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Blancpain bringt sich mit einem uhrmacherisch höchst eindrücklichen, hochkomplexen Zeitmesser auf eine für die Marke neue Art ins Gespräch.
Das Meisterwerk vereint eine Grande Sonnerie mit zwei einzigartigen Klangfolgen, einem fliegenden Tourbillon und einem retrograden Ewigen Kalender.
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Letzte Woche hat Karl-Friedrich Scheufele, Co-Präsident von Chopard, mit einer Minutenrepetition mit gläsernen Tonfedern und Tourbillon für Aufsehen gesorgt, die mein Kollege Pierre-André Schmitt hier präsentiert – und dazu auch einiges zur hochkomlexen Mechanik erklärt. Scheufele selbst kommentierte, die Grand Strike sei die «bislang komplizierteste Uhr mit grossem Schlagwerk, man habe mit ihr uhrmacherisch «den höchsten Berg erklommen».
Diese Woche trumpfte Marc Hayek, seit 2002 CEO von Blancpain und zudem Präsident von Breguet und Jaquet Droz, seinerseits mit einem Meisterstück auf, einer «Grande Double Sonnerie». Sie vereint eine Grande Sonnerie, welche die Zeit mit zwei verschiedenen Klangfolgen schlägt: einmal klassisch, basierend auf dem Glockenspiel des Big Ben in London, einmal unklassisch mit einer Tonfolge, die der Kiss-Drummer und Uhrenfan Eric Singer komponiert hat. Zwei Melodien – das hat es bislang noch nicht gegeben.


Das uhrmacherische Meisterstück von Blancpain vereint Grande Sonnerie, Petite Sonnerie und eine Minutenrepetition mit einem fliegenden Tourbillon und einem retrograden Ewigen Kalender, bei dem das Datum am letzten Tag des Monats um 12 Uhr nachts auf den ersten Tag des nächsten Monats zurückspringt und der erst im Jahr 2100 von Hand korrigiert werden muss – so die Uhr bis dahin durchgehend in Betrieb gehalten wird.
Gemäss Blancpain stecken acht Jahre Entwicklungsarbeit in dem Zeitmesser, es wurden 21 Patente angemeldet, von denen 13 auch eingeflossen sind. Die Uhr besteht aus über 1000 im eigenen Haus hergestellten Komponenten. Die Edition ist nicht limitiert, aber mehr als zwei davon können pro Jahr nicht hergestellt werden. Der Preis: 1,7 Millionen Franken.
Hayek sagte zur «NZZ», eine Grande Sonnerie, welche die Zeit mit Glockentönen angibt, mache man nur einmal im Leben, aber er hat weitere komplizierte Zeitmesser bereits angekündigt. Damit will der Neffe von Konzernchef Nick Hayek für Blancpain Sammler (zurück)gewinnen – und korrigieren, was sein Fokus auf die Fifty Fathoms in den vergangenen Jahren in den Köpfen bewirkt hat: Blancpain wird von vielen mit der ikonischen Taucheruhr identifiziert. Schön, doch anspruchsvolle Neuheiten anderer bekannter Kollektionen, wie der Villeret, gingen daneben oft fast unter, fanden wenig Beachtung.

Marc Hayek ist seit über zwanzig Jahren CEO von Blancpain.
www.mauricehaas.ch
Marc Hayek ist seit über zwanzig Jahren CEO von Blancpain.
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1582 wurde der Gregorianische Kalender eingeführt als Verbesserung des Julianischen, weil Letzterer mit seinen Schaltjahrregeln langfristig ungenau wurde. Im Julianischen Kalender war jedes Jahr, das durch 4 teilbar ist, automatisch ein Schaltjahr. Dadurch wich das Kalenderjahr im Schnitt um etwa 11 Minuten vom tatsächlichen Sonnenjahr ab. Über Jahrhunderte summierte sich die Differenz, sodass sich die Jahreszeiten langsam vom Kalenderdatum entfernten. Im Gregorianischen Kalender entschied man sich daher auf eine präzisere Schaltjahrregel: Ein Jahr ist ein Schaltjahr, wenn es durch 4 teilbar ist, aber nicht, wenn es durch 100 teilbar ist, ausser es ist durch 400 teilbar. Der Effekt: Drei von vier Jahrhundertjahren sind keine Schaltjahre.
Diese Schaltjahrregel führt dazu, dass im Jahr 2100 der Ewige Kalender korrigiert werden muss, weil viele dieser mechanischen Kalender nur mit dem einfachen Vier-Jahres-Rhythmus des Julianischen Kalenders arbeiten und die Sonderregel für Jahrhundertjahre nicht berücksichtigen. Konkret: Im Jahr 2100 erwartet der Ewige Kalender einen 29. Februar – doch laut Gregorianischem Kalender gibt es diesen Tag nicht, weil 2100 zwar durch 100, aber nicht durch 400 teilbar und somit kein Schaltjahr ist. Deshalb muss das Datum am 28. Februar 2100 von Hand auf 1. März 2100 gerichtet werden.
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