Die Fusion von Kultdesign mit Kultmaterial

Auffallend: Die diese Woche präsentierte Bronze-Nachfolgerin ist mit 44 Millimeter Durchmesser recht gross und muskulös geraten, was zwar nicht zwingend dem aktuellen Modetrend zu Kleinerem entspricht, sehr wohl aber Panerais Marken-DNA. Dazu passt auch, dass die Uhr kein Kalendarium hat – «eine Taucheruhr darf keine Datumsanzeige haben», finden viele Puristen –, sehr wohl aber eine kleine Sekunde bei 9 Uhr, wie sie die italienische Marine seinerzeit verlangte. Damit, so die Marke, konnte nämlich der einst exklusive Kunde «die Funktionsfähigkeit der Uhr auf einen Blick prüfen».

Die Neuheit trägt die Handschrift des neuen CEO Emmanuel Perrin, seit 2024 im Amt. Der Neffe des legendären Cartier-Chefs Alain-Dominique Perrin – eben am Grand Prix d’Horlogerie de Genève für sein Lebenswerk ausgezeichnet – führt die Marke ganz offensichtlich zurück zu ihren Wurzeln und kappt neumodische Eskapaden und Firlefanz (siehe auch hier). Zu den wesentlichen Merkmalen einer Panerai, die er offensichtlich hochhält, gehörten schon immer Grösse, Robustheit und eine klare, funktionale Designsprache. Bei den Luminor-Modellen kommt der fast martialisch anmutende bügelförmige Schutz über der Krone dazu.

Bronze, dies nebenbei, ist eine Legierung aus Kupfer und Zinn. Der Werkstoff war vorab im Schiffsbau verbreitet, weil er besonders korrosions- und meerwasserbeständig ist. Typisch ist die Patina, die mit der Zeit entsteht, da die Oberfläche unter Einfluss von Feuchtigkeit, Luft und Reibung natürlich oxidiert. Weil das Material nicht glänzt, wurde es historisch bei Uhren für Jäger eingesetzt – aus einem einleuchtenden Grund: Nichts sollte im Sonnenlicht reflektieren und die Position des Trägers verraten.

Die Uhr kommt mit einem stilsicher ausgewähltem Blauverlauf auf dem Zifferblatt daher. Sie hat eine Gangautonomie von drei Tagen und ist bis 50 Bar (oder 500 Meter Tiefe) wasserdicht.