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Yacht, Immobilien, Fussball

So gigantisch ist das Imperium von Milliardär Giorgio Armani

Das Imperium des verstorbenen Modemoguls Giorgio Armani ist gigantisch. Wie er seine Nachfolge regelt, erklärte er kürzlich.

Nicola Imfeld von HandelszeitungMichael Hotz

Italian designer Giorgio Armani walks the runway of the Emporio Armani fashion show during the Milan Fashion Week Womenswear Spring/Summer 2024 on September 21, 2023 in Milan. (Photo by GABRIEL BOUYS / AFP)
Giorgio Armani an der Fashion Week in Mailand am 21. September 2023: Die Modeikone ist im Alter von 91 Jahren gestorben. AFP via Getty Images

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Der renommierte italienische Modedesigner und Unternehmer Giorgio Armani (†91) ist tot. Dies teilte sein Unternehmen am Donnerstag mit. Für die Fashion-Industrie ist das ein echter Schock! Das Armani-Imperium ist gigantisch. Und sein Einfluss riesig – bis am Schluss.

Allein im letzten Jahr setzte die Armani-Gruppe 2,3 Milliarden Euro um und erwirtschaftete einen Gewinn von 74,5 Millionen Euro. Armani beschäftigt fast 9000 Mitarbeitende weltweit an 600 Standorten. Das Privatvermögen von Giorgio Armani beläuft sich laut der aktuellen Forbes-Liste auf 12,1 Milliarden Dollar – inklusive einer 65 Meter langen Luxus-Yacht und Immobilien an der französischen Riviera, auf Antigua und in New York.

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Die Yacht von Giorgio Armani ist 65 Meter lang. PD (Pressedienst)
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Die Yacht von Giorgio Armani ist 65 Meter lang. PD (Pressedienst)

Dabei begann Armani Start als Unternehmer wenig glamourös: Er sein vor vielen Jahren verstorbener Partner Sergio Galeotti (1945 bis 1985) gründeten das Modelabel 1975 mit umgerechnet bloss 10'000 Dollar – in einem Büroraum, der kleiner war als Armanis jetziges Badezimmer.

Schoggi, Fussball, Hotels und Restaurants

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Bis zuletzt fungierte Giorgio Armani als CEO und Kreativdirektor seines Modeimperiums – und war alleiniger Eigentümer. Er besass 99,99 Prozent an der Armani Group. Die restlichen 0,01 Prozent gehören der 2016 gegründeteten Giorgio Armani Foundation.

Armanis Firmenuniversum umfasst viel mehr als bloss Mode und Parfüms, für die er einer breiten Masse bekannt ist. Neben Haute-Culture-Kleidung macht das Unternehmen mit der Marke Emporio Armani auch T-Shirts und Jeans für die normalen «Ragazzi». Aus seinem Haus gibt es zudem Beauty-Produkte und Haushaltsware – ja sogar Schoggi.

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Ausrüster des SSC Napoli: Giorgio Armani. SSC Napoli
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Ausrüster des SSC Napoli: Giorgio Armani. SSC Napoli

Zudem betreibt die Armani-Gruppe auch Hotels und Restaurants sowie eine Floristik-Tochter namens Armani/Fiori. Armanis Einfluss reicht sogar bis in den italienischen Fussball. Der bekennende Fan von Inter Mailand ist ausgerechnet Ausrüster des SSC Napoli. Also jenem Team, das den Mailändern im Mai die Meisterschaft weggeschnappt hatte.

Engste Vertraute und Familie sollen übernehmen

Aufgrund gesundheitlicher Probleme verpasste Armani dieses Jahr die wichtigen Modenschauen in Paris und Mailand. Entsprechend schmiedete der 91-Jährige Nachfolgepläne. In einem kürzlich erschienenen Interview mit der «Financial Times» teilte er seine Gedanken dazu. Die Absicht Armanis: Seine engsten Vertrauten – darunter Leo Dell'Orco (72), aktuell Leiter des Herren-Designstudios – und Mitglieder von seiner Familie sollen schrittweise die Verantwortungen und Aufgaben des langjährigen Patrons übernehmen.

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Giorgio Armani arbeitete erst für andere italienische Designer wie Cerruti, Ungaro oder Zegna. 1975 lancierte er die erste Kollektion unter seinem Namen. Corbis via Getty Images
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Giorgio Armani arbeitete erst für andere italienische Designer wie Cerruti, Ungaro oder Zegna. 1975 lancierte er die erste Kollektion unter seinem Namen. Corbis via Getty Images

Der homosexuelle Modedesigner war zeitlebens kinderlos. Er hinterlässt zwei Geschwister – Bruder Sergio Armani und die frühere Schauspielerin Rossana Armani (86). «Ich möchte, dass die Nachfolge organisch verläuft und kein Bruch entsteht», sagte Armani erst vor sechs Tagen zur britischen Wirtschaftszeitung – ein Wunsch, der ihm nun mit seinem Tod verwehrt geblieben ist.

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Nicola Imfeld von Handelszeitung

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Michael Hotz

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