Guten Tag,
Konzernchef Nick Hayek und der Aktienmarkt – das passt nicht. «Wir überlegen uns, was wir tun können», sagt er.
Eigensinnig: Nick Hayek, CEO der Swatch Group, tickt ganz anders als die Börsenzunft – und lässt sich von ihr auch nichts sagen.
Paolo Dutto für BILANZAn der Wand hinter seinem Pult hat Nick Hayek (69) ein Gemälde aufgehängt, 2 Meter 50 lang, 50 Zentimeter hoch. Es zeigt eine Herde weisser Schafe – und mittendrin ein schwarzes. Sein Angebot: «Wenn Sie erraten, wie viele weisse Schafe es sind, schenke ich Ihnen eine Swatch.»
Dass sich der CEO der Swatch Group selbst in der Rolle des schwarzen Schafes gefällt, braucht er nicht zu betonen. Wer ihn kennt, weiss auch so, dass er in dem Einzelgänger sein Alter Ego sieht. Und dass das Bild nichts anderes ist als eine Iteration der Botschaft seiner Piratenflagge an der Fassade am Hauptsitz: Ich, Nick Hayek, mache mir die Welt, wie sie mir gefällt.
Seine Welt ist das Vermächtnis seines Vaters. Nicolas G. Hayek hat 1983 mit der Plastikuhr Swatch eine Revolution ausgelöst und diese 1992 mit der mechanischen Swatch weiter befeuert – und steht als Visionär und Retter der Schweizer Uhrenindustrie in den Geschichtsbüchern. Unter seiner Führung ist die Swatch Group zum grössten Uhrenkonzern der Welt aufgestiegen. Der Gruppe gehören 16 Marken – darunter Omega, Breguet, Blancpain, Tissot, Longines und Swatch, die zwischen 50 und 600'000 Franken kosten. Plus 150 Industriebetriebe, die dem Acht-Milliarden-Konzern eine einzigartige vertikale Wertschöpfung ermöglichen.
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