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Thomas Schmidheiny verkauft Anteile an LafargeHolcim. Grund sind seine Vorsorge- und Erbplanungen.
Thomas Schmidheiny in einer Aufnahme von 2004: Seine Familie ist mit LafargeHolcim eng verbunden.
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Thomas Schmidheiny verkauft Anteile an LafargeHolcim: Neu ist der grösste Aktionär mit rund 7,2 Prozent bei dem Zemenhersteller engagiert – zuvor war Schmidheiny mit 10,9 Prozent beteiligt. Die Verkäufe begründet Schmidheiny mit seiner Vorsorge- und Erbplanung: Er wolle seine Beteiligungen breiter aufstellen, hiess es in seiner Medienmitteilung.
«Dies ändert nichts daran, dass ich von den guten Perspektiven des Unternehmens überzeugt bin.» Schmidheiny ist mit LafargeHolcim eng verbunden: Er stammt aus der Gründerfamilie von Holcim und war Präsident des Vorgängerunternehmens Holderbank.
(mbü)
Das ist die Geschichte eines Zementimperiums: 1912 gründete Adolf Gygi in Holderbank die Aargauische Portlandcement-Fabrik. Zwei Jahre später fusionierte Holderbank mit der Rheintalischen Cementfabrik Rüti. Diese gehörte dem Ostschweizer Industriellen Ernst Schmidheiny.
1922, kurz nach dem Ende des Ersten Weltkriegs, begann Schmidheiny mit der internationalen Expansion. Er etablierte Holderbank in Frankreich, Ägypten, Belgien und Holland.
1935 stirbt Schmidheiny bei einem Flugzeugabsturz. Die Söhne Ernst jun. und Max übernehmen das Familienreich.
in den 1950ern folgt die Expansion nach Nordamerika. In der Schweiz profitieren die Schmidheinys vom Wirtschaftsboom. Beim Bau von Staumauern und Autobahnen (Bild) sind sie zuvorderst dabei. 1958 geht Holderbank an die Börse.
In den 1960ern folgt der Schritt nach Lateinamerika. Holderbank ist nun weltweit präsent und der grösste Zementhersteller. Es gibt aber immer wieder Rückschläge. Präsident Nasser (Bild) verstaatlicht die Firma in Ägypten.
1978 übernimmt Thomas Schmidheiny (Bild aus den 90ern), Sohn von Max Schmidheiny. Er expandiert nach Osteuropa und Asien, setzt schon früh auf Nachhaltigkeit.
2001 entsteht Holcim. Schmidheiny tritt bald als Chef ab. Ihm folgt als Externer Markus Akermann (Bild). Schmidheiny installiert sich im Verwaltungsrat, zunächst als Präsident, dann als Mitglied.
2007 erreicht Holcim den Rekordumsatz von 27 Milliarden Franken. Ab 2011 beginnt sich Schmidheiny für einen Fusionspartner zu interessieren, da niemand in der Familie Interesse am Zementgeschäft zeigt.
2014 geben Holcim und Lafarge bekannt, dass sie einen «Zusammenschluss unter Gleichen» anstreben. Die Firma – LafargeHolcim – soll von Bruno Lafont geführt werden. Die Personalie sorgt aber für Unruhe.
2015 startet LafargeHolcim mit Eric Olsen als CEO.
Olsen stolpert aber über die Syrien-Affäre. Jan Jenisch übernimmt. Er kommt vom Bauchemiehersteller Sika. Bilder: Keystone/Archiv
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