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Besitzerwechsel

Die NZZ verkauft das Zurich Film Festival

Zehn Jahre lang hat das Zurich Film Festival (ZFF) unter dem Dach der NZZ gestanden. Nun gehört das Festival auch Direktor Christian Jungen.

Festivaldirektor Christian Jungen an der letztjährigen Ausgabe des Zurich Film Festival. Er gehört zur neuen Trägerschaft des Filmfestivals. (KEYSTONE/Walter Bieri)

Festivaldirektor Christian Jungen an der letztjährigen Ausgabe des Zurich Film Festival. Er gehört zur neuen Trägerschaft des Filmfestivals.

KEYSTONE/Walter Bieri

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Zehn Jahre lang hat das Zurich Film Festival (ZFF) der «Neue Zürcher Zeitung» (NZZ) gehört. Per Juli 2025 übernimmt eine neue Eigentümergruppe aus dem bisherigen Management das Filmfestival, wie die NZZ am Donnerstag mitteilte.

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Wer in den vergangenen Jahren den Auftritt des ZFF verfolgt hat, konnte feststellen, dass die Liste der Hauptsponsoren kürzer geworden ist. Im Jahr 2023 tauchten beispielsweise die Generali-Versicherungen noch auf, im Folgejahr waren sie nicht mehr dabei. Heute sind es nur noch die UBS und Mercedes Benz neben der NZZ. Trotz guter Besucherzahlen, die 2024 sogar für einen Rekord-Ticketumsatz sorgten, dürfte der Wegfall wichtiger grosser Partner für wirtschaftlichen Druck gesorgt haben.

Diese Entwicklung schlägt auch auf die neue Eigentümerschaft des Filmfestivals durch. Bei ihr handelt es sich um eine Gruppe rund um den Festivaldirektor Christian Jungen, heisst es in der Mitteilung. Zur neuen Trägerschaft gehören ausserdem die Vizedirektorin Reta Guetg, Moderator Max Loong, der langjährige ZFF-Präsident Felix E. Müller, Gründer der «NZZ am Sonntag», sowie Finanzspezialist Marek Skreta.

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Schwieriges Kulturumfeld

Ziel der neuen Eigentümer des Festivals sei es, dieses als eine der wichtigsten Filmveranstaltungen Europas zu etablieren, «wo man im Herbst schon jene Filme und Stars sieht, die später Oscars gewinnen», wie sich Christian Jungen in der Mitteilung zitieren lässt. «Dafür werden wir neue private Partner gewinnen und möchten die Unterstützung von Stiftungen, Donatorinnen und Donatoren sowie der öffentlichen Hand ausbauen.»

Die NZZ begründet den Verkauf unter anderem mit dem zunehmend herausfordernden Kulturumfeld. Um das Festival «zukunftsfähig zu positionieren und neue Potenziale zu erschliessen, braucht es unternehmerische Agilität und Freiräume für kreative und strategische Weiterentwicklungen.» Man wolle den Verkauf in der nächsten Zeit vollziehen. Die NZZ bleibe weiterhin eng mit dem Festival verbunden, für weitere drei Jahre sei sie Main-Partnerin.

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Kinokoni übernimmt das Kino Frame

Auch das zum Festival gehörende Kino Frame erhält eine neue Betriebsleitung. Diese übernimmt laut Mitteilung das Kinounternehmen Kinokoni. Dahinter steht der Unternehmer Konrad Schibli, der bereits in Olten und Basel das Konzept aus Kino, Food und Lounge betreibt. Nun bringt er es auch nach Zürich. So werde hier der Fokus auf «Gastronomie, Saalvermietung und einem erweiterten Besuchserlebnis» liegen. Nach wie vor gleich bleibt, dass das Kino Frame "Home of Zurich Film Festival" ist.

Das ZFF schreibt sich auf die Fahnen, jedes Jahr internationale Filme nach Zürich zu bringen, die als Schweizer Premiere, teils auch als Europa- oder Weltpremiere gezeigt werden. Zudem holt das Festival jährlich beachtlich viele Stars nach Zürich. Dieses Jahr findet vom 25. September bis 5. Oktober die 21. Ausgabe statt.

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(sda/dob)

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