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Am Dienstag kommunizierte der Versicherer intern, dass die Fusion bis zu 2600 Stellen kosten werde. Das sei börsenrelevant, sagt Peter V. Kunz.
Seit diesem Wochenende offiziell fusioniert: Die Versicherungskonzerne Baloise und Helvetia sind nun gemeinsam als Helvetia Baloise unterwegs.
KEYSTONE/Gian EhrenzellerDer frisch vermählte Versicherungskonzern Helvetia Baloise habe bei der Kommunikation seines Stellenabbaus die Ad-hoc-Regeln der Schweizer Börse verletzt. Zu diesem Schluss kommt Wirtschaftsjurist Peter V. Kunz von der Universität Bern. Das Unternehmen hatte am Dienstag die Belegschaft darüber informiert, dass 2000 bis 2600 von insgesamt 22’000 Stellen abgebaut werden sollen. Im Verlauf des Tages äusserte sich Schweiz-Chef Martin Jara auch vereinzelt gegenüber Medien zu diesem Thema. Der Konzern publizierte jedoch weder eine vorbörsliche Meldung noch eine Medienmitteilung.
«Ein Stellenabbau in diesem Ausmass ist kursrelevant», sagt Kunz zur Handelszeitung. «Die Ankündigung ist daher ad-hoc-pflichtig.» Für solch einschneidende Massnahmen gelten laut ihm strenge Publikationspflichten. «Selbst eine Medienmitteilung würde hier nicht genügen, da Ad-hoc-Meldungen bestimmten formalen Anforderungen genügen müssen wie etwa, dass sie vor Börseneröffnung publiziert werden müssen.»
An der Börse startete die Aktie am Dienstag mit einem Plus von rund zwei Prozent in den Markt, nachdem sie ihren ersten Handelstag mit einem Minus beendet hatte. Die Fusion von Helvetia und Baloise war am Freitag juristisch vollzogen worden, am Montag wurde die Aktie der neuen Gesellschaft erstmals gehandelt.
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