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Der Venture-Capital-Investor hört auf mit breiten Start-up-Fonds und wechselt in die Rüstungsbranche.
Für seinen Fonds «Resilience 1» visiert Klaus Hommels ein Volumen von 250 bis 300 Millionen Euro an.
Florian Generotzky für BILANZWerbung
Als Start-up-Investor gehört Klaus Hommels zu den erfolgreichsten VCs in Europa – sehr zur Freude auch von jenen Investoren, die in seine Lakestar-Fonds investiert haben. An Firmen wie Facebook, Airbnb, Spotify oder Revolut war Hommels frühzeitig beteiligt, das Portfolio reicht von Games über Drohnensoftware und medizinische KI bis zu diversen Fintechs. Damit ist jetzt Schluss, einen neuen breiten Fonds wird es nicht geben. «Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um unsere Mission zu fokussieren», sagt er. Denn grössere Wachstumschancen als mit einem branchenagnostischen Portfolio sieht Hommels heute im Bereich Rüstung. «Als ich angefangen habe, gingen weniger als fünf Prozent der VC-Investitionen in Verteidigungs-Start-ups», sagt er: «Allein seit 2016 hat sich das Funding verelffacht.» Dieses Jahr werden europaweit 102 Milliarden Euro in den Sektor fliessen, 2029 sollen es schon 303 Milliarden sein.
Deshalb lanciert Hommels, gebürtiger Deutscher mit Schweizer Pass und Londoner Wohnsitz, erstmals einen Rüstungsfonds, wie er Mitte Oktober an der Generalversammlung von Lakestar in Zürich bekannt gab. «Resilience 1» konzentriert sich auf Verteidigung, Luftfahrt-/Weltraumtechnik und Deeptech, konkret auf europäische Firmen wie Kraken, Tiberius, Frankenburg Technologies, Helsing, Isar Aerospace oder die Schweizer Gründung Auterion.
Mit Defence-Start-ups kennt sich Hommels aus: Seit 2021 ist er Mitglied des Security Innovation Board der Münchner Sicherheitskonferenz (MSC), ab März 2023 baute er den NATO Innovation Fund als Vorsitzender auf. Vom Präsidentenamt ist er kürzlich zurückgetreten, er bleibt dem Fund aber als Leiter des Geopolitischen und Strategischen Advisory Board erhalten. Bereits 2016, als Rüstungsfirmen unter dem ESG-Diktat noch tabu waren, investierte Hommels in den Sektor, meist privat. «Ich bin an 20 der Top 25 der europäischen Defence-Tech-Firmen beteiligt», sagt er. Die technologische Souveränität Europas war ihm schon lange ein Anliegen. Mit einer Zielgrösse von 250 bis 300 Millionen wird «Resilience 1» für Hommels ein eher kleinerer Fonds.
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