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Trump mag Zölle. Und Schweizer Luxusuhren – besonders jene von Rolex. In den Verhandlungen um den Zollstreit mit den USA spielt der Genfer Uhrenkonzern deshalb immer wieder eine zentrale Rolle. Daraus macht auch der US-Präsident keinen Hehl.

Nathalie Benn
Auf diesem Bild nach dem Besuch der Schweizer Wirtschaftsvertreter im Oval Office ist rot umkreist eine goldene Rolex-Uhr zu erkennen.
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Fällt jetzt der 39-Prozent-Strafzoll der USA, unter dem die Schweiz seit dessen Ankündigung am 1. August ächzt? Dies erscheint plötzlich immer wahrscheinlicher: Laut der Nachrichtenagentur Bloomberg steht unser Land kurz davor, sich mit Washington auf einen Zolldeal zu einigen. Neu schwebt ein Zollsatz von 15 Prozent im Raum.
Gemäss Insidern könnte das Abkommen bereits in den kommenden zwei Wochen stehen. Bis anhin ging man davon aus, dass ein allfälliger Deal erst am Weltwirtschaftsforum (WEF) im Januar 2026 ausgehandelt werden könnte. Noch ist aber nichts in trockenen Tüchern.
Fest steht aber: Es kommt Bewegung in den Zollstreit zwischen der Schweiz und dem Mann im Weissen Haus. Entscheidend dabei war laut Bloomberg das Treffen von hochrangigen Schweizer Wirtschaftsvertretern mit dem US-Präsidenten.
Erst letzte Woche sassen sie Donald Trump (79) im Oval Office gegenüber. Danach habe Trump seinen Handelsbeauftragten Jamieson Greer (45) angewiesen, die Gespräche mit der Schweiz zu beschleunigen.
An einer Medienkonferenz am Montagnachmittag in Washington gab sich der Präsident zufrieden: «Wir werden etwas ausarbeiten, um der Schweiz zu helfen», sagte er. Zum genauen Zollsatz und dem Stand der Verhandlungen wollte sich Trump aber nicht äussern. «Wann kommt der Deal?», hakt deshalb ein Journalist nach. «Warum? Haben Sie denn etwas mit der Schweiz zu tun?», gibt Trump daraufhin zurück und heimst ein paar Lacher ein.
«Er will eine Rolex kaufen! Eine schöne Rolex!», witzelt der mächtigste Mann der Welt. Und weiter: «Komm, wir machen etwas Werbung für Rolex. Sie waren schliesslich immer sehr nett.» Der Uhrenkonzern will den Schlagabtausch auf Anfrage nicht kommentieren.
Dass der Rolex-Chef Jean-Frédéric Dufour (57) einen guten Draht zum US-Präsidenten hat, ist kein Geheimnis. Auch Dufour war unter den Wirtschaftsbossen, die Trump vergangene Woche empfangen hatte. Mit im Gepäck: eine exklusive Rolex-«Desk Clock» als Geschenk für Trumps Presidential Library. Auf einem Foto von dem Meeting ist die Uhr auf Trumps Schreibtisch zu erkennen. Im normalen Verkauf ist das Modell nicht erhältlich. Der Wert der Uhr wird auf 20'000 bis 40'000 Franken beziffert.
Bereits im Sommer gelang Dufour ein Coup: Er lud den US-Präsidenten an den US-Open-Final in New York ein. Dabei war es ihm möglich, stundenlang mit Donald Trump zu plaudern – etwas, wovon Schweizer Politiker in Bundesbern nur träumen konnten. Beim Buhlen um die Gunst des US-Präsidenten hatte die Genfer Uhrenmarke aber wohl einen Vorsprung: Denn Trump gilt seit jeher als bekennender Rolex-Liebhaber.
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