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Nach Karrieren in der Kosmetik- und Showbranche wohnen Maike Kiessling und Eric Loustau Carrere in einem schicken Pool-Bungalow in der Ägäis.
Seit ihrer Pensionierung verbringen Maike Kiessling und Eric Loustau-Carrere viel Zeit in ihrem neuen Haus in Paros.
Nikos EfstratiouWerbung
Ende Juni war es so weit: Maike Kiessling hob ab in Richtung Paros – das erste Mal mit einem One-Way-Ticket. Auf diesen Moment hatte sich die Topmanagerin gefreut. Nach Jahren mit einem eng getakteten Terminkalender, zuletzt als Leiterin der DACH-Region des Kosmetikgiganten Estée Lauder, hat sie nach ihrer Pensionierung nun endlich die Hoheit über ihre Agenda: «Wir wollen lange Reisen machen, segeln und Zeit für Familie und Freunde haben.»
Das «Wir» bezieht sich auf ihren Lebenspartner, den Franzosen Eric Loustau-Carrere. Auch er hat seine Tätigkeit als Executive Producer von internationalen Theater- und Showproduktionen Anfang Jahr zurückgeschraubt und will jetzt mehr vom Leben haben.
Die neue Lebensphase plante das bisher in Zürich, München und Paris wohnhafte Paar sorgfältig. Seit Längerem hielten sie Ausschau nach einem Domizil in der Ägäis, einer Herzensdestination für beide: Der passionierte Segler hatte die griechische Inselwelt mit dem Boot erkundet, die gebürtige Fränkin war schon in den 1980er-Jahren in Paros und hatte dort ihren ehemaligen Mann, einen begeisterten Surfer, kennengelernt. Seither kamen sie regelmässig in die Region, auch mit den Kindern.
Maike Kiessling und Eric Loustau-Carrere kennen die Restaurants der Insel gut. Hier sind ihre Insidertipps.
«Siparos»: «Wir lieben die lässige Eleganz dieses Restaurants und die schönen Sonnenuntergänge. Hier direkt am Strand von Santa Maria gibt es die besten Meeresfrüchte, frisch und raffiniert zubereitet.» www.siparos.gr
«Halaris»: «Wir mögen diese charmante familiengeführte Taverne am malerischen Hafen von Piso Livadi. Die Familienrezepte sind ein Gedicht!» Facebook: Halaris Fish Restaurant, Paros
«Faragas Beach»: «Fantastische Lage an einem goldweissen Strand mit kristallklarem Wasser. Hier gibt es die besten Cocktails und fangfrischen Fisch, zubereitet mit lokalen biologischen Zutaten.» www.faragas-beach.gr
Schnell waren sich die beiden einig, dass die Insel Paros von allen Kykladeninseln die beste Wahl sei. Loustau Carrere schätzt vor allem die zentrale Lage: «In zwei Stunden erreiche ich mit dem Boot eine ganze Reihe von landschaftlich total unterschiedlichen Inseln.» Dass Paros mit dem Flugzeug fast nur via Athen zu erreichen ist, sieht das Paar als Vorteil, da die Insel deshalb weniger überlaufen ist als Mykonos, Kreta oder Rhodos. Trotzdem bietet sie mit ihren rund 14’000 Einwohnern und den zwei hübschen Städtchen Parikia und Naoussa genug attraktive Restaurants, Bars und Läden, die auch vor und nach dem Sommer offen sind. Das Lebensgefühl in Paros ist geprägt von Authentizität, Einfachheit und Naturnähe. Hier fühlen sich Menschen wohl, die kein Bling-Bling suchen, sondern lieber Flipflops als High Heels tragen. Dieser Lebensstil passt zur neuen, entspannteren Phase im Leben des Paares.
Zu ihrem Traumhaus fanden sie über das Maklerunternehmen Mobilia Real Estate, das sofort verstand, wonach das Paar suchte. Nach nur wenigen Besichtigungen entschied man sich für ein an einem Hang geplantes Villenprojekt, das Blick über das Ostufer versprach und bereits den Bewilligungsprozess sowie die Abklärungen zu den Erschliessungen mit Wasser, Strom und Internet durchlaufen hatte. «Damit haben wir uns viel Zeit und Ärger erspart», sagt Maike Kiessling. Sie hat nämlich allzu oft beobachtet, dass Neuzuzüger dachten, sie könnten ein Stück Land kaufen und der Rest sei ein Klacks: «Mit dieser Einstellung kommt man hier nicht weit.» Auch hatte das Paar vor der Beurkundung durch das Notariat den Immobilienanwalt Nikos Nikas beigezogen, der alle rechtlichen Angelegenheiten, die vorhandenen Bewilligungen und die Grundbuchrecherche prüfte: «Das würde ich jedem potenziellen Käufer empfehlen», sagt Kiessling, denn in Griechenland sei das Katasterwesen noch nicht überall auf dem modernsten Stand, und die Bewilligungsverfahren seien kompliziert.
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Ursprünglich war ein rechteckiger Pool geplant. Aber das Paar wünschte sich einen Infinitypool in einem weniger rigiden Format, umgeben von regionalen Bäumen und Sträuchern. Damit entstand eine lebendige Terrassenlandschaft.
Nikos EfstratiouUrsprünglich war ein rechteckiger Pool geplant. Aber das Paar wünschte sich einen Infinitypool in einem weniger rigiden Format, umgeben von regionalen Bäumen und Sträuchern. Damit entstand eine lebendige Terrassenlandschaft.
Nikos EfstratiouDas umsichtige Vorgehen und der Beizug des kompetenten Immobilienanwalts haben sich für Maike Kiessling und Eric Lousteau Carrere bewährt. Die Ausgangslage für das Projekt war klar: Die Grundstruktur mit den Aussenmauern und dem Flachdach stand fest, den Rest konnte man nach dem Kauf noch beeinflussen. Die Chance, das Domizil ganz individuell zu gestalten, hat das Paar genutzt: «Wir haben praktisch alles geändert», sagt Maike Kiessling. Statt des ursprünglich als Rechteck geplanten Pools, umgeben von blankem Steinboden, liessen sie sich eine abwechslungsreiche Wasser- und Terrassenlandschaft mit Olivenbäumen und heimischen Ziersträuchern schaffen.
Am Rande des Pools entstand eine voll ausgestattete Outdoor-Küche mit einem langen Esstisch unter einem strohgedeckten Dach, das für feine Licht-Schatten-Spiele sorgt. In einer anderen Ecke richtete man eine grosszügige und gemütliche Lounge mit vielen Kissen und Blick auf das Blau des Meeres und des Pools ein.
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Von der Terrasse gelangt man durch Schiebetüren in das offene Wohn-/Esszimmer mit der grosszügigen Küche und ins Schlafzimmer der Hauseigentümer. Aus allen Räumen geniesst man volle Sicht auf das Meer und auf die umliegenden Inseln wie Naxos und Ios.
Besonders gelungen ist die Zweiteilung zwischen Haupthaus und dem Gästetrakt mit drei Gäste- und Ensuite-Badezimmern. Er befindet sich seitlich versetzt und dank Hanglage eine Etage tiefer als der Haupttrakt. Diese Anordnung sorgt für mehr Privacy für die Hauseigentümer und ihre Gäste. Diese gelangen über eine interne Treppe in ihren Trakt, und von allen Zimmern aus hat man direkten Zugang ins Grüne und zu den Lounges und Liegeflächen mit voller Meersicht im unteren Bereich des Hauses. Die Unterteilung in zwei Hausteile hat den Vorteil, dass man Platz genug für Gäste hat, sich aber auch auf einer Ebene selbst zu zweit geborgen und nicht wie oft in grossen Häusern verloren fühlt.
Die Sofalandschaft im Wohnzimmer ist von Fabbrica aus Athen. Den Hängesessel, die Poufs und die kuscheligen Kissen fand man bei lokalen Händlern in Paros.
Nikos EfstratiouGäste sind hier gern gesehen, zum Beispiel in der Outdoor-Küche, die auf Mass gemacht wurde. Die meisten Terrassenmöbel sind von Ethimo.
Nikos EfstratiouHier im milden Klima der griechischen Inseln bleiben die Türen meistens offen. Hinter der Holzwand verbirgt sich eine hochwertige Stereoanlage.
Nikos EfstratiouVom Pooldeck, bepflanzt mit Kakteen und Olivenbäumen, geniesst man freien Blick aufs Meer und auf die Inseln Ios und Naxos.
Nikos EfstratiouVom Masterbedroom gelangt man direkt auf die Terrasse und blickt aufs Meer.
Nikos EfstratiouDie Einbauten im Schlafzimmer der Hausherren wurden auf Mass geschreinert, die meisten Möbel und die Textilien wurden vor Ort oder in Athen gekauft.
Nikos EfstratiouSchlichtheit und neutrale Farben prägen die Badezimmer des Hauses.
Nikos EfstratiouBeide Auftraggeber waren während der Bauphase beruflich noch voll beschäftigt und ständig auf Geschäftsreisen. Sie kamen zwar alle zwei Monate vorbei, waren aber auf lokale fachliche Unterstützung angewiesen. Vera Netsi von der heimischen Architektur- und Designfirma Art Group war vor Ort, übersetzte ihre Wünsche für die beteiligten Unternehmen und begleitete den gesamten Bauprozess eng. Die 3D-Designs von Daniel Combes sorgten dafür, dass das Bauunternehmen von Panos Sounias stets genau wusste, was zu tun ist.
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Dank den bewährten Bezugsquellen von Vera Netsi auf der Insel, in Athen und im Rest Griechenlands konnte man zeitsparend aus einer breiten Palette an Baumaterialien sowie Möbeln und Accessoires für die Einrichtung auswählen. Dabei sind die Handschrift von Maike Kiessling und ihr Wunsch nach einem sinnlichen Kontrast zur minimalistischen Architektur des Gebäudes unverkennbar: Ihr Faible für fröhliche Farben wie Pink und Blau sowie ihre Vorliebe für natürliche Materialien wie Stroh, Bast, Holz und Leinen und sinnliche organische Formen prägen den Stil von Haus und Garten. Einige technische Finessen wie die für das gesamte Haus steuerbare High-Performance-Stereoanlage reflektieren die Vorliebe des Hausherrn für guten Sound. «Das war echtes Teamwork», sagen beide übereinstimmend, «wir hatten bei fast allem ähnliche Vorstellungen.»
Auch von der Wahl des Ortes sind sie restlos überzeugt: «Wir haben die Griechen als warmherzig, grosszügig und hilfsbereit erlebt», so die einhellige Meinung. Positiv äussern sie sich auch über die grossartige Willkommenskultur: «Die Griechen erfüllt es mit Stolz, wenn sich jemand ihr Land als neues Zuhause aussucht.»
«Wir haben sofort die Energie dieses Ortes gespürt», sagen beide im Rückblick. Und was hier entstanden ist, passt perfekt zum neuen Lebensstil abseits der Meetingrooms und Businesslounges: «Wir haben ein Haus geschaffen, in dem sich einfach alle wohlfühlen.»
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Dieser Artikel ist im HOMES, einem Magazin der BILANZ, erschienen (Herbst 2025).
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