Guten Tag,
Der neue SBB-Chef Vincent Ducrot kommt von aussen, aber eigentlich ist er der wahre interne Kandidat. Diese Personen zählen zu seinem Machtnetz.

Florence Vuichard
Vincent Ducrot, künftiger SBB-Chef am Hauptsitz in Bern.
Nik HungerEs gibt eine Zeit zum Aufbrechen und eine Zeit zum Innehalten – auch bei der Chefwahl. Als der langjährige SBB-Chef Benedikt Weibel abtrat, war ein externer Manager gefordert, einer, der frischen Wind in den etwas gar behäbigen Staatsbetrieb brachte. Doch nach rund zwölf Jahren Andreas Meyer braucht es nun wieder einen waschechten «Bähnler» oder «Cheminot», der für die Grundwerte des Service public einsteht und die SBB bestens kennt.
Einen wie Vincent Ducrot, der sich selbst als «bescheiden» und «transparent» beschreibt und der, anders als sein Vorgänger, kein Problem hat, beim Salär unter der magischen Grenze von einer Million Franken zu bleiben. Es ist kein Generationenwechsel, ist doch der 57-jährige Ducrot nur ein Jahr jünger als Meyer. Aber ein klarer Typenwechsel.
Und damit ein Wechsel, der auch der Politik gefallen dürfte. Denn selten stand die SBB so in der Kritik wie heute: Probleme mit der Pünktlichkeit und der Zuverlässigkeit, das nicht enden wollende Drama rund um die Dosto-Doppelstockzüge, der Lokführermangel und zuletzt der tödliche Unfall wegen defekter Türen haben arg am Lack des Schweizer Nationalheiligtums gekratzt. Ducrot verspricht Besserung. Wunder kann allerdings auch er nicht vollbringen.
Werbung