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Migros: Volle Pulle

Mit dem Tegut-Kauf geht die Genossenschaft Zürich grosse Risiken ein.

Stefan Barmettler HZ

Stefan Barmettler

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Die Migros ist ein spezieller Laden. Zuoberst thronen eine Geschäftsleitung (7 Leute) und ein Verwaltungsrat (23 Mitglieder). Doch wenn es um riskante Auslandakquisitionen geht, haben die Top-­Gremien nichts zu ­melden. So lief es beim Kauf der Supermarktkette Tegut in Deutschland. Diese war das Projekt von Jörg Blunschi, Chef der Migros-Genossenschaft Zürich (siehe ­BILANZ 19/12). Die Konzernleitung wurde nebenher informiert, als der Deal kurz vor der Fina­lisierung stand. Bloss Konzernchef Herbert Bolliger wusste davon. Der VR wurde post festum ins Bild gesetzt.

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Für die defizitäre Tegut, die derzeit umstrukturiert wird, bezahlen die Schweizer gemäss BILANZ-Recherchen 120 Millionen Franken. Blunschi hat Grosses vor. Jeder Deutsche solle künftig in einem Tegut-Supermarkt einkaufen können, verkündete er. Es gibt viel zu tun: Tegut ist erst in 5 der 16 Bundesländer vertreten. Nötig werden Investitionen in zwei- bis dreistelliger Millionenhöhe für Expansion und Umbau. Blunschi weiss um den Zustand der 280 Filialen: «Bei der einen braucht es nur eine Pinselkosmetik, bei einer anderen muss man ­Mobiliar umstellen, und bei einer dritten braucht es eine Revitalisierung.» Neu wird M-Industrie-Chef Walter Huber Blunschi auf die Finger schauen. Huber zieht ins Strategiegremium von Tegut ein. 

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