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«Ich kam zwei Jahre zu spät»

Das traditionelle Handelshaus André – 1877 gegründet – galt lange als eine Perle unter den Westschweizer Unternehmen, dann aber verpasste es den Anschluss an die neue Zeit. CEO Friedrich Sauerländer gibt Auskunft, wie er André zu retten versuchte.

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BILANZ: Vor elf Monaten haben Sie das Angebot von André angenommen, vor acht Monaten Ihren Job als CEO angetreten, und jetzt müssen Sie die Gruppe liquidieren. Wurden Sie über die tatsächlichen Verhältnisse getäuscht?
Friedrich Sauerländer:

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An der ersten André-Pressekonferenz im Januar gaben Sie sich überzeugt, André sei zu retten.



Haben Ihre Vorgänger den Banken gegenüber die Wahrheit bewusst verschwiegen?



Man sagt, die UBS habe die Verhandlungen scheitern lassen.



Für das frühere Management kann die wahre Situation von André doch nicht allen Ernstes eine Überraschung gewesen sein.



Welche Schwierigkeiten?


Henri André glaubt, die Reaktionsunfähigkeit des Unternehmens sei auf die starke Stellung seines Vaters im Unternehmen zurückzuführen. Scheint Ihnen diese Erklärung glaubwürdig?



Haben Sie Kontakt mit ihm?



Wie hätten Sie das Schiff auf Kurs bringen wollen, wenn die Banken mitgemacht hätten?



Welche denn?


Die Nachlassstundung betrifft nur André Lausanne, nicht die Filialen im Ausland.



Wie weit sind Sie heute mit dem Verkauf?


Was bleibt noch?



Und Sie? Gibt es ein Leben nach André?



Sie sind jetzt 59 Jahre alt. Haben Sie nie Lust verspürt, alles hinzuschmeissen?



Keine Reue?

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