für Kinder und Jugendliche. Das Wachstum ist unverändert solid, Prisma zählt inzwischen beim projektbasierten Lernen zu den grössten Onlineschulen in den USA. Obwohl Profitmaximierung nicht im Vordergrund steht, freut sich Chuard, dass die Firma «seit diesem Jahr einen positiven Cashflow erwirtschaftet».

Im Juli ist der gebürtige Berner mit Gattin und den drei Kindern aus dem kalifornischen Palo Alto «für mindestens ein Jahr» nach Zürich gezogen. Seither ist der einstige Snowboardprofi öfters auf dem Zürich-, manchmal auch auf dem Silvaplanersee anzutreffen. Dort übt er sich im Trendsport Pumpfoiling.

(Stand: November 2024)

Entwicklung des Vermögens

186 neu

Hany Rashwan

Vermögen

550,0 Mio.

Branche

Digital

Hany Rashwan

Angesichts des laufenden Geschäftsjahrs dürften in der Zürcher Altstadt bei Hany Rashwan (34) die Korken geknallt haben: Das von ihm und Ophelia Snyder (32) gegründete New Yorker Fintech-Start-up 21Shares konnte im ersten Halbjahr 2024 einen massiven Umsatzanstieg verzeichnen. Die Einnahmen vervielfachten sich auf 45,9 Millionen Dollar nach 18,3 Millionen in der Vorjahresperiode. Das Gesamtvermögen der Gesellschaft stieg von 2,4 Milliarden per Ende Dezember 2023 auf 3,4 Milliarden im Juni dieses Jahres. Dies sei auf das neue Nettovermögen sowie den Anstieg der Kryptowährungen zurückzuführen. Die digitalen Zahlungsmittel sind das Steckenpferd des Unternehmens, das Krypto für jedermann zugänglich machen möchte. Und da man bei 21Shares auch fürs zweite Halbjahr 2024 von einer positiven Entwicklung ausgeht, gibt es vielleicht bald wieder Grund zum Feiern.

(Stand: November 2024)

Entwicklung des Vermögens

197

Daniel von Stockar

Vermögen

475,0 Mio.

Branche

Digital

Daniel von Stockar

Nachdem der Verwaltungsrat von SoftwareOne mehrere Übernahmeofferten zurückgewiesen hatte, bliesen die Gründungsaktionäre Daniel von Stockar (63), René Gilli (66) und Beat Curti (87) zur Revolution. An der Generalversammlung wurde auf ihr Betreiben hin der Verwaltungsrat fast gänzlich in die Wüste geschickt, von Stockar liess sich zum Präsidenten küren. Sein Credo: Die beste Voraussetzung für die nächste Wachstumsphase des IT-Dienstleisters sei in einem privaten Umfeld gegeben. Deswegen solle SoftwareOne übernommen und die Titel dekotiert werden. Doch weshalb ist die Firma dann vor wenigen Jahren überhaupt an die Börse gegangen? Noch absurder ist der Umstand, dass die drei Hauptaktionäre auch nach einem Going-private an Bord des Stanser Unternehmens bleiben wollen.

Seither jagen sich Gerüchte über Angebote oder gar Fusionen, die Finanzresultate werden laufend schlechter ausgewiesen. Das drückt auf den Aktienkurs, die Valoren sind inzwischen klar unterbewertet. Und so hat sich von Stockar bislang ins eigene Fleisch geschnitten: Seine Beteiligung büsste im Jahresvergleich 60 Prozent ein. Doch je tiefer der Aktienkurs ist, desto leichter lässt sich ein Käufer finden.

(Stand: November 2024)

Entwicklung des Vermögens

215

Severin Hacker

Vermögen

425,0 Mio.

Branche

Digital

Severin Hacker

Wer kennt sie nicht, die Eule Duo, die mal quietschvergnügt, mal zerknirscht zum Lernen animiert. Spielerisch Sprachen zu lernen, ist die Stärke von Duolingo. Die Sprachlern-App gilt inzwischen als Nummer eins der Welt. Wer hats erfunden? Der Zuger Severin Hacker (40) gründete Duolingo gemeinsam mit seinem Doktorvater Luis von Ahn an der Carnegie Mellon University in Pittsburgh. 34 Millionen Menschen benutzen Duolingo jeden Tag, 38  Prozent mehr als noch vor einem Jahr. Mit den Gewinnen steigt der Kurs der an der Nasdaq kotierten Aktie. Duolingo ist an der Börse mehr als zwölf Milliarden Dollar wert. Severin Hacker hält drei Millionen A-Shares und ist mit seinen 40 Jahren bereits ein steinreicher Mann.

(Stand: November 2024)

Entwicklung des Vermögens

217

Beat Curti

Vermögen

425,0 Mio.

Branche

Digital

Beat Curti

Von Beat Curti (87) hört man kaum mehr etwas. Der Detailhandels- und Medienpionier hat sich aus der Öffentlichkeit zurückgezogen. Heute nimmt Gattin Regula die Interessen in den diversen Firmen wahr, an denen die Curtis Anteile halten. Die werthaltigste Beteiligung ist das 10,1-Prozent-Aktienpaket am Stanser IT-Dienstleister SoftwareOne. Regula Curti scheint sich dabei aber auf eine passive Rolle zu beschränken; beim Aufstand der Hauptaktionäre gegen den VR im Frühjahr jedenfalls hat sie sich nie zu Wort gemeldet.

Umso stärker ist das Augenmerk der architektur- sowie kunstaffinen Yogalehrerin und Musiktherapeutin auf ein ihr wichtiges Projekt gerichtet: den InnHub in La Punt-Chamues-ch GR, einen Innovations-Campus mit Arbeitsplätzen, Läden, Freizeitangeboten und Hotel. Der Baubeginn war auf Frühsommer 2024 geplant. Doch die Kosten fallen weit höher aus als geplant, nun wird das Budget überarbeitet. Neu ist der Spatenstich auf Frühjahr 2025 angesetzt.

(Stand: November 2024)

Entwicklung des Vermögens

227

David Marcus

Vermögen

375,0 Mio.

Branche

Digital

David Marcus

David Marcus ist auf dem Weg, das Internet-Zahlungssystem umzukrempeln. Der in Genf aufgewachsene 51-Jährige machte sein Vermögen mit dem Verkauf des Onlinebezahldienstes Zong an PayPal. Nach sieben Jahren bei Meta gründete er 2022 mit Lightspark sein nächstes Start-up. Ziel ist es, Geldtransfers so einfach, schnell und günstig wie eine Textnachricht zu gestalten. Ende 2023 lancierte Lightspark dazu die Universal Money Address (UMA), eine Art E-Mail-Adresse für Geldtransfers. UMAs sind open source und plattformunabhängig, wodurch Geld ohne Rücksicht auf Wallets, Börsen oder Banken gesendet werden kann. Seit 2024 unterstützt Lightspark mit Coinbase auch eine der grössten US-Kryptowährungsbörsen bei schnelleren und günstigeren Transaktionen.

(Stand November 2024)

Entwicklung des Vermögens

257

Niklas Nikolajsen

Vermögen

275,0 Mio.

Branche

Digital

Niklas Nikolajsen

Es war wohl ein Fehlalarm: Als Anfang Jahr bekannt wurde, dass Niklas Nikolajsen drei Wohnungen in seinem Landgut Karlshof am Zugersee vermieten oder verkaufen wolle, spekulierten die Medien schon über Geldknappheit beim Bitcoin-Unternehmer. Aber der wies die Vermutungen zurück, und tatsächlich gibt es keinen Grund, anzunehmen, dem 49-Jährigen gehe das Geld aus. So ist der Bitcoin-Kurs nun schon seit über einem Jahr auf Höhenflug und testet neue Höchststände.

Der Erlös aus dem Verkauf des Nummernschilds ZG 10 ist vor diesem Hintergrund nicht mehr als die sprichwörtliche Erdnuss. Gekauft für einen vierstelligen Betrag, löste Nikolajsen diesen Sommer in einer Onlineauktion knapp 400'000 Franken für das Prestigeobjekt; Geld, das er in den erlesenen Innenausbau des Karlshofs investieren will.

Dann und wann lässt er auch die Korken knallen: Zum Bitcoin Halving Day Mitte April lud er in einen Zuger Club. Es gab Ravioli mit Salbeitrüffeln und Rindsfilet mit Risotto. Der Eintrittspreis pro Person betrug 450 Franken.

(Stand: November 2024)

Entwicklung des Vermögens

262 neu

Dario Fazlic

Vermögen

275,0 Mio.

Branche

Digital

Dario Fazlic

Man kann Dario Fazlic (37) ohne Übertreibung einen Seriengründer nennen. Zu seinen «Babys» zählen die E-Commerce-Plattform DeinDeal, die digitale Umzugsfirma Movu, das Immobilien-Start-up ImmoZins sowie das Insurtech Wefox, das lange Zeit als Wunderkind der Szene gehandelt wurde. Zudem engagiert sich der Zürcher als Investor und Verwaltungsrat verschiedener Jungfirmen.

Doch seit einiger Zeit hagelt es Negativschlagzeilen über das Versicherungs-Start-up Wefox. Das 2015 gegründete Unternehmen kann immer noch keine schwarzen Zahlen vorweisen. Daher lässt Wefox jetzt gut zehn Prozent der Policen für mehr Profitabilität auslaufen – bei Kunden sorgt das für Unzufriedenheit. Nicht so gut ist angeblich auch die Stimmung bei den Mitarbeitern, denn beim Personal wurde in diesem Jahr ebenfalls gekürzt. Die Investoren glauben trotzdem an das deutsch-schweizerische Jungunternehmen. Im Mai dieses Jahres erhielt Wefox von den Grossbanken J.P. Morgan und Barclays Kredite von über 50 Millionen Euro. Erst im Vorjahr hatten mehrere Geldgeber, darunter der Staatsfonds von Abu Dhabi, 400 Millionen Euro in das Start-up gebuttert.

Die Bewertung liegt damit bei ansehnlichen 4,5 Milliarden Euro. Fazlic und seine Kompagnons sind somit Multimillionäre. Mit einigen Wechseln in der Geschäftsleitung soll nun die Expansion gelingen. Schon in diesem Jahr werde Wefox profitabel sein, hatte Co-Gründer Julian Teicke noch im Frühjahr angekündigt.

(Stand: November 2023)

Entwicklung des Vermögens

279

Ariel Lüdi

Vermögen

175,0 Mio.

Branche

Digital

Ariel Lüdi

Im Tessiner Fallschirmzentrum Para Centro Locarno hat Ariel Lüdi als Ausbildner Hunderte Sprünge absolviert. Das Interesse, ein Flugzeug selber zu steuern, wurde dort geweckt. Mit einem Privatkredit hat er die ersten Flugstunden finanziert. Heute ist der Aargauer stolzer Besitzer einer Flugzeugsammlung – acht Oldtimer, in denen viel Arbeit und Begeisterung steckt. Dinge zum Fliegen zu bringen, ist Lüdis Beruf. In 25 Start-ups ist sein Investment-Vehikel namens «Hammer Team» nicht nur finanziell engagiert. Die Experten arbeiten bei den Jungfirmen auch immer wieder mit und instrumentalisieren ihr dichtes Netzwerk.

(Stand: November 2024)

Entwicklung des Vermögens

295 neu

Tobias Reichmuth

Vermögen

125,0 Mio.

Branche

Digital

Tobias Reichmuth

Tobias Reichmuths neues Haus in St. Moritz wird im Dezember fertiggestellt. «Villa Volt» verrät viel über seinen Eigentümer. Der Garten wurde mit Geothermiebohrungen bearbeitet, die Fassade ist komplett mit Solarmodulen belegt. Die Abwärme des solarbetriebenen Bitcoin-Miners wärmt den Indoorpool. Neben der Sauna steht eine Kältekammer für die Kryotherapie. Erneuerbare Energien, Krypto, Longevity sind die Welt, in der sich der 46-Jährige bewegt. Die Mehrheit an SUSI Partners und Crypto Finance hat Reichmuth verkauft und ist nun seit einigen Jahren auf Longevity, zu Deutsch Langlebigkeit, fokussiert. Die Fäden laufen beim Inkubator Maximon zusammen.

Über dieses Investment-Vehikel ist Reichmuth beispielsweise in Ayun investiert, die im Sommer die erste Longevity-Klinik im Herzen Zürichs eröffnete. Das ebenfalls von Maximon finanzierte Start-up Avea Life liefert die passenden Supplements für ein gesundes, möglichst langes Leben. «Avea wächst schneller als im Businessplan vorgesehen; das wird ganz gross», sagt Reichmuth.

(Stand: November 2024)

Entwicklung des Vermögens

299

André Kudelski

Vermögen

125,0 Mio.

Branche

Digital

André Kudelski

Während die meisten Vertreter aus der Liste der 300 Reichsten zunehmend reicher werden, verlieren einige wenige laufend an Vermögen. Beispielsweise André Kudelski. Noch 2005 wurde der Waadtländer in der BILANZ-Reichstenliste mit 850 Millionen Franken bewertet, heute sind es noch etwas über 100 Millionen. Dass er nicht schon längst ausser Rang und Traktanden gefallen ist, hat der 64-Jährige primär seiner Kunstsammlung zu verdanken. Denn Kudelskis einst werthaltigste Beteiligung an der gleichnamigen Firma, die er stimmenmässig beherrscht und seit bald 40 Jahren (!) als Präsident und CEO leitet, leidet unter Schwindsucht; innert fünf Jahren ist der Aktienkurs um gegen 80 Prozent gefallen. Sein Anteil ist gut 30 Millionen wert – noch.

Im September musste eine Anleihe über rund 146 Millionen Franken zurückgezahlt werden. Da in der Kasse gähnende Leere herrschte, blieb der Cybersicherheitsfirma nichts anderes übrig, als die auf Zugangssysteme spezialisierte Tochter Skidata im Sommer abzustossen. Zwar ist der Verkaufspreis mit 340 Millionen Euro stolz. Skidata allerdings war das beste Pferd in Kudelskis Stall. Was noch bleibt, sind das schwächelnde TV-Zugangsgeschäft sowie der defizitäre Cybersecurity-/IoT-Bereich. Und Kudelski schrieb im ersten Semester wieder tiefrote Zahlen. Das Drama setzt sich fort.

(Stand: November 2024)

Entwicklung des Vermögens

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