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In Europa werden Ferienhotels zunehmend selbst zur Destination. Das Hôtel du Cap-Eden-Roc und Schloss Elmau führen die Liste an.
Claus Schweitzer
Schloss Elmau, wie im Vorjahr auf dem zweiten Platz, revolutionierte die Ferienhotellerie im Alpenraum.
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Das 29. BILANZ-Hotel-Ranking zeigt die aktuellen Spitzenreiter, die Aufsteiger und die Newcomer quer durch Europa und in der Schweiz. Lesen Sie hier.
Immer öfter werden Ferienhotels selbst zur Destination – besonders eindrucksvoll in Südfrankreich, Italien und England. Hôtel du Cap-Eden-Roc und Schloss Elmau führen weiterhin das Feld an, während das Grand-Hôtel du Cap-Ferrat, das Splendido Portofino und The Newt in Somerset deutlich an Terrain gewinnen.
In manchen Hotels – es sind nicht mehr viele – hat man das Gefühl, Teil einer grösseren Geschichte zu werden. Das «Hôtel du Cap» an der südlichen Spitze der Halbinsel Cap d’Antibes nimmt unter ihnen einen besonderen Platz ein. Seit 155 Jahren ist es ein unverrückbarer Sehnsuchtsort der Schönen und (Erfolg)Reichen aus aller Welt – und verströmt einen Zauber, dem man sich kaum entziehen kann. Noch immer liegt über dem Anwesen jene Aura erhabener Ewigkeit, die F. Scott Fitzgerald in seinem Roman «Tender is the Night» eingefangen hat. Der Moment, in dem man aus der Lobby ins Freie tritt und der Blick über den Park zur Küste hinabschweift, zählt zu den eindrucksvollsten Wow-Erlebnissen der internationalen Luxushotellerie. Instagram-tauglich, lange bevor es Instagram gab. Und bei Sonnenuntergang mit einem Bellini in der Rooftop-Lounge zu sitzen, ist kaum zu übertreffen. Herzstück der Hotelanlage ist die mythische Pinienallee, die in vierhundert Flanierschritten vom schlossartigen Hauptgebäude zum Meer hinunterführt, wo sich auf den schroffen Klippen der in den Fels gehauene Salzwasserpool, 33 private Bade-Cabanas und der sogenannte Pavillon mit zwei Restaurants aneinanderreihen. Dem «Hôtel du Cap» fehlt es weder an Eye-Catchern noch an einer eloquenten Belegschaft. Viele im Team arbeiten seit Jahrzehnten hier und umsorgen Stammgäste vertraut wie Familienmitglieder – umgekehrt werden die Mitarbeitenden von den Gästen als erweiterte Familie behandelt. Die Clientèle lässt sich grob in zwei gänzlich unterschiedliche Typen einteilen: Jene, die das Hotel als Bühne für ihren Auftritt, als Kulisse ihrer Inszenierung begreifen – und jene, die sich in der weitläufigen Hotelanlage vor aller Augen verstecken. Selbst Halbgötter der Film-, Mode- und Musikwelt fühlen sich hier geschützt und geborgen, denn es gibt etliche diskrete Nischen, wo man sie kaum bemerkt. Celebrities lieben das Hotel auch deshalb so sehr, weil sie hier wie ganz normale Menschen behandelt und nicht wie anderswo pathetisch hofiert werden. Zum Reiz des Hauses gehört seine paradoxe Ausstrahlung: Es ist stilvoll mondän und mediterran entspannt zugleich, ganz von heute und doch wie ein Tagtraum aus einer hoffnungsvolleren, unschuldigeren Ära. Generaldirektor Philippe Perd sorgt für behutsame Erneuerungen – und dafür, dass das «Hôtel du Cap» ein betörender Gegenpol zur schleichenden Gleichschaltung der Luxushotellerie bleibt.
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Wenn doch nur… der Zugang zum Meer abends nicht unterbunden wäre. Selbst ein Schwumm im Aussenpool ist abends nach 19 Uhr unerwünscht.
Luxus verlagert sich – weg vom Materiellen, hin zu echten Erlebnissen. So heisst es oft in der Hotelwelt. Doch umgesetzt wird dieser Wandel selten. Dietmar Müller-Elmau hingegen geht es um etwas Tieferes: Für ihn stehen Werte und Integrität im Zentrum – nicht ein inszenierter Luxus für Social Media, sondern gelebte Haltung jenseits massenkompatibler Oberflächlichkeit. Als Müller-Elmau vor 18 Jahren das zauberhaft abgelegene, durch einen Grossbrand schwer beschädigte Hotel neu konzipierte, hatte er wohl kaum geahnt, dass er damit die Ferienhotellerie im Alpenraum – und darüber hinaus – revolutionieren würde. Damals fehlte deutschen Luxushäusern die Leichtigkeit, in Österreich und Südtirol überbot man sich mit Hüttenromantik und quantitativen Superlativen, während Schweizer Hotels zumeist auf traditionell Bewährtes setzten. Im Gegensatz dazu entwarf Müller-Elmau einen lässigen Gegenpol zur gängigen Hotelästhetik – und dachte Wellness neu: mit unterschiedlichen Bereichen, teils exklusiv für Erwachsene, sowie fünf grosszügigen, nachhaltig mit Holzhackschnitzeln beheizten Outdoor-Infinity-Pools, die selbst an Regentagen mehr als genug Platz für Erholungssuchende bieten. Gleichzeitig entwickelte Schloss Elmau ein zukunftsorientiertes Verständnis von Luxus: nicht nur das zu bieten, was Gäste ohnehin erwarten, sondern auch geistig und körperlich belebende Inhalte. Zum kulturellen Programm zählen heute jährlich 220 Klassik- und Jazzkonzerte renommierter bis weltberühmter Musiker – frei zugänglich für Hotelgäste. Kinder und Jugendliche erwartet ein breites Spektrum an kreativen und wissenschaftlichen Workshops. Yoga hat einen besonderen Stellenwert – mit herausragenden Lehrern, täglichen Kursen und regelmässigen Retreats im architektonisch sublimen Pavillon. Die sportlichen Möglichkeiten in der spektakulären Naturkulisse am Fusse des Wettersteinmassivs sind nahezu unbegrenzt. Für das Training der linken Gehirnhälfte sorgt die vielleicht beste Hotelbuchhandlung der Welt. Und da Tanzen bekanntlich wie Medizin wirkt und die Verbindung zu sich selbst und anderen stärkt, entstanden jüngst die Formate der fünftägigen «Dance Retreats» und «Gaga Retreats». Konstante Erneuerung ist Anspruch und Antrieb im Schloss der Tausend Ideen.
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Wenn doch nur… die gelegentlichen Service-Laxheiten nicht wären – wohl bedingt durch die verhältnismässig hohe Zahl an Auszubildenden. Doch die natürliche Freundlichkeit des jungen Teams und das aussergewöhnliche Gesamterlebnis machen kleine Unschärfen schnell vergessen.
Passiert man das unauffällige Eingangstor, an dem nur ein kleines Namensschild auf das Hotel hinweist, und kurvt durch den Privatpark ans Seeufer hinunter, hebt man wie auf einem fliegenden Teppich ab. In dramatischer Landschaftskulisse steht da dieses Luftschloss wie aus Tausendundeiner Nacht. 1892 als Sommersitz der Papiermagnaten-Familie Feltrinelli erbaut und in der Endphase des Zweiten Weltkriegs von Benito Mussolini unter Hausarrest bewohnt, fiel die neogotische Villa samt historischer Parkanlage in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts in einen langen Dornröschenschlaf, bis sie zur Jahrtausendwende mit viel Geschmack und enormen finanziellen Mitteln in das heutige Hotel umgewandelt wurde. Glanzvoll wie an einem meisterhaft choreografierten Filmset, setzt die Villa Feltrinelli seitdem alles daran, die Romantik dieses magischen Rückzugsorts jeden Tag aufs Neue aufleben zu lassen. Hüter des Juwels ist Markus Odermatt. Zusammen mit 95 guten Geistern führt der Schweizer Hotelier die Villa wie ein grosses Privathaus. Die maximal vierzig Gäste sollen sich nicht wie gewöhnliche Luxustouristen fühlen, sondern wie Reisende zu Besuch bei einem exzentrischen Freund, der für alles gesorgt hat, sich aber gerade entschuldigen lässt. Zu den Besonderheiten zählt die Möglichkeit, zu jeder gewünschten Zeit an jedem beliebigen Ort im Park oder in den Salons frühstücken oder dinieren zu können. Wer mitternachts im Freibad schwimmen will, findet einen Stapel Handtücher am Pool-Rand vor. «In der Villa Feltrinelli gibt es keine Uhren», so Odermatt. Die 20 wunderbar wohnlichen Zimmer und Suiten verteilen sich auf die Villa und vier Nebengebäude. Doch für den Hausherrn ist klar: «Unser schönstes Zimmer ist der Garten.» Dieser dehnt sich auf gut drei Hektaren aus und wird von zehn Vollzeitgärtnern gehegt und gepflegt. «Allein der botanische Unterhalt kostet uns fast eine Million Euro jährlich», sagt Odermatt. Hinter vorgehaltener Hand spricht er zugleich die Achillesferse vieler Wettstreiter an: «Bei so manchen neuen Hotels sehen die Gärten anfangs super aus, aber mit den Jahren fehlt dann oftmals das Budget und die Sorgfalt, und jede Nachlässigkeit rächt sich, vielleicht nicht gleich, aber dafür sicher.»
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Wenn doch nur… mehr Schlechtwetter-Alternativen im Hotel bereitstünden – etwa eine besser bestückte Bibliothek. Immerhin kamen kürzlich fünf überdachte Fitnessgeräte-Stationen im Garten hinzu. Und Raoul, der Hausmasseur, ist eine Wucht.
Wer in der Provence geboren wurde, soll Cézanne einmal gesagt haben, sei verloren – weil einem nichts anderes mehr gefiele. Ganz besonders gilt dieser Satz für die Halbinsel von Saint-Tropez, wo die betörende Hügellandschaft der Provence auf die zum Horizont offene Küste der Côte d’Azur trifft. Hat man einmal das Gemeindegebiet von Ramatuelle, westlich von Saint-Tropez, für sich entdeckt, möchte man nie mehr fort – vor allem dann nicht, wenn man sich im «La Réserve» niedergelassen hat. Entstanden ist dieses elegant zurückhaltende Anwesen aus einem modernistischen Privathaus der 1970er-Jahre. Bei der Umwandlung in ein Hotel 2009 blieben die markanten, kurvenförmigen Dächer und das geradlinige Design erhalten, doch Architekt Jean-Michel Wilmotte richtete das sandrosa-farbene Gebäude noch stärker zur Küste aus, die mit ihrer üppigen mediterranen Vegetation kaum an Schönheit zu übertreffen ist. Nicolas Vincent, seit Anbeginn für das Wohl der Gäste und die hohen Massstäbe in punkto Kulinarik, Service und Spa verantwortlich, schenkt den Details grosse Aufmerksamkeit und feilt ständig an der Verbesserung der Infrastruktur. Keines der 27 Zimmer ist kleiner als 40 Quadratmeter, alle haben eine private Terrasse und blicken aufs Meer – einige wurde jüngst vom Innenarchitekt Jacques Garcia mit Bravour aufgefrischt. Das Gourmetlokal «La Voile» strahlt mit zwei Michelin-Sternen, das japanisch-peruanische Rooftop-Restaurant «La Muña» unter freiem Himmel ist ein Dauerbrenner unter heimischen Bonvivants, und auf der kleinen Brasserie-Terrasse werden leichte sommerliche Köstlichkeiten serviert. Erholungssuchende, die mit Familie oder Freunden anreisen und noch mehr Privatsphäre suchen als das Hotel ohnehin schon bietet, buchen auf demselben eingezäunten Gelände eine der vierzehn Villen mit jeweils drei bis sechs Schlafzimmern und eigenem Pool.
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Wenn doch nur… ein direkter Zugang zum Meer vorhanden wäre. Doch steht jederzeit ein Shuttle zum hoteleigenen Strandclub an der Plage de Pampelonne bereit.
«Ganz unten an der Küste Südfrankreichs, zwischen Saint-Tropez und Monte-Carlo, stösst die wirkliche Welt an ihre Grenzen», schrieb die Autorin Gabriele Riedle. «Dort ist das Blau des Himmels herabgestürzt auf das Meer, das seinen sahnigen Schaum über das zarte Zwischenreich ergiesst, in dem Wünsche zu haben Pflicht ist und der Mensch dazu eingeladen wird, die Ewigkeit im Augenblick zu leben.» Man ahnt, was sie meint. Die Côte d’Azur, ungezählte Male totgesagt, hat ihre Strahlkraft stets zurückgewonnen. Und sie wird wohl immer eine sehr privilegierte Küste bleiben – vor allem an den beiden Caps und besonders spektakulär an der Südspitze der Halbinsel von Cap-Ferrat, wo das Grand Hôtel du Cap-Ferrat thront. 1908 erbaut, hat dieses legendäre Haus den Mythos der französischen Riviera entscheidend geprägt – zunächst als winterlicher Rückzugsort, denn bis in die späten Dreissigerjahre galt die Sommersonne unter der feinen Gesellschaft des Nordens als verpönt. Seit 2015 wird das Grand Hôtel von der Four-Seasons-Gruppe geführt, die hier einen Service kultiviert, der ebenso aufmerksam wie dezent ist. Von den Restaurantterrassen unter riesigen Pinien und den meisten Zimmern hat man 180-Grad-Meerblick, sieht betörende Sonnenuntergänge, unvergessliche Sternenhimmel. Den Tag verbringt man im hoteleigenen Beach-Club, eingebettet in duftende Mittelmeervegetation hoch über den Klippen. Rund um den 33 Meter langen Salzwasserpool verteilen sich grosszügig private Cabanas. Es ist eine Hotelanlage, deren Schönheit man nie vergisst. Und nach der man immer ein Stück Sehnsucht haben wird.
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Wenn doch nur… das Schwimmen im Meer problemlos möglich wäre. Doch die Strömungen an der Spitze des Caps sind so stark, dass es wirklich nur erfahrenen Schwimmern geraten wird, sich dort ins Wasser zu wagen.
In England mangelt es nicht an reizvollen Country House Hotels, idyllisch gelegen und von weitläufigen Parks umgeben. Welches das Beste im Königreich ist, bleibt letztlich Geschmackssache. Für die Jury der BILANZ allerdings ragt «Heckfield Place» heraus – selbst im Vergleich zu so renommierten Häusern wie «The Newt in Somerset», «Gidleigh Park» in Devon oder «Chewton Glen» in Hampshire. Das georgianische Landgut, das 2018 in ein Hotel verwandelt wurde und rund anderthalb Autostunden westlich von London liegt, trifft genau den richtigen Ton, mischt Altes und Neues mit augenzwinkerndem Esprit und überrascht mit einer erlesen unkonventionellen Kunstsammlung. Das ganze Haus ist sowohl mit Werken berühmter zeitgenössischer Meister als auch von persönlichen Kunstentdeckungen des Besitzers – auf eBay und anderen alternativen Quellen – geschmückt. Der Immobilien-Tycoon Gerald Chan, der praktisch unbegrenzte Mittel mit gutem Geschmack zu paaren versteht, macht sich einen Spass daraus, den Hotelgast im Unklaren zu lassen, welches Gemälde nun eine halbe Million und welches nur ein paar hundert Pfund wert ist. Auch das private Kino, das vor zwei Jahren hinzugekommene Spa und die 45 Zimmer sind state-of-the-art. Ausserdem gibt es nicht nur Räume zum Schlafen, sondern auch solche für den Morgen, den Nachmittag, für geplante oder ungeplante Begegnungen. Die weitläufigen biodynamischen Gemüse- und Obstgärten in der insgesamt 174 Hektar grossen Domäne liefern die Zutaten für die beiden Restaurants und die hauseigenen Pflegeprodukte im Spa. Die starke Ausrichtung des Hotels auf das Natürliche und Organische sei bemerkenswert, schreibt die englische Tageszeitung The Times: «Alles steht im Einklang mit der ‚Keine Eile‘-Philosophie des Hauses.»
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Wenn doch nur… beim Betreten des Wellnessbereichs nicht sämtliche elektronischen Geräte zwangsweise am Spa-Empfang abgegeben werden müssten – diese dürfen auch nicht mit EarPods oder im Lautlos-Modus genutzt werden.
Das «Splendido» ist einer jener seltenen Orte, die ihre Gäste lebendiger, eleganter und zugleich ausgeglichener fühlen lassen – ein Tor zu einer Welt, in der nur das Hier und Jetzt zählt und alles möglich scheint. 1902 als Hotel eröffnet, entfaltet das Gebäude klösterlichen Ursprungs einen Charme und Zauber, den kein modernes Hotel je am Reissbrett entwerfen könnte. Nach einer behutsamen Renovierung unter der Leitung des Innenarchitekten Martin Brudnizki erstrahlt das zur Belmond-Gruppe – und damit zu LVMH – gehörende Haus heute schöner denn je. Brudnizkis charakteristischer Maximalismus zeigt sich hier in einer dezenten Form: Die 64 Zimmer bestechen durch eine sanfte Eleganz in pastelligen Lavendel-, Celadon- und Apricot-Tönen. Der grosse, ikonische Salzwasserpool wurde mit neuen Fliesen versehen, deren Farbnuancen das ligurische Meer widerspiegeln. Auf der Restaurantterrasse, die einen atemberaubenden Blick über den walfischförmigen Villenhügel von Portofino hinaus aufs offene Meer bietet, sorgt ein aufmerksames Serviceteam dafür, dass sich selbst Erstbesucher wie langjährige Stammgäste fühlen. Beim Flanieren durch die terrassierten mediterranen Gärten verbinden sich betörende Düfte zu einer balsamischen Komposition, die man in keiner Parfümflasche nach Hause tragen kann. Kaum angekommen, taucht man in diese Traumwelt ein – wie in die Seiten eines guten Romans. Erst mit der Abreise kehrt man zurück in die Realität. Genau das ist es, wonach viele Menschen in diesen unruhigen, digital überreizten Zeiten suchen – und weshalb das «Splendido» im BILANZ-Hotel-Ranking markant aufsteigen konnte.
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Wenn doch nur... die schmale Zufahrtsstrasse von Santa Margherita Ligure nach Portofino nicht so häufig vom touristischen Verkehr verstopft wäre – für die letzten Kilometer braucht man mitunter mehr als eine Stunde.
Wer in den Ferien einen Landsitz mit dem gewissen Alles sucht und dabei ein Gefühl britischer Geborgenheit schätzt, ist im «Gleneagles» bestens aufgehoben. Das sportliche, kulinarische, regenerierende und kulturelle Angebot ist so mannigfaltig und so stimmig mit der Hügellandschaft von Perthshire im Herzen Schottlands verwoben, dass man das 344 Hektar grosse Anwesen während seines Aufenthalts eigentlich gar nicht mehr verlassen möchte. Drei Turnier-Golfplätze, zahlreiche Outdoor-Aktivitäten von Angeln über Bogenschiessen und Tontaubenschiessen bis hin zu Reiten, eine Falknerei, eine Offroad-Fahrschule, ein weitläufiges Spa, zehn Restaurant und Bars sowie 232 Zimmer im traditionellen Country-House-Stil – alles ist gut in Schuss, sodass das 1924 eröffnete «Gleneagles» hervorragende Voraussetzungen bietet, auch in den kommenden hundert Jahren ein Leuchtturm britischer Gastlichkeit zu bleiben. In manchen Hotelbereichen, wie der American Bar oder dem Fine-Dining-Restaurant, ist ein elegantes Auftreten erwünscht – oder wie es in der Hausbroschüre formuliert wird: «Unsere glamourösen Räumlichkeiten sind besonders geeignet, um sich in seinen feinsten Kleidern zu zeigen. Wenn Sie sich gerade aus dem Dreck herausgespielt haben, durch den Matsch gewandert sind oder den Ball für Ihren Hund geworfen haben, werden Sie sich wohl ein kleines bisschen fehl am Platz fühlen.» Übrigens: Seit 2022 gibt es mit dem «Gleneagles Townhouse» eine Schwesteradresse – ein kleines, feines Hotel in einem ehemaligen Bankgebäude im historischen Stadtviertel New Town von Edinburgh.
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Wenn doch nur… professioneller mit Reklamationen umgegangen würde.
Während Gesundheitsresorts im Norden oft auf Verzicht und Askese setzen, zeigt das «Lily of the Valley» auf entspannte Weise, wie man sein Leben in gesündere Bahnen lenken kann – mit Genuss und mediterraner Leichtigkeit. «Viele Gäste kommen mit leeren Batterien und wollen aktiv etwas für sich tun, ohne sich wie in einer Klinik zu fühlen», sagt Gastgeber Stéphane Personeni. «Wir versuchen, einen guten Swing im Team und bei den Gästen zu erzeugen und dann in einer zwanglosen Ferienatmosphäre die gewünschten Ergebnisse zu liefern.» Die Botschaft: Mit einem positiven Mindset fällt es leichter, neue körperliche und geistige Energie zu tanken, sich selbst wieder näherzukommen und Wellness als Lebensstil zu begreifen. Das «Lily» entstand aus dem Traum von Medienunternehmer Alain Weill, der sich zu seinem 50. Geburtstag vornahm, besser auf seinen Körper zu achten. Er kaufte ein baufälliges Hotel im Naturschutzgebiet Cap Lardier – nur 20 Minuten von Saint-Tropez, aber in einer anderen Welt. 2019 realisierte er dort mit Tochter Lucie und Designer Philippe Starck diesen heiter stimmenden Rückzugsort für Erholungssuchende, die in den 52 Zimmern mehr als nur exquisites Cocooning erleben möchten. «Wenn ein Gast nach dem Aufenthalt nur eine Kleinigkeit verändert – eine etwas gesündere Ernährung, mehr Bewegung oder mentale Auszeiten –, ist unser Ziel erreicht», sagt Lucie und strahlt dabei so tiefenentspannt, dass man sofort an die Wirkung ihrer 4- bis 14-tägigen «Shape»-Programme glaubt. Die meisten Gäste reisen an diesen bezaubernden Ort, um körperlich in Form zu kommen. Doch auch wer einfach die Seele baumeln lassen will, ist willkommen – die südfranzösische Küche (in der Laissez-faire-Variante), der Beach-Club und die mediterrane Küstenlandschaft bieten Wellness ganz ohne Programm.
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Wenn doch nur… alle Zimmer aufs Meer blicken würden. Auch sind die Standardzimmer angesichts der stolzen Preise recht klein.
Wenn Menschen von einer besseren Welt träumen, sehen sie oft einen Garten vor sich. Seit jeher üben Gärten eine besondere Faszination aus – so auch auf Koos Bekker und Karen Roos. Das südafrikanische Unternehmerpaar sorgte bereits 2010 mit seinem bezaubernden Farm- und Gartenhotel «Babylonstoren» in den Cape Winelands bei Kapstadt für Aufsehen. 2019 setzten sie erneut ein markantes Zeichen – diesmal in der englischen Grafschaft Somerset, mit noch stärkerem Fokus auf die Pflanzenwelt. Am besten stellt man sich das «Newt» als einen Garten mit angeschlossenem Hotel vor, statt als ein Hotel mit Garten. Doch es ist weit mehr als eine blosse Grünanlage – rund um das georgianische Herrenhaus entstand ein botanisches Gesamtkunstwerk, das mit traditionellen Gestaltungsprinzipien bricht. Manche Bereiche benötigen noch Zeit, um ihr volles Potenzial zu entfalten, doch Chefgärtner Ed Edge weiss: «Ein solches Projekt ist ein Marathon, kein Sprint. Ein Garten ist ohnehin ein nie endender Prozess.» Mit den Eigentümern teilt er die Vision, dass ein moderner Garten nicht nur ästhetisch schön, sondern vor allem auch nützlich sein sollte. So kann sich das Hotel kulinarisch fast selbst versorgen: Gemüse, Kräuter und Obst – darunter allein 267 Apfelsorten – stammen aus den eigenen Gärten und Plantagen und bilden die Grundlage für kreative «Farm-to-table»-Menüs. Selbst das Spa, untergebracht in einem umgebauten Kuhstall, folgt diesem Leitmotiv und setzt auf die heilende Kraft der Pflanzen. Ganz in der Nähe wartet ein weiteres Highlight: «Hauser & Wirth Somerset», einer der weltweit 21 Kunsträume der Galerie, umgeben von einem Garten des Landschaftsarchitekten Piet Oudolf.
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Wenn doch nur… das Design der Zimmer etwas praktikabler wäre. In manchen Räumen ist die Beleuchtung zu dunkel, in anderen fehlt es an Privatsphäre auf der Toilette oder an Ablageflächen im Bad.
Diese verborgene Provence-Domäne vereint Kultur und Natur auf eine Weise, die weit über das hinausgeht, was andere kulturaffine Hotels in schönen Landschaften zu bieten haben. Inmitten des hauseigenen Bio-Weinguts, umgeben von Pinien und Olivenhainen, hat der kunstsinnige irische Immobilienunternehmer Patrick McKillen seine visionäre Vorstellung eines modernen Landsitzes verwirklicht. Dieser ist als «work in progress» konzipiert, der sich organisch weiterentwickeln und mit der Zeit immer facettenreicher werden soll. Zwei Dutzend weltbekannte Architekten, darunter Jean Nouvel, Tadao Ando und Frank Gehry, haben hier ihre Spuren hinterlassen. Der Skulpturenpark, eingebettet zwischen Rebhängen und Wäldern, würde jedem Museum of Modern Art gut anstehen. Dennoch spricht McKillen nicht von einer «Sammlung» – vielmehr habe er «seine Freunde aus der Kunstwelt gebeten, Objekte oder Plätze zu schaffen, die zum Staunen anregen». Überhaupt sei das ganze Projekt La Coste kein wirtschaftlich motiviertes Unterfangen, sondern eine einzige grosse Verrücktheit. Das Luxushotel Villa La Coste, das förmlich aus der Natur zu wachsen scheint und die weitläufigen Ländereien überblickt, beherbergt 28 lichtdurchflutete Suiten in einer eleganten Zen-Ästhetik – mit traumhaften Bädern, einer Vielzahl an wohnlichen Accessoires sowie Exponaten zeitgenössischer Kunst. Im Herbst 2024 kamen drei neue, zweigeschossige «Résidence Suites» hinzu, gestaltet vom Designer André Fu. Im Zentrum jeder dieser Suiten befindet sich eine fünf Meter hohe Wohn-Lounge, die durch eine ebenso hohe Glasfront beeindruckt. Fünf Restaurants auf der Domäne – darunter Ableger der Starköche Hélène Darroze und Francis Mallmann – sowie erstklassige Spa-Behandlungen sorgen für Abwechslung. Für Reisende, die eine einfachere und deutlich preiswertere Unterkunft suchen, bietet die Hotel-Dépendance «Auberge La Coste» im unteren Teil des 240 Hektar grossen Anwesens eine gute Alternative.
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Wenn doch nur… der Hotelpool nicht so klein und untief wäre, dass man kaum drin schwimmen kann.
Die ersten Momente im «Castello di Reschio» – dem Hotelbereich des 1500 Hektar grossen Landguts, das auch sieben Ferienvillen in ehemaligen Bauernhäusern umfasst – erwecken den Eindruck, diese mittelalterliche Burg wisse nicht, dass sie längst im 21. Jahrhundert angekommen ist. Wer den Torbogen durchschreitet, betritt einen märhenhaften, begrünten Innenhof. Auch im Inneren steckt dieses historische Kleinod voller Geheimnisse und Geschichten, die bis ins Jahr 1050 zurückreichen: meterdicke Mauern, Ahnenporträts – eine Atmosphäre wie aus der Zeit gefallen. Erst auf den zweiten Blick zeigt das «Castello di Reschio» seine moderne Seite. Subtile Eingriffe und stilsichere Design-Akzente verleihen dem aufwendig restaurierten und 2021 als Hotel eröffneten Anwesen ein zeitgemässes Wohl- und Wohngefühl in den 36 Zimmern und öffentlichen Bereichen. Ein Highlight: der Palm Court – ein spektakulärer Wintergarten mit exotischen Pflanzen, Bar, Kamin und abendlichen Pianoklängen. Überall laden versteckte Rückzugsecken zu Verweilen ein – hoch oben im Turm oder in der früheren Schlossküche – durchdrungen von einer Liebe zum Detail, die ihresgleichen sucht. Beim Eingang wartet der «Boot Room»: Schmutzige Wanderschuhe oder nasse Regenmäntel lässt man einfach dort – und findet sie am nächsten Morgen perfekt gepflegt wieder. Zwei Restaurants, ein kleines Spa im ehemaligen Weinkeller und ein hauseigenes Pferdegestüt runden das Angebot ab. Und dann ist da noch der ovale Aussenpool, von Pinien gesäumt – vielleicht der schönste in ganz Italien. Graf Benedikt Bolza, Architekt, und seine Frau Donna Nencia, Künstlerin und Umweltschützerin, haben das scheinbar Unmögliche geschafft: Eine Festung, die einst Menschen fernhalten sollte, wurde zu einem Ort, der sie heute mit offenen Armen empfängt.
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Wenn doch nur… die Fenster in manchen Zimmern nicht nur gekippt, sondern ganz geöffnet werden könnten! Doch die Sicherheitsbestimmungen des tausendjährigen Gemäuers lassen dies nicht in allen Räumen zu. Für Sommergäste, die lieber auf die Klimaanlage verzichten, keine ideale Lösung.
Angetrieben vom Trendbegriff Longevity und der Erkenntnis, dass ein gesunder Lebenswandel uns locker zehn Jahre jünger hält, investieren viele Erholungssuchende der Generation Mitte heute einen Teil ihrer Ferien in ihre Gesundheit. Wer seine innere Balance wiederfinden und seine Jugendlichkeit bewahren möchte, ist im Lanserhof Tegernsee in besten Händen. Dass man bei einem einwöchigen Aufenthalt in dieser süddeutschen Gesundheitsbastion den Körper in Schwung bringt und den Kopf frei kriegt, versteht sich von selbst. Ebenso selbstverständlich ist, dass die Programme zum Entgiften, Entschlacken und Entsäuern so zeitgemäss ausgeklügelt sind wie die Symbiose aus traditionellen Naturheilverfahren und innovativer Spitzenmedizin. Das Besondere am Lanserhof Tegernsee ist jedoch die individuelle Betreuung durch das Ärzte- und Therapeutenteam unter der Leitung von Dr. Elke Benedetto-Reisch. Sie bieten eine massgeschneiderte Anleitung, die jedem Gast gezielt hilft, einen gesünderen Lebensstil in den Alltag zu integrieren, sodass die Reise zu einer lebendigeren Version seiner selbst nicht zu Hause gleich wieder ins Stocken gerät. Wer möchte, kann sich während der Kur einem umfassenden ärztlichen Check-up unterziehen und sich je nach Bedarf von Kardiologen, Dermatologen, Urologen oder Gastroenterologen untersuchen und behandeln lassen – was zu Hause oft Wochen in Anspruch nehmen würde. Dank der engen Zusammenarbeit mit umliegenden Kliniken können viele gesundheitliche Beschwerden sofort abgeklärt oder sogar direkt vor Ort behoben oder zumindest gelindert werden. Auch die Atmosphäre im Lanserhof Tegernsee trägt zur Erholung bei: Die Architektur im Stil eines modernen Klosters, mit üppig begrüntem Innenhof und puristisch-eleganten Zimmern, spricht vor allem berufstätige Menschen an, die hier ihren inneren Kompass neu ausrichten. Dabei wird man nicht nur aufmerksam umsorgt, sondern auch daran erinnert, wie es sich anfühlt, mit seinem Körper wieder per du zu sein. Wer als Kulisse die Nordsee den Bergen vorzieht, kann sich im Lanserhof Sylt auf ebenso wohltuende Weise selbst erneuern.
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Wenn doch nur… manche einfachen Dinge, wie das Ausleihen einer Yogamatte fürs Zimmer, nicht unnötig kompliziert gehandhabt würden.
Das «Castiglion del Bosco» liegt so klassisch, wie man es sich für einen Landsitz in der Toskana nur wünschen kann – 40 Kilometer südlich von Siena und zwölf Kilometer nordwestlich von Montalcino, fernab vom Getöse der Welt und umgeben von fast 2000 Hektar hauseigenen Ländereien, die zum Teil für den Anbau von Reben und Olivenbäumen genutzt werden. Die Hotelanlage selbst entstand aus einem mittelalterlichen Weiler, der auch die Ruinen einer Burg aus dem 12. Jahrhundert und eine frühe romanische Kirche umfasst. Neben den 30 Zimmern in historischen Gebäudeteilen kamen unlängst ein Dutzend luxuriösere Zimmer in einer neuen, aber harmonisch ins Bild passenden Dépendance hinzu. Zudem wurden elf alte Bauernhäuser in exklusive Ferienvillen verwandelt. Die Gäste können einander wunderbar aus dem Weg gehen und innere Ruhe finden, sich dabei aber stets umsorgt fühlen. Zwei Restaurants, ein kleines Spa und ein 18-Loch-Golfplatz stehen bereit, ausserdem lohnt sich eine Besichtigung des Weinkellers mit einer Degustation des vor Ort produzierten Brunello di Montalcino. Das Hotelteam ist freundlich, das Essen authentisch italienisch, und mit jedem Ferientag verwirft man das sorgfältig geplante Ausflugsprogramm. Eine bessere Art, die Toskana zu erleben, gibt es kaum.
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Wenn doch nur… die zehn Kilometer lange Schotterweg nicht wäre, der zum Hotel führt. Doch gerade diese Abgeschiedenheit verleiht dem Ort seinen besonderen Charme – hier ist man wirklich weit weg von allem, und zufällig kommt hier kaum jemand vorbei.
Mit einem Plus von zehn Rängen landet das «San Luis» auf Rang 15. Das unvergleichliche Hideaway ist raffiniert vor der Aussenwelt verborgen und ausschliesslich Übernachtungsgästen vorbehalten. Erreichbar über ein geschottertes Privatsträsschen, das sich durch den Wald schlängelt und von zwei gesicherten Toren flankiert wird, fühlt sich schon die Anreise beinahe wie eine geheime Mission an. Angekommen, öffnet sich inmitten einer Waldlichtung eine kleine Wunderwelt: 42 grosszügig konzipierte, überaus wohnliche Chalets und Luxus-Baumhäuser, die sich wie ein Dörfchen um einen Badesee und das Haupthaus gruppieren. Dieses beeindruckt durch feine Holzarchitektur und beherbergt neben Rezeption und Wohnhalle auch das Restaurant sowie das Spa mit angenehm temperiertem Indoor- und Aussenpool. Die öffentlichen Bereiche bieten selbst bei voller Auslastung viel Platz für jeden einzelnen Gast, und jede Wohneinheit verfügt über eine eigene Sauna. Das Frühstück wird zur gewünschten Uhrzeit wie ein «Tischlein-deck-dich» direkt ins Chalet oder Baumhaus geliefert – dafür steht jeweils ein separater Raum mit Kitchenette zur Verfügung. Alles hier strahlt Geborgenheit, Ruhe und Südtiroler Gastfreundschaft aus. Und sollte doch einmal etwas nicht stimmen, ist die Gastgeberfamilie Meister stets zur Stelle, um rasch eine Lösung zu finden.
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Wenn doch nur… die Möglichkeit bestünde, das Frühstück auch im Restaurant zu geniessen – mit einem erweiterten Angebot, etwa einem frisch gebrühten Cappuccino, und dem Komfort, sich nicht selbst um die Zubereitung von Eierspeisen kümmern zu müssen.
Hier kommen Sie zu den Ranglisten der besten Hotels in Europa und der Schweiz:
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