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Klare Botschaften ans Personal

Mehr Work, weniger Woke – das Umdenken der Schweizer Konzerne

Firmenlenker verlangen eine neue Leistungskultur. Nur wer liefert, wird belohnt. Das gilt bei der UBS ebenso wie bei Nestlé, ABB oder Sulzer.

Stefan Barmettler HZTina Fischer

Der CEO der Grossbank UBS Sergio Ermotti, nimmt an einer Talkrunde am "Tag der Wirtschaft 2025" des Wirtschaftsverbandes Economiesuisse teil, am Freitag, 5. September 2025 im Kongresszentrum Trafo in Baden. (KEYSTONE/Andreas Becker)

Sergio Ermotti: Diesen Frühling erkor der UBS-Chef das Leistungsdenken zum Leitmotiv. 

keystone-sda.ch

Das Wort von Philipp Navratil hat Gewicht, ziemlich viel Gewicht sogar. Nach seinem ersten Auftritt vor den Medien, Mitte Oktober wars, schwoll der Firmenwert von Nestlé innert Stunden um exakt 17 Milliarden Franken an. Für das rekordverdächtige Plus sorgte Navratils Ansage, dass er von seinen 277’000 Mitarbeitenden mehr Wille zur Leistung fordere. Künftig erwarte er eine «High-Performance Culture».

Die Botschaft ans Personal: Wer rennt, wird belohnt, wer bummelt, blickt unsicheren Tagen entgegen. Nun ist Navratil daran, die Salär- und Bonussysteme zu analysieren und sie noch stärker auf Performance auszurichten, auch individuell. «Wir werden unsere Leute schonungslos nach ihrer Leistung beurteilen», verspricht der Chef.

Es ist eine neue Tonalität im Nestlé-Imperium, in dem der Stolz auf das Erreichte Jahrzehnte dominierte und der Aktienkurs niemanden interessierte, schliesslich zeigte er fast immer nach oben. Nun gilt es ernst, denn auf Navratils Ansage folgte gleich der Paukenschlag: Abbau von 16’000 Stellen, davon 12’000 allein in den Büros. Ein einmaliger Vorgang in der 159-jährigen Geschichte des Nahrungsmittelkonzerns.

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