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Signa-Pleite

Das System Benko ist gescheitert und doch haben einige profitiert – eine Bilanz

Der Immobilien-Tycoon hat einige reiche Leute noch reicher gemacht. Wer profitiert hat, wer verliert.

Marc Kowalsky

Benko

Für René Benko ist Baustopp angesagt. Vor dem Hamburger Elbtower ruhen derzeit die Baukräne.

ZVG

Der österreichische Humor war schon immer bekannt für seinen Sarkasmus und seinen Wortwitz. Und so tauchte am Vormittag des 29. November vor der Salzburger Academy Bar, zu der auch eine Werbeagentur gehört, ein besonders böser Kundenstopper auf: «Benkomat ausser Betrieb», stand auf dem Schild, unmittelbar nachdem René Benkos Signa Holding die Insolvenz angemeldet hatte.

Da war es also passiert, was Anfang Jahr noch keiner glauben wollte, was im Sommer erstmals diskutiert wurde und sich im Herbst immer dramatischer beschleunigte: René Benkos Immobilienimperium ist kollabiert. Kolossal gescheitert ist ausgerechnet der Selfmademan, der es ohne Schulabschluss oder Startkapital zum Milliardär schaffte, der sich damit brüstete, dass ausser der katholischen Kirche und dem britischen Königshaus niemand in Europa mehr Häuser an bester Lage besitze. Klar, Signa ist nicht die einzige Immobilienfirma, die in den letzten Wochen und Monaten in Schieflage geraten ist: Die Gerchgroup aus Düsseldorf meldete ebenso Insolvenz an wie Development Partner am selben Ort, auch die Centrum Holding von Uwe Reppegather, einem Ex-Buddy von Benko, der mit ihm zusammen vor Jahren die deutsche Warenhauskette Kaufhof übernehmen wollte. Aggregate aus Luxemburg kann eine Anleihe nicht mehr bedienen und hat ihr Grossprojekt am Berliner Ku’damm eingestellt, die europaweit tätige Adler Group, ebenfalls aus Luxemburg, brach aus dem gleichen Grund gar alle Bautätigkeiten ab.

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Marc Kowalsky

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