Guten Tag,
Daniel Jositsch will mit einem neuen Verein die Wissensberufe politisch stärker vertreten. Die Gewerkschaften sind nicht amused.
Ständerat Daniel Jositsch will mit dem Verein «Die Plattform» dem Reformstau entgegenwirken.
KeystoneWerbung
Daniel Jositsch hat reichlich Arbeit. 18 Mandate listet das Handelsregister unter dem Namen des Zürcher SP-Ständerates. Zwölf davon präsidiert er. Mitte September ist der vorerst letzte dazugekommen. Jositsch ist neu Präsident von «Die Plattform». Der Verein vertritt nach eigenen Angaben die Interessen der Erwerbstätigen in Dienstleistungs- und Wissensberufen und in der Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie. Die Mitglieder würden 80 Prozent der Erwerbsbevölkerung repräsentieren, welche in diesen Bereichen tätig seien.
Neu ist das Organ nicht. Es war bisher eine lose politische Allianz. Nun hat sie sich als Verein organisiert. «Damit schaffen wir verbindliche Strukturen, die für einen Dachverband wichtig sind», so Jositsch. Ziel: dem Reformstau entgegenwirken. «Die Plattform ist der einzige Dachverband, der die Perspektive der Mehrheit der Erwerbstätigen über Branchen und Arbeitsformen hinweg bündelt. Damit grenzen wir uns bewusst von klassischen Gewerkschaften ab.»
Diese sehen das anders, wollen sich aber nicht gross äussern. Der Gewerkschaftsbund (SGB) umfasse 18 Mitgliedsgewerkschaften, darunter viele, die Angestellte aus dieser Berufsgruppe vertreten würden, entgegnet SGB-Chefökonom Daniel Lampart. Etwa Syndicom mit dem Bereich ICT, der Bankpersonalverband mit Mitgliedern in Dienstleistungs- und Informatikfirmen von UBS, Swisscom und Google bis zu kleineren Kantonalbanken. «Die Plattform» zählt sechs Mitgliederverbände: unter anderem Angestellte Schweiz oder den Kaufmännischen Verband Schweiz. Und wer ist bei Letzterem Präsident? Daniel Jositsch.
Werbung