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Hotel-Ranking 2025

Das sind die 15 besten Stadthotels in Europa

Urbane Tophotels bieten stilvolle Zuflucht im Grossstadttrubel – exemplarisch im Vier Jahreszeiten in Hamburg und im Portrait Milano.

Claus Schweitzer

Claus Schweitzer

Mitten im Mailänder Modequartier verwandelt das Portrait Milano ein historisches Priesterseminar in ein Luxushotel der Extraklasse.

Mitten im Mailänder Modequartier verwandelt das Portrait Milano ein historisches Priesterseminar in ein Luxushotel der Extraklasse.

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Portrait Milano

Das grosse BILANZ-Hotel-Ranking 2025

Hier kommen Sie zu den Ranglisten der besten Hotels in Europa und der Schweiz:

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Gefragt sind Hotels, die den lokalen Lebensstil spürbar machen und zugleich als entspannte Rückzugsorte im urbanen Trubel dienen. Das «Portrait Milano» ist das Hotel der Stunde – und erklimmt den zweiten Platz. Neu an der Spitze: Das «Vier Jahreszeiten» in Hamburg. London und Paris bleiben die Hotel-Metropolen schlechthin.

Platz 1 (Vorjahr: 4): Hotel Vier Jahreszeiten, Hamburg

<p>Hotel Vier Jahreszeiten</p>
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<p>Hotel Vier Jahreszeiten</p>
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Der diesjährige Primus, der bereits 2020 und 2022 die Spitzenposition unter den europäischen Stadthotels im BILANZ-Ranking innehatte, zählt zu den charaktervollsten Grandhotels Europas. Seit seiner Eröffnung im Jahr 1897 ist es untrennbar mit dem Lebensgefühl der Hansestadt verwoben. Mit sicherem Gespür hat das Hotel seine Rolle im 21. Jahrhundert neu definiert, indem es seine behagliche Eleganz gekonnt mit zeitgemässen Akzenten verbindet – zum Beispiel im frisch renovierten Grill-Restaurant oder durch die nahezu geniale Gestaltung des gesamten Küchenbereichs hinter den Kulissen. Wie bei jedem exzellenten Hotel sind hier zwei wesentliche Erfolgsfaktoren entscheidend: ein engagierter Eigentümer und eine mitreissende Führungspersönlichkeit. Der rheinländische Unternehmer Kurt Dohle, der das Hotel 2013 übernahm, investiert kontinuierlich in Verbesserungen auf allen Ebenen – jüngst etwa in die Umwandlung des Weinkellergewölbes in eine exquisite Genusswelt für Empfänge und Degustationen. Mindestens ebenso prägend für das stimmige Gesamterlebnis ist Hotelier Ingo C. Peters, der seine Karriere als Page im «Vier Jahreszeiten» begann und das Hotel mittlerweile seit 28 Jahren mit einer Hingabe führt, als wäre es sein eigenes. «Die grösste Herausforderung in einem traditionsreichen Haus wie unserem ist es, die DNA des Hotels in die heutige Zeit zu übertragen», erklärt er. Im Mittelpunkt seines Handelns steht jedoch das Leitprinzip, die grundlegenden Dinge verlässlich gut zu machen, die Werte kultivierter Gastlichkeit zu bewahren und wo immer möglich auf die individuellen Vorlieben und Interessen der Gäste einzugehen. Wie erfolgreich dieser Balanceakt zwischen Bewahren und Weiterentwickeln gelingen kann, zeigt sich exemplarisch in den Küchen des Hauses: Im Juni 2025 wurde Christoph Rüffer, seit über 20 Jahren Chef im Gourmetrestaurant Haerlin, mit dem dritten Michelin-Stern ausgezeichnet.

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Wenn doch nur… die leise Enttäuschung beim Bezug eines Zimmers «mit Gartenblick» nicht wäre – denn in Realität schaut man aus den rückwärtigen Zimmern in den Innenhof. Immerhin bieten diese mehr Ruhe als jene mit Alsterblick. 

Platz 2 (Vorjahr: 38): Portrait Milano, Mailand

Portrait Milano
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Portrait Milano
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Das «Portrait Milano» ist das eindrucksvollste Stadthotel, das Italien in jüngster Zeit hervorgebracht hat. Was macht es so aussergewöhnlich? Es beginnt mit der Lage: Mitten im legendären «Quadrilatero della Moda», dem goldenen Viereck der Mode, wo die grossen Luxusmarken ihre Flagship-Stores unterhalten. Doch wer das barocke Tor am lebhaften Corso Venezia 11 – oder den diskreten zweiten Eingang an der pittoresken Via Sant’Andrea 10 – durchschreitet, lässt das geschäftige Treiben der Einkaufsstrassen hinter sich. Was sich öffnet, ist eine urbane Oase, die ihresgleichen sucht: ein meditativer Innenhof, gesäumt von Arkadengängen, Teil eines ehemaligen Priesterseminars aus dem 16. Jahrhundert. Die Verwandlung in ein Hotel nahm neun Jahre in Anspruch – nicht zuletzt, weil sich die Ferragamos, Betreiber der Lungarno Collection mit fünf Edelherbergen in Rom und Florenz, in Mailand besonders ins Zeug legten. Unter den Arkaden des Innenhofs, der hier passenderweise «Piazza del Portrait» genannt wird, entfaltet sich ein metropolitaner Mikrokosmos: das Hotelrestaurant «10_11» mit solider norditalienischer Küche, das trendige Steakhouse «Beefbar» sowie der ortsspezifisch kuratierte Concept Store «Antonia». Für Entspannung sorgt das Spa mit innovativen Anti-Aging-Behandlungen und einem mystisch anmutenden Pool unter antiken Gewölben – ideal, bevor man sich in der ultra-schicken Cocktailbar «Rumore» einen perfekt gemixten Negroni gönnt. Die 73 Zimmer – keines kleiner als 50 Quadratmeter – sind ein stilistisches Statement. Für das Interieur durchstöberte Innenarchitekt Michele Bönan Antiquitätengeschäfte und Flohmärkte auf der Suche nach Vintage-Stücken der 1950er- und 1960er-Jahre – darunter auch Skizzen von Mode- und Möbelentwürfen jener Epoche, einschliesslich Arbeiten von Salvatore Ferragamo, der vor hundert Jahren aus einfachen Verhältnissen den Grundstein für die italienische Mode- und Lifestyle-Dynastie legte. Das eigentliche Glanzstück aber ist das Personal: ein Team von beinahe überirdischer Freundlichkeit, das Wünsche mit diskreter Selbstverständlichkeit erfüllt – und mit liebevollen Gesten immer wieder überrascht. Tag für Tag entdecken Gäste kleine Aufmerksamkeiten, die sie daran erinnern, wie besonders es ist, genau hier zu sein. 

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Wenn doch nur… dieses in neuen oder totalerneuerten Hotels offenbar unvermeidliche nächtliche LED-Inferno aus beleuchteten Schaltern und Standby-Lämpchen nicht wäre. 

Platz 3 (Vorjahr: 1): Hotel Cipriani, A Belmond Hotel, Venedig

<p>Hotel Cipriani</p>
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<p>Hotel Cipriani</p>
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Einige Hotels sind so legendär, dass die Erwartungen fast zwangsläufig zu Enttäuschungen führen. Das «Cipriani» gehört nicht dazu. Zwar ist längst nicht alles perfekt, doch genau das macht den Reiz dieser Stadtoase aus. Ein Aufenthalt fühlt sich in mancherlei Hinsicht noch immer an wie in den 1950er-Jahren, als das Hotel auf dem Gelände einer halbverfallenen Werft auf der damals wenig begehrten Giudecca-Insel entstand. Das «Cipriani» bietet etwas Seltenes in unserer oft uniformen, modernen Welt: eine nostalgische Rückbesinnung auf unangestrengten Glamour und lässige Italianità, kombiniert mit einem Service, der dank vieler langjähriger Mitarbeitenden grossartig oldschool ist. Man wird – im wahrsten Sinne des Wortes – in eine andere Ära versetzt, in der Reisen noch entschleunigt war und kleine Aufmerksamkeiten ihren Wert hatten. Die weitläufige Anlage auf der Giudecca, wo selbst im August stets ein frisches Lüftchen weht, umfassst Tennisplätze, einen Küchengarten und den einzigen Salzwasserpool Venedigs – mit olympischen Ausmassen und Lagunenblick. Die ineinander verschachtelten Gebäude in sanften Rosé- und Pfirsichtönen beherbergen 95 Zimmer und drei Restaurants, während die hauseigenen Mahagoniboote Gäste in rund sieben Minuten zum Markusplatz und jederzeit zurückbringen – ein Erlebnis, das besonders abends purer Magie gleichkommt. Trotz des heutigen Eigentümers LVMH ist das «Cipriani» bislang frei geblieben von aufgesetztem Bling-Bling oder austauschbarem Corporate-Flair. Stattdessen ist es nach wie vor ein lebendiger, authentischer Ort mit einer gewissen venezianischen Patina. Zum Saisonstart 2025 – das Hotel ist jeweils nur während des Sommerhalbjahres geöffnet – wurde die erste Phase einer mehrjährigen Renovierung abgeschlossen: Gemeinsam mit Innenarchitekt Peter Marino wurden die Lobby, nun doppelt so hoch und lichtdurchflutet, sowie 13 Zimmer neu gestaltet. Wer hier absteigt und das Glück hat, es sich leisten zu können, erlebt Venedig auf die schönste Art – und spürt, was «La vita è bella» heisst. 

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Wenn doch nur… nicht gar so viele amerikanische Gäste dem Charme dieses Hotels erlegen wären.

Platz 4 (Vorjahr: 3): The Connaught, London

<p>The Connaught</p>
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<p>The Connaught</p>
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Für diskreten Luxus, der das Gefühl vermittelt, Mitglied eines britischen Privatclubs zu sein, gibt es nur wenige Orte, die mit dem «Connaught» mithalten können. Das elegante Hotel erzielt konstant Spitzenwerte in Bezug auf Auslastung und Zimmerpreise an der Themse und wird auch bei internationalen Auszeichnungen regelmässig geehrt. Eine besonders schöne Ecke des vornehmen Stadtteils Mayfair bildet die Kulisse des roten Backsteingebäudes von 1815. In der Empfangshalle, in der sich eine opulente Mahagonitreppe himmelwärts windet, glaubt man sich zunächst in die TV-Serie «Downton Abbey» versetzt, doch betritt man eine der drei Bars oder eines der 122 Zimmer, wird schnell klar, dass längst ein moderner Esprit Einzug gehalten hat. Das Hotel bietet ein kleines Spa mit Hallenbad sowie verschiedene Restaurants unter der kulinarischen Obhut von Hélène Darroze (drei Michelin-Sterne) und Jean-Georges Vongerichten. Ein Highlight ist der Afternoon-Tea im Wintergarten – mit Blick auf die beeindruckende Brunneninstallation des japanischen Architekten Tadao Ando vor dem Eingang, die in regelmässigen Abständen sanften Wasserdampf verströmt. Trotz aller Erneuerungen und Management-Wechsel der letzten Jahre bleibt das Grundgefühl des «Connaught» unverändert: Es ist, als betrete man eine Zeitkapsel, die alle Widrigkeiten der Gegenwart vergessen lässt.

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Wenn doch nur… auf die ohnehin saftige Gesamtrechnung nicht noch eine Service Charge von 5 % draufgeschlagen würde, die man beim Auschecken zwar «optional» wieder abwählen kann, doch ist dieses London-typische Vorgehen alles andere als elegant.

Platz 5 (Vorjahr: 8): Le Bristol, Paris

<p>Le Bristol</p>
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<p>Le Bristol</p>
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In unserer schnelllebigen Zeit ist es eine wahre Wohltat, in eine Hotelwelt einzutauchen, die sich dem Diktat flüchtiger Trends entzieht und mit unerschütterlicher Erhabenheit auf das Beständige und Zeitlose setzt. Das «Bristol» ist ein solch unaufgeregt faszinierender Ort, der nach eigenen Regeln spielt und in seinem genau 100-jährigen Bestehen schon Generationen von Gästen glücklich gemacht hat. Dank behutsamer Renovierungen konnte das Traditionshaus an der Einkaufsmeile Rue du Faubourg Saint-Honoré seinen femininen Charme bewahren und sich stilvoll vom eher maskulin geprägten Look vieler Pariser Mitbewerber abheben. Sein bezaubernder Innenhof mit Gartenrestaurant unterstreicht diese besondere Note und lässt für einen Moment vergessen, dass man sich im Herzen einer der geschäftigsten Metropolen Europas befindet. Doch was das «Bristol» am meisten auszeichnet, ist der aussergewöhnlich aufmerksame Service – eine gelebte Gastfreundschaft, die das Haus zum Strahlen bringt und massgeblich zum Plus von drei Rängen im aktuellen Ranking beigetragen hat. Viele der mehreren hundert Mitarbeitenden sind seit Jahren hier tätig und längst Teil der Hotelfamilie – ebenso wie die stolze Hauskatze Socrate, die mit ihrem skurrilen Charme selbst prominenten Gästen regelmässig die Schau stiehlt. Für Aufsehen sorgte im vergangenen Sommer der Wechsel des Küchenchefs. Arnaud Faye übernahm die Leitung der drei Restaurants und verlieh insbesondere dem «Epicure» eine neue kulinarische Handschrift. Seine Küche ist von einer raffinierten vegetarischen Philosophie geprägt – wer möchte, kann seine Gerichte jedoch mit Fisch oder Fleisch ergänzen. Die Neugier der Feinschmecker aus aller Welt ist gross: Trotz schwindelerregender Preisen ist ohne frühzeitige Reservation kaum ein Tisch zu ergattern. Im Frühjahr 2025 wurde das «Epicure» erneut mit drei Michelin-Sternen ausgezeichnet.

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Wenn doch nur… mehr als nur eine Person im hübschen, doch winzigen Rooftop-Pool gleichzeitig schwimmen könnte.

Platz 6 (Vorjahr: 5): Four Seasons Hotel Firenze, Florenz

<p>Four Seasons Hotel Firenze</p>
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<p>Four Seasons Hotel Firenze</p>
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Mit seiner prachtvollen Architektur und den originalen Fresken macht das Gebäude-Ensemble der Renaissancestadt seinem Erbe alle Ehre – der Geist einflussreicher Familien wie der Medici, die hier einst lebten, scheint hier förmlich spürbar. Dank dem weitläufigen Innenhofgarten fühlt man sich ein bisschen wie auf einem toskanischen Landgut – mit dem Vorteil, dass die berühmten Museen und charmanten Trattorien nur wenige Gehminuten entfernt liegen. Für viele Branchenkenner zählt das 2008 eröffnete Four Seasons Hotel Firenze zu den schönsten Stadtoasen der Welt. Es setzt auf Substanz statt Spektakel, auf Stil statt Trends – und ist selbstredend ausgezeichnet geführt. «Ein gutes Hotel fliesst», sagt General Manager Max Musto, der mit Leidenschaft dafür sorgt, dass diese urbane Zuflucht jene ungezwungene Eleganz ausstrahlt, die anspruchsvolle Reisende ersehnen. Jüngst wurde ein Schwachpunkt optimiert: Die Dépendance «Palazzo del Nero», in welcher 36 der insgesamt 115 Zimmer untergebracht sind (die meisten befinden sich im nicht direkt verbundenen Hauptgebäude «Palazzo della Gherardesca»), wurde beherzt aufgemöbelt und beherbergt nun auch das Seafood-Restaurant «Onde» sowie eine kleine Wermutbar. Beide Hotelteile blicken auf denselben idyllischen Innenhofgarten, jedoch von gegenüberliegenden Seiten. Ausserdem: Die kanadische Hotelgruppe erweitert ihr italienisches Portfolio: 2026 wird sie das legendäre Hotel Danieli in Venedig nach einer umfassenden Renovierung wiedereröffnen. 2028 folgt das Four Seasons Resort Puglia (Apulien), und auch eine Niederlassung in Rom ist bereits in Planung.

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Wenn doch nur… das Spa weniger Reservationen von externen Besuchern annehmen würde, sodass Termine für Körper- und Schönheitsbehandungen nicht weit im Voraus ausgebucht sind. Eine bessere Verfügbarkeit für Hotelgäste wäre schön.

Platz 7 (Vorjahr: 2): La Réserve Paris, Paris

<p>La Réserve Paris</p>
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<p>La Réserve Paris</p>
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Rund 1600 Hotels gibt es in Paris, darunter zwölf mit dem prestigeträchtigen «Palace»-Status – einer französischen Auszeichnung für Häuser, die den klassischen Fünf-Sterne-Standard übertreffen. Das kleinste unter ihnen ist das «La Réserve», eine einstige Stadtresidenz aus dem 19. Jahrhundert, die sich harmonisch in die Umgebung des achten Arrondissements einfügt. Von aussen kaum als Hotel zu erkennen, sticht lediglich das feuerwehrrote Eingangsportal hervor. Die öffentlichen Räume, gestaltet von Innenarchitekt Jacques Garcia (auch verantwortlich für das Design des Schwesterhotels in Genf), präsentieren sich als kunstvoll inszenierte Abfolge historisierender Salons, die eine Atmosphäre elitärer Intimität schaffen. Das «La Réserve Paris» erinnert an einen Privatclub – ideal für Gäste, die das geschäftige Treiben grosser Hotels meiden möchten und stattdessen das Gefühl eines exquisiten zweiten Zuhauses suchen. Das Hotel umfasst 25 Suiten und 15 Zimmer, von denen auch diejenigen der unteren Kategorien mit Charme überzeugen, sowie einen kleinen Wellnessbereich mit 16-Meter-Pool im Untergeschoss. Das Gourmetlokal «Le Gabriel» von Küchenchef Jérôme Banctel ist mit drei Michelin-Sternen ausgezeichnet, während das ganztägig geöffnete Zweitrestaurant «La Pagode de Cos» mit seinem hübschen Innenhof eine entspannte Alternative bietet – der Name bezieht sich auf den Zweitwein des Bordeaux-Weinguts Château Cos d’Estournel, das ebenfalls zum Genuss-Imperium von Hotelbesitzer Michel Reybier gehört.

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Wenn doch nur… die Weine etwas moderater kalkuliert wären. Eine Flasche Rotwein im zweistelligen Euro-Bereich muss man mit der Lupe suchen, und selbst die Preise der offenen Weine lassen einen fast vom Stuhl kippen.

Platz 8 (9): Raffles London at the OWO, London

<p>Raffles London at the OWO</p>
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<p>Raffles London at the OWO</p>
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Kein Hotel, das in diesem Jahrhundert in London eröffnet wurde, hat mehr Aufmerksamkeit auf sich gezogen als dieses. Von 1906 bis 1964 beherbergte das Gebäude das Kriegsministerium – es war Winston Churchills Hauptquartier im Zweiten Weltkrieg, ein Drehkreuz für Spione und diente später als Kulisse zahlreicher James-Bond-Filme. Im Herbst 2023 erlebte das «Old War Office» – ein Wahrzeichen von Whitehall im Regierungsviertel – eine glanzvolle Wiedergeburt als Zuwachs der «Raffles»-Hotelgruppe. Seitdem ist der Ort öffentlich zugänglich und hat sich mit 120 luxuriösen Zimmern, neun Restaurants, drei Bars (darunter die coole «Spy Bar» mit einem an der Wand montierten Aston Martin DB5 sowie einer grossen Auswahl an Martini-Cocktails), dem exquisiten «Guerlain Spa» und einem 20-Meter-Pool schnell als Hotspot an der Themse etabliert. Dank des erfahrenen und mit allen Wassern gewaschenen Managing Directors Philippe Leboeuf hielten sich die branchenüblichen Startschwierigkeiten in Grenzen. Die Abläufe griffen rasch ineinander und funktionieren mittlerweile wie ein gut geöltes Räderwerk, sodass das «OWO» in weniger als zwei Jahren in Londons Spitzenliga aufgestiegen ist. 

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Wenn doch nur… ein Ort in diesem Hotel zu finden wäre, an dem man einfach sitzen, lesen und entspannen könnte, ohne zwangsläufig etwas konsumieren zu müssen. Zwar gibt es einen «Drawing Room», doch entpuppt sich dieser nicht als gemütlicher Salon, sondern als weiteres Restaurant.

Platz 9 (Vorjahr: 10): Cheval Blanc Paris, Paris

<p>Cheval Blanc Paris</p>
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<p>Cheval Blanc Paris</p>
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Die Verwandlung charismatischer historischer Gebäude in spektakuläre Unterkünfte ist längst ein bewährtes Erfolgskonzept der Luxushotellerie. Weil: Gäste kommen dann fast wie von selbst. In Paris bedeutete das, dem Art-déco-Gebäude des Warenhauses La Samaritaine an der Pont Neuf neues Leben einzuhauchen – und so entstand im Herbst 2021 das «Cheval Blanc». Die exklusive Hotelgruppe, die nur aussergewöhnliche Standorte in Betracht zieht und beim einen oder anderen Detail nicht auf den Kontostand des Mutterkonzerns LVMH achten muss, hat mit ihrer ersten urbanen Dependance etwas gänzlich Unverwechselbares geschaffen. Ein Hotel mit Charakter, Verzauberungspotenzial – und einem Hauch von Überheblichkeit im Service. Das Interieur, entworfen von Designer Peter Marino, ist hochwertig und durchdacht. Die 72 grosszügigen, durchwegs in Weiss- und Beigetönen gestalteten Zimmer blicken durch bodentiefe Fensterfronten auf die Seine, die Kathedrale Notre-Dame oder den Louvre. Ein besonderes Highlight ist das unterirdische «Dior Spa» mit 30 Meter langem Pool. Die vier stark frequentierten Restaurants und Bars bringen vibrierenden Pariser Glamour ins Haus. Ob das «Cheval Blanc Paris» tatsächlich das «Ritz des 21. Jahrhunderts» ist, wie manche meinen, sei dahingestellt. Doch steht fest: In einem der härtesten Hotelmärkte der Welt – mit 180 Fünf-Sterne-Häusern und zwölf Hotels mit «Palace»-Status – interpretiert das «Cheval Blanc» Luxus mit frischem Selbstbewusstsein und macht neugierig auf seine Schwestern in Courchevel, Saint-Tropez, Saint-Barth, auf den Malediven und neuerdings auch auf den Seychellen.

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Wenn doch nur… die eigens für das Hotel kreierten Raumdüfte in der Lobby und den öffentlichen Bereichen nicht so aufdringlich wären…  

Platz 10 (Vorjahr: 20): Botanic Sanctuary Antwerp, Antwerpen

<p>Botanic Sanctuary Antwerp</p>
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<p>Botanic Sanctuary Antwerp</p>
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Viele Stadthotels bezeichnen sich als «urbane Oase» – doch kaum irgendwo trifft diese Bezeichnung so stimmig zu wie im Botanic Sanctuary Antwerp. Einst ein mittelalterlicher Klosterkomplex, später ein Krankenhaus, ist das Ensemble seit 2022 ein Wohlfühlhotel mit tiefgestapeltem Luxus im Herzen der belgischen Hafenstadt. Kaum ist man drin, scheinen Lärm und Stress wie weggeblasen. Stattdessen: üppiges Grün, wohin man blickt, loungige Wintergärten, meditative Innenhöfe und sechs Restaurants – darunter eines mit zwei Michelin-Sternen und zwei weitere mit jeweils einem Stern. Auch die Einheimischen selbst kehren gerne hier ein. Das holistische Spa öffnet sich mit bodentiefen Fenstern zum benachbarten Botanischen Garten, der dem Hotel seinen Namen gab. Die «Botanical Wellbeing»-Behandlungen greifen teilweise auf Heiltraditionen der einst hier lebenden Mönche zurück, doch kann man auch einfach in den 18-Meter-Pool eintauchen oder an einer Yoga-Session teilnehmen. Die 108 Zimmer machen geschickt Gebrauch von historischen Balken und originalen Bauelementen, ergänzt durch hochwertige Textilien in warmen Erdtönen und Bettwäsche aus belgischem Leinen. Überall spürbar: die Vision des lokalen Immobilienentwicklers und ehemaligen Architekten Eric De Vocht und seiner Frau Maryse Odeurs, einer talentierten Designerin und einstigen Intensivpflegerin. 

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Wenn doch nur… die Restaurants nicht so beliebt bei den Einheimischen wären, dass auch Hotelgäste frühzeitig reservieren müssen, um überhaupt einen Tisch zum Mittag- oder Abendessen zu bekommen. Und selbst beim Frühstück ist Geduld gefragt, denn auch zum morgendlichen Kaffee strömen die Locals ins Haus.

Platz 11 (Vorjahr: 6): Hôtel de Crillon, a Rosewood Hotel, Paris 

<p>Hôtel de Crillon</p>
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<p>Hôtel de Crillon</p>
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Mitte des 18. Jahrhunderts als prachtvolles Stadtpalais mit korinthischen Säulen am riesigen Place de la Concorde erbaut und seit 1909 ein Luxushotel, ist das «Crillon» ein Paradebeispiel dafür, wie eine Hotellegende im 21. Jahrhundert relevant bleibt. Bei der vierjährigen Totalrenovierung vor der Wiedereröffnung 2017 blieb kein Stein, der nicht unter Denkmalschutz stand, auf dem anderen. Aus der historischen Substanz haben renommierte Designer – darunter Karl Lagerfeld – einen einzigartigen Mix aus Hollywood-Glamour, Pariser Chic und Mid-Century-Flair geschaffen. Ein Sinnbild dieser innenarchitektonischen Detailliebe ist das Hallenbad, dessen Becken aus 17‘600 schuppenförmigen Blattgold-Mosaiken des Keramikkünstlers Peter Lane ausgekleidet ist. Der begrünte Innenhof dient als einladendes Sommerrestaurant, die Wintergarten-Lounge als stimmungsvoller Ort für den Afternoon-Tea, und die Bar «Les Ambassadeurs» verwandelt sich abends in einen hochfrequentierten Treffpunkt mit anspruchsvollem Live-Jazz und französischem Savoir-vivre. Die Rosewood-Gruppe sorgt dafür, dass der Mythos des «Crillon» Tag für Tag der Realität standhält – und den Gästen zugleich die Schwellenangst vor dem monumentalen Gebäude genommen wird. Der einst gar vornehme, mitunter herablassende Service der Achtziger-, Neunziger- und Nullerjahre ist einer zeitgemäss entspannten, unaufdringlich eleganten Gastlichkeit gewichen. 

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Wenn doch nur… manche Zimmer nicht vom ständigen Rattern der Métro beeinträchtigt wären.

Platz 12 (Vorjahr: 81): Bairro Alto Hotel, Lissabon

<p>Bairro Alto Hotel</p>
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<p>Bairro Alto Hotel</p>
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Schon beim Betreten dieses verführerischen Hotels spürt man: Hier checkt man nicht einfach ein, hier kommt man an. Am Praça de Camões, zwischen den Vierteln Bairro Alto und Chiado, gelegen, vereint das Hotel beseelten Luxus mit dem authentischen Bohème-Flair der portugiesischen Metropole. Hinter der sonnengelben Fassade verbergen sich 87 stilvolle Zimmer, ein lebendiges Restaurant mit offener Küche – auch von heimischen Gästen rege besucht – sowie eine fabelhafte Dachterrasse. Von dort schweift der Blick beim Frühstück oder abendlichen Drink über den glitzernden Tejo und die ziegelroten Dächer der Stadt. Im Erdgeschoss lockt eine hauseigene Pastelaria mit süssen Spezialitäten – allen voran die legendären Pastéis de Nata –, die auch zum Nachmittagstee in der eleganten Lounge-Bar auf der Mezzanine-Etage serviert werden. Der stimmungsvolle Raum im Midcentury-Look ist nicht nur als Treffpunkt, sondern auch Bühne für Filmvorführungen und kulturelle Veranstaltungen. Das historische Hauptgebäude wurde kürzlich um drei benachbarte Häuser aus dem 18. Jahrhundert erweitert – eine architektonische Meisterleistung des Pritzker-Preisträgers Souto de Moura. Für das Interieur zeichnete erneut das Atelier Bastir verantwortlich, das bereits 2005 das ursprüngliche Design des Hauses entwickelte. Mit einer eklektischen Komposition aus fein abgestimmten Textilien, Tapeten, Teppichen, Fliesen und Vintage-Stücken entstand eine wunderbar wohnliche Atmosphäre voller liebevoller Details. Im Hintergrund wirkt Marta Tavares da Silva, die Besitzerin – diskret, aber prägend. Ihr Ziel war es nicht, ein weiteres Luxushotel zu eröffnen, sondern vielmehr ein charmantes Stadthaus zu schaffen, das portugiesisches Handwerk und lokale Kunst auf exquisite Weise widerspiegelt. Dieses Vorhaben ist ihr eindrucksvoll gelungen – unterstützt von einem unaufdringlich aufmerksamen Team, das jedem Gast das Gefühl vermittelt, willkommen und erwartet zu sein.

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Wenn doch nur… die Lichtsteuerung in den Zimmern etwas verständlicher wäre – ein kleiner Makel, den das «Bairro Alto» allerdings mit so manch anderem Luxushotel teilt. 

Platz 13 (Vorjahr: 30): The Emory, London

<p>The Emory</p>
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<p>The Emory</p>
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Die Londoner Hotels der Maybourne-Gruppe – darunter «The Connaught» und «Claridge’s» – erfreuen sich einer nahezu kultischen Anhängerschaft. Im Frühjahr 2024 wurde das Portfolio um ein Schwesterhotel erweitert: das «Emory» im Stadtteil Belgravia. Es liegt direkt neben dem «Berkeley» und nur einen Steinwurf vom sechs Monate zuvor eröffneten «The Peninsula» entfernt. Als kleinstes dieser renommierten Häuser positioniert sich das «Emory» als diskreter Rückzugsort im urbanen Trubel und überrascht zugleich als erstes reines All-Suite-Hotel der britischen Hauptstadt. Das neu errichtete Hightech-Gebäude aus Glas und Stahl ist eines der letzten Werke des verstorbenen Architekten Richard Rogers, der auch das Centre Pompidou in Paris entworfen hat. Es blickt auf der einen Seite auf die pittoreske Gasse Old Barrack Yard, während die andere dem Hyde Park und der geschäftigen Hauptverkehrsader von Knightsbrigde zugewandt ist. Die raumhohen Fenster sind jedoch bestens isoliert. Auf neun Etagen verteilen sich 60 smarte Suiten, zwischen 55 und 280 Quadratmeter gross, gestaltet von verschiedenen Designern wie André Fu, Rémi Tessier, Alexandra Champalimaud und Patricia Urquiola. Kulinarisch verwöhnt das Hotel seine Gäste mit dem schicken Londoner Ableger des New Yorker «ABC Kitchens» von Jean-Georges Vongerichten. Dazu kommen eine Rooftop-Bar mit Rundum-Panorama und der exklusive Zugang zum Private Members’ Wellbeing Club «Surrenne», der sich auf vier unterirdische Stockwerke verteilt und über einen 22-Meter-Pool verfügt. Im stattlichen Zimmerpreis (ab ca. 1400 Franken pro Nacht für ein «Courtyard Studio» – und nach oben hin schwindelerregend) sind Frühstück, die Nutzung eines Hotelfahrzeugs (nach Verfügbarkeit) und die üppig bestückte Minibar inbegriffen.

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Wenn doch nur… die Zimmerfenster geöffnet werden könnten und man nicht der Klimaanlage ausgeliefert wäre.

Platz 14 (Vorjahr: 7): Hotel de Russie, Rom

<p>Hotel de Russie</p>
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<p>Hotel de Russie</p>
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Sobald man den Innenhof dieses Hotels betritt, scheinen Hektik und Trubel der Ewigen Stadt wie weggeblasen. Selbst abgeklärten Vielreisenden läuft ein kleiner Schauer der Verzückung über den Rücken, wenn sie in diese Stadtoase eintauchen: Der üppig bepflanzte «Giardino Segreto» schlängelt sich malerisch bis zu den Stützmauern des Villa-Borghese-Parks hinauf. Zwischen Palmen und Eiben duftet es nach Rosen, Jasmin, Zitrusfrüchten, Rosmarin und Lavendel – ein Fest für die Sinne. Die Terrassen des Restaurants Le Jardin und der Stravinskij Lounge-Bar verschmelzen nahtlos mit diesem urbanen Garten Eden und verströmen abends Dolce Vita in Reinkultur. Die römische Niederlassung der Rocco Forte Hotels, einst Hauptsitz des Fernsehsenders RAI, ist zum 25-jährigen Bestehen gut auf Kurs. Viele Mitarbeitende sind dem Haus seit langer Zeit treu – und sie bleiben, weil Rocco Forte das Gefühl eines Familienunternehmens mit starken gelebten Werten vermittelt. Oldschool zwar, aber mit zeitgemässer Sensibilität – auch im Design. Die 120 Zimmer greifen mit viel Grün die Atmosphäre des Garten auf und bieten alles, was der Gast braucht, aber nichts Unsinniges darüber hinaus. Die Lage an der charmanten Via del Babuino, nur wenige Schritte von der Piazza del Popolo entfernt, ist ideal. Wer gut zu Fuss ist, erreicht Roms Sehenswürdigkeiten mühelos. Das Dilemma ist nur: Wer einmal im Hotel de Russie angekommen ist, möchte es am liebsten gar nicht mehr verlassen. 800 Meter entfernt, neben dem Hotel Hassler bei der Spanischen Treppe, liegt der im Jahr 2019 eröffnete Schwesterbetrieb Hotel de la Ville – weniger spektakulär, aber ebenfalls empfehlenswert und mit herrlicher Dachterrasse.

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Wenn doch nur... alle Zimmer renoviert wären. Einige haben anstelle einer richtigen Dusche lediglich eine kleine Badewanne mit Duschmöglichkeit. Und wer lärmempfindlich ist – in Rom werden Müllcontainer gerne nachts geleert – sollte ein Zimmer zum Garten hin reservieren.

Platz 15 (Vorjahr: 11): Ett Hem, Stockholm

<p>Ett Hem</p>
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<p>Ett Hem</p>
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Der Name dieses hinreissend unkonventionellen Hotels, das sich im friedlichen Wohnviertel Lärkstaden versteckt, bedeutet übersetzt «ein Zuhause» – und genau dieses Gefühl vermittelt es auch. Nach aussen hin wirken die drei hundertjährigen Stadthäuser aus rotem Backstein eher wie eine Privatresidenz als ein Hotel. Dieses Konzept setzt sich in den grosszügigen Innenräumen mit verschiedenen Salons und 25 stilvollen Zimmern fort. Wer hier absteigt, fühlt sich nicht wie ein gewöhnlicher Luxushotelgast, sondern eher wie ein Reisender zu Besuch bei einem leicht exzentrischen Freund, der für alles gesorgt hat – sich aber gerade entschuldigen lässt. Die englische Designerin Ilse Crawford hat mit skandinavischem Midcentury-Mobiliar eine wunderbar wohnliche Atmosphäre geschaffen. Gastgeberin und Eigentümerin Jeanette Mix ist darauf bedacht, alle Annehmlichkeiten und Dienstleistungen anzubieten, auf die man in einem guten Boutiquehotel zählen kann, zugleich kultiviert sie das gelassene Flair eines privaten Haushalts – von den «Help yourself»-Keksdosen und hausgemachten Kuchen in der Wohnküche über die gut bestückte Selbstbedienungsbar bis zu den mannigfaltigen Puzzles in der Bibliothek. Ausserdem gibt es einen Garten, einen Yoga-Raum, ein kleines Gym, ein Auto zum Ausleihen – und sogar einen Haushund, den Gäste auf Spaziergänge mitnehmen können. Das Stadtzentrum ist in etwa 20 Gehminuten erreichbar, und dank der persönlichen Tipps des bestens informierten Teams wird man schnell zum Insider in Stockholm. Dieses authentische Ethos der Gastfreundschaft macht es schwer, sich dem Leitspruch der Hausherrin zu entziehen: «Wenn du hier bist, gehörst du zur Familie.»

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Wenn doch nur… das kleine Kitchen-Restaurant nicht so beliebt bei den Einheimischen wäre, so dass auch Hotelgäste frühzeitig reservieren müssen, um einen Platz zum Mittag- oder Abendessen zu ergattern.

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Die 300 besten Hotels in Europa und der Schweiz

Das 29. BILANZ-Hotel-Ranking zeigt die aktuellen Spitzenreiter, die Aufsteiger und die Newcomer quer durch Europa und in der Schweiz. Lesen Sie hier.

Dieser Artikel erschien in der BILANZ 08/2025.

 

BILANZ Cover 8/25
Bilanz
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