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Signa und Central werden bei Globus keinen Stein auf dem anderen lassen. Hintergründe eines spektakulären Deals.
Globus: Die Warenhäuser haben turbulente Zeiten hinter sich – doch der Brand ist nach wie vor intakt, und die Perspektiven sind vielversprechend.
ReutersEs war eine Transaktion der speziellen Art. Wenn Konzerne wie Nestlé oder Novartis einen Firmenteil verkaufen, liefern sie ihre erste Stellungnahme dazu üblicherweise per Communiqué – als Vollzugsmeldung des Verkaufs. Zuvor haben sie in aller Stille passende Käufer recherchiert und deren Interesse abgefragt, einen Datenraum eingerichtet, Angebote eingeholt und vorsortiert, dann verhandelt, dem Besten schliesslich den Zuschlag erteilt – und dann erst kommuniziert. Die Migros machte es beim Verkauf von Globus genau umgekehrt.
Die erste Überraschung war, dass der orange Riese Ende Juni 2019 seine Warenhaustochter überhaupt zum Verkauf stellte. Denn nur drei Monate zuvor hatte Migros-Chef Fabrice Zumbrunnen der Globus-Gruppe zwei Jahre Schonfrist eingeräumt, um zurück in die Erfolgsspur zu finden – trotz eines Abschreibers von 90 Millionen Franken. Und noch während sich Europas Handels- und Immobiliengrössen verwundert die Augen rieben, stellten die ersten Interessenten fest, dass die Migros noch keine Dokumentation fertig hatte, wie mehrere Beteiligte am Bieterprozess bestätigen. Einige hatten sogar den Eindruck, zum Zeitpunkt der ersten Kontaktaufnahme habe die Migros nicht einmal final entschieden, welche Immobilien sie mitsamt dem Globus-Handelsgeschäft verkaufen wolle. Ungewöhnlich auch: Mehr als 60 Dossiers verschickte sie dann an Interessenten.
Üblicherweise erhalten nur eine Handvoll vorselektierte Kandidaten solche Unterlagen – auch um der üblichen Unsitte zu begegnen, dass eigentlich desinteressierte Konkurrenten sich schlicht Einblick in die Zahlen verschaffen wollen. Was wie ein öffentlicher Ausverkauf wirkte, begründet ein Migros-Sprecher damit, man habe «von Anfang an Transparenz schaffen» wollen, und zwar «insbesondere auch gegenüber den Mitarbeitenden». Als ob monatelanges Warten voller Ungewissheit besser wäre.
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