Guten Tag,
Rolf Studer, Co-CEO der Hölsteiner Uhrenmarke Oris, über Kundenpflege und Out-Of-The-Box-Denken in Zeiten von COVID-19.
Rolf Studer, Co-Chef von Oris: «Wir stellen etwas her, das derzeit nicht nachgefragt wird. Deshalb geht es für uns nun darum, dass wir unsere Kosten ganz eng unter Kontrolle haben.»
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Ihr grösster Challenge im Moment?
Die Situation ist für uns als Hersteller eines Luxusguts höchst anspruchsvoll, denn wir stellen etwas her, das derzeit nicht nachgefragt wird. Deshalb geht es für uns nun darum, dass wir unsere Kosten ganz eng unter Kontrolle haben. Zudem müssen wir nun gut zu unseren Leuten – Mitarbeitern, Kunden und Lieferanten – schauen und diese Beziehungen weiter pflegen.
Wie bewerkstelligen Sie das?
Zum Beispiel mit Soical Media. Wir haben via Instagram eine Initiative lanciert, auf der wir lokale Helden suchen. Jeder aus der Community kann nominieren. Es ist unglaublich und unglaublich berührend, was wir da für Geschichten zugesandt erhalten. Hier die Krankenschwester, Mutter von zwei kleinen Kindern, die nun vollen Einsatz leistet und auf ihr eigenes Leben verzichtet, dort der Soldat, der sich zum Sanitäter hat ausbilden lassen und nun in einem Krankenhaus Dienst hat. Solche Stories gehen hundertfach bei uns ein aus der ganzen Welt. Dank Social Media können wir die Beziehung zu unserer Community weiter pflegen, einfach anders.
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Der Erfolg scheint Sie überrascht zu haben. Was machen Sie daraus?
Erstens wählen wir die Helden aus, denen wir mit einer Uhr für ihren Einsatz danken und dafür, dass sie Verantwortung für das übernehmen, was um sie herum geschieht. Dieser Aspekt ist ein wichtiger Bestandteil unseres eigenen Selbstverständnisses als Marke. Selbstverständlich werden wir auf alle Posts antworten, uns bedanken, ermutigen. Und eben haben wir entschieden, diese Idee weiter zu entwickeln. Die Reaktionen waren magisch für uns und haben klar gezeigt, dass ein grosses Bedürfnis nach Austausch besteht. Wir haben unseren Claim #GoYourOwnWay ergänzt mit in #InThisTogether und werden einen engen Kontakt weiter pflegen.
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Dann gibt es Leute, die trotz COVID-19 viel zu tun haben bei Oris?
Das ist so, wir haben unsere Marketingabteilung aufgestockt, damit wir die Community pflegen, Konzepte entwickeln und schnell umsetzen können, die für die jetzige Zeit relevant sind.
Was versprechen Sie sich davon?
Wir hoffe, dass sich die Leute daran zurückerinnern, dass Oris in dieser anspruchsvollen Zeit ein Teil ihres Lebens war. Für uns geht es jetzt darum, es menschlich richtig zu machen. Und geschäftlich eine Extrameile zu gehen. Wir müssen schauen, dass wir in der Zeit, in der wir sozusagen nichts verkaufen, unsere Liquidität sehr gut unter Kontrolle haben und dass wir dort runterfahren, wo es möglich ist und noch verträglich für die Mitarbeiter.
Was für Massnahmen haben Sie bislang dafür getroffen?
Wir haben vor zwei Wochen die Produktion gestoppt und diese Mitarbeiter auf Kurzarbeit gesetzt. Entlassungen hat es bislang keine gegeben. Wir sind nun angespornt, die Situation für uns zu nutzen in dem Sinn, dass wir, wenn alles überstanden ist, mit einem Vorsprung wieder starten können. Wir arbeiten nun daran, vorbereitet zu sein, wenn es wieder los geht. Jeder hier weiss, was er zu tun hat.
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««Wir müssen schauen, dass wir in der Zeit, in der wir nichts verkaufen, unsere Liquidität sehr gut unter Kontrolle haben.»»
Ihr Zeithorizont?
Extrem schwer zu sagen. Ich gehe davon aus, dass wir Ende 2020 oder im Frühjahr 2021 wieder in einer halbwegs normalen Situation sind.
Inwiefern halbwegs normal?
Einerseits gesundheitlich, aber auch wirtschaftlich. Was für uns zudem von Bedeutung sein wird, ist, wie sich gerade das Verhältnis der Konsumenten zu Luxusgütern verändert.
Was glauben Sie?
Wir stellen schon seit einiger Zeit den Trend von exklusivem zu inklusivem Luxus fest. Exklusiver Luxus ist Luxus zum Zeigen, zum Neiderzeugen. Inklusiven Luxus will man teilen – und zwar materiell wie emotional. Daher suchen die Konsumenten immer mehr nach Marken und Produkten, die auch einen emotionalen Mehrwert bieten.
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Wie werden Sie wohl auf diese Zeit zurückblicken?
Ich habe meinem Team gesagt, wir werden uns daran messen lassen müssen, wie wir das gemeistert haben. Diese Krise ist für Unternehmen auch eine Chance, es gilt vieles neu zu erfinden, out of the box zu denken und neue Weg zu gehen. Das ist jetzt die Stunde dafür. Wir werden Oris festigen, wir haben sowohl die Substanz in der Marke als auch im Unternehmen, um die Krise durchzustehen.
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