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Project Switzerland

Einhörner suchen ihre Nachfolger

Wie lernt man, ein Start-up grosszuziehen? Am besten von jenen, die es bereits gemacht haben. Jetzt gibt es ein entsprechendes Programm.

Marc Kowalsky

<p>Einige der Mentoren (v.l.): Samuel Müller, Scandit; Bettina Hein, «Die Höhle der Löwen»-­Jurorin; Dorian Selz, Squirro; Vincent Bieri, Nexthink.</p>

Einige der Mentoren (v.l.): Samuel Müller, Scandit; Bettina Hein, «Die Höhle der Löwen»-Jurorin; Dorian Selz, Squirro; Vincent Bieri, Nexthink.

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Die Schweiz, das zeigen alle Statistiken, ist seit 15 Jahren InnovationsWeltmeisterin. Doch aus guten Ideen und Patenten eine erfolgreiche Firma zu machen, ist noch einmal etwas anderes. Jetzt startet die Stiftung Deep Tech Nation (DTN) Switzerland – hinter ihr stehen eine Reihe privater Unternehmen wie UBS, Rolex, Swisscom, Swiss Re und Microsoft, Universitäten wie die HSG und die Uni Zürich, Stiftungen und Verbände – ein Projekt, mit dem erfolgreiche Einhorn-Gründer ihre Erfahrungen an hoffnungsvolle Scale-ups weitergeben und so langfristig den Wohlstand der Schweiz sichern helfen sollen.

Zwanzig solcher Unternehmer hat DTN (CEO ist Joanne Sieber) im Rahmen von Project Switzerland gewinnen können. Einer davon ist Seriengründer Dorian Selz (Localsearch, Memonic, Squirro): «Ein Kernunterschied zwischen hier und dem Silicon Valley ist, dass dort permanent alle mit allen reden und damit einen raschen, unkomplizierten Austausch ermöglichen. Wir machen das noch immer viel zu wenig», erklärt er seine Motivation zur Teilnahme. «Vielleicht kann ich den einen oder anderen Tipp aus dem eigenen Erfahrungsschatz mitgeben.» Andere prominente Mentoren (DTN nennt sie Role Models) sind Samuel Müller (Scandit), Vincent Bieri (Nexthink), Olivier Gaudin (SonarSource), Laurent Balmelli (Seriengründer und ehemaliger Snap-Schweiz-Chef), Jean-Marc Wismer (MindMaze), Kevin Sartori (Auterion) oder Serial Entrepreneur und «Die Höhle der Löwen»-Jurorin Bettina Hein. Weitere werden folgen.

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Bis Ende März werden auch die zehn Jungunternehmen selektioniert werden, die vom Mentoring profitieren sollen. Die Auswahlkriterien der Scale-ups sind klar definiert: ein Umsatz von über zwei Millionen Franken und eine Wachstumsrate von mindestens 40 Prozent pro Jahr, die klare Ambition, Marktführer zu werden, ein hoher Innovationsgrad der technologischen Lösung, die nachgewiesene Qualität des Teams und das Commitment zur Schweiz. Ein Standardprogramm oder fixe Kursinhalte gibt es nicht: Die Scale-ups definieren ihre Themen selbst und besprechen diese direkt mit den Role Models. Erfahrungsaustausch auf Augenhöhe mit erfolgreichen Unternehmern, Peer-to-Peer-Learning mit anderen wachstumsstarken Scale-ups und Zugang zu internationalen Expertinnen und Experten sind die versprochenen Benefits. «Die Begleitung dauert zwölf Monate, danach werden die Scale-ups Teil unserer Alumni Community», so Michael Sauter, Head Scale-up Booster bei DTN und Leiter von Project Switzerland.

Die Mentoren machen ihren Job übrigens umsonst: «Das Engagement ist als Giving-Back zu verstehen», so Selz.

Über die Autoren
Marc Kowalsky

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