Kollokium lädt nach: Zeitmesser, die die Grenzen der traditionellen Uhrmacherei überschreiten

Wer dachte, die Geschichte von Kollokium erschöpfe sich in immer neuen Farben, mit denen das «Stäbchenzifferblatt» zum Leuchten gebracht wird, weiss es nun besser: Die drei Freunde Barth Nussbaumer, Amr Sindi und Manuel Emch haben sich 2020 zusammengetan, um etwas von Grund auf Neues aufzubauen und mechanische Uhren zu machen, die es so noch nicht gegeben hat. Nach mehreren Versionen im Projekt 01 legen sie nun Projekt 02 vor. Es ist ganz anders, aber nicht weniger – im Wortsinn – verrückt: ein topografisches Zifferblatt. Es besteht aus 67 gestapelten Zifferblattplättchen, steckt in einem tonnenförmigen Druckguss-Stahlgehäuse und basiert auf einer Idee, die das Trio offenbar schon 2020 gebrainstormt hat. Noch nie da gewesen, heisst die erste Spielart im Projekt 02 einfach K,P-n°02.  

Einiges haben die Macher aus Projekt 01 beibehalten: die Krone, die Zeiger, das Uhrwerk und das Armband. Alles andere ist von Grund auf neu konzipiert und entwickelt – Herzstück ist fraglos das Zifferblatt: Jedes der 67 Zifferblattplättchen wird von Hand mit einer Mischung aus Lack und Superluminova bemalt. Sie werden dann vertikal gestapelt und nacheinander übereinander gesteckt. Eine Sisyphusarbeit, die pro Zifferblatt fast einen Arbeitstag beansprucht.