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Start-up

Die Aufsteiger: Ascento bringt intelligente Roboter in Firmenareale

Das Zürcher Start-up entwickelt Wachroboter, die selbstständig auf grossem Gelände patrouillieren und Alarm schlagen, wenn etwas nicht stimmt.

Marc Kowalsky

<p>Alessandro Morra, Ciro Salzmann, Miguel de la Iglesia Valls (hinten von links) und Dominik ­Mannhart mit ihrem Roboter.</p>

Alessandro Morra, Ciro Salzmann, Miguel de la Iglesia Valls (hinten von links) und Dominik Mannhart mit ihrem Roboter.

Christian Schnur für BILANZ

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Die Geschäftsidee?

Ascento vermietet autonome Sicherheitsroboter im Robotics-as-a-Service-Modell an Firmen mit grossen Arealen und hohem Sicherheitsbedarf. Die Roboter patrouillieren selbstständig, erkennen Anomalien und bieten eine effiziente, skalierbare Sicherheitslösung.

Wie ist sie entstanden?

Die Idee entstand nach der Entwicklung unserer Robotertechnologie an der ETH Zürich. Eine Marktanalyse zeigte grosses Potenzial in der Sicherheitsindustrie, woraufhin wir unser Modell gezielt auf deren Bedürfnisse ausrichteten.

Warum der Name?

Der Name Ascento kommt vom italienischen ascendere – aufsteigen. Anfangs ging es um Roboter, die Treppen steigen. Heute steht der Name für unseren Anspruch, als Unternehmen hoch hinaus zu wollen und in der Sicherheitsrobotik gross zu werden.

Ascento

Website: www.ascento.ai

Gegründet: Februar 2023 

Gründer: Alessandro Morra (28), CEO; Miguel de la Iglesia Valls (32), CTO; Dominik Mannhart (28), Mechanical & Design Engineer; Ciro Salzmann (29), Electronics & Software Engineer

Firmensitz: Zürich 

Anzahl Mitarbeiter: 15 

Umsatzziel für 2025: hoch siebenstellig 

Profitabel: bis auf Weiteres nicht

Woher stammt das Startkapital?

Das Startkapital stammt von Investoren, die wir gezielt auswählen konnten: zwei führende VC-Fonds (Founderful aus der Schweiz und Playfair aus Grossbritannien) sowie erfahrene Gründer aus Robotik, autonomem Fahren und 3D-Technologie.

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Womit erzielen Sie die Umsätze?

Unsere Umsätze erzielen wir mit Ascento Guard, unserem autonomen Sicherheitsroboter, den wir im Mietmodell (Robotics-as-a-Service) an Unternehmen mit grossem Sicherheitsbedarf vertreiben.

Die Vision?

Do work in the real world.

Die grosse Stärke?

Die Geschwindigkeit, der Kundenfokus und das Team, welches extrem Verantwortung übernimmt – und natürlich auch das Produkt.

Expertenmeinung

▶  «Riesiges Potenzial»

 

«Ascento adressiert eine riesige Nische: Der Sicherheitsmarkt ist 300 Milliarden schwer, und es herrscht dort Personalmangel. Die Firma hat ein Top-Produkt, mit dem sie sich gut differenzieren kann. Auch das Team gefällt mir super: Es ist flexibel, hat viel Know-how und einen starken Kundenfokus. Der Proof of Market ist erbracht mit den bisher gewonnenen Kunden, jetzt muss man skalieren. Da es um Hardware geht, wird dies nicht einfach. Hinzu kommt, dass man die Roboter nicht wie eine Cola-Dose weltweit einheitlich ausrollen kann, sondern sie geografisch anpassen muss. Das bremst. Ascento hat namhafte Konkurrenz wie Boston Dynamics oder Anybotics, mir gefällt aber das Businessmodell von Robotics as a Service. Die Firma hat riesiges Potenzial, international zu wachsen. Dafür muss sie jetzt Sales und Service verstärken und die Produktionskapazitäten erhöhen, ohne dass die Qualität leidet. Die Kunst ist, nicht auf Teufel komm raus zu skalieren, sondern geografisch intelligent. Das wird viel Geld kosten, aber die Firma hat Top-Investoren. Ascento ist ein spannender Case, da würde ich auch gerne investieren!»

Max Meister ist General Partner von Koyo Capital in Baar ZG.

Max Meister ist General Partner von Koyo Capital in Baar ZG.

ZVG
Max Meister ist General Partner von Koyo Capital in Baar ZG.

Max Meister ist General Partner von Koyo Capital in Baar ZG.

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▶ «Nicht trivial»

 

«Ascento operiert in einem klar abgegrenzten Markt, jenem der Sicherheitslösungen, in dem ihr Produkt einen hohen Mehrwert erbringen kann. Bei Rechenzentren etwa befinden sich bis zu 150 Security-Leute gleichzeitig auf dem Gelände. Wenn man da nur die Hälfte durch Roboter ersetzt, gerade in den teuren Nachtschichten, kann das ein Gamechanger sein. Um richtig zu skalieren, wird Ascento aber von Vertical zu Vertical gehen müssen. Jede Industrie hat dabei spezielle Anforderungen, und die Installation ist auf jedem Firmengelände anders, da braucht man gute Leute mit kommerziellem und technischem Verständnis vor Ort, das ist nicht trivial. Das Team und der CEO gefallen mir sehr gut, wir dürfen froh sein, dass wir solche Gründer in der Schweiz haben. Die Konkurrenz hat zugenommen, das ist ein Indikator, dass Ascento einen interessanten Markt adressiert. Da macht es Sinn, dass man sich auf Security fokussiert. Denn gerade in unruhigen Zeiten steigt der Bedarf danach. Und der Kostendruck verstärkt noch einmal die Verkaufsargumente von Ascento. Ich wünsche der Firma, dass sie ihren Roll-out massiv beschleunigt. Wenn ihr das gelingt, kann sie eine grossartige Zukunft haben.»

Florian Schweitzer

Florian Schweitzer ist Mitgründer von b2venture in St. Gallen.

ZVG
Florian Schweitzer

Florian Schweitzer ist Mitgründer von b2venture in St. Gallen.

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Die grösste Herausforderung?

Skalieren ist hart, man muss sich alle zwei bis sechs Monate neu erfinden.

Der bisher grösste Erfolg?

Das tägliche Feedback von unseren Kunden, um zu sehen, wie sie skalieren wollen und was die Ambitionen sind, ist supermotivierend.

Das Überraschendste bisher?

Die kulturellen Unterschiede bei der Adaption unseres Produkts.

Der nächste Schritt?

Skalieren. Skalieren. Skalieren.

Über die Autoren
Marc Kowalsky

Marc Kowalsky

Marc Kowalsky

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