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Frauen und Finanzen

Warum «Maunzi123» ein Sicherheitsrisiko darstellt

Was haben Haustiere, Geburtsdaten und die Zahlenfolge 1-2-3 gemeinsam? Sie inspirieren zu völlig unsicheren Passwörtern.

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<p>«Frauen sind statistisch gesehen beliebte Ziele von Cyberkriminellen, weil sie oft viele Online-Accounts managen», schreibt Anne-Barbara Luft.</p>

«Frauen sind statistisch gesehen beliebte Ziele von Cyberkriminellen, weil sie oft viele Online-Accounts managen», schreibt Anne-Barbara Luft.

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Der Ehemann ist ein Hellseher: Er hat mein General-Passwort fürs Onlineshopping, das E-Mail-Konto und den Apple-Account erraten. Beim zweiten Versuch. Das Passwort hatte mit einem geliebten Haustier und einer arithmetischen Zahlenfolge zu tun.

Was der Ehemann in ein paar Minuten schafft, dürfte für Cyberkriminelle ein Kinderspiel sein. Deshalb hier eine Mahnung: Sie haben Ihren Lohn hart verhandelt, Ihr Vermögen gewinnbringend angelegt, nun schützen Sie dieses Geld vor den Langfingern aus der virtuellen Welt. In der Schweiz haben Cyberangriffe zuletzt deutlich zugenommen. Allein im ersten Quartal dieses Jahres wurden mehr als 1500 Vorfälle gemeldet – Phishing, Fake-Shops und Kontoübernahmen. 15 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer haben bereits Geld verloren. Betroffen sind vor allem Privatpersonen – Menschen mit Passwörtern wie «Maunzi123».

Frauen sind statistisch gesehen beliebte Ziele, weil sie oft mehrere Accounts managen: für Haushalt, Kinder, Karriere, Investments. Das bedeutet mehr Angriffsfläche. Und Hand aufs Herz: Wer will sich 47 verschiedene Passwörter merken? Zudem nutzen Frauen öfter digitale Dienste, bei denen persönliche Daten stärker geteilt werden wie soziale Medien oder Onlineshopping. Das macht sie zu beliebten Zielen für Datenmissbrauch und Identitätsdiebstahl. Machen Sie daher Ihren Passwortmanager zu Ihrem neuen besten Freund: Er denkt sich endlose kryptische Kombinationen von Zeichen aus. Erst wenn Sie das Passwort nicht nennen könnten, selbst wenn Ihr Leben davon abhinge, ist es sicher genug. Aktivieren Sie auch die Zwei-Faktor-Authentifizierung – Fingerabdruck oder Gesichtserkennung. Nutzen Sie Push-Benachrichtigungen Ihrer Bank, damit ungewöhnliche Transaktionen sofort auffallen, und machen Sie regelmässige Back-ups auch auf Geräten, die Sie selten gebrauchen.

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Update: Die Gesichtserkennung verweigerte neulich vor dem ersten Kaffee den Zugang zum Onlinebanking. Ungeschminkte Frauen stellen wohl ein Sicherheitsrisiko dar. Ist der Algorithmus ein Macho? Auch das noch!

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Anne-Barbara Luft

Anne-Barbara Luft

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