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Weltweit führt der Multi immer noch rund 30 Wassermarken – viele davon in Konkurrenz zu billigen Eigenmarken.
Die Bandbreite von Nestlés Wasser reicht von Buxton im UK über Erikli in der Türkei (im Bild).
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«The Good, the Bad and the Ugly» – der legendäre Titel des Sergio-Leone-Westerns passt nicht nur für Revolverhelden. Auch im Management von Nestlé hat man das eigene globale Wassergeschäft schon scherzhaft so betitelt. Der Konzern will das Business ausgliedern und sucht dafür einen Co-Investor.
Zum guten Teil des Bereichs gehören die bekannten Mineralwassermarken San Pellegrino und Perrier, auch wenn Perrier zuletzt für negative Schlagzeilen sorgte. Laut einem Bericht des französischen Senats hat der weltgrösste Nahrungsmittelkonzern Mineralwasser so stark mit Filtern aufbereitet, dass er damit gegen geltendes Recht verstossen habe. Gemäss Nestlé ist die Sachlage weniger klar. Ungeachtet der Aufregung: Die beiden Premium-Wassermarken, die rund um den Globus in gehobenen Restaurants auf den Tisch kommen, bleiben für Nestlé interessant, wie Nestlé-CEO Laurent Freixe mehrfach betonte. Erfolgreich war die Lancierung der Linie Maison Perrier, die sich in kurzer Zeit mit aromatisierten Varianten als alkoholfreie Alternative zu Cocktails etabliert hat. Die Umsätze kommen laut Insidern schon nahe an die von Perrier-Mineralwasser heran.
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Perrier hat globale Ausstrahlung.
PRLa Vie in Vietnam dagegen ist nur lokal bekannt.
PRDoch das Getränke-Portfolio des Multis umfasst auch weniger Attraktives. Weltweit führt Nestlé immer noch rund 30 Wassermarken. Die Bandbreite reicht von Buxton im UK über Erikli in der Türkei, Sohat im Libanon bis La Vie in Vietnam. Darunter lokale Mineralwasser, aber auch aufbereitetes Grundwasser, das im Regal der Supermärkte neben den Billig-Eigenmarken steht – mit minimalem Aufpreis.
Es ist absehbar, dass nicht alle Marken in einem neuen Konstrukt erwünscht sind. Nestlé führt Gespräche mit Private-Equity-Firmen, die sich am Wassergeschäft in einem Joint Venture beteiligen sollen. Wie zuerst Bloomberg berichtete, gehören PAI Partners und Bain Capital zu den Interessenten. Nestlé-Kreise bestätigen das. Der Deal könnte mit gegen fünf Milliarden Franken bewertet sein. PAI und Nestlé betreiben bereits gemeinsame Joint Ventures für ihre Glace- und Tiefkühlpizza-Sparten. Froneri, die unter anderem Marken wie Häagen-Dazs hält, ist eines dieser Gemeinschaftsunternehmen, die sich dank starken Brands gut entwickeln. Zu hoffen bleibt, dass nach einer Bereinigung das Wassergeschäft den Filmtitel «As Good as It Gets» verdient.
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