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These 1: Schlüsselbranchen

Die Schweiz mutiert vom Banken- zum IT-Land.

Stefan Barmettler HZHarry Büsser

Stefan Barmettler

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Harry Büsser

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Das Prinzip Safe Haven, das jahrzehntelang für den Finanzplatz stand, feiert eine zweite Karriere. Zu verdanken ist dies ­WikiLeaks, Offshore Leaks, Trojanern – kurz: Wirtschaftsspionage und Datenklau. Wer heute auf Sicherheit setzt, kommt an der Schweiz nicht vorbei. Innovative ­Firmen rund um sichere Datenbewirtschaftung und Kommunikation, Risikomanagement und Softwareentwicklung werden profitieren. Es sind wertschöpfungs­intensive Branchen, ­getrieben von qualifizierten Ingenieuren aus Fachhochschulen und ausländischen Talentpools. 

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Härtere Arbeit für weniger Geld. Diese ­Problemlöser generieren weiteres Wachstum, wie CS-Prognostiker voraussagen: Sie machen die Schweiz «zum attraktiven Hub für internationale Firmensitze». So entstehen Cluster von Unternehmensdienstleistern und IT-Unternehmen. ­Zuoberst wird Metro-Zürich profitieren, das dank AdNovum, eBay, ETH, Google und ungezählten IT-Start-ups zum Techie-Eldorado wird. 

Neben der Spitzentechnologie wird die traditionsreiche Industrie unter Dauerdruck sein. Das Apple-Modell dient als Blaupause: «Designed in California, assembled in China.» Oder: «Entwicklung in der Schweiz, Produktion in Asien.» Das gilt auch für die Pharma- und Medtech-Branche. Hohe Wertschöpfung ist das Mass. 

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Der Finanzplatz wird seine Formschwäche bald überwinden. Transparenter, aber stärker denn je werde die Branche, sagt Vontobel-Präsident Herbert Scheidt. Im Kerngeschäft, auf das man sich besinnt (Private Banking), zählen Dienstleistungsqualität, Werterhaltung, Fiskaldisziplin ­Sicherheit, Stabilität. All dies ist im Euro-Umfeld noch ein Jahrzehnt nicht gegeben.

Die Banken haben in zehn Jahren ihre Weissgeldstrategie implementiert, der ­automatische Informationsaustausch wird in Europa Standard, die Margen der Banken indes schrumpfen. Während Schweizer Löhne insgesamt steigen, arbeiten Banker künftig ­härter für weniger Geld. Die Branche ist gewappnet: Die Schweiz sei bei den Kosten der Anlageberatungsdienstleistungen bereits marktführend, sagt Thorsten Hens, Bankenprofessor der Universität ­Zürich. 

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