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Traditionelles Genfer Private Banking, gemischt mit einer gehörigen Portion Umweltbewusstsein – wie Hubert Keller Lombard Odier in die Zukunft führen will.
Mit Hubert Keller übernimmt ein neuer Typus Banker die Rolle des Senior Partners bei der 227 Jahre alten Privatbank Lombard Odier.
François Wavre | Lundi13Anfang der neunziger Jahre war es, Hubert Keller sass etwas verloren an seinem Pult im Flur des Hauptgebäudes der altehrwürdigen Investmentbank S.G. Warburg in London, wohin sich der frischgebackene Uniabgänger von der HEC Lausanne aufgemacht hatte. «What are you doing here?», fragte ihn einer der Banker im Vorbeigehen. «Mein Vater hat mich hergeschickt, damit ich etwas über Banking lerne», antwortete er. «Okay, komm mit», sagte der Mann und liess sich den jungen Schweizer sechs Monate lang bei jedem Call und jedem Geschäft über die Schulter schauen.
Der Mann hiess Michael Cohrs, war Direktor bei Warburg und später Vorstandsmitglied der Deutschen Bank. Fast 15 Jahre war Cohrs in der Folge der Chef von Keller: «Er wurde der beste Mitarbeiter, den ich jemals hatte», schwärmt er noch heute über seinen ehemaligen Zögling: «Sehr clever, sehr ehrgeizig, morgens der Erste im Büro, abends der Letzte, der ging.»
Der junge Mann aus dem Hallway in London ist inzwischen selbst ganz oben angekommen: Per Anfang Jahr hat er Patrick Odier als Senior Partner der Privatbank Lombard Odier ersetzt – und ist damit der Primus inter Pares im sechsköpfigen Führungsgremium. Mehr als ein Jahr hatten sich Keller und Odier die Aufgabe geteilt, damit sich Keller optimal darauf vorbereiten kann. Nun muss der 55-Jährige alleine ran.
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