Guten Tag,
Barbara Heller von Swipra Services spricht im Interview über wackelnde DEI-Quoten.
Barbara Heller ist Gründungs- und Managing-Partnerin der Swipra Services, eines Beratungsunternehmens für Unternehmensführung. Sie ist eine erfahrene Expertin für Corporate Governance.
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Nein. Wenn man in den USA Business macht, muss man sich als Unternehmen an die dortigen Entwicklungen und Anforderungen anpassen und gewisse politische Entscheide respektieren.
Aus Managementsicht kann das sehr wohl Sinn machen. Wenn die dortige Regulierung das verlangt, hat man keine wirkliche Wahl. Jede Firma muss für sich selbst entscheiden, was für sie strategisch relevant ist. DEI-Ziele werden weiterverfolgt, wohl einfach unter einem etwas anderen Namen.
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Ich möchte vorausschicken: «The tone comes from the top» – es liegt an der Unternehmensführung, die Kultur vorzuleben und ins Unternehmen hineinzutragen. Bei rein mathematisch festgelegten DEI-Zielen und KPIs (Key Performance Indicators, deutsch: Schlüsselkennzahlen, Anm. d. Red.) sind möglicherweise einige dabei, die für die Unternehmenskultur wertlos sind. Zudem sind diese Zahlen arbiträr.
Warum legt eine Firma eine Frauenquote bei 40 und nicht bei 50 Prozent fest? Auf diese Frage gibt es keine schlüssige Antwort. Für das Anliegen, das in einer Quote steckt, reichen KPIs nicht aus, es muss als strategisches Thema gelebt werden.
Falsch. Es ist wichtig, dass Arbeitnehmende und Arbeitgebende ein gemeinsames Verständnis der Unternehmenskultur entwickeln. Dabei ist es im Sinne des nachhaltigen Erfolgs entscheidend, dass Mitarbeitende sich einbringen können, aber auch, dass ein Unternehmen Leistung einfordert. Eine Firma ist keine Wohlfühloase.
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Da hat man leider das Gefühl, dass sie eine Abbitte leisten, weil man die Quote kassiert hat. Aber wie SAP ihre Unternehmenskultur wirklich lebt, wird dadurch nicht klarer.
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