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Neben über hundertjährigen Traditionsunternehmen gibt es inzwischen viele junge Labels, die unsere Wohnwelten drinnen und draussen verschönern.
Die Marke Bolia aus Aarhus gehört mit ihren 25 Jahren zu den jungen Labels. Sie steht für gehobene Möbel und Accessoires.
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Der Siegeszug des dänischen Designs begann in den 1950er- und 1960er-Jahren. Mit ihren schlichten ergonomischen Entwürfen haben die Exponenten des «Modern Danish»-Stils wie Hans Wegner, Verner Panton oder Arne Jacobsen ikonische Designstücke geschaffen, die als Vintage-Möbel weltweit heiss begehrt sind und bis heute in immer wieder neuen Farb- und Materialvarianten produziert werden. Auch die Artichoke-Lampe, die 1958 von Poul Henningsen entworfen wurde, gehört zu den Lieblingsstücken aus dem Repertoire des klassischen dänischen Designs. Sie wird bis heute unverändert vom dänischen Leuchtenhersteller Louis Poulsen produziert und weltweit exportiert.
Der grosse Erfolg des dänischen Designs hat aber auch viele Profiteure inspiriert, und gewisse Objekte werden fleissig kopiert. So registriert etwa Carl Hansen, der Produzent des Bestsellers Wishbone Chair von Hans Wegner, monatlich rund 2000 Fälle von unerlaubten Nachahmungen, die im Netz angeboten werden – eine nie versiegende Aufgabe für die Anwälte des dänischen Familienunternehmens.
Design-Aficionados müssen auch bei anderen ikonischen Objekten aufpassen. Gerne imitiert werden zum Beispiel der Egg Chair von Arne Jacobsen oder der berühmte geschwungene Plastikstuhl von Verner Panton, an dem sich die Schweizer Firma Vitra die Exklusivrechte gesichert hat. Aber Fälschungen kann man auch als Kompliment interpretieren, denn kopiert wird nur das, was begehrt ist. Die Beispiele sind also ein gutes Indiz für die Bedeutung und die Kraft des dänischen Designs und der zahlreichen traditionsreichen heimischen Handwerksbetriebe, die klein starteten und inzwischen international gefragt sind.
Die Artichoke-Lampe ist und bleibt ein Renner. Sie geht auf einen Entwurf von Poul Henningsen aus dem Jahr 1958 zurück. Dank ihren 72 Metallblättern in zwölf Reihen wird das Licht immer blendfrei abgegeben.
PRDesigngeschichte hat auch der Däne Verner Panton geschrieben. Vitra begann 1967 mit der Produktion seines Kunststoffstuhls, bekannt unter dem Namen Panton Chair.
PRDer Egg Chair, den Arne Jacobsen 1957 designt hat, gehört zu den Ikonen des dänischen Designs.
PRSo wurde zum Beispiel das Unternehmen Fritz Hansen bereits 1872 in Kopenhagen gegründet. Diese ursprünglich auf Massmöbel spezialisierte Schreinerei produziert den Original-Egg-Chair von Arne Jacobsen seit 1958 in Handarbeit. Die für ihre edlen Schmuck-, Silber- und Tischwaren bekannte Firma Georg Jensen gibt es seit 1904. Inzwischen erzielt das börsenkotierte Unternehmen mit rund 110 eigenen Shops einen weltweiten Umsatz von rund 120 Millionen Franken. Die für stylishe Stereoanlagen und Lautsprecher bekannte Bang & Olufsen feiert heuer ihr 100-Jahr-Jubiläum und hat sich erfolgreich im TV- und Home-Entertainment-Bereich für allerhöchste Ansprüche an Sound und Stil etabliert. Das Familienunternehmen Carl Hansen wurde 1908 auf der dänischen Insel Fünen gegründet und erzielt immer noch einen grossen Teil des Umsatzes mit traditionsreichen Designs aus der Mitte des letzten Jahrhunderts von Berühmtheiten wie Hans Wegner und dem Architekten, Designer und Professor Kaare Klint, der als Vater des dänischen Designs gilt. Zu seinen Schülern zählten auch Arne Jacobsen, Borge Mogensen und Hans Wegner. Das Unternehmen ist unter Knud Eric Hansen, heute 75 Jahre alt und aus der dritten Generation der Gründerfamilie, stark gewachsen – von 30 Mitarbeitenden 2002 auf aktuell 850 Mitarbeitende und rund 100 Millionen Umsatz pro Jahr. Die vierte Generation steht bereits in den Startlöchern.
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In der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts wurden einige weitere Unternehmen gegründet, die sich inzwischen zu international renommierten Brands entwickelt haben. Dazu zählen etwa das auf hochwertige Möbel und Accessoires spezialisierte Unternehmen BoConcept (1952), das für seine komfortablen Polstermöbel, Tische, Lampen und Teppiche bekannte Unternehmen Gubi (1967), Kvadrat (1968) aus dem abgelegenen Hafenstädtchen Ebeltoft, bei Architekten und Designern beliebt für innovative Stoffe für Möbel und Interiors, und Søstrene Grene (1973), das mit seinen Geschäften mit Deko- und Haushaltsartikeln in allen grösseren Städten der Welt, so auch in Zürich, an besten Lagen präsent ist. Bis zum Jahr 2027 will das bis heute im Besitz der Gründerfamilie Grene befindliche Unternehmen 500 Filialen auf der ganzen Welt betreiben.
Die ursprünglich auf Outdoor-Möbel fokussierte Firma Cane-line wurde 1987 auf der Insel Fünen gegründet. Inzwischen produziert das Unternehmen mit grossem Erfolg auch Indoor-Möbel und Wohnaccessoires für den privaten Bereich und zunehmend auch für den stark wachsenden Objektbereich für gehobene Restaurants, Hotels oder Kreuzfahrtschiffe.
Weltweiten Erfolg feiert auch Montana, 1982 gegründet und vor allem bekannt für ihre praktischen und individuell konfigurierbaren Regalsysteme, erhältlich in 43 Farben, mit 36 Modulen und 4 Regaltiefen. Inzwischen hat das immer noch im Besitz der Gründerfamilie stehende Unternehmen weitere Angebotskategorien wie Sitzmöbel erschlossen und stützt sich dabei unter anderem auf Mid-Century-Entwürfe von Grössen des dänischen Designs wie Erik Rasmussen.
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Die individuell konfigurierbaren Regalsysteme von Montana beweisen, dass dänisches Design nicht nur formschön, sondern auch funktionell ist. Das System gibt es in 43 Farben.
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Die individuell konfigurierbaren Regalsysteme von Montana beweisen, dass dänisches Design nicht nur formschön, sondern auch funktionell ist. Das System gibt es in 43 Farben.
PRViele Unternehmen, die auf der Erfolgswelle des dänischen Designs mitschwimmen, sind aber Millennials. So zum Beispiel die 1999 gegründete Firma Normann Copenhagen, die Wohnaccessoires wie Lampen und Möbel in zeitlosen Designs und aufgefrischt mit Farben aus der Mode- und Lifestyle-Branche produziert und mehrfach dafür preisgekrönt wurde. Im Jahr 2000 wurde das Unternehmen Bolia gegründet, das heute neben dem Hauptsitz im Herzen der dänischen Kulturstadt Aarhus Niederlassungen und Filialen in diversen europäischen Ländern betreibt und inzwischen die gesamte Palette von Möbeln und Wohnaccessoires im gehobenen Preissegment anbietet.
2002 gründeten Rolf und Mette Hay ihr Designunternehmen mit der Idee, Möbel, Leuchten und Accessoires zu schaffen, die mit frischen Farben und witzigen Ideen Freude ins Leben bringen sollen, ohne das Portemonnaie zu sprengen. Besonders bekannt ist Hay für ihre wetterbeständigen und formschönen Gartenmöbel. Allerdings ist Hay seit 2019 im Besitz des US-Möbelunternehmens Herman Miller, die Gründer sind aber noch mit im Boot. Noch jünger ist die Marke Ferm Living. Die Geschichte dieses Labels begann 2005, als Gründerin Trine Andersen bei der Ausstattung ihres Eigenheims erfolglos nach der richtigen Tapete suchte. Heute produziert sie vom Kissenbezug bis zum Designersofa alles, was das Wohnherz begehrt.
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Das 2002 gegründete Unternehmen Hay will mit seinen frischen Möbel- und Accessoire-Ideen Freude ins Leben bringen, ohne das Portemonnaie zu sprengen.
PRFerm Living entstand erst 2006 und hat sich in kurzer Zeit bereits einen Namen für eine grosse Palette an kreativen Möbeln und Wohnaccessoires wie Lampen, Geschirr und Vasen gemacht.
PR25 Jahre jung ist Bolia aus Aarhus. Die Marke steht für gehobene Möbel und Accessoires und betreibt allein in Europa rund 80 Flagshipstores.
PR2006 entstand Muuto, die trotz finnischem Namen ein waschechtes dänisches Unternehmen ist und sich mit originellen Lampen und Interior-Design-Objekten in rund 50 Ländern etabliert hat.
Doch damit ist die Liste der Neugründungen noch nicht abgeschlossen: Erst vor rund 14 Jahren hat Martin Kornbek Hansen in Kopenhagen den Brand &Tradition gegründet. Auch diese Firmengründung stützt sich auf das historische Erbe guten Designs und exzellenten Handwerks. Im Repertoire finden sich einige wiederaufgelegte Designs von Grössen wie Verner Panton mit seiner durch die Flower-Power-Bewegung der Sixties inspirierte Flowerpot-Lampenkollektion aus dem Jahr 1968 oder dem Mayor Sofa aus dem Jahr 1942 von Arne Jacobsen und Flemming Lassen.
Doch das Label &Tradition versteht sich nicht nur als Hüterin traditioneller Designs, sondern hat auch die Ambition, mit jungen Designern und Designerinnen die Klassiker von morgen zu schaffen.
Wie sehr die dänische Tradition als Treiber eines Brands genutzt wird, zeigt auch Frama Copenhagen, die erst seit 13 Jahren mit ihren Kleinmöbeln, mit praktischen Accessoires und originellen Lifestyle-Produkten auf dem Markt ist und bewusst die dänische Hauptstadt im Firmennamen führt.
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Dank dieser Fülle an heimischen Marken mit Tradition und Kompetenz ist Kopenhagen in den letzten Jahren zu einem Mekka der Design-Community geworden. Jedes Jahr im Juni trifft man sich hier zu «Three Days of Design».
Im Rahmen des erst im Jahr 2013 gestarteten Formats präsentierten sich heuer über 500 Marken aus dem In- und Ausland (im Vorjahr waren es noch 400), in Showrooms, Galerien und Pop-ups in der ganzen Stadt. Dazu gibt es zahlreiche Führungen, Designtalks, Workshops und Installationen. Die Dänen sehen sich aufgrund des imposanten Wachstums künftig bereits als mögliche Alternative zur Messe aller Messen, dem Salone del Mobile in Milano.
Dieser Artikel erschien zuerst im HOMES, einem Magazin der BILANZ (Herbst 2025).
Guter Geschmack, hohe Ansprüche an Lebensqualität und eine praktische Veranlagung ist laut Brian Djernes die Basis für den Erfolg der Dänen. Lesen Sie hier.
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