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Bulgari-Chef: «Es gibt einen Silberstreifen am Horizont und zwar in China»

In der Corona-Krise produziert Bulgari statt Parfüms Desinfektionsmittel. Doch CEO Jean-Christophe Babin ist optimitisch, der Grund ist China.

Iris Kuhn Spogat

Portrait of Jean-Christophe (Jean Christophe) Babin (Bulgari group CEO) at La Maison Champs-Elysees hotel 15/03/2018 ©Antoine DOYEN/Leemage

Bulgari-Chef Jean-Christophe Babin: «Die Situation ist eine Tragödie, für die Kleinen gar ein Desaster»

Antoine Doyen/Opale/Leemage/laif

Herr Babin, genau vor einem Monat haben wir uns schon einmal unterhalten -  was ist in der Zwischenzeit passiert?
Viel mehr als ich mir damals vorgestellt habe. Damals war China mitten im Covid-19, heute ist es fast die ganze Welt.

Und Bulgari hat angefangen Desinfektionsmittel herzustellen und zu spenden. Wie kams?
Wir sind in Italien seit Beginn in engem Kontakt mit Forschern und Spitälern und stellten bald fest, dass es an Basics wie Desinfektionsgels fehlt. Dabei weiss man ja genau, dass die Viren über die Hände übertragen werden. Klar ist es gut, an einer Impfung zu arbeiten und nach Substanzen zu forschen, um das Virus zu bekämpfen. Aber noch besser ist es, eine Ansteckung zu verhindern. Und dafür nützen nur Masken und Desinfektionsmittel. Masken können wir keine herstellen, Desinfektionsmittel sehr wohl, denn wir produzieren in unserer Fabrik in Lodi ausserhalb von Mailand unsere Parfüms, die ja alle auf Alkohol basieren. Wir haben eine Rezeptur entwickelt, ich habe mit dem Gesundheitsminister Kontakt aufgenommen und gesagt, dass wir in den kommenden Wochen oder falls nötig auch Monaten italienische Spitäler mit dem Mittel versorgen. Verteilt werden die 10'000 bis 12'000 Fläschchen, die wir an ein Lagerhaus in Mailand täglich liefern durch die Protezione Civile. Sie haben den Überblick und entscheiden, welche Institution wie viele Fläschchen bekommt.

Nun liefern Sie auch an den Kanton Neuenburg. Was steckt dahinter?
Ja, das haben wir am Dienstag entschieden, nachdem wir festgestellt haben, dass wir unsere Kapazitäten in Lodi noch hochfahren können. Warum Neuchâtel? Weil wir hier unseren Hauptsitz für Uhren und Parfüms haben und der Kanton uns beim Aufbau dieser Operationen in den vergangenen Jahren immer unterstützt hat.

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Iris Kuhn Spogat

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