Guten Tag,
Was 5100 Meter, Schweiss und dünne Luft mich über Führung gelehrt haben.
Christine Graeff
Christine Graeff lernte auf ihrer Bergtour auf den 5100 Meter hohen Ararat nicht nur etwas über sich selbst, sondern auch über Leadership.
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Diesen Sommer habe ich Besprechungsräume gegen Berge eingetauscht. Ich bestieg den Ararat – mit über 5100 Metern der höchste Berg der Türkei. Vier Tage in Höhe, Wind und Anstrengung gaben mir Zeit, darüber nachzudenken, was es wirklich braucht, um bis ganz nach oben zu kommen – im wörtlichen wie im übertragenen Sinn.
Christine Graeff, Global Chief Growth Officer bei FGS Global
Während ich Schritt für Schritt den Berg hinaufging – langsam, aber beständig, nur mit meinem Guide an meiner Seite und meinen Gedanken als Gesellschaft –, öffnete mir die weite, ungebrochene Aussicht denselben Freiraum wie der Aufstieg selbst. Die Perspektive dehnte sich in alle Richtungen. Irgendwo zwischen der dünnen Luft und dem endlosen Horizont erkannte ich die Parallelen zwischen meiner Bergbesteigung und dem strategischen Geschäftsblick, den ich im Alltag oft übersehe.
Hier also die «höhenangepassten» Erkenntnisse, die ich in die Business-Welt zurückbringe:
Am Berg gibt es keine Abkürzungen. Man steht früh auf, zieht Schicht um Schicht an, trinkt, bewegt sich Schritt für Schritt weiter. Im Business ist es genauso. Konsequentes Dranbleiben, klare Prioritäten und die Disziplin, weiterzugehen – gerade dann, wenn Aufhören so viel leichter wäre –, das macht den Unterschied.
Einen Gipfel kann man nicht «improvisieren». Und man sollte es auch nicht. Jeder Abschnitt wird aus guten Gründen sorgfältig geplant: Akklimatisierung, Ausrüstung, Routen. Nachhaltiges Wachstum braucht dieselbe Struktur. Klare Pläne, Zusammenarbeit über Regionen, Funktionen und Kulturen hinweg sowie skalierbare Wege, um echten Wert zu schaffen. Ohne durchdachten, validierten Prozess bleibt selbst die stärkste Ambition stehen – oder führt im schlimmsten Fall ins Chaos.
Am Gipfeltag, wenn die Luft dünn wird und jeder Schritt Kraft kostet, stützt man sich aufeinander. Rollen sind klar, jemand gibt das Tempo vor. Jedes Wort zählt – denn klare Kommunikation kann den Unterschied ausmachen zwischen Gipfelerfolg oder Umkehr.
Auf dem Gipfel des Ararat anzukommen war wunderschön. Die Sonne war gerade aufgegangen. Der Wind blies noch, aber der Aufstieg war geschafft. Ein stiller Stolz über ein erreichtes Ziel, das ich mir gesetzt hatte. Ein Lächeln auf meinem Gesicht, als mir einer meiner Lieblingssprüche einfiel: «Grosses entsteht nie in der Komfortzone.»
In diesem Moment wurde mir die wahre Lektion klar: Wachstum – ob auf einem Berg oder in einem Markt – ist kein Zufall. Es ist Vorbereitung, Ausdauer und eine unerschütterliche Ausrichtung darauf, das gemeinsame Ziel über regionale, funktionale oder persönliche Interessen zu stellen. Momentum ist nur so stark wie das geeinte, ausgerichtete Team, das es antreibt.
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Auf die Aufstiege, die sich lohnen – und darauf, andere mit nach ganz oben zu nehmen.
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