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Martin Hirzel

«39 Prozent sind reine Willkür»

US-Zölle bedrohen 33ʼ000 Schweizer Industrie-Jobs – der Swissmem-Chef warnt vor der grössten Krise seit der Covid-Pandemie.

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<p>Hirzels Horrorszenario: «Bleibt die Zollbelastung bestehen, ist das Exportgeschäft der Tech-Industrie in die USA faktisch tot.»</p>

Hirzels Horrorszenario: «Bleibt die Zollbelastung bestehen, ist das Exportgeschäft der Tech-Industrie in die USA faktisch tot.»

Paolo Dutto für BILANZ

Sie haben für die Swissmem-Mitglieder eine Zoll-Hotline eingerichtet. Mit welchen Fragen melden sich die Unternehmen?

Es sind vor allem technische Fragen. Welcher Zoll gilt jetzt? Wie muss ich das deklarieren? Wie lassen sich diese Zölle legal minimieren oder umgehen? Ein grosses Thema sind auch Metalle: Zusätzlich zu den 39 Prozent müssen die Unternehmen den Stahl- und den Aluminiumanteil mit 50 Prozent ausweisen.

Klingt sehr bürokratisch.

Das ist es. Viele KMUs haben für diese Fragen gar keine Kapazitäten. Wir bekommen aber auch sehr besorgte Anrufe von Firmen, die konkrete Vorschläge machen, wie der Bund reagieren sollte. Etwa dass er den Zoll finanziell ausgleichen soll.

Was halten Sie davon?

Ich habe Verständnis, wenn Unternehmen in dieser Krisensituation die Arme in alle Richtungen ausstrecken und Hilfe suchen. Aber solche Forderungen können wir als Verband nicht stellen. Es ist nicht zielführend, jetzt Industriepolitik zu fordern.

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Anne-Barbara Luft

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