Abo
Völlig losgelöst

Zeitmesser für Sammler, denen nichts zu teuer und nichts zu ausgefallen ist

Es gibt Uhrmacher, die nur machen, was sie wollen, wovon sie träumen und woran sie glauben. Ihre Stücke werden heiss geliebt und begehrt.

Iris Kuhn Spogat

<p>Hand Made 2 von Greubel Forsey: Ein einziger Uhrmacher benötigt über 5000 Arbeitsstunden für dieses mechanische Kunstwerk im Weissgoldgehäuse.</p>

Hand Made 2 von Greubel Forsey: Ein einziger Uhrmacher benötigt über 5000 Arbeitsstunden für dieses mechanische Kunstwerk im Weissgoldgehäuse.

Oliver Nanzig für BILANZ

Werbung

Greubel Forsey: Hand Made 2

Partner-Inhalte

Seit der Gründung 2004 hat sich Greubel Forsey einen Namen damit gemacht, technische und ästhetische Grenzen zu überschreiten. Im Mittelpunkt der wagemutigen Kreationen stehen Präzision und Zuverlässigkeit, revolutionäre Kompositionen, das Finish – und Handarbeit: Bis auf Dichtungen, Saphirglas, Federstege, Zugfedern und die allermeisten Lagersteine wird jedes der 270 Bauteile der Hand Made 2 von Hand hergestellt und bearbeitet. Und zwar von A bis Z von einem einzigen Uhrmacher. Sein Zeitaufwand für das mechanische Kunstwerk im 41-Millimeter-Weissgoldgehäuse beträgt laut Greubel Forsey über 5000 Arbeitsstunden. Pro Jahr entstehen in der Manufaktur in La Chaux-de-Fonds maximal drei Exemplare. Preis: 580'000 Franken.

MB&F × Bulgari 

MB&F, die Marke von Maximilian Büsser, ist berühmt für ihre revolutionären und avantgardistischen Zeitmesser, die er in Kollaboration mit seinen Friends entwickelt und herstellt. Seine Zeitmesser heissen Horological oder Legacy Machines – futuristisch sind die einen, traditionell mit einem meist wilden Twist die anderen. Zusammen mit Bulgari entwickelte Büsser die Bulgari × MB&F Serpenti, einen Mix aus dem ikonischen Serpenti-Design von Bulgari mit dem avantgardistischen mechanischen Genie von MB&F. Das extra dafür entwickelte Handaufzugskalliber mit einer überdimensionierten fliegenden Unruh schafft eine Gangreserve von 45 Stunden und zeigt die Zeit auf drehenden Aluminiumkuppeln an. Den Zeitmesser gibt es in drei Ausführungen je 33 Mal. Preis: ab 132'000 Franken.

Werbung

<p>MFB-FINAL-1</p>
Oliver Nanzig für BILANZ
<p>MFB-FINAL-1</p>
Oliver Nanzig für BILANZ

Louis Moinet: Space Revolution 

Louis Moinet gilt als Vater des Chronographen. Seine Erfindung von 1816 konnte Sechzigstelsekunden messen – und war für astronomische Beobachtungen konzipiert. Die Marke Louis Moinet wurde 2004 von Jean-Marie Schaller gegründet und ist beseelt von seiner Idee, Grenzen zu überschreiten, wie damals Louis Moinet. Die Space Revolution muss man sich bewegt vorstellen: Zwei Raumschiffe ziehen im Rotgoldgehäuse und unter einer Glaskuppel in entgegengesetzter Richtung mit unterschiedlichem Tempo ihre Runden und kreuzen sich 18-mal pro Stunde. Zwei sich rasch drehende Raumstationen – Tourbillons – schützen vor Schwerkraft. Die Mittelsäule liefert die Energie. Die Mechanik ist in der Gehäusebasis verborgen und misst nur 3,75 Millimeter. Limitiert auf acht Exemplare. Preis: 389'160 Franken.

<p>LOUIS-MOINET</p>
Oliver Nanzig für BILANZ
<p>LOUIS-MOINET</p>
Oliver Nanzig für BILANZ

Werbung

David Candaux: DC6 Titan 

David Candaux machte sich nach vielen Jahren im Sold von Jaeger-LeCoultre 2017 selbstständig und baut Uhren mit «coeur et esprit», mit Herz und Geist. Sein Modell DC6 mit 44-Millimeter-Titangehäuse ist inspiriert von den historischen «Half Hunter»-Taschenuhren, die mit Guilloché-Verzierungen versehen waren, um einfacher greifbar zu sein. Die handgravierte Pointe-du-Risoux-Verzierung auf der Gehäuseoberseite hat Candaux entwickelt und lässt sie frei: Statt eines Saphirglases hat die DC6 zwei Saphir-Dome. Der eine schützt das um 30 Grad geneigte fliegende Tourbillon, das als Sekundenzeiger fungiert, der andere das Zifferblatt. Bedient wird der Zeitmesser mit Handaufzugskaliber mit der «Magic Crown» bei 6 Uhr, auch sie eine Candaux-Spezialität. Die DC6 ist nicht limitiert, aber rar, da höchst aufwendig herzustellen. Preis: 250'000 Franken.

<p>CAUNDAUX</p>
Oliver Nanzig für BILANZ
<p>CAUNDAUX</p>
Oliver Nanzig für BILANZ

Bovet: Récital 28 Prowess 1 

Bovet gehört dem französischen Unternehmer Pascal Raffy. Sein erklärtes Ziel ist es, Bovet als eine Institution der Uhrenkunst zu etablieren, die Respekt und Bewunderung verdient. Dem ist er mit der Récital 28 Prowess 1 wieder einen Schritt näher gekommen. Diese Weltuhr ist ein Meisterwerk der Haute Horlogerie und bahnbrechend, da sie das Problem der Sommerzeit löst und die Zeit in allen 24 Zeitzonen stets korrekt anzeigt. Das komplexe Handaufzugskaliber besteht aus 744 handgefertigten Komponenten, darunter ein fliegendes Tourbillon sowie ein Perpetualkalender mit Rollenanzeige. Es schafft zudem eine Gangreserve von zehn Tagen aus einem einzigen Barillet. Dafür erhielt Raffy am Grand Prix d’Horlogerie 2024 den Preis für «Mechanical Exception». Preis: 650'000 Franken.

Werbung

<p>BOVET</p>
Oliver Nanzig für BILANZ
<p>BOVET</p>
Oliver Nanzig für BILANZ

Urwerk: UR-150 

Urwerk – das sind der Künstler Martin Frei und der Uhrmacher Felix Baumgartner. Sie gründeten ihre Marke 1997. Attribute wie innovativ und avantgardistisch begleiten ihr Schaffen. Eine der grossen Ideen von Baumgartner ist die Satellitenanzeige. Die Komplikation hat er für die UR-150 innoviert: neuer Mechanismus, neue Inszenierung. Diese UR-150 verfügt über einen ausladenden skelettierten Zeiger, der den Index der aktiven Stunde einrahmt. Seine Spitze gleitet über die Minutenskala. Sobald die 60. Minute verstrichen ist, springt der Stundenzeiger in einer Hundertstelsekunde auf null zurück. Im selben Moment drehen sich alle Stundensatelliten um die eigene Achse. Der retrograde Zeiger rahmt dann die neue aktive Stunde ein. Ein wahres Schauspiel. Preis: 88'000 Franken.

<p>Ur-Werk</p>
Oliver Nanzig für BILANZ
<p>Ur-Werk</p>
Oliver Nanzig für BILANZ

Jacob & Co.: Astronomia Art India 

Werbung

Davon, dass Jacob & Co. im Schmuck verwurzelt ist, berichtet jeder einzelne Zeitmesser, den die Marke seit 2002 mit schwindelerregendem Ehrgeiz hergestellt hat. Die Astronomia-Kollektion nahm ihren Anfang 2014 und ist eine Liga für sich. Bei der Iteration, die wir hier sehen, bilden fliegendes Tourbillon, Diamant-Mond, Erde und Zifferblatt ein mechanisches Ballett. Alles im 50-Millimeter-Gehäuse aus Weissgold und Saphirglas dreht sich um die eigene Achse im Kreis, mit Ausnahme der Kraftquelle selbst: des vertikalen Handaufzugskalibers JCAM25. Es besteht aus 384 Komponenten. Die handgefertigten Nachbildungen von Taj Mahal, India Gate, Lotustempel und Qutb Minar machen aus diesem Modell eine Hommage an Indien. Preis: 713'460 Franken.

<p>JACOB-FINAL</p>
Oliver Nanzig für BILANZ
<p>JACOB-FINAL</p>
Oliver Nanzig für BILANZ

Ferdinand Berthoud: Chronomètre FB 3SPC.3

Ferdinand Berthoud (1727–1807) war ein bedeutender Uhrmacher, berühmt für seine hochpräzisen Marinechronometer, die zur Bestimmung der geografischen Länge auf See verwendet wurden. 2006 erwarb Karl-Friedrich Scheufele, Co-Präsident von Chopard, die Rechte am Namen und liess die Legende ab 2015 mit hochpräzisen und -komplexen mechanischen Zeitmessern neu aufleben. Zum zehnjährigen Bestehen bringt die Marke die Ikone FB 3SPC im Platingehäuse in einer auf 20 limitierten Auflage heraus. Das Gehäuse besteht aus 57 Teilen und birgt das handaufzugsgetriebene Uhrwerk mit einer Gangreserve von 72 Stunden. Preis: 158'000 Franken.

Werbung

<p>FERDINAND-BERTHOUD</p>
Oliver Nanzig für BILANZ
<p>FERDINAND-BERTHOUD</p>
Oliver Nanzig für BILANZ
Über die Autoren
Iris Kuhn Spogat

Iris Kuhn-Spogat

Iris Kuhn-Spogat

Auch interessant

Werbung