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Diesmal kommt Japan zum Zug

SBB vergeben erneut Milliardenauftrag ins Ausland

Die SBB beauftragen Hitachi Rail mit der Digitalisierung des Bahnnetzes. Ein weiterer Grossauftrag, bei dem Stadler hintenanstehen muss.

Nathalie Benn, RIngier

Nathalie Benn

<p>Dieses Foto posteten die Japaner auf der Plattform Linkedin. Darauf zu sehen: SBB-Chef Ducrot (Zweiter von rechts) beim Handschlag mit dem Hitachi-Verantwortlichen.</p>

Dieses Foto posteten die Japaner auf der Plattform Linkedin. Darauf zu sehen: SBB-Chef Ducrot (Zweiter von rechts) beim Handschlag mit dem Hitachi-Verantwortlichen.

Screenshot Linkedin

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Schon wieder kommt ein ausländisches Unternehmen zum Handkuss: Die SBB haben einen neuen Deal für die Digitalisierung ihres Bahnnetzes abgeschlossen. Der entsprechende Grossauftrag ging dieses Mal an Japan. Der Bahntechnikkonzern Hitachi Rail soll die SBB technisch auf Vordermann bringen, wie CH Media zuerst berichtet. Der Rahmenvertrag beläuft sich auf 1,5 Milliarden Euro (umgerechnet 1,4 Milliarden Franken).

Die Nachricht wurde bis jetzt nicht offiziell von den SBB kommuniziert, sondern durch einen Linkedin-Beitrag von Hitachi Rail öffentlich. Dort teilte das Unternehmen ein Foto, das SBB-Chef Vincent Ducrot (63) beim Handschlag mit dem zuständigen Hitachi-Verantwortlichen Kurt Sauerwein zeigt.

Auch Stadler und Siemens bekommen wohl Teilaufträge

Bei den SBB hiess es bereits Anfang Oktober, dass man die entsprechenden Rahmenverträge vergeben hat. Allerdings erschien Hitachi Rail damals gut verpackt zwischen zwei bekannten Namen: Stadler Rail und Siemens. Deswegen kommen wohl auch der Schweizer Zugbauer mit Sitz in Bussnang TG sowie der deutsche Konzern Siemens zum Zug. In welchem Umfang, ist allerdings nicht bekannt.

Klar ist jetzt: Der Grossteil des Gesamtauftrags geht an die Firma aus Japan. Der Deal sieht vor, dass Hitachi Rail über einen Zeitraum von etwa 20 Jahren einen Grossteil der bestehenden Schalt- und Steuerzentralen der SBB ersetzen soll. Viele dieser Anlagen stammen noch aus den 1950er-Jahren. Die SBB planen, bis zu 80 Prozent ihrer Stellwerke zu erneuern.

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SBB-Auftrag an Siemens sorgte für Furore

Erst vor kurzem sorgte ein vergebener Grossauftrag der SBB für Aufsehen: Damals ging es nicht um das Streckennetz, sondern um neue Züge: 116 neue Exemplare für zwei Milliarden Franken bestellten die SBB. Und das bei Siemens Mobility in Krefeld (D) – Zugbauer Stadler Rail ging leer aus.

Ganz zum Verdruss von Stadler-Patron Peter Spuhler (66). Dieser hat Ende November Rekurs gegen die Vergabe eingelegt: «Nach eingehender Prüfung des Vergabeentscheides können wir die Bewertung nach wie vor nicht nachvollziehen», heisst es in einer Mitteilung des Konzerns.

Die SBB wehrten sich. Und veröffentlichten nach der Ansage von Stadler prompt eine eigene Mitteilung, in dem sie erstmals konkretere Angaben zum grössten Deal ihrer Unternehmensgeschichte machten: Anders als von Spuhler bislang dargestellt, sei der Preisunterschied der Angebote «signifikant»: «Er summiert sich über die ganze Lebensdauer von 25 Jahren auf einen dreistelligen Millionenbetrag, was die Steuerzahlenden im bestellten Regionalverkehr weniger Geld kostet», halten die SBB fest.

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