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ABB hat keine externen Kandidaten geprüft

Mit Morten Wierod wurde der Kronfavorit zum neuen CEO beim Industriekonzern berufen. Externe Kandidaten wurden gar nicht erst geprüft.

Marc Kowalsky

sd

In skandinavischer Hand: Auf den Schweden Björn Rosengren folgt nun der Norweger Morten Wierod (Bild) an der Konzernspitze.

PD

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Überraschend ist nur der Zeitpunkt: Bereits zum 31. Juli gibt Björn Rosengren sein Amt als ABB-CEO ab, ein halbes Jahr früher als geplant. Er sehe sein Ziel erreicht und wolle seine Zukunft selber bestimmen, so hört man, und schaut man sich die Aktienkursentwicklung unter ihm an, kann der Schwede seine Mission in der Tat als erfüllt abhaken: Unter Rosengren hat sich der Wert des Industriekonzerns mit heute 32 Milliarden Umsatz in vier Jahren mehr als verdoppelt.

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Das hat sich auch für ihn persönlich gelohnt: Allein letztes Jahr bekam er knapp 16 Millionen Franken ausbezahlt. Damit war er hinter Novartis-Chef Vas Narasimhan der am zweitbesten bezahlte Manager der Schweiz. VR-Präsident Peter Voser war bereits seit einem Jahr von seinem vorzeitigen Abgang informiert, heisst es.Wenig überraschend ist der Name des Nachfolgers: Morten Wierod (52) war in der Poleposition, seitdem er vor zwei Jahren in einem aussergewöhnlichen Spartentausch den grössten Konzernbereich Elektrifizierung von Tarak Mehta übernehmen durfte; Mehta musste sich mit der kleineren Sparte Antriebstechnik zufriedengeben. Wierod bestand seine Prüfung: Er steigerte den Umsatz seines Bereiches in zwei Jahren um 15 Prozent.

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Der Norweger ist seit 1998 bei ABB und wurde 2019 in die Konzernleitung gehievt. «Bereits damals galt er als langfristiger Kandidat für den CEO-Job», erinnert sich ein Weggefährte. Damit bleibt der Chefposten in skandinavischer Hand. Der formell dritte Kandidat, Finanzchef Timo Ihamuotila, hatte zu keinem Zeitpunkt eine echte Chance. Externe Kandidaten wurden gar nicht erst geprüft.Rosengren (65) wird seinem Nachfolger noch bis Ende Jahr beratend zur Seite stehen.

Danach wird er in der Schweiz bleiben. Er wohnt in einem grossen Appartement mit Seeblick in Bäch, er besitzt ein Chalet in Klosters, wo er mit seiner Frau Cecilia gerne Ski fahren und e-biken geht, die beiden sind zudem Mitglieder im Golfpark Zürichsee in Nuolen SZ. Sich nur den Greens und den Bergen widmen wird Rosengren in Zukunft allerdings nicht: Er wäre sowohl für Beratungs- als auch Verwaltungsratsmandate offen, lässt er ausrichten. Daran dürfte es nicht mangeln. 

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Marc Kowalsky

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