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Neuste Unterlagen zeigen: Der Zürcher Globus war als Immobilie überbewertet. Nach der Signa-Insolvenz wurde die Bewertung massiv reduziert.
Plötzlich rund 100 Millionen Franken weniger wert: Globus-Warenhaus in Zürich.
KeystoneDie Insolvenz der Globus-Miteigentümerin Signa Ende 2023 führte zu einem bislang nicht bekannten Riesenabschreiber bei den Immobilien – insbesondere beim Flagship-Store in Zürich. Das zeigen neue Dokumente, die im Luxemburger Handelsregister hinterlegt wurden, wo die in einer Holding vereinten Immobiliengesellschaften von Globus domiziliert sind.
Mit etwas zeitlicher Verzögerung wurde vor kurzem der Jahresabschluss 2023 der Matterhorn Immobilien Holding publiziert, an der die einstigen Globus-Partner Signa und Central Group je zur Hälfte beteiligt sind. Und dieser ist gesalzen: Auf gut 122 Millionen Franken beläuft sich der Verlust aus den sechs Immobilienbeteiligungen. Und mit 100,8 Millionen Franken stammt der Löwenanteil davon vom Haus an der Schweizergasse 11, dem Zürcher Globus-Warenhaus. Als Grund nennen die Luxemburger Geschäftsführer eine Korrektur auf den Immobilienbewertungen im Umfang von 129 Millionen Franken. «Die gesunkenen Bewertungen wurden verursacht durch tiefere Immobilien-Marktwerte», so der Bericht. Oder anders gesagt: Die Buchwerte erwiesen sich nicht als werthaltig.
Einst hatte Signa-Chef René Benko in einer Investorenpräsentation der Signa damit geworben, dass der Globus Zürich einen Marktwert von 1,3 Milliarden Euro habe. In den Büchern der Immobiliengesellschaft wurde die Liegenschaft jedoch schon damals nur mit 761 Millionen Franken geführt, was man wohlwollend als vorsichtig hätte bezeichnen können. Ende 2022 – im letzten verfügbaren Geschäftsbericht – stand der Wert dann bei 757 Millionen Franken. Neue Zahlen sind nicht verfügbar, aber es ist zu vermuten, dass die Bewertung in der Grössenordnung des Jahresverlusts abgenommen hat. Bekannt ist lediglich, dass das Eigenkapital der Gesellschaft, die den Zürcher Globus besitzt, um rund 80 Millionen Franken oder rund einen Drittel auf noch 152 Millionen Franken per Ende 2023 abnahm.
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