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Axel Weber läutet die letzte Phase seines Regnums ein. Intern drängt sich niemand als Nachfolger auf – die Lösung muss wohl von aussen kommen.
Zwei Jahre noch: Die CEO-Nachfolge hat Axel Weber gelöst. Wer seine Stelle antritt, ist noch offen.
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So hatte er sich seinen Abschied kaum vorgestellt: Wenn David Sidwell am 29. April nach zwölf Jahren den UBS-Verwaltungsrat verlässt, ist der grauen Eminenz des Kontrollgremiums nicht einmal ein Abschlussapplaus vergönnt – seine letzte Generalversammlung findet Corona-bedingt ohne Aktionäre statt.
Zwar hat der Vizepräsident und Senior Independent Director mit der Bestellung des bisherigen ING-Chefs Ralph Hamers die als zu leichtgewichtig empfundenen internen Kandidaten verhindert, doch die Niederlage gegen die Finma sorgt eher für ein durchzogenes Finale: Die UBS wollte partout ihre Dividendenzahlung wie geplant beibehalten, knickte dann aber durch ein unmissverständliches Schreiben von Mark Branson ein.
Spannend wird sein, wer das Sidwell-Vakuum füllt. Seine Aufgabe als oberster Risikoaufseher im Verwaltungsrat geht an den Neuzugang Mark Hughes, bis vor zwei Jahren Chief Risk Officer der Royal Bank of Canada (RBC). UBS-Präsident Axel Weber hatte den 62-Jährigen mit drei Staatsbürgerschaften (Grossbritannien, USA, Kanada) beim Weltbankenverband IIF schätzen gelernt.
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Die VR-Erneuerung läuft: Mark Hughes (r.) folgt auf David Sidwell.
ZVGDie VR-Erneuerung läuft: Mark Hughes (r.) folgt auf David Sidwell.
ZVGDie Nominierung zog sich in die Länge, weil die RBC auf einem zweijährigen Cooling-Off bestand. Sidwell konnte dadurch sein Mandat verlängern – er hatte zwar zusammen mit Weber die Reduktion der Amtszeit von zwölf auf zehn Jahre eingeführt, allerdings mit Ausnahmeklausel. Die zog er gleich – mit 1,075 Millionen Franken ist er der mit Abstand höchstbezahlte Vizepräsident der Schweiz. Dass der Neuling Hughes seinen Vorgänger jedoch gleich auch als Nummer zwei beerbt, gilt als unwahrscheinlich.
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Der Posten ist einflussreich: Zwei Mal im Jahr trifft sich der Lead Director mit dem VR ohne den Präsidenten. Als Hauptanwärter gelten der britische Ex-KPMG-Mann Jeremy Anderson (62), der frühere New-York-Fed-Chef Bill Dudley (67) und Ex-«Zürich»-Finanzchef Dieter Wemmer (63). Doch als Nachfolger des 63-jährigen Weber, der seinen Abgang für 2022 angekündigt hat, sind sie schon aus Altersgründen kaum denkbar.
Die beiden jüngsten VR-Mitglieder waren bislang zwei Schweizer Frauen. Doch die 55-jährige Isabelle Romy tritt mit Sidwell aus und wird durch die 63-jährige Französin Nathalie Rachou ersetzt. Und die Ökonomieprofessorin Beatrice Weder di Mauro, die im August 55 Jahre alt wird, muss nächstes Jahr wegen der Amtszeitlimite gehen. Ihr fällt 2022 auch der 65-jährige Swiss-Präsident Reto Francioni zum Opfer.
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Die Suche nach dem neuen Präsidenten wolle der Verwaltungsrat im nächsten Jahr angehen, verkündete Weber im Februar. Mit Hamers präsentierte er einen überzeugenden Überraschungskandidaten als neuen CEO. Für seinen eigenen Posten gilt wohl: Do it again, Axel.
Nathalie Rachou: Die 63-jährige Juristin aus Frankreich tritt in den Verwaltungsrat ein.
ZVGNathalie Rachou: Die 63-jährige Juristin aus Frankreich tritt in den Verwaltungsrat ein.
ZVG
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