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Outdoor-Gadgets

Diese Uhren sind hart im Nehmen

Wasserdicht, besonders robust oder mit Höhenmeter ausgestattet: Sechs Uhren, die sich für Reisen, Sport und andere Outdoor-Aktivitäten eignen.

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<p>Misst die Höhe, beispielsweise beim Wandern, ganz ohne Elektronik.</p>

Uhren für diejenigen, die auch draussen in der Natur nicht auf den Luxus am Armgelenk verzichten wollen.

Getty Images

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Rolf Studer, Co-CEO der Uhrenmarke Oris, liebt das Wandern in den Bergen. Und hat immer – «als bewährte Begleiterin» – seine Oris Big Crown Pro Pilot Altimeter mit Höhenmesser dabei. Das ist auch die Uhr, die er Kundinnen und Kunden gerne für Ferien, Sport und Outdooraktivitäten empfiehlt. Aus gutem Grund: Die mechanische Uhr misst die Höhe ganz ohne Elektronik – und ist damit ein verlässliches Instrument, selbst fernab jeder Zivilisation. Für Studer ist die Uhr inzwischen mehr als nur ein Instrument: Sie gehört einfach zum Naturerlebnis dazu. Tatsächlich zählt die Oris Altimeter zu den wenigen Armbanduhren mit integriertem mechanischem Höhenmesser. Möglich macht das ein ausgeklügelter Mechanismus, der auf Veränderungen des Luftdrucks reagiert und die jeweilige Höhe auf einer separaten Skala anzeigt – nach dem Prinzip: Je höher man steigt, desto kleiner der Luftdruck. Das Modell, das Rolf Studer trägt, hat ein Gehäuse aus ultraleichtem Carbon und Titan, ideal für ausgedehnte Touren, bei denen jedes Gramm zählt. «Beim Blick auf die Uhr freue ich mich zudem über den speziellen Look des Gehäuses», sagt er. «Und auch bei tiefen Temperaturen muss ich keine leere Batterie befürchten, sondern kann mich auf Schweizer Präzisionsmechanik verlassen.»

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Eine Meisterin ihrer Disziplin

Weil die Uhr auf Luftdruckveränderungen reagiert, funktioniert sie auch als einfaches Barometer – etwa für die Wetterprognose in den Bergen. Winziger Nachteil: Der Höhenmesser muss gelegentlich nachjustiert werden. Doch das geht unkompliziert über die Krone. Das alles macht die Oris-Höhenmeter-Uhr zu den Zeitmessern, die bestens in die Freizeit passen: unkompliziert, einigermassen bezahlbar, nicht protzig und von grossem Nutzen. Wie beispielsweise auch die Spirit Zulu Time von Longines, eine Meisterin in ihrer Disziplin.

Die Spirit Zulu Time ist eine klassische Fliegeruhr – robust, elegant und technisch auf der Höhe der Zeit. Ihr Edelstahlgehäuse umschliesst ein präzises, chronometerzertifiziertes Automatikkaliber, also ein Uhrwerk, das ausgesprochen präzise läuft. Besonders praktisch für Vielreisende ist jedoch vor allem die sogenannte GMT-Funktion: Sie ermöglicht es, neben der lokalen Zeit noch eine zweite Zeitzone anzuzeigen – über einen zusätzlichen Stundenzeiger auf einer 24-Stunden-Skala. Longines, dies nebenbei, entwickelte bereits in den 1930er-Jahren Armbanduhren mit drehbarer Lünette – und schon 1925 Modelle mit der Anzeige einer zweiten Zeitzone. Ganz konkret funktioniert das bei der Spirit Zulu Time zum Beispiel so: Am Reiseziel – etwa auf den Malediven – wird der reguläre Stundenzeiger einfach auf die Ortszeit eingestellt. Der zusätzliche, pfeilförmige GMT-Zeiger zeigt währenddessen auf der drehbaren 24-Stunden-Lünette weiterhin die Heimatzeit an. So hat man beide Zeitzonen jederzeit im Blick und weiss auch, ob daheim Tag oder Nacht ist. «What time is it there?», fragt in der Kampagne zum Jubiläumsmodell Spirit Zulu Time 1925 Schauspieler Henry Cavill. Die Antwort liefert ein kurzer Blick aufs Handgelenk. Auch hier also haben wir es mit einer Uhr zu tun, die einen hohen Nutzen für die Ferien bietet. Und dazu natürlich Emotion – was auch für Laurent Lecamp, Chef der Uhrendivison von Montblanc, eine wichtige Zutat für eine coole Uhr ist. Kaum hatte er das Amt angetreten – rund fünf Jahre ist es her –, nahm er sich vor, den Berg zu besteigen, welcher der Marke ihren Namen gegeben hat: den 4807,73 Meter hohen Montblanc. Der Aufstieg vom Chamonix-Tal bis zum grossen Gletscher, Mer de Glace genannt, hinterliess bei Laurent Lecamp Ehrfurcht und pure Begeisterung. Auf seinem Handy hat er ein Bild, das ihn fast liegend auf dem Eis zeigt: «Ich habe die Angewohnheit, Dinge berühren zu wollen. Und ich wollte das Eis mit meinen Händen spüren.»

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Ein Zifferblatt wie aus Gletschereis

Lecamp war fasziniert vom Farbenspiel des Gletschers: eisiges Blau, leuchtendes Grün, gebrochenes Schwarz – eine reiche Nuancenpalette, wie sie nur die Natur hervorbringt. Und dazu die Struktur des Eises, seine Tiefe und ein Netz aus ineinander verschlungenen Kristallen – Jahrtausende alt, so schien es. Fortan, so beschloss Laurent Lecamp, müsse Montblanc dieses Naturphänomen auf Zifferblättern nachbilden: «Ich wollte, dass wir die Einzigen sind, die ein Zifferblatt haben, welches wie Gletschereis aussieht», sagt er. «Das würde zur Marke passen. Und niemand würde es kopieren können.» Das Resultat heisst Iced Sea und ist eine Taucheruhr – übrigens die erste Taucheruhr bei Montblanc. Die Gletschereis-Anmutung macht ein uraltes Verfahren möglich, gratté-boisé genannt – eine Technik, bei der die zunächst aus Messing gestanzte Fläche nicht poliert, sondern von Hand gebürstet wird. Dreissig Etappen sind nötig, um das inklusive Lack 0,4 Millimeter dicke Zifferblatt zu produzieren. Dass sich Montblanc beim Ersteinsatz dieser Technik für eine Taucheruhr entschied, kommt nicht von ungefähr. «Wir haben festgestellt, dass wir bei Sportuhren im weiteren Sinn das grösste Wachstum erzielt haben», sagt Laurent Lecamp. Neu ist die Ausführung mit «0 Oxygen»-Technologie: Bei dieser Version wird dem Gehäuse der Uhr jeglicher Sauerstoff entzogen. Das verhindert das Beschlagen des Glases bei raschen Temperaturwechseln, schützt vor Oxidation und verlängert die Lebensdauer der Uhrwerke. Ein offizielles Zertifikat belegt, dass jede Uhr luftdicht versiegelt wurde. 

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Eine Hommage an seine Handwerkskunst

Es muss bei Ferienuhren natürlich nicht unbedingt um eisige Kälte gehen. Wer feuchtheisses Dschungelklima vorzieht, wird auf der Suche nach einer passenden Uhr zum Beispiel bei der Marke Alpina fündig – gewissermassen das Kontrastprogramm, auch beim Preis: Die Tropic-Proof ist mit einem Preisschild von 1795 Franken schon fast ein Schnäppchen für eine Uhr mit Stammbaum. Uhrenkenner werden nämlich besonders das Gehäuse schätzen, die Reedition des Originals aus der Hand des legendären Gehäusemachers François Borgel. Seine Initialen «FB» zieren den Schraubboden – eine Hommage an seine hohe Handwerkskunst und frühe Kompetenz in Sachen Wasserdichtigkeit. Die Neuauflage bleibt dem Original aus den 1960er-Jahren erstaunlich treu: Nur 34 Millimeter Gehäusedurchmesser, handgeschliffene Dauphine-Zeiger, originalgetreu gestaltete Indizes. Innen arbeitet ein Handaufzugskaliber mit 42 Stunden Gangreserve; die Wasserdichtigkeit liegt bei dreissig Metern. Eine charakterstarke Reedition für alle, die Abenteuer und Authentizität suchen.

So sehen die Outdoor-Uhren aus

<p>Die Oris Big Crown Pro Pilot Altimeter.</p>
<p>Misst die Höhe, beispielsweise beim Wandern, ganz ohne Elektronik.</p>
<p>Die Alpina Tropic-Proof.</p>
<p>Diese Uhr macht auch im Dschungel unterhalb des Sigiriya Löwenfelsens im Herzen von Sri Lanka eine gute Figur.</p>
<p>Die Longines Spirit Zulu Time.</p>
<p>Eine klassische Fliegeruhr; mit GMT-Funktion und präzisem Automatikkaliber.</p>
<p>Die Victorinox I.N.O.X.</p>
<p>Diese Uhr ist extrem bergtüchtig: Ob sie an Felsen stösst oder gar herunterfällt – sie hält alles aus.</p>
<p>Die Rolex Oyster Perpetual GMT-Master II.</p>
<p>Pan Am wünschte sich die Zeitzonenuhr.</p>
<p>Die Montblanc Iced Sea.</p>
<p>Die erste Taucheruhr von Montblanc. Mit Zifferblatt in Gletschereis-Anmutung.</p>
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Die Oris Big Crown Pro Pilot Altimeter.

ZVG

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Die eigentliche Mutter aller Outdooruhren verorten viele Uhrenfans allerdings bei Rolex – von Anfang an setzte Markengründer Hans Wilsdorf (1881–1960) auf alltagstaugliche Zeitmesser, möglichst wasserdicht, mit automatischem Aufzug und von bester Qualität. Kein Wunder, dass Gisbert Brunner, Autor von Uhrenbüchern, grosser Sammler und wohl bester Kenner der Uhrenwelt, für Ferien das Modell Oyster Perpetual GMT-Master II empfiehlt – und zwar von A bis Z. Will heissen: von «Aufzugsautomatik über Geschichte, Präzision, Wasserdichte, Wertbeständigkeit, Wiedererkennungswert bis hin zu Zeitzonendispositiv und Zuverlässigkeit». Die Uhr, so setzt der Uhrenpapst schon fast zu einer Hymne an, «besitzt alles, was sportive Kosmopoliten für ihr Handgelenk brauchen». Das hat, wie man in Gisbert Brunners Rolex-Buch nachlesen kann, notabene ein Standardwerk über die Marke, mit ihren Genen zu tun: In den 1950er-Jahren stieg die Bedeutung der internationalen Luftfahrt rasant an – und damit das Bedürfnis nach verlässlicher Zeitmessung über mehrere Zeitzonen hinweg. Die amerikanische Pan Am, damals eine der führenden Fluggesellschaften, wandte sich mit einem konkreten Wunsch an Rolex: Man wünschte eine praktische Zeitzonenuhr fürs Handgelenk – ob Rolex so etwas bieten könne? Rolex konnte und präsentierte 1955 als Antwort die erste GMT-Master – ausgestattet mit einem zusätzlichen 24-Stunden-Zeiger und einer drehbaren Lünette. Die Piloten konnten damit zwei Zeitzonen auf einen Blick ablesen: eine über das normale Zifferblatt, die andere über den farblich abgesetzten 24-Stunden-Ring. Die ursprüngliche Farbgebung in Blau und Rot – heute als «Pepsi-Lünette» bekannt – diente dabei der besseren Unterscheidung zwischen Tag- und Nachtstunden.

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Im All, im Meer und auf Gipfeln bewährt

Tatsächlich waren Rolex-Uhren schon immer auf Expeditionen dabei, etwa bei der Erstbesteigung des Mount Everest 1953 durch Sir Edmund Hillary und Tenzing Norgay. Oder 1960, als ein Prototyp der Rolex Deep Sea Special an der Aussenhaut des Tauchboots «Trieste» mit Jacques Piccard und Don Walsh zum Grund des Marianengrabens tauchte – fast 11’000 Meter unter den Meeresspiegel. Der deutsche Astronaut Reinhard Furrer trug bei der Spacelab-Mission D1 im Jahr 1985 eine Rolex GMT-Master im All. In der Arktis, bei transatlantischen Rekordflügen oder auf Solo-Umsegelungen – immer wieder bewährten sich Modelle wie die Explorer, die Submariner oder eben die GMT-Master unter extremen Bedingungen. Für Rolex bedeutete dies perfektes Marketing: Die Uhr wurde als ein verlässliches Werkzeug positioniert – egal ob im ewigen Eis, in tropischer Feuchtigkeit oder im Cockpit über dem Atlantik.

Eine Reiseuhr muss übrigens das Ferienbudget nicht zwingend schwer belasten. Dies beweist die Marke Victorinox, die vor allem für ihre Taschenmesser bekannt ist, aber auch schon seit langem Uhren baut. Bei dem vor rund zehn Jahren lancierten Modell I.N.O.X. unterzog Victorinox die Prototypen «unerbittlichen» Belastungstests, die weit über jede Norm hinausgehen. So musste die Uhr unter anderem einen Sturz aus zehn Metern Höhe auf Beton überstehen, 64 Tonnen Druck aushalten (das entspricht einem darüberfahrenden Panzer), Temperaturschwankungen von minus 51 bis plus 71 Grad Celsius durchstehen und Chemikalien wie Benzin oder Lösungsmittel verkraften. Selbst zwei Stunden in der Waschmaschine oder in Salzwasser musste sie verkraften – und anschliessend ganz normal weiterticken. Heute ist man, wie die Marke verlauten lässt, etwas praxisgerechter geworden, nach wie vor aber gebe es klare Qualitätsmassstäbe für extreme Belastbarkeit und rund achtzig Homologationstests. Aktuell gibt es bei Victorinox 

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vier neuen Quarzmodelle und drei Damenuhren mit mechanischem Werk sowie mit einem Paracordarmband. Paracords sind die in der Outdoorcommunity besonders geschätzten Nylonseile, die ursprünglich im Fallschirmbau eingesetzte wurden. Die Automatikversionen im 32-Millimeter-Gehäusse besitzen ein Sellita-Kaliber SW 100 mit 42 Stunden Gangreserve und sind bis hundert Meter wasserdicht. Dank werkzeuglosem Schnellwechselsystem lassen sich die Armbänder leicht austauschen – zum Beispiel gegen Edelstahl, Kautschuk oder Mesh – und machen die Uhr zur Begleiterin im Stadtalltag und ins Outdoorabenteuer – in den Bergen, im Wasser, beim Sport und auf Reisen.

Dieser Artikel ist im Millionär, einem Magazin der Handelszeitung, erschienen (September 2025).

Über die Autoren
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Pierre-André Schmitt

Pierre-André Schmitt

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